Für mehr Bildung in der Ukraine

Bildungsopfer 14.10.2010 13:35 Themen: Bildung Weltweit
Ukrainische Studenten haben am 12.10.2010 Demonstrationen organisiert, um gegen eine Resolution der Regierung zu demonstrieren, die Gebühren für höher führende Bildungsmöglichkeiten verlangen will.
Tausende von StudentInnen in ungefähr 15 Städten in der Ukraine kamen für die Demonstrationen zusammen, um ein Teil zu sein der "Global Wave of Education" und gegen die Gebühren, die an den Universitäten eingeführt werden sollen zu protestieren. Organisiert wurde das Ganze von der unabhängigen Studentenvereinigung "Direct Action". Unter den Städten waren Simferopol, Lviv, Uzhgorod, Ivano-Frankivsk, Zhitomir, Kamyanets-Podolsk, Sumy, Khmelnitsky, Rovno, Kirovograd, Lugansk, Lutsk and Sevastopol. Sie riefen Slogans wie "Bildung ist keine Ware - Universität ist kein Markt" und "lasst uns rebellieren, lasst uns lieben, lasst uns die Rechte bewahren".

Mehr als 200 Studentinnen haben in der östlich liegenden Stadt Kharkiv demonstriert, unter anderem, indem sie ihre Kleidung auszogen. Die DemonstrantInnnen versammelten sich bein 8 Grad auf dem zentralen Platz und riefen Sprüche vor dem Rathaus. Es gab keine Verhaftungen.

Video:  http://www.youtube.com/watch?v=b_eMgNizDLI&feature=player_embedded
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Protest in der Ukraine

International Student Movement 14.10.2010 - 14:38
Die Global Wave of Action for Education 2010, die mit 7. Oktober in den USA begann, ist in vollem Gang! Berichte von der "Global Wave", Oktober/November 2010, mit Fotos und Videos gibt es in englischer Sprache unter:  http://emancipating-education-for-all.org/global_wave_reports#comment-246

Global Wave of Education auch in BRD

Antifa 14.10.2010 - 16:52
Auch in der BRD wird eine "Welle" von Bildungsprotesten erwartet die sich in den Kontex der Anti-Krisen-Proteste stellen.

International Students Action Day - 17.November: Bildungsleichen-Zombie-Rave in Berlin

26.November: Berlinweiter Schulstreik und Bundestagsbelagerung gegen Sparpakete


Mobi-Video:  http://www.youtube.com/watch?v=oPPyJg0hpQM

mehr als "Direkte Aktion"

redreiruk 15.10.2010 - 07:47
Trotz allergrößter Sympathie mit "Direkter Aktion" in Kiew
die Proteste waren ukraineweit

zB
 http://news.zaraz.org/?n=1387,  http://www.youtube.com/watch?v=MbLGIDzxlVU&NR=1...

Studentengewerkschaft Priama Dia

Name 15.10.2010 - 11:20
Die anarchosyndikalistische Studierenden-Gruppe heisst übrigens "Priama Dia" (Direkte Aktion)
 http://direct-action.org.ua/

Englischer Bericht über ihre Demo:
 http://emancipating-education-for-all.org/report_ukraine_oct12

"Direct Action" + "Found. of Regional Ini."

Mo 15.10.2010 - 11:45
Die Proteste wurden laut "Direct Action" maßgeblich von 2 Netzwerken koordiniert:

- "Direct Action" (übrigends nicht nur in Kiev, sondern ebenfalls landesweit)
- "Foundation of Regional Initiatives"

Falls weitere Aktionen hierzulande im Rahmen der "Global Wave" angedacht sind, dann ist es wichtig, dass dies durch eine Mail an  united.for.education@gmail.com mitgeteilt wird, damit das Vorhaben auch entsprechend auf globaler Ebene kommuniziert werden kann.
Sonst macht das Ganze wenig Sinn, denn es geht hauptsächlich darum Gruppen und Menschen weltweit näher zusammenzubringen und das Bewusstsein für die globale Dimension (und somit strukturell bedingten Ursprünge der Probleme) grundsätzlich zu erhöhen.
Deshalb ist Kommunikation/Koordination das A und O!!

Die "Global Wave" ist nicht direkt mit den "Krisenprotesten" verbunden, sondern unabhängig zu betrachten!

Sie setzt sich hauptsächlich aus 3 Elementen zusammen:

- die internationale "gemeinsame Erklärung" (die inhaltliche Grundlage):
 http://emancipating-education-for-all.org/joint_statement_2010

- ein "gemeinsames Symbol:  http://emancipating-education-for-all.org/united_symbol

- Kommunikation/Koordination, insbesondere auf globaler Ebene (dafür kann die Infrastruktur der "International Student Movement" genutzt werden:
 http://emancipating-education-for-all.org/ism_de

Was bisher im Rahmen der "Global Wave" geschah:

07.10.: Auftakt durch großen Aktionstag in den USA + an der Ruhr-Uni in Bochum wurde ein Banner aufgehangen und ein Statement veröffentlicht

08.10.: Proteste in 80 Städten in Italien mit fast 300.000 Schüler_innen und Studierenden + IMF/Weltbank/Kapitalismus Proteste des IMF Resistance Network in Washington DC

09.10.: "Democracy Rally" in London + IMF/Weltbank/Kapitalismus Proteste gehen weiter

12.10: die Proteste in der Ukraine an welchen sich 20.000 Menschen in 15 Städten beteiligten

Eine Übersicht, der bisher eingegangen Berichte mit Videos und Bildern, gibt's auch hier:
 http://emancipating-education-for-all.org/global_wave_reports

Wie schon gesagt, falls ihr auch was im Rahmen der "Global Wave" vorhabt, dann schreibt eine kurze Mail im Vorfeld (Ankündigung) und auch danach (Bericht mit Bild-/Videomaterial) an  united.for.education@gmail.com
Das würde dann auch auf der "virtuellen Weltkarte" markiert werden:  http://bit.ly/btuUmi
und in den Kalender auf der ISM Homepage eingetragen werden:
 http://emancipating-education-for-all.org/calendar-date

Beides kann natürlich auch von jedem selber gemacht werden (falls ein Google-Konto vorhanden ist und sich die Person sich auf der ISM Homepage eingeschrieben hat).

SoliGrüße aus Marburg ~

Studierendenproteste in der Ukraine

M. 16.10.2010 - 11:09
Am 12 Oktober kamen rund 20.000 ukrainische Studierende auf die Straße um gegen die Erhöhung der Studiengebühren an öffentlichen Universitäten zu demonstrieren. 15 Städte beteiligten sich an den Protesten. Die wichtigsten Veranstaltungen fanden in Kiev, Lviv, Kharkov, Uzhhorod und Simferopol statt. Außerdem protestierten Studierende in Rivne, Ivano-Frankivsk, Lutsk und Sevastopol.

Die unabhängige Studierendengewerkschaft Direkte Aktion (ukr.: Priama Diya) und ein Zusammenschluss regionaler Initiativen organisierten den Protest. Die Direkte Aktion, eine linke syndikalistische Gewerkschaft, die sich für freie Bildung einsetzt, verteidigt die Rechte und Interessen der Studierenden gegen den Druck der Hochschulbürokratie, gegen neoliberale Reformen und gegen den Staat.
Noch vor einem Jahr konnte die Direkte Aktion erfolgreich die Pläne der Regierung Timoshenko verhindern, ein Gesetz über zusätzliche Studiengebühren zu verabschieden. Massenproteste verhinderten die Inauguration. Jetzt, Ende August 2010, versucht die neue Azarov Regierung erneut ein Gesetz durchzusetzen, durch das Gebühren auf versäumte Seminare, die Nutzung der Bibliothek, Erste Hilfe Räume, Sportstätten, das Internet und Dissertationen erhoben werden können. Gleichzeitig ist der Staat augenblicklich dabei, die Gebühren für Wohnheime zu erhöhen und die Anzahl der kostenlos Studierenden zu senken, obwohl in der ukrainischen Verfassung formal eine kostenlose höhere Bildung festgelegt ist.
Gegenüber der radikalen Rechten in der Ukraine, die bestimmte Personen in der Regierung als „un-ukrainisch“ denunziert, betonen die unabhängigen Studierenden den systemischen Fehler des Problems und nicht die Fehler einzelner Personen. Für sie ist die Einführung neuer Gebühren Teil der Offensive des neoliberalen Kapitalismus gegen die sozialen Rechte der Menschen, besonders gegen die der Jugendlichen. Sie verurteilen die Maßnahmen und fordern eine Ausweitung des Kampfes.
In Kiev beteiligten sich 2000 Studierende an einem Marsch auf das Regierungs- und Präsidentengebäude mit der Forderung auf freie Bildung. Es gab Slogans wie „Freiheit, Gleichheit, studentische Solidarität!“, „Wissen steht nicht zum Verkauf!“, „Die Universität ist nicht der Markt“, „Nieder mit der Regierung, nieder mit den Kapitalisten“, „One solution – Revolution“ oder „Rebellion, Liebe, gebt eure Rechte nicht auf!“. Auf den Transparenten stand „Studentische Solidarität“, „Nieder mit den sozialen Barrieren“, „Don’t panic, join us!“, „Remember 1968“ oder im orwellschen Style: „Krieg ist Friede, Freiheit ist Sklaverei, Ignoranz ist Stärke…..Wissen ist Ware?“. Vor dem Regierungsgebäude verlasen sie die solidarischen Grüße des in der Ukraine bekannten Autors Serhiy Zhadan und betonten ihre Solidarität mit der internationalen studentischen Protestbewegung. Währenddessen verteilte die Gewerkschaft Direkte Aktion Flugblätter, welche die Studierenden zur Selbstorganisation und zur Fortsetzung des Kampfes aufforderte.
Die Demonstration in Lviv war schätzungsweise die größte von allen. Verschiedenen Quellen zufolge beteiligten sich 5000 bis 7000 Personen daran. Vereinigt unter dem Motto der freien Bildung marschierten die Demonstranten zum regionalen Regierungssitz und hielten davor eine Kundgebung ab. Dabei attackierten Unbekannte das Gebäude mit Rauchbomben, Eiern und Tomaten. Trotzdem ging diese Veranstaltung friedlich aus.
In der karpartischen Stadt Uzhhorod, der Hauptstadt, von Crimea, wo die Demonstration von lokalen Initiativen organisiert worden war, beteiligten sich zwischen 600 und 1000 Menschen. Das ist eine beachtliche Anzahl für das kleinste aller 24 ukrainischen Länder. Es war ohne Zweifel die größte Demonstration der vergangene Jahre. Auf dem Platz vor dem Regierungsgebäude in Simferopol fand die erste Kundgebung gegen die neuen Studiengebühren statt, da die hiesige Universität, die Gesetzesinitiative als erstes umgesetzt hat. Dabei erfand sie sogar noch eigene Gebühren, wie eine Sondergebühr auf die Wiederholung nicht bestandener Prüfungen. Am 4. Oktober zog ein von der marxistischen und anarchistischen Bewegung organisierter Demonstrationszug durch die Stadt, um sich gegen die Kommerzialisierung der Bildung auszusprechen. Trotz der Drohung der Universität studentische Aktivisten zu bestrafen fand eine Woche später noch ein Flash-Mob statt, bei dem sich Studierende aus ganz Crimea beteiligten.
Mehr als 300 Studierende protestierten in Kharkov, der zweitgrößten Stadt in der Ukraine. Trotz des kalten Wetters entkleideten sich einige Studentinnen um zu veranschaulichen, dass durch die bevorstehenden Studiengebühren, den Studierenden nichts anderes übrig bleiben wird, als ihr letztes Hemd zu verkaufen. Eine ähnliche Aktion hielten Aktivistinnen in Rivne ab.

Angesichts der wütenden Proteste der Studierenden, verkündete Präsident Yanukovich, die Einstellung der Gesetzesinitiative. Doch es stellte sich heraus, dass dies lediglich zur Beruhigung der revolutionären Studierenden diente. Die Kampagne gegen die Kommerzialisierung der Bildung ist noch nicht vorbei. Der Kampf geht weiter.

Presseerklärung der Pryama Dya

emaN nieD 17.10.2010 - 12:14
Information about student protests in Ukraine organized by "Direct Action" union
Date Fri, 15 Oct 2010 17:46:54 +0200

On October 12, over 20000 Ukrainian students came to the streets to protest the decision of the government to allow public universities to introduce new burdening fees. A total of 15 cities were protesting, fromthe West to the East of the country. Major rallies were held in Kiev, Lviv, Kharkov, Uzhhorod and Simferopol. Rivne, Ivano-Frankivsk, Zhitomir, Kamyanets-Podolsk, Sumy, Khmelnitsky, Kirovograd, Lugansk, Lutsk and Sevastopol were protesting as well. ---- The organizers of the protests are the independent student union “DirectAction” (“Priama Diya” in Ukrainian) and the Foundation of Regional Initiatives. “Direct Action”, a left-wing syndicalist union striving forlibertarian education, has been active in defending students’ rights and interests against the pressure of university administrations, neoliberal reforms and state special services.

A year ago, “Direct Action” was instrumental in arranging protests
when the previous Timoshenko government intended to pass a similar
decree on additional fees for students. Then, mass student protests
prevented the adoption of the controversial decree. Now, in late
August, the new Azarov government passed the 796 Decree that allows
administration of universities to install fees for missed classes; for
use of libraries, first-aid posts, gymnasiums and Internet; for
dissertation etc. The authorities are about to increase the fees for
dormitories and to reduce the number of students educated for free as
well, though the Ukrainian Constitution formally provides free higher
education.

Contrary to the Ukrainian far right blaming some people in the
government as ‘Un-Ukrainian’, independent student activists emphasize
that the problem is not in personalities but in the system itself.
They see the introduction of new fees as a part of the offensive of
neoliberal capitalism against the social rights of people,
particularly youth. They call for resisting such measures and want to
extend their struggle.

In Kiev, 2000 students participated in the march to the buildings of
the Cabinet of Ministers and the Administration of President demanding
free education for all. Their slogans included “Liberty, Equality,
Student Solidarity!”, “Knowledge not for sale!”, “Universities aren’t
markets!” “Down with the ministers, down with the capitalists!”, “One
solution – revolution!”, “Rebel, love, don’t give up your rights”. The
banners stated “Student Solidarity”, “Down with social barriers!”,
“Don’t Panic! Join us!”, “Remember 1968”, “Not for sale”, and the
Orwellian-style “War is Peace, Freedom is Slavery, Ignorance is
Strength… Knowledge is Commodity?”. Near the governmental residence,
activists voiced their demands to cancel the entire decree, not just
its most offensive positions. They also read the solidarity greeting
from the well-known Ukrainian author Serhiy Zhadan, and stressed out
the international solidarity within the Global Wave of Action for
Education and the endorsement of the International Student Movement. A
great number of “Direct Action” papers and leaflets calling for
students’ self-organization and struggle were distributed.

The youth demo in Lviv was perhaps the largest. It gathered, by
various estimates, from 5000 to 7000 people. United under the motto of
free education, students of Lviv marched to the building of the
regional administration where they held the picket. The building was
attacked by unknown people who threw smoke bombs, tomatoes and eggs.
However, ultimately the meeting had a peaceful conclusion.

In the Transcarpathian city of Uzhhorod, the protest organized by the
Foundation of Regional Initiatives was attended by 600 or even 1000
young people, an enormous number for the smallest of 24 regional
centers of Ukraine. It was definitely the biggest demo in this city in
recent years. On the square at the local regional administration

Simferopol, the capital of Crimea, was the first city to protest the
controversial governmental decree, as the administration of the local
university had been the first to introduce ‘paid services’ by this
decree (moreover, it proposed even some own ‘inventions’ such as fees
for retaking of exams). On October 4, 500 young people rallied by
radical Marxists and Anarchists marched across the city to manifest
their rejection of the commercialization of education. They gathered
despite the university direction threatening to repress the student
activists. A week later, Crimean students were joined by the rest of
Ukraine, so they came out for another rally, this time a flash mob, to
confirm their demands.

More than 300 university students protested against newly imposed fees
in the second biggest Ukrainian city Kharkov. Despite the cool
weather, some female students even took off their clothes to show that
increase in cost of university education would leave a low-income
student unable to continue studies ‘without selling the clothes off
her back’. A similar performance was held in Rivne.

Facing the rage of the students, president Yanukovich announced that
the government decree would be suspended. However, this was revealed
to be a lie to calm down the revolutionary students. The campaign
against commercialization of education isn’t over. The struggle
continues!

Press-service of "Direct Action"

 http://www.ainfos.ca/ainfos20074.html

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 2 Kommentare an

acht minus? — Wetterfrosch

@ Wetterfrosch — Bildungsopfer