Wien: Audimaxbesetzung - Die Uni brennt
Nach einem Sternmarsch von Tausenden Student_innen und Lehrerenden der Wiener Universitäten haben am Abend Hunderte Menschen das Audimax im Hauptgebäude der Universität Wien besetzt. Auch einige Lehrende hatten sich in das Gebäude begeben. Geändert hatte sich seit letztem Jahr nicht viel, eher hatten die meisten Politiker_innen das Thema ausgesessen. Die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit für die Student_Innen war jedoch groß. Im Moment befinden sich hunderte Student_innen im Audimax, die Stimmung ist gut.
Seit einigen Wochen hatte es rund um die Unibrennt Bewegung immer mehr Aktivität gegeben ( http://de.indymedia.org/2010/10/292221.shtml). Einzelne AG's hatten sich zum Teil wieder regeneriert und in kleineren Treffen zusammengefunden. Mit Spannung wurde der heutige Tag erwartet, vielerorts munkelte man bereits von einer erneuten Besetzung. Am Nachmittag wurden am Dienstag in vielen Universitäten Österreichs Vollversammlungen und "alternative Vollversammlungen" abgehalten. Unter anderem gab es gerammelt volle Hörsäle bei den Vollversammlungen an der MedUni (1000 Leute), TU Wien (Audimax-1000 Leute), BOKU Wien (300 Leute), die WU Wien meldet hunderte TeilnehmerInnen, HS A in Klagenfurt (650 Leute) der HS 1 in Linz (1000 Leute). Um 15 Uhr startet die Vollversammlung der Uni Wien im HS U10 im Juridikum. Auch in Innsbruck gingen Rektoren, Lehrende und Studierende der Uni und der MedUni am Dienstag gemeinsam auf die Straße. Das Motto war „Uni in Not“. 1.500 waren dabei. Der Rektor der Universität schwor alle Beteiligten darauf ein, an einem Strang zu ziehen.
Ab 16:00 trafen sich die Wiener Unis um zur Sterndemo Richtung Parlament loszuziehen, sich dort um 17:30 zu vereinigen und zur Abschlusskundgebung um 18:00 am Ballhausplatz zu ziehen. Die Demonstration war bunt, auch die Veterinärmedizinische Uni, die Technische Uni Wien, die Medizinische Uni und die Wirtschaftsuniversität waren mit eigenen, mehrere Hundert bis Tausend Personen großen Demozügen vertreten. Die Uni für Bodenkultur rückte mit einem Traktor („Bildungsabbaubekämpfungsmaschine“), eigener Blaskapelle und Sambatänzern an.
Dort waren es nach ersten Schätzungen ca. 20 000 Student_innen. Bei der Abschlusskundgebung erinnerten Vertreter der verschiedenen Wiener Unis und die Spitze der ÖH daran, dass die Studierenden bereits im vergangenen Herbst wegen der Unterfinanzierung der Hochschulen auf die Straßen gegangen waren. Gebessert habe sich die Situation trotz schöner Sonntagsreden der Politiker nicht,hieß es.
Schließlich strömten immer mehr Studenten in Richtung Audimax. Um 21:00 wurden aus Sicherheitsgründen alle Eingänge zum Hauptgebäude von Sicherheitskräften der Universität gesperrt. Die Menge vor dem gebäude wuchs rapide an. Laut Nachrichtenagentur APA brach daraufhin eine Gruppe von Studierenden die Tür des Hörsaals auf. Von den Protestierenden wird das jedoch via Twitter bestritten, es sei keine Tür beschädigt worden, die Hochschülerschaft dementierte dies. "Einer unbekannte Person, wahrscheinlich ein Mitarbeiter der Uni Wien, hat die mittlere Türe des Audimax aufgeschlossen", so die ÖH- Vorsitzende Sigrid Maurer (Grüne und Alternative StudentInnen, GRAS). Erst danach sei eine Türe zur Galerie von Protestierenden "ausgehängt" worden.
Im Moment laufen Diskussionen, ob der Raum weiter besetzt bleiben soll. Die Passivität der Unichefs bei den Protesten im vergangenen Herbst wurde kritisiert. Die ÖH schoss sich zudem auf Uni-Wien-Rektor Georg Winckler ein, weil die Versammlung aus Angst vor einer neuerlichen Besetzung - nicht im Audimax der Uni stattfand. Der Rektor hat breits in einer Mitteilung an die Besetzer_innen dazu aufgerufen, den Hörsaal doch bitte zu räumen.
Der Stream der Besetzung ist zu erreichen unter: http://www.ustream.tv/channel/unsereuni2010#utm_campaigne=synclickback&source=http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/Nachrichten/1497390-2/studenten-st%C3%BCrmen-audimax-in-wien---vorerst-keine-besetzung---live-stream-aus-wien.csp&medium=2884611
Ab 16:00 trafen sich die Wiener Unis um zur Sterndemo Richtung Parlament loszuziehen, sich dort um 17:30 zu vereinigen und zur Abschlusskundgebung um 18:00 am Ballhausplatz zu ziehen. Die Demonstration war bunt, auch die Veterinärmedizinische Uni, die Technische Uni Wien, die Medizinische Uni und die Wirtschaftsuniversität waren mit eigenen, mehrere Hundert bis Tausend Personen großen Demozügen vertreten. Die Uni für Bodenkultur rückte mit einem Traktor („Bildungsabbaubekämpfungsmaschine“), eigener Blaskapelle und Sambatänzern an.
Dort waren es nach ersten Schätzungen ca. 20 000 Student_innen. Bei der Abschlusskundgebung erinnerten Vertreter der verschiedenen Wiener Unis und die Spitze der ÖH daran, dass die Studierenden bereits im vergangenen Herbst wegen der Unterfinanzierung der Hochschulen auf die Straßen gegangen waren. Gebessert habe sich die Situation trotz schöner Sonntagsreden der Politiker nicht,hieß es.
Schließlich strömten immer mehr Studenten in Richtung Audimax. Um 21:00 wurden aus Sicherheitsgründen alle Eingänge zum Hauptgebäude von Sicherheitskräften der Universität gesperrt. Die Menge vor dem gebäude wuchs rapide an. Laut Nachrichtenagentur APA brach daraufhin eine Gruppe von Studierenden die Tür des Hörsaals auf. Von den Protestierenden wird das jedoch via Twitter bestritten, es sei keine Tür beschädigt worden, die Hochschülerschaft dementierte dies. "Einer unbekannte Person, wahrscheinlich ein Mitarbeiter der Uni Wien, hat die mittlere Türe des Audimax aufgeschlossen", so die ÖH- Vorsitzende Sigrid Maurer (Grüne und Alternative StudentInnen, GRAS). Erst danach sei eine Türe zur Galerie von Protestierenden "ausgehängt" worden.
Im Moment laufen Diskussionen, ob der Raum weiter besetzt bleiben soll. Die Passivität der Unichefs bei den Protesten im vergangenen Herbst wurde kritisiert. Die ÖH schoss sich zudem auf Uni-Wien-Rektor Georg Winckler ein, weil die Versammlung aus Angst vor einer neuerlichen Besetzung - nicht im Audimax der Uni stattfand. Der Rektor hat breits in einer Mitteilung an die Besetzer_innen dazu aufgerufen, den Hörsaal doch bitte zu räumen.
Der Stream der Besetzung ist zu erreichen unter: http://www.ustream.tv/channel/unsereuni2010#utm_campaigne=synclickback&source=http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/Nachrichten/1497390-2/studenten-st%C3%BCrmen-audimax-in-wien---vorerst-keine-besetzung---live-stream-aus-wien.csp&medium=2884611
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Ergänzungen
Update
http://www.univie.ac.at/
Aktionsplan
Update
Update
Bilungsproteste auch in BRD erwartet
Tausende Schüler- und Studierenden sollen an diesem Tag statt in die Schule oder Uni zu gehen vor den Bundestag ziehen um ihren Protest unüberhörbar zu artikulieren. Ziel ist es die verschiedenen Proteste gegen die Regierung zusammenzuführen und in einem Akt des massenhaften zivilen Ungehorsams in die undemokratische „Bannmeile“ vor dem Bundestag einzudringen und den Protest dort wahrnehmbar zu machen wo die politischen Entscheidungen gegen uns getroffen werden.
Doch schon vor dem 26.November werden Proteste erwartet. Am 17.11 soll es bundesweit zu Bildungsprotesten im Rahmen der "Global Wave of Education" und des "International Students Action Day" kommen. Proteste im Rahmen der "Global Wave of Education" gab es schon in Dänemark, der Ukraine, den USA und zahlreichen anderen Ländern.
Ukraine: http://de.indymedia.org/2010/10/292045.shtml
Dänemark: http://de.indymedia.org/2010/10/292013.shtml
In Berlin ist am 17.November ein "Rave der Bildungsleichen" geplant. Damit will die SchülerInneninitiative "Bildungsblockaden einreissen" darauf aufmerksam machen das das kapitalistisch organisierte Bildungssystem aus den eingelieferten Menschenmaterial willenlose Zombies zur verwertung auf dem Arbeitsmarkt macht.
Mobi-Video der ARAB zum heissen Herbst: Mobi-Video: http://www.youtube.com/watch?v=oPPyJg0hpQM
"Great Crisis Riseup" Veranstaltungsbericht zur Mobiliserung für den Heissen Herbst:
http://de.indymedia.org/2010/10/291733.shtml
Fotostrecke
Und was ist im Schlafschafland los?
AUDIMAX GEWALTSAM VON POLIZEI GERÄUMT
Update
Update
ORF berichtet:
Mehr Film
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Update
Update
Update
Am 27. Oktober findet dann ein großes #unibrennt-Plenum an der Technischen Uni (TU) Wien statt, wo Studenten aller Wiener Unis gemeinsam das weitere Vorgehen im Herbst planen wollen.
Update
Update
Der 300-Personen Hörsaal U10 im Juridicum war, wie erwartet und von ÖH und Unibrennt im Vorfeld aufgezeigt, viel zu klein. Natürlich hätten die tausenden Studierenden auch nicht ins Audimax gepasst, doch die Botschaft, die das Rektorat über das U10 transportierte war klar: Wir haben kein Vertrauen in die Studierenden.
Die Angst des Rektors vor den Studierenden zeigte sich auch in der Informationspolitik der Universität Wien. Bis zuletzt gingen alle Mobilisierungsaktionen von ÖH und Unibrennt aus, von Seiten der Universität Wien gab es weder ein Einladungsemail an alle Studierenden (wie es bei Veranstaltungen wie z.b. UniSuccess absolut üblich ist), noch Plakate.
Update
An anderen Universitäten wurde inhaltlich diskutiert und über Resolutionen abgestimmt, die Studierenden der Universität Wien bekamen zum Abschied einen Brief der Universitätsleitung an Wissenschaftsministerin Karl in die Hand gedrückt.
Auf dem Aktionstag am Dienstag wollten Studierende, Mittelbau und Rektorat eine einheitliche Front gegen die Politik bilden. An vielen Universitäten hat das auch funktioniert. Doch (die Universität) Wien war anders. Ein Rektor, der Angst vor engagierten Studierenden hat, und diese sichtlich widerwillig und dementsprechend halbherzig einbezieht, und Studierende, die in ihrer Frustration völlig planlos agieren und so die Reputation einer beispiellosen Protestbewegung gefährden und ihre eigenen Bemühungen untergraben, haben gezeigt, wie groß die Kluft zwischen Universitätsleitung und Studierenden (nicht nur in Wien) ist.
Update
Update
Update
Hier könnt ihr eure Themenvorschläge für das Plenum posten: http://unibrennt.at/wiki/index.php/Plenum_27.10.2010
Update
Update
Aktion bei der Regierungsklausur
Audio: Neue Bildungsproteste in Österreich
Desweiteren Bericht über die Kundgebung am Abend von Sonntag dem 24. Oktober 2010.
Klick: http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=36830
Update
einfach herunterzuspielen. Die Kürzung des Familienbeihilfenanspruchs von 26 auf 24 ist ein sozial- und bildungspolitischer Wahnsin. Wenn Karl meint, wir sollen österreichische Bildungspolitik nicht periodisch in der Volksküche
des Audimax aufwärmen, ist das an Ignoranz nicht mehr zu überbieten!"
"Die österreichsichen Studierenden und Lehrenden machen sich ernste Gedanken über die Verfassung unserer Hochschulen - Karl verteidigt lieber faule Kompromisse. Das sogenannte "Offensivpaket" der Regierung ist lediglich eine Zurücknahme der im Frühjahr beschlossenen Einsparungen. Unis und Hochschulen bekommen keinen Cent mehr in den nächsten vier Jahren!"
"Die Studierenden kämpfen im Moment gegen den Entzug ihrer Existenzgrundlage. Wenn sich bei der Familienbeihilfe nichts mehr tut, brauchen wir mehr als eine Volksküche um die StudentInnenschaft zumindest leiblich zu versorgen. Das würde Karl wohl auch nicht
gefallen"