Schwabenland: Aufruhr, Widerstand!
GROSSKUNDGEBUNG MIT KONSTANTIN WECKER
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Außenmininister Westerwelle behauptete bei seinem Besuch in Indien, dass Deutschland ein schlechtes Bild im Streit um "Stuttgart 21" abgeben würde. Die Entscheidung darüber sei von grundsätzlicher Bedeutung für den Wirtschaftsstandort des Landes. Es stelle sich die Frage, welches Zeichen Deutschland in die Welt sende...
Doch das Gegenteil ist der Fall: von Ländern aus aller Welt wurden Grußbotschaften auf der Großkundgebung mit über 25.000 TeilnehmerInnen am Samstag verlesen, so unter anderem auch von einer prominenten Öko- und Antiglobalisierungsaktivistin aus Indien. Aus Italien meldeten sich die AktivistInnen der Anti-Schnellzugbewegung (NO TAV) mit kämpferischen Grüßen und ermunterten zum weiterkämpfen gegen das Mammutprojekt Stuttgart 21, als Teil eines weltweiten Kampfes gegen Neoliberalismus und Globalisierung.
Trotz der sog. "Schlichtungsgespräche", des nervigen Nieselregens und der täglichen Aktionen und wöchtenlichen Großdemos kamen ca. 25.000 Menschen zur Großkundgebung.
Der Lidermacher Konstantin Wecker machte nochmal aufmerksam auf die massiven Sozialkürzungen wie z.B. bei Hartz IV und zeigte auf, dass der Kampf gegen das Megaprojekt Stuttgart 21 auch ein sozialer Kampf ist.
Auch weitere RednerInnen betonten den Widerspruch, dass "die da oben" Milliarden verschwenden um ihre Kommerzprojekte zu realisieren, während bei Sozialausgaben gekürzt wird. Während Befürworter von Stuttgart 21 bereits in den Medien lancieren würden, dass sich die Suttgart 21 GegnerInnen spalten würden, betonte ein Redner den gemeinsamen Kampf der "zwei Linien", die nur gemeinsam zum Erfolg führen würden. Gemeint mit den zwei Linien ist hier: die, die am "runden Tisch"/Schlichtungsgespräch teilnehmen, und die, die auf weitere Aktionen setzen. So sind zum Beispiel die sog. "Parkschützer" (
http://www.parkschuetzer.de/ ) aus dem Runden Tisch der "Schlichtungsgespräche" ausgestiegen, weil sie befürchten, dass der Bau auch während dieser Gespräche massiv weitergehen wird, und mit den Gesprächen nur ein Stop der Aktionen erreicht werden solle. "Wir führen den Protest fort" betonten SprecherInnen der Parkschützer, denn "Für uns gilt nicht die Friedenspflicht".
Die Rolle der Polizei und Parteien wurde von RednerInnen dargestellt als wahlweise "Handlanger" der Reichen oder "Lügenpack" (die Politiker).
So gab es auch zahlreiche Transparente, Plakate, Flyer oder gebastelte Modelle (z.b. Polizeiauto mit Schweinekopf auf einem Regenschirm) gegen die Polizeibrutalität. Es werde nun einen Untersuchungsausschuss geben wegen der massiven Brutalität der Polizei am 30.9. gegen protestierende BügerInnen und SchülerInnen.
Und der ehemalige Love Parade "Erfinder" Dr. Motto betonte die Solidarität von Berliner AktivistInnen gegen Umstrukturierung. Für den 26. Oktober ist ein Sonderzug aus dem Schwabeland durch mehrere Städte nach Berlin gelant, wo es am Gebäude der Deutschen Bahn am Potsdamer Platz Aktionen und eine Demo geben wird. Der Sonderzug ist nicht von der DB sondern von Euro Express. Außerdem wird es Spenden geben für "Solidaritätstickets" für Menschen, die es sich finanziell nicht leisten können.
Sonderzug nach Berlin, 26. Oktober:
http://www.parkschuetzer.de/mitmachen/sonderzug-berlin
Nach der Beendigung und zahlreichen Parolen wie "Oben bleiben" oder "Lügenback" usw. zogen die meisten Menschen Richtung Hauptbahnhof um dort einen Spaziergang um das Gebäude herum zu machen oder den ParkschützerInnen ( http://www.parkschuetzer.de/ ) die mit Infozelten, Cafe- und Voküzelten usw. zahlreich im Park (der auch weg soll) übernachten einen Besuch abzustatten und dort Sach- und Geldspenden abzugeben.
SPONTANDEMO UND SÜDFLÜGEL-BESETZUNG
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Ungefähr 2000 Menschen - bunte Mischung aus schwäbischen BürgerInnen, politischen AktivistInnen, ein paar Punks, Linke und verschiedenen Autonome, Ökos, Prolls, SchülerInnen und Stuttgart-TouristInnen usw. - zogen in einer Spontandemonstration (unangemeldet) zum Südflügel des Hauptbahnhof, welcher abgerissen werden soll und derzeit leersteht.
Dabei sollen AktivistInnen den Zaun beschädigt haben, den Platz für die künftige Aufbereitungsanlage für das Grundwasser umgibt. Zeitgleich hätten einige DemonstrantInnen eine Tür beim Expressfrachtgebäude am Südflügel aufgebrochen. Spontan stürmten massig Leute in den Eingang der irgendwie offen war und versuchten das Gebäude zu besetzen. Einem Teil der ProtestlerInnen gelang es im 1. Gebäudeteil ganz oben reinzukommen und eine Stahltür sehr massiv dichtzumachen. Sie hängten Transparente aus den Fenstern und informierten per die draußen vor dem Gebäude stehenden DemonstrantInnen über die Aktion.
Die Aktion wird live im Internet übertragen.
Videos auf Youtube:
http://www.youtube.com/watch?v=sPAj6RzT2qA
http://www.youtube.com/watch?v=u80-DblfOFM&NR=1
In anderen Gebäudeteilen wurden einige BesetzerInnen von Polizisten und SEK eingefangen, die zuerst von der Aktion überrascht waren. Die Personalien von allen wurden aufgenommen um sie später der Deutschen Bahn zu übergeben, falls die DB Anzeige wegen Hausfriedensburch stellen wolle. Die Gefangengenommen wurden nach langer Durchsuchung nach angeblichen "Waffen" jedoch nicht in Geahrsam genommen sondern über ein Gängelabyrinth durchs Hauptgebäude nach draußen geleitet, Fotos von den Gesichtern mit vorgehaltem Ausweis wurden gemacht und ein Aufenthaltsverbot bis zum nächten Tag im Hauptbahnhof ausgesprochen.
Die Polizei wurde nach dem Überraschungscoup der AktivistInnen jedoch Herr der Lage, sprich Herr der Tür, so das nicht alle DemonstrantInnen nach drinnen gelangen konnten, sie setzten dabei aber massiv Schlagstöcke und Reizspray ein und prügelten drauflos.
Zahlreiche PolizistInnen von Bundespolizei und aus den Umliegenden Dörfern Stuttgarts umzingelten unterdessen das Gebiet um den Bahnhof und um die Spontandemo herum vor dem Südflügel, schritten aber nicht ein, um nicht so krasse Bilder zu produzieren wie bei den Ausschreitungen der Polizei gegen SchülerInnen und Bürgerinnen am 30.9.
Die Protestierenden trotzten den Aufforderungen der Megafondurchsagen der Polizei den Bereich vor dem Gebäude zu verlassen: immer mehr Sympatisierende kamen vor dem Gebäude hinzu um mit Parolen wie "Oben bleiben" die BesetzerInnen zu ermuntern durchzuhalten. Von unten war zu hören wie nun das SEK mit Rammbock und Flex etc. versuchte die Tür zu den besetzerInnen zu öffen. Dieser versuch sollte zwei Stunden dauern. Derweil blockierten zahlreiche BürgerInnen den Pressewagen der Polizei. Weil zahlreiche Presse beim Demopulk vor dem Gebäude war, wo Anti-Stuttgart-21 AktivistInnen per Megafon die Anwesenden informierten, wollte auch der Polizeipressewagen dorthin durchdringen.
Die Durchsage des Einsatzwagens der Polizei, dass keine wichtige Politiker im Fahrzeug wären, sondern "nur" die Pressevertreter der Polizei bewirkte, dass sich noch mehr BürgerInnen vor das Polizeiauto stellten. An diesem sei laut Presse der Polizei (sic!) "gerüttelt" worden und es sei "zerkratzt" worden. Wahr ist, dass dieses und andere Polizeifahrzeuge mit zahlreichen Anti-Stuttgart 21 Aufklebern beklebt wurden.
Und die Schwaben, die sonst eher für "Kehrwoche" und ähnliches bekannt sind zeigten sich besonders beim Rufen von Parolen immens kreativ. Sonst nur von sog. "Chaoten" bekannte Parolen wurden z.B. in "Aufruhr - Widerstand - es gibt kein ruhiges Schwabenland" umgewandelt und von allen mitgerufen. Die Polizei wurde mit "Haut ab Haut ab" quittiert, nachdem sich BürgerInnen einmischen mussten um einen Jugendlichen aus deren Fänge zu befreien.
Die schwäbische Art der "Gefangenenbefreiung" läuft recht gemächlich aber trotzdem effektiv. BürgerInnen stellen sich vor die recht jungen Polizisten und beschimpfen diese in Abwandlung einer bekannten Demoparole mit "Kinderschläger - Kinderschläger" oder diskutieren auf diese Polizisten sehr lange ein, dass diese sich schämen sollten. Und handfest wird von anderen der Gefangene der Polizei entzogen um dann in der Bürgermenge unterzutauchen und zu verschwinden.
Und um 19 Uhr ist immer sog. "Schwabenstreich", was sich schnell dadurch ankündigt das zahlreiche erfahrende DemonstrantInnen sich Ohrstöpsel in die Ohren stecken: denn immer um 19 Uhr wird laut gepfiffen, getrillert, getrötet und getrommelt was das Zeug hält, die "nervigen Vuvuzelas" sind da sehr gut zu gebrauchen.
Tenor der Redebeiträge durchs Megafon vor dem Gebäude und aus dem Gebäude war es, im Widerstand auch während der sog. "Schlichtungsgespräche" nicht nachzulassen, sondern jetzt erst recht richtig weiterzumachen. Die Strategien des "Lügenpacks" ("Lügenpack - Lügenpack...!") wurde erläutert, wie diese versuchen werden den Widerstand zu lähmen, zu spalten oder zum einschlafen zu bringen. Und die Handlanger der Politiker und Reichen, die "Kinderschläger" der Polizei ("Kinderschläger - Kinderschläger...!") wurden dazu aufgefordert, nicht alles mitzumachen, was von der Leitung gefordert wird.
Ein Rechtshilfezusammenhang von Rote Hilfe, Ermittlungsausschuss und AktivistInnen der Stuttgart21 GegnerInnen informierte per Flugblätter und Durchsagen über Unterstützungsmöglichkeiten und richtiges Verhalten bei Festnahmesituationen.
Nach über zwei Stunden, es war schon längst Dunkel, gelang des dem Sondereinsatzkommando der Polizei SEK letztlich die Tür des besetzten Gebäudeteils aufzubrechen, dort einzudringen und die Menschen dort festzunehmen. Als SEK am Fenster erschien im die Transpis wegzureissen wurden diese von draussen mit lautstarken Buh rufen bedacht und Kinderschläger parolen und Haut ab usw. und mit extrem hellen Strahlern angestrahlt.
Damit die Stimmung draußen nicht eskaliere machte das Einsatzfahrzeug der Polizei per Durchsage darauf aufmerksam, dass die BesetzerInnen nicht in Gewahrsam kämen sondern auf Südflügelseite aus dem Gebäude geleitet werden würden.
Doch die DemonstrantInnen verharrten lieber doch so lange vor dem Gebäude bis die BesetzerInnen alle draußen waren und - unter lautstarkem Applaus - in Empfang genommen werden konnten, denn es ist ja allen bekannt, dass der Polizei nicht zu trauen ist.
Insgesamt soll es ca. 60 Festnahmen gegeben haben.
FAZIT
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Das Schwabenland ist derzeit eine Reise wert, der Protestort in Stuttgart am Bahnhof liegt sehr zentral und ist gut erreichbar:-) Direkt am Hautpausgang informiert ein Infostand über aktuelle Aktionen.
"Aufruhr - Widerstand - es gibt kein ruhiges Schwabenland!"
SONDERZUG NACH BERLIN, AM 26. OKTOBER:
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http://www.parkschuetzer.de/mitmachen/sonderzug-berlin
WEBSITES:
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http://www.parkschuetzer.de/
http://www.bei-abriss-aufstand.de/
http://www.jugendoffensive-gegen-s21.de.vu/
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Außenmininister Westerwelle behauptete bei seinem Besuch in Indien, dass Deutschland ein schlechtes Bild im Streit um "Stuttgart 21" abgeben würde. Die Entscheidung darüber sei von grundsätzlicher Bedeutung für den Wirtschaftsstandort des Landes. Es stelle sich die Frage, welches Zeichen Deutschland in die Welt sende...
Doch das Gegenteil ist der Fall: von Ländern aus aller Welt wurden Grußbotschaften auf der Großkundgebung mit über 25.000 TeilnehmerInnen am Samstag verlesen, so unter anderem auch von einer prominenten Öko- und Antiglobalisierungsaktivistin aus Indien. Aus Italien meldeten sich die AktivistInnen der Anti-Schnellzugbewegung (NO TAV) mit kämpferischen Grüßen und ermunterten zum weiterkämpfen gegen das Mammutprojekt Stuttgart 21, als Teil eines weltweiten Kampfes gegen Neoliberalismus und Globalisierung.
Trotz der sog. "Schlichtungsgespräche", des nervigen Nieselregens und der täglichen Aktionen und wöchtenlichen Großdemos kamen ca. 25.000 Menschen zur Großkundgebung.
Der Lidermacher Konstantin Wecker machte nochmal aufmerksam auf die massiven Sozialkürzungen wie z.B. bei Hartz IV und zeigte auf, dass der Kampf gegen das Megaprojekt Stuttgart 21 auch ein sozialer Kampf ist.
Auch weitere RednerInnen betonten den Widerspruch, dass "die da oben" Milliarden verschwenden um ihre Kommerzprojekte zu realisieren, während bei Sozialausgaben gekürzt wird. Während Befürworter von Stuttgart 21 bereits in den Medien lancieren würden, dass sich die Suttgart 21 GegnerInnen spalten würden, betonte ein Redner den gemeinsamen Kampf der "zwei Linien", die nur gemeinsam zum Erfolg führen würden. Gemeint mit den zwei Linien ist hier: die, die am "runden Tisch"/Schlichtungsgespräch teilnehmen, und die, die auf weitere Aktionen setzen. So sind zum Beispiel die sog. "Parkschützer" (
http://www.parkschuetzer.de/ ) aus dem Runden Tisch der "Schlichtungsgespräche" ausgestiegen, weil sie befürchten, dass der Bau auch während dieser Gespräche massiv weitergehen wird, und mit den Gesprächen nur ein Stop der Aktionen erreicht werden solle. "Wir führen den Protest fort" betonten SprecherInnen der Parkschützer, denn "Für uns gilt nicht die Friedenspflicht". Die Rolle der Polizei und Parteien wurde von RednerInnen dargestellt als wahlweise "Handlanger" der Reichen oder "Lügenpack" (die Politiker).
So gab es auch zahlreiche Transparente, Plakate, Flyer oder gebastelte Modelle (z.b. Polizeiauto mit Schweinekopf auf einem Regenschirm) gegen die Polizeibrutalität. Es werde nun einen Untersuchungsausschuss geben wegen der massiven Brutalität der Polizei am 30.9. gegen protestierende BügerInnen und SchülerInnen.
Und der ehemalige Love Parade "Erfinder" Dr. Motto betonte die Solidarität von Berliner AktivistInnen gegen Umstrukturierung. Für den 26. Oktober ist ein Sonderzug aus dem Schwabeland durch mehrere Städte nach Berlin gelant, wo es am Gebäude der Deutschen Bahn am Potsdamer Platz Aktionen und eine Demo geben wird. Der Sonderzug ist nicht von der DB sondern von Euro Express. Außerdem wird es Spenden geben für "Solidaritätstickets" für Menschen, die es sich finanziell nicht leisten können.
Sonderzug nach Berlin, 26. Oktober:
http://www.parkschuetzer.de/mitmachen/sonderzug-berlin Nach der Beendigung und zahlreichen Parolen wie "Oben bleiben" oder "Lügenback" usw. zogen die meisten Menschen Richtung Hauptbahnhof um dort einen Spaziergang um das Gebäude herum zu machen oder den ParkschützerInnen (
http://www.parkschuetzer.de/ ) die mit Infozelten, Cafe- und Voküzelten usw. zahlreich im Park (der auch weg soll) übernachten einen Besuch abzustatten und dort Sach- und Geldspenden abzugeben. SPONTANDEMO UND SÜDFLÜGEL-BESETZUNG
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Ungefähr 2000 Menschen - bunte Mischung aus schwäbischen BürgerInnen, politischen AktivistInnen, ein paar Punks, Linke und verschiedenen Autonome, Ökos, Prolls, SchülerInnen und Stuttgart-TouristInnen usw. - zogen in einer Spontandemonstration (unangemeldet) zum Südflügel des Hauptbahnhof, welcher abgerissen werden soll und derzeit leersteht.
Dabei sollen AktivistInnen den Zaun beschädigt haben, den Platz für die künftige Aufbereitungsanlage für das Grundwasser umgibt. Zeitgleich hätten einige DemonstrantInnen eine Tür beim Expressfrachtgebäude am Südflügel aufgebrochen. Spontan stürmten massig Leute in den Eingang der irgendwie offen war und versuchten das Gebäude zu besetzen. Einem Teil der ProtestlerInnen gelang es im 1. Gebäudeteil ganz oben reinzukommen und eine Stahltür sehr massiv dichtzumachen. Sie hängten Transparente aus den Fenstern und informierten per die draußen vor dem Gebäude stehenden DemonstrantInnen über die Aktion.
Die Aktion wird live im Internet übertragen.
Videos auf Youtube:
http://www.youtube.com/watch?v=sPAj6RzT2qA http://www.youtube.com/watch?v=u80-DblfOFM&NR=1 In anderen Gebäudeteilen wurden einige BesetzerInnen von Polizisten und SEK eingefangen, die zuerst von der Aktion überrascht waren. Die Personalien von allen wurden aufgenommen um sie später der Deutschen Bahn zu übergeben, falls die DB Anzeige wegen Hausfriedensburch stellen wolle. Die Gefangengenommen wurden nach langer Durchsuchung nach angeblichen "Waffen" jedoch nicht in Geahrsam genommen sondern über ein Gängelabyrinth durchs Hauptgebäude nach draußen geleitet, Fotos von den Gesichtern mit vorgehaltem Ausweis wurden gemacht und ein Aufenthaltsverbot bis zum nächten Tag im Hauptbahnhof ausgesprochen.
Die Polizei wurde nach dem Überraschungscoup der AktivistInnen jedoch Herr der Lage, sprich Herr der Tür, so das nicht alle DemonstrantInnen nach drinnen gelangen konnten, sie setzten dabei aber massiv Schlagstöcke und Reizspray ein und prügelten drauflos.
Zahlreiche PolizistInnen von Bundespolizei und aus den Umliegenden Dörfern Stuttgarts umzingelten unterdessen das Gebiet um den Bahnhof und um die Spontandemo herum vor dem Südflügel, schritten aber nicht ein, um nicht so krasse Bilder zu produzieren wie bei den Ausschreitungen der Polizei gegen SchülerInnen und Bürgerinnen am 30.9.
Die Protestierenden trotzten den Aufforderungen der Megafondurchsagen der Polizei den Bereich vor dem Gebäude zu verlassen: immer mehr Sympatisierende kamen vor dem Gebäude hinzu um mit Parolen wie "Oben bleiben" die BesetzerInnen zu ermuntern durchzuhalten. Von unten war zu hören wie nun das SEK mit Rammbock und Flex etc. versuchte die Tür zu den besetzerInnen zu öffen. Dieser versuch sollte zwei Stunden dauern. Derweil blockierten zahlreiche BürgerInnen den Pressewagen der Polizei. Weil zahlreiche Presse beim Demopulk vor dem Gebäude war, wo Anti-Stuttgart-21 AktivistInnen per Megafon die Anwesenden informierten, wollte auch der Polizeipressewagen dorthin durchdringen.
Die Durchsage des Einsatzwagens der Polizei, dass keine wichtige Politiker im Fahrzeug wären, sondern "nur" die Pressevertreter der Polizei bewirkte, dass sich noch mehr BürgerInnen vor das Polizeiauto stellten. An diesem sei laut Presse der Polizei (sic!) "gerüttelt" worden und es sei "zerkratzt" worden. Wahr ist, dass dieses und andere Polizeifahrzeuge mit zahlreichen Anti-Stuttgart 21 Aufklebern beklebt wurden.
Und die Schwaben, die sonst eher für "Kehrwoche" und ähnliches bekannt sind zeigten sich besonders beim Rufen von Parolen immens kreativ. Sonst nur von sog. "Chaoten" bekannte Parolen wurden z.B. in "Aufruhr - Widerstand - es gibt kein ruhiges Schwabenland" umgewandelt und von allen mitgerufen. Die Polizei wurde mit "Haut ab Haut ab" quittiert, nachdem sich BürgerInnen einmischen mussten um einen Jugendlichen aus deren Fänge zu befreien.
Die schwäbische Art der "Gefangenenbefreiung" läuft recht gemächlich aber trotzdem effektiv. BürgerInnen stellen sich vor die recht jungen Polizisten und beschimpfen diese in Abwandlung einer bekannten Demoparole mit "Kinderschläger - Kinderschläger" oder diskutieren auf diese Polizisten sehr lange ein, dass diese sich schämen sollten. Und handfest wird von anderen der Gefangene der Polizei entzogen um dann in der Bürgermenge unterzutauchen und zu verschwinden.
Und um 19 Uhr ist immer sog. "Schwabenstreich", was sich schnell dadurch ankündigt das zahlreiche erfahrende DemonstrantInnen sich Ohrstöpsel in die Ohren stecken: denn immer um 19 Uhr wird laut gepfiffen, getrillert, getrötet und getrommelt was das Zeug hält, die "nervigen Vuvuzelas" sind da sehr gut zu gebrauchen.
Tenor der Redebeiträge durchs Megafon vor dem Gebäude und aus dem Gebäude war es, im Widerstand auch während der sog. "Schlichtungsgespräche" nicht nachzulassen, sondern jetzt erst recht richtig weiterzumachen. Die Strategien des "Lügenpacks" ("Lügenpack - Lügenpack...!") wurde erläutert, wie diese versuchen werden den Widerstand zu lähmen, zu spalten oder zum einschlafen zu bringen. Und die Handlanger der Politiker und Reichen, die "Kinderschläger" der Polizei ("Kinderschläger - Kinderschläger...!") wurden dazu aufgefordert, nicht alles mitzumachen, was von der Leitung gefordert wird.
Ein Rechtshilfezusammenhang von Rote Hilfe, Ermittlungsausschuss und AktivistInnen der Stuttgart21 GegnerInnen informierte per Flugblätter und Durchsagen über Unterstützungsmöglichkeiten und richtiges Verhalten bei Festnahmesituationen.
Nach über zwei Stunden, es war schon längst Dunkel, gelang des dem Sondereinsatzkommando der Polizei SEK letztlich die Tür des besetzten Gebäudeteils aufzubrechen, dort einzudringen und die Menschen dort festzunehmen. Als SEK am Fenster erschien im die Transpis wegzureissen wurden diese von draussen mit lautstarken Buh rufen bedacht und Kinderschläger parolen und Haut ab usw. und mit extrem hellen Strahlern angestrahlt.
Damit die Stimmung draußen nicht eskaliere machte das Einsatzfahrzeug der Polizei per Durchsage darauf aufmerksam, dass die BesetzerInnen nicht in Gewahrsam kämen sondern auf Südflügelseite aus dem Gebäude geleitet werden würden.
Doch die DemonstrantInnen verharrten lieber doch so lange vor dem Gebäude bis die BesetzerInnen alle draußen waren und - unter lautstarkem Applaus - in Empfang genommen werden konnten, denn es ist ja allen bekannt, dass der Polizei nicht zu trauen ist.
Insgesamt soll es ca. 60 Festnahmen gegeben haben.
FAZIT
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Das Schwabenland ist derzeit eine Reise wert, der Protestort in Stuttgart am Bahnhof liegt sehr zentral und ist gut erreichbar:-) Direkt am Hautpausgang informiert ein Infostand über aktuelle Aktionen.
"Aufruhr - Widerstand - es gibt kein ruhiges Schwabenland!"
SONDERZUG NACH BERLIN, AM 26. OKTOBER:
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http://www.parkschuetzer.de/mitmachen/sonderzug-berlin WEBSITES:
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
ERRATA
Nach der schon traditionellen Montagsdemo am 25. Oktober (dort kommen derzeit bis zu 100.000 DemonstrantInnen zusammen) können Menschen in einen Sonderzug steigen um am Dienstag morgens in Berlin anzukommen. Der Zug fährt durch mehrere Städte, wo menschen zusteigen können.
am 26. Oktober gibts dann Aktionen, Demo zum Deutsche Bahn Gebäude am Potsdamer Platz, Fahradtouren, Touren auf der Spree (wo es in Berlin erfolgreiche Proteste gegen das Umstrukturierungsprojekt "Media Spree" gibt).
Mobilisiert werden sollen aber auch die Einheimischen BerlinerInnen zu den Aktionen und nicht nur die schwäbischen Exilanten ausm Prenzlberg:-)
News vom Wochenende
Trotz Schlichtung weiter Proteste gegen Stuttgart 21
Südflügel-Aktion. Polizeisprecher im Auto eingekesselt
(Anm.: ist das PR-Blatt des Schwabenfilzes)
Gorleben-Traktoren bei Stuttgart 21 Demo
Polizeiprovokateure
"Als seine Einheit nach Stuttgart verlegt werden sollte, stellte er einen Urlaubsantrag, weil er den Einsatz nicht mittragen konnte. Und wollte. Er hat verwandtschaftliche Beziehungen nach Stuttgart. Er ist auch ein Bahnhofsgegner. "Ich weiß, dass wir bei brisanten Großdemos verdeckt agierende Beamte, die als taktische Provokateure, als vermummte Steinewerfer fungieren, unter die Demonstranten schleusen. Sie werfen auf Befehl Steine oder Flaschen in Richtung der Polizei, damit die dann mit der Räumung beginnen kann. Ich jedenfalls bin nicht Polizist geworden, um Demonstranten von irgendwelchen Straßen zu räumen oder von Bäumen runterzuholen. Ich will Gangster hinter Gitter bringen", erklärt er, wohl wissend, dass Karrieren junger Polizisten nur durch die Einsatzhundertschaften gehen, die auch er durchlaufen muss"
Heute, 18.10. Proteste Bundesweit
Für mehr Basisdemokratie und gegen Politikverdrossenheit, Behördenwillkür, Lobbismus und Millardenverschwendung - immer Montags:
* Bad Hersfeld, 18.30 h, Bad Hersfeld-Hauptbahnhof-Haupteingang
* Berlin, 19.00 h, Potsdamer Platz am DB-Tower
* Bernkastel/Mosel, 18.30 h, Bahnhof
* Bielefeld, 18:30 h, Jahnplatz
* Bochum, 18:30 h, Hauptbahnhof-Südeingang
* Bremen, 18.30 h, Bremen-Hauptbahnhof-Südeingang
* Cuxhaven, 18.30 h, Cuxhaven-Hauptbahnhof-Haupteingang
* Dorfen in Oberbayern, 18.30 h, Dorfen-Bahnhof
* Dresden, 18.30 h, Dresden-Hauptbahnhof-Wiener Platz
* Düsseldorf, 18.30 h, Düsseldorf-Hauptbahnhof-Haupteingang
* Frankfurt/Main, 17:30 h, Konstabler Wache, Marsch zum Frankfurt-Hauptbahnhof
* Fulda, 18.30 h, Fulda-Hauptbahnhof-Haupteingang
* Giessen, 18:30 h, Hauptbahnhof, Haupteingang
* Hamburg, 18:30 h, Hamburg Hauptbahnhof
* Köln, 18.45 h, Köln-Haupteingang-Domplatte
* Leipzig, 18:30 h, Hauptbahnhof, Haupteingang
* Lübeck, 18:30 h, Lübeck-Hauptbahnhof-Haupteingang
* Marburg, 18.30 h, Marburg-Hauptbahnhof-Haupteingang
* München, 19.00 h, Richard-Strauss-Brunnen, Neuhauser Strasse 8
* Passau, 18:30 h, Hauptbahnhof, Haupteingang
* Perl/Mosel, 18:00 h, Rathaus Trierer Strasse
* Puttgarden, 18:30 h, Puttgarden-Fährhafen
* Rüdesheim am Rhein, 18.30 h, Rüdesheim, Grabengasse
* Tübingen, 18:30 h, Tübingen-Hauptbahnhof
* Wiesbaden, 18:30 h, Hauptbahnhof, Haupteingang
* Würzburg, 18:30 h, Hauptbahnhof, Haupteingang
Bilder Anti-StuttgartS21 Protest in Stadien
Bilder gibts hier:
Stadion VfB Stuttgart gegen S21 Polizeigewalt
Tip
Der obige Link zum lesenswerten Artikel lautet demnach:
LIVE STREAM von heutiger Montagsdemo jetzt!
Update von der Montagsdemo
Hier zwei Bilder von gerade eben, gepostet via twitter von user rodo und stuttgarter1977..
Neue Polizeiprovokation
Offizielle Begründung für die Polizeiaktion
Alle Live-Cams von der Demo:
Das übliche Spiel
Weitere Updates von der Montagsdemo
Ein paar Jugendliche rütteln am Bauzaun, Großaufgebot der Polizei kommt an, teils beritten.
Twitter: "Mal wieder zu spät, die Polizei mit Helmen und Knüppeln am Bauzaun #s21"
Robin Wood Aktivisten hängen mit Transparent zwischen den Bäumen "ATOMAUSTIEG & BAUSTOPP BLEIBEN HANDARBEIT!"
Erste Zahlen von der Demo: 22.000 - 23.000 Teilnehmer. Das sind etwa so viel wie letzte Woche, wobei da noch wesentlich besseres Wetter war.
Link zur Polizeiaktion gegen die Wendländer:
Kommentare via twitter:
"Schön zu sehen, wie Politik schon vor Symbolen der Solidarität Angst hat"
"Völlig sinnfreie Trecker-Blockadeaktion der Polizei im Auftrag der Stadt. So entfremdet man sich weiter und weiter vom Bürger"
Aus dem CDU-Dunstkreis gibt es solche Twittermeldungen:
"S21-Gegnern wird oft unterstellt, sie wären auf dem linken Auge blind. Hetze?? Wir haben überprüft, ob das stimmt >" (Anspielung auf den verletzten Rentner am 30.9.)
"Demo-Opi kann's nicht lassen: Kaum aus dem Krankenhaus, schon auf dem Weg zum nächsten Wasserwerfer"
"SPIEGEL: Tschüß Robin Wood, Park-NPD, Ku-Klux-Park & Öko-NPD! Die Mehrheit will Stuttgart 21 zügig"
Tatsächlich rechtswidrige Aktion
Die Mafia schlägt zurück
Unterschriften zur Landtagsauflösung wurden geklaut und verbrannt
Kritische Journalisten werden mit Klagen überschüttet
Ach ja: die 61 pro-S21-Accounts scheinen allesamt Fake-Accounts einer PR-Agentur zu sein
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
poschtkarte — tagmata
Bundesweite Demo nach Castor und Hamburg — Schwabenländle
Fotos! — caiphistepper
updater 17:00 — Joe
@ Joe — ich
@ich — Joe