Bildungsprotest in Dänemark

Bildungsopfer 13.10.2010 20:14 Themen: Bildung
Am 11. Oktober haben 1,000 SchülerInnen des Niels Brock Copenhagen Business College den Tagesablauf blockiert. Es ist eine Reaktion auf Pläne der Regierung Zuschüsse für StudentInnen zu kürzen, welche zuhause bei ihren Eltern leben. Es sind nicht die einzigen Proteste in Dänemark, bereits vergangene Woche demonstrierten SchülerInnen und StudentInnen.
Studenten haben die Eingänge der Schule blockiert. Es ist nicht genau bekannt, wielange der Boycott weitergehen wird. Am 05.10.2010 sind mehr als 40.000 Jugendliche in fünf Städten in Dänemark gegen die Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik der Regierung Rasmussen auf die Straße gegangen. Die Proteste von SchülerInnen, Auszubildenden und StudentInnen richten sich gegen die Kürzungen im Bildungsetat. Nachmittags versammelten sich 25.000 Menschen vor dem Parlament in Kopenhagen und forderten ein Ende der Kürzungen im Sozial- und Bildungsbereich.
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Ergänzungen

Protest in 90 Minuten

http://www.wienerzeitung.at 14.10.2010 - 09:29
Tweets statt einer Off-Stimme, die Betonung des Kollektivs statt einzelner Namen im Abspann sowie Jean Ziegler und Robert Menasse als umjubelte Helden: Die im Zuge der Besetzung des Audimax der Uni Wien vor einem Jahr entstandene "#unibrennt"-Bewegung ist wieder da. Statt in Hörsäle wird mit der Doku "#unibrennt" der "Bildungsprotest 2.0" (so auch der Untertitel) diesmal allerdings in die Kinosäle getragen – ab 29. Oktober ist die von den Protagonisten selbst initiierte 90-minütige Doku zum Audimaxismus in den österreichischen Kinos zu sehen.

"#unibrennt" erzählt im Großen und Ganzen chronologisch die Geschichte der im Zuge der Audimax-Besetzung entstandenen Bildungsprotestbewegung von ihrem kometenhaften Aufstieg bis zum langsamen Versickern. Ähnlich ist auch der Duktus des aus rund 900 Stunden Material entstandenen Films: Die erste Stunde widmet sich einer Art "Best of" der Höhepunkte – Bilder von Festen und Demos werden mit wohlwollenden Kommentaren von Passanten gemischt, Gigs wie etwa der Polit-Punk-Band Anti-Flag oder von Gustav mit umjubelten Auftritten des Schweizer Globalisierungskritikers Jean Ziegler oder des Schriftstellers Robert Menasse.

Zwischen Dokumentation und Glorifizerung

Dass auch schon in den ersten Wochen die "Besetzung" des größten Hörsaals des Landes de facto nur am Abend stattfand, während tagsüber gerade eine Handvoll Aktivisten die Stellung hielt, verschweigt der Film vorerst. Stattdessen gibt es Halloween in der Volxküche und jubelt der Hörsaal, wenn der damalige Wissenschaftsminister Johannes Hahn (V) in einer Nachrichtensendung vorgeführt wird.

Die Reflexion über die Erosion der Bewegung setzt erst nach zwei Drittel des Films ein und verhindert nur haarscharf die vollständige Glorifizierung des Protests. "Warum kommt ihr nur zu Events" prangt dann an den Wänden, Besetzerinnen klagen ihr Leid, gleichzeitig setzen Streitigkeiten mit den Obdachlosen ein. Die Räumung des Hörsaals erscheint dann fast als logische Konsequenz – genauso wie die Bilanz von 15 Studenten und 80 Obdachlosen beim Aufmarsch der Polizei.
Film ohne Regisseur?

Dass die Protestbewegung auch nach der Audimax-Räumung noch auf Sparflamme aktiv war, ist dann fast nur mehr eine Randnotiz des Films, der nicht zuletzt vor allem eindrucksvoll die Ratlosigkeit der Politik und der Uni-Führungen gegenüber den Studenten zeigt. Symptomatisch ist etwa das Gespräch mit dem Generalsekretär des Wissenschaftsministeriums, Friedrich Faulhammer, der auf eine entsprechende Frage nach langem Schweigen antwortet: "Mit grundsätzlicher Veränderung habe ich ein Problem."

Typisch für die "Audimaxisten" bzw. untypisch für einen Film: Im Abspann wird weitgehend auf Namen verzichtet, als Regisseure werden lediglich die AG (Arbeitsgruppe) Doku sowie coop99 angegeben.

Protest in der Ukraine

International Student Movement 14.10.2010 - 12:32
Die Global Wave of Action for Education 2010, die mit 7. Oktober in den USA begann, ist in vollem Gang! Gestern gab es in 15 ukrainischen Städten massive Proteste von Studierenden gegen die Einführung von neuen Studiengebühren. Organisiert wurden die Proteste von der unabhängigen Plattform "Direct Action" (siehe Link)....

Berichte von der "Global Wave", Oktober/November 2010, mit Fotos und Videos gibt es in englischer Sprache unter  http://emancipating-education-for-all.org/global_wave_reports#comment-246

Bilungsproteste auch in BRD erwartet

Snti 14.10.2010 - 16:56
Auch in der BRD wird eine "Welle" von Bildungsprotesten erwartet die sich in den Kontex der Anti-Krisen-Proteste stellen.

International Students Action Day - 17.November: Bildungsleichen-Zombie-Rave in Berlin

26.November: Berlinweiter Schulstreik und Bundestagsbelagerung gegen Sparpakete


Mobi-Video:  http://www.youtube.com/watch?v=oPPyJg0hpQM

Politiken.dk schreibt

Honk 14.10.2010 - 17:54
About 1,000 students at the Niels Brock Copenhagen Business College are boycotting classes this morning in demonstration against the government’s plans to remove grants from students who live at home.

Apart from cuts in grants, students are worried about reduced state subsidies for the college.

“Our school alone is to lose some DKK 10.4 million in state subsidies. The government wants to give the grant money to schools – but that is not the way forward. Danish schools are already the most expensive in the world, but not the world’s best,” says blockade co-organiser Nicklas Eli Sørensen.

Students have blocked entrances to the school and lecturers are being asked to remain in the teachers’ common room. A study café is to be organized so students are able to do their homework.

Asked why students should not be affected by cutbacks, Sørensen says: “It would be reasonable to cut grants to a certain extent,” adding that some students who live at home, including himself, receive too much in grants.

But he adds that some of his friends rely completely on grants, even though they live at home.

“I have a friend who lives at home, where she pays rent. Even though she has a job she still can’t afford to go out on the town or to a café. She depends completely on her grant,” Sørensen says.

“People will drop out of their studies because they also have to have a job over and above their studies. There will be those who cannot manage the pressure of both work and school,” he says, adding that funds set aside by the government in extra help to those who need it, is just not enough.

“The pool of funds set aside is at DKK 150 million. Grants to students who live at home are currently at about DKK 500 million. Surveys show that between 70 and 80 percent of those who live at home need additional funds over and above what they can earn by working,” says Sørensen.

It is unclear how long the boycott will last.

Protest 2.0

Bombolero 16.10.2010 - 18:30