"Großer Zapfenstreich" in Rostock
Am Donnerstag dem 21. Oktober führte die Bundeswehr einen sogenannten "großen Zapfenstreich" unter dem Motto „20 Jahre Deutsche Einheit - 20 Jahre Deutsche Marine in Rostock“ auf dem Neuen Markt durch.
Rund 150 Gegner_innen störten die Veranstaltung.
Rund 150 Gegner_innen störten die Veranstaltung.
Als "ein Geschenk an die Hansestadt" bezeichnete Konteradmiral Horst-Dieter Kolletschke die Zeremonie im Vorfeld im Lokalteil der Rostocker "Ostseezeitung". Dass jedoch nicht alle Menschen in der Stadt einen öffentlichen Zapfenstreich als etwas Positives betrachten, davon konnte mensch sich gestern Abend an den Absperrungen rings um den Markt überzeugen.
Unter den 400 - 500 Bürger_innen, die das Spektakel aus Interesse oder Hang zum Millitarismus verfolgten, konnten sich trotz strömendem Regen auch rund 150 Gegener_innen der Veranstaltung mit Pfeifen, Rasseln, Tröten und Ähnlichem direkt an die Absperrungen begeben. Eine breite Mischung aus Linksparteianhänger_innen, Friedensbündnisaktivist_innen und Menschen aus dem Antifaspektrum hatten sich eingefunden, um pünktlich zum Einmarsch der 230 Soldaten des Marinewachbattalions des Verteidigungsministeriums um 19 Uhr lautstark ihren Unmut zu äußern. Transparente, Fahnen und Schilder gegen die Bundeswehr sorgten für optische Untermalung des Protestes. Die Facette der intonierten Sprechchöre, die über den fackelbeschienenen Markt halten, reichte von "Haut ab" über "Stalingrad war wunderbar" bis hin zum Klassiker "Nie wieder Deutschland!".
Die zunächst überforderte Polizei irrte unter den Anwesenden umher, um die Störer_innen ausfindig zu machen. Sie bediente sich dabei auch einer großen Menge an zivilen Einsatzkräften, die mit teils amüsanten Mitteln versuchten den wahren Grund ihres Aufenthaltes zu verschleiern. Ein Beamter tarnte sich gar mit einer "szenetypischen" Jacke der Marke "Mob Action" und streifte mit geöffneter Bierflasche durch die Menge. Trotz aller polizeilichen Maßnahmen gelang es den Beamt_innen jedoch erst zum Ende der Veranstaltung einen Teil der Protestierenden aus der Zuschauermenge zu isolieren und abzudrängen. Die rund 50 Gegner_innen mussten nun von einer, um 5 Meter nach hinten verschobenen Position aus ihren Unmut artikulieren, was der Lautstärke jedoch keinen Abbruch tat.
Umstehende Bürger_innen, die gekommen waren um "ihre Jungs" zu bewundern, reagierten auf die Proteste teilweise sehr ungehalten und beleidigten die Protestierenden rüde.
Nach genau einer Stunde endete die Veranstaltung wie sie begonnen hatte im Regen.
Trotz der kurzen Mobilisierungszeit von knapp zwei Wochen ist es in Rostock gelungen die Propagandaeinlage der Bundeswehr zu stören und nicht unwidersprochen zu lassen, was als ein Erfolg gewertet werden kann. Deutlich wurde an diesem Abend, dass eben nicht alle Menschen, die in Rostock leben, eine öffentliche Inszenierung der Bundeswehr als ein "Geschenk" verstehen.
Unter den 400 - 500 Bürger_innen, die das Spektakel aus Interesse oder Hang zum Millitarismus verfolgten, konnten sich trotz strömendem Regen auch rund 150 Gegener_innen der Veranstaltung mit Pfeifen, Rasseln, Tröten und Ähnlichem direkt an die Absperrungen begeben. Eine breite Mischung aus Linksparteianhänger_innen, Friedensbündnisaktivist_innen und Menschen aus dem Antifaspektrum hatten sich eingefunden, um pünktlich zum Einmarsch der 230 Soldaten des Marinewachbattalions des Verteidigungsministeriums um 19 Uhr lautstark ihren Unmut zu äußern. Transparente, Fahnen und Schilder gegen die Bundeswehr sorgten für optische Untermalung des Protestes. Die Facette der intonierten Sprechchöre, die über den fackelbeschienenen Markt halten, reichte von "Haut ab" über "Stalingrad war wunderbar" bis hin zum Klassiker "Nie wieder Deutschland!".
Die zunächst überforderte Polizei irrte unter den Anwesenden umher, um die Störer_innen ausfindig zu machen. Sie bediente sich dabei auch einer großen Menge an zivilen Einsatzkräften, die mit teils amüsanten Mitteln versuchten den wahren Grund ihres Aufenthaltes zu verschleiern. Ein Beamter tarnte sich gar mit einer "szenetypischen" Jacke der Marke "Mob Action" und streifte mit geöffneter Bierflasche durch die Menge. Trotz aller polizeilichen Maßnahmen gelang es den Beamt_innen jedoch erst zum Ende der Veranstaltung einen Teil der Protestierenden aus der Zuschauermenge zu isolieren und abzudrängen. Die rund 50 Gegner_innen mussten nun von einer, um 5 Meter nach hinten verschobenen Position aus ihren Unmut artikulieren, was der Lautstärke jedoch keinen Abbruch tat.
Umstehende Bürger_innen, die gekommen waren um "ihre Jungs" zu bewundern, reagierten auf die Proteste teilweise sehr ungehalten und beleidigten die Protestierenden rüde.
Nach genau einer Stunde endete die Veranstaltung wie sie begonnen hatte im Regen.
Trotz der kurzen Mobilisierungszeit von knapp zwei Wochen ist es in Rostock gelungen die Propagandaeinlage der Bundeswehr zu stören und nicht unwidersprochen zu lassen, was als ein Erfolg gewertet werden kann. Deutlich wurde an diesem Abend, dass eben nicht alle Menschen, die in Rostock leben, eine öffentliche Inszenierung der Bundeswehr als ein "Geschenk" verstehen.
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Ergänzungen
Zahlen, immer wieder Zahlen
Die Gruppe die später abgedrängt wurde, bestand wirklich nicht mehr aus 100 oder mehr Menschen, aber insgesamt gesehen kann mensch schon davon ausgehen, dass es an die 100 Demonstrant_Innen gab, die doch ziemlich lautstark waren.
Polizei und auch Feldjäger waren anfangs wirklich damit beschäftigt, die "guten" von den "bösen" Zuhörer_Innen zu unterscheiden und auseinanderzubringen. Wobei dort teilweise einige "Zivilisten", wie der nette Herr von der Bundeswehr es ausdrückte, weitaus aggressiver und beleidigender waren, als die von ihnen betilteten Chaoten und "Menschen die im Stadion Raketen anzünden" (wohinter auch immer der Sinn dieser Behauptung steht) ....
Naja, aber insgesamt gesehen ein schöner Protest und das Wetter hat ja auch super mitgespielt.
Deutsche Waffen - deutsches Geld - mordern mit in aller Welt! Scheiß Bundeswehr.
NDR Beitrag
Hier mal der Link zum Beitrag des NDR. Während der Nationalhymne ein Interview führen ... tz tz tz .... :D
keine geschönten zahlen
Offizieller Text
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Geschöhnte Zahlen — 321los