B: Immobilienfirma Lion schießt Eigentor

Kommando X 11.10.2010 12:27 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Am Sonntag den 10.10.2010 hatte die Immobilienfirma lion-immobilien aus Berlin zur öffentlichen Wohnungsbesichtigung in Friedrichshain eingeladen.
Lion-Immobilien ist das führende Immobilien-Unternehmen für die Vermittlung von leer stehenden Wohnungen in Friedrichshain. Am Sonntag konnte das Unternehmen aufgrund der Proteste weder eine Wohnung vermitteln, noch irgendwelche Interessentinnen finden oder gar eine unverschämte Provision kassieren.
Ca. 30 Menschen nahmen die Einladung zur Wohungsbesichtigung der Immobilienhaie freudig an und wollten die im Internet angebotenen Wohnungen besichtigen. Ausgerüstet mit Masken, Sound-System und einer Menge Flyer wollten die Aktivist_innen auf die explodierenden Mietpreise in Berlin-Friedrichshain aufmerksam machen.
Die Aktion stand im Rahmen der Aktionstage „berlin on sale – nicht mit uns“ und wurde breit angekündigt.
Lion hat anscheinend Lunte gerochen und allen Interessenten vorher telefonisch abgesagt – oder Wohungssuchende einfach vor der Tür stehen lassen. Bad Buisiness – these days....
Gerne hätten wir folgende Wohnungen besichtigt:

Frankfurter Allee 53, 2. OG, Vorderhaus,
3 Zimmer, 129,15qm, 1029 Euro kalt, 1289 Euro warm, 8 Euro/kalt/qm 10 Euro/warm/qm
Provision: 2,38fache Nettomiete=2.450 Euro, Kaution: 3 Nettokaltmieten (auch in Raten!!!!)

Gärtnerstr. 26, 4. OG, Vorderhaus,
3 Zimmer, 99,56qm, 846 Euro kalt, 1.115 Euro warm, 8,55 Euro/kalt/qm, 11 Euro/warm/qm
Provision: 1,19fache der Nettokaltmiete = 1006 Euro, Kaution: 3 Nettokaltmieten 2538 Euro

Weichselstr. 13, 4. OG, Vorderhaus, Ecke Travestr., Travepark ist direkt gegenüber
3 Zimmer, 90qm, 810 Euro kalt, 1053 Euro warm, 9 Euro/kalt/qm, 11,70 Euro/warm/qm
Provision: 1,785fache der Nettokaltmiete = 1446 Euro, Kaution: 3 Nettokaltmieten = 2.430 Euro


Die Aktivistin_innen ließen sich nicht entmutigen und verteilten Flugi´s und Tipps zur Organisierung gegen steigende Mieten in den betroffenen Häusern, in der Nachbarschaft und auf der Strasse, danach schloss sich man sich spontan einer Fette-Mieten-Party der Hedonist_innen an, die an der Viehtrift 30, eine Musterwohnung der Firma Walter Immobilien auf dem ehemaligen Schlachthofgelände in Friedrichshain besichtigte. Mit Musik und Tanz wurden Konfetti und Flyer verteilt. Nach 10 Minuten waren alle weg – die Bullen kamen, wie immer, zu spät.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Mit Tröten gegen Wuchermieten

taz 11.10.2010 - 13:17
Mit Tröten gegen Wuchermieten

Gleich drei Aktivistengruppen sind in Friedrichshain unterwegs, um bei Wohnungsbesichtigungen Lärm zu machen. Vorbild der Aktionen sind Paris und Hamburg.

 http://www.taz.de/1/berlin/artikel/1/mit-troeten-gegen-wuchermieten/

noch sonne aktion

bulle 11.10.2010 - 14:49

Illegaler Protest gegen steigende Mieten

bz 11.10.2010 - 18:20
CHAOTEN-AKTION
Illegaler Protest gegen steigende Mieten
Aus Protest gegen steigende Mieten haben linke Aktivisten ein Musterhaus in Prenzlberg besetzt.

 http://www.bz-berlin.de/bezirk/prenzlauerberg/illegaler-protest-gegen-steigende-mieten-article1003056.html

Weichselstr. 13

Hansi 11.10.2010 - 18:59
Die Wohnung steht schon mindestens ein dreiviertel Jahr leer - hatte mir selber mal Wohnungen in der Gegend gesucht, dachte bei dieser, die haben nicht mehr alle Tassen im Schrank, solche Preise aufzurufen - scheinbar denken aber auch viele andere Menschen so, sonst würde die Wohnung ja auch nicht so lange leerstehen.
Also keine Angst Leute, der Markt hat immer recht und der Markt wird den Preis schon richten bzw. finden! Kapitalismus funktioniert!

Wikipedia-Artikel "Markteffizienz" mal durchlesen!

bz

schreibt 11.10.2010 - 20:14

Chaoten-Aktion
Illegaler Protest gegen steigende Mieten

11. Oktober 2010 13.22 Uhr, dapd/B.Z.

Aus Protest gegen steigende Mieten haben linke Aktivisten ein Musterhaus in Prenzlberg besetzt.


Die etwa 30 teils maskierten Personen filmten am Sonntag das Gebäude in der Straße Viehtrift und verteilten Konfetti sowie Flugblätter, die steigende Mieten thematisierten. Außerdem entwendeten sie eine Liste mit Daten von Kaufinteressenten.

Erst nach mehrmaliger Aufforderung eines Verantwortlichen der Firma verließen die unbekannt gebliebenen Personen das Haus in Richtung Friedrichshain. Die Polizei ermittelt wegen Hausfriedensbruchs und Diebstahls.

bullenticker

... 11.10.2010 - 20:22
Pressemeldung
Eingabe: 11.10.2010 - 09:45 Uhr
Aktivisten drangen in Musterhaus ein
Pankow

# 3174

Etwa 30 teils maskierte Personen drangen gestern Nachmittag in ein Musterhaus in Prenzlauer Berg ein. Die Aktivisten filmten das Gebäude in der Straße Viehtrift, verstreuten unter lautem Krakeelen Konfetti und warfen Flyer, welche die steigenden Mieten zum Inhalt hatten, in die Wohnräume. Weiterhin entwendeten sie eine Liste mit Daten von Kaufinteressenten. Erst nach wiederholter Aufforderung eines Verantwortlichen der Firma entfernten sich die unbekannt gebliebenen Personen in Richtung Friedrichshain. Die alarmierten Polizisten leiteten Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruchs und Diebstahls ein.

Auch Berliner Zeitung berichtet

Max Schnute 12.10.2010 - 00:56

Hinter Lion steht Padovicz

Frau Tragsdorf 12.10.2010 - 10:06
hinter der hausverwaltungs und vermietungsfirma "lion immobilien" steht genau wie hinter der "Faktor Hausverwaltung" der immobilienmafiosi padovidcz, über den auf indy auch schon ein paar mal berichtet wurde:

 http://de.indymedia.org/2010/10/291531.shtml

diesem typ gehört nach aufkauf der wohnungsbaugesellschaft friedrichshain der halbe südkiez. auch nach dem machtantritt von rot-rot hat sich an den berliner baumafia-verhältnissen wie sie aus den 80er jahren bekannt kein deut geändert.

Video zur Aktion

x 12.10.2010 - 15:05

Flugblatt...

slk 15.10.2010 - 16:34

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 2 Kommentare

23.10. Demo/Aktionstag LEERSTAND ZU WOHNRAUM!

Besetze deine Stadt 11.10.2010 - 13:29
AM 23.10 alle nach Hamburg!

Demo 23.10.10, 13:00 Uhr Unicampus Hamburg: Leerstand zu Wohnraum!

"Ohne Abweichung von der Norm ist Fortschritt nicht möglich." (Frank Zappa, zitiert nach: www.astraturm.de )

Die Mieten in Hamburg steigen kontinuierlich. In den innerstädtischen Vierteln ist es kaum noch möglich, eine Wohnung unter 10 Euro/qm zu finden. Gleichzeitig stehen zahlreiche Gebäude leer, der Leerstand an Büroflächen beträgt momentan 1,17 Mio. Quadratmeter und trotzdem wird immer mehr Büroraum gebaut. Die Wohnungsnot in Hamburg, die vor allem auf Kosten sozial schwächerer Menschen geht, ist aber kein tragisches Schicksal, sondern Ergebnis eines kapitalistischen Immobilienmarktes und einer Wohnungspolitik des Hamburger Senats, die einseitig die Interessen von Unternehmen und VermieterInnen vertritt.

In den vergangenen Jahren sind die durchschnittlichen Wohnungspreise in Hamburg von 8 auf heute 10,25 Euro pro Quadratmeter angestiegen. Insbesondere in den von beschleunigter Aufwertung (Gentrifizierung) betroffenen Stadtteilen sind die Mieten rasant gestiegen - in Altona-Altstadt in den letzten vier Jahren um 12 % und in St. Pauli sogar um 28 %! Die steigenden Mieten und der zunehmende Bau von Eigentumswohnungen bringen es mit sich, dass sich immer weniger Menschen ihre Wohnungen leisten können und zunehmend aus den innerstädtischen Vierteln verdrängt werden.

Gleichzeitig stehen besagte 1,17 Millionen Quadratmeter Büroflächen in Hamburg leer. Und es wird immer weiter gebaut: Trotz einer Leerstandsquote von ca. 10% wurden im Jahr 2009 237.000 Quadratmeter Büroraum fertig gestellt. In der Presse wird mit dem Bau von weiteren 600.000 Quadratmetern für die nächsten Jahre gerechnet. Der Hintergrund dieser absurden Vorgänge ist, dass sich Leerstand für viele Firmen lohnt und dieses Geschäftsmodell zudem gesetzlich verankert ist. Leerstehende Gewerbeflächen können nämlich als Verluste von der Steuer abgeschrieben werden. Anders als bei Wohnraum besteht keine Verpflichtung, den Raum zu vermieten. Mit dem Bau von immer neuen Gewerbeflächen wird gleichzeitig verhindert, dass Wohnraum entstehen kann. Die Knappheit an Wohnraum treibt wiederum die Mieten in die Höhe.

Ein herausragendes Beispiel für die Absurdität des kapitalistischen Immobilienmarktes ist der Astraturm auf St. Pauli, der nach seiner Fertigstellung 2007 bei einer Gesamtfläche von rund 11.300 Quadratmetern heute zu über 70% leersteht.

Aber wie wäre es denn, wenn dieser Raum einfach genutzt wird? Wenn leere Büros für Wohnungslose offen stehen? Wenn Menschen, die seit Monaten auf Wohnungssuche sind, einfach in eine der zahlreichen ungenutzten Büroetagen ziehen? Wenn Studierende sich zum Anfang des Semesters den fehlenden Wohnraum nehmen? Wenn soziale, kulturelle und politische Einrichtungen auch mal in Neubauten ziehen? Wenn der gute Ausblick nicht nur Hintergrund zum Arbeiten bleibt? Wenn Apfelbäume auf den Flachdächern über der Stadt wachsen? Wenn...

Gegen den Irrsinn aus massiver Wohnungsnot und steigenden Mieten bei gleichzeitigem Leerstand setzen wir ein Recht auf Wohnraum. Der vorhandene Leerstand an Büroraum würde Platz für rund 40.000 Wohnungen bieten.

Am 23. Oktober werden wir deshalb mit einer großen und bunten Demonstration zum Astraturm ziehen, um unserer Kritik an der Hamburger Wohnungspolitik Ausdruck zu verleihen. Nicht nur der Astraturm steht leer. Seid kreativ, bringt Möbel, Topfpflanzen, Kopfkissen etc. mit.

Es ruft auf das Büdnis „Leerstand zu Wohnraum“ (weniger)
Demo 23.10.10, 13:00 Uhr Unicampus: Leerstand zu Wohnraum!

"Ohne Abweichung von der Norm ist Fortschritt nicht möglich." (Frank Zappa, zitiert nach: www.astraturm.de )

Die Mieten in Hamburg steigen kontinuierlich. In den innerstädtischen Vierteln ist es kaum noch möglich, eine Wohnung unter 10 Euro/qm zu finden. Gleichzeitig stehen zahlreiche Gebäude leer, der Leerstand an Büroflächen beträgt momentan 1,17 Mio. Quadratmeter und trotzdem wird immer mehr Büroraum gebaut. Die Wohnungsnot in... (weiterlesen)Produkte:unterstüzt durch (Stand 1.10.10):

8DMAtribe + Abbildungszentrum + Adelante Umzugskollektiv + AG Mieten im Netzwerk Recht auf Stadt + AG-Altona-St.Pauli + AKU - Arbeitskreis Umstrukturierung Wilhelmsburg + Ambulante Hilfe Hamburg e.V. + Andere Umstände + annaelbe + Antirakneipe + Anwohnerini-Schanzenviertel + Apfelbaum braucht Wurzelraum + ASP-Linse e.V. + AStA der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie Hamburg + ASta der HAW + ASta der HCU + AStA der HFBK + Bambule + BellaStoria Film + Bramfelder Kulturladen e.V + Brandshof bleibt + Brot&Rosen. Diakonische Basisgemeinschaft + BUKO Hamburg Gruppe StadtRaum + Café Knallhart + Centro Sociale + die leute:real + Die Linke Landesverband Hamburg + DIE LINKE.SDS Uni Hamburg + Druckerei im Gängeviertel + Einwohnerverein St. Georg von 1987 e.V. + elbdeich e.V. + Es regnet Kaviar - Aktionsnetzwerk gegen Gentrification + Fachschaftsrat Germanistik + Fanladen St.Pauli + FAU Hamburg + Frappant e.V. + Freizeithaus Kirchdorf-Süd + Gängeviertel + GEW Studis Hamburg + Gewerkschaftliche Hochschulgruppe (GSHG) Hamburg + GWA St. Pauli e.V. + HafenVokü + Hamburger Arbeitskreis Asyl e.V. + Hart Backbord + Hedonistische Internationale Hamburg + Hinz & Kunzt + HUDE - Jugendsozialarbeit in Hamburg-Nord + IG Metall Studis Hamburg + Initiative Nüßlerkamp + Initiative Recht auf Wohnraum + Initiative Rock gegen Rechts + Insel-Lichtspiele e.V. + Isebek-Initiative + Kein IKEA in Altona! + KEMENATE Tagestreff für wohnungslose Frauen + Kinderhaus am Pinnasberg + Kirchengemeinde Altona-Ost + Landesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung Hamburg e.V. + LINDA e.V. + LOMU + medibüro hamburg + Mietshäuser Syndikat HH + Monkeydick-Productions + Moorburg forever + Moorburgtrasse stoppen + MOTTE + nachtspeicher23 e.V. + Nautilus Buchhandlung + Netzwerk Recht auf Stadt + No BNQ + Not In Our Name, Marke Hamburg + Noya Hamburg + Plenum Hafenstraße + Plenum Rote Flora + PoKoBi + Punkrock St. Pauli + quartieren.org + Regenbogen/Alternative Linke Uni Hamburg + Rote Szene Hamburg + Rotzige Beatz + Schlupfloch - Gästewohnungen für obdachlose Jugendliche in Rahlstedt + Schröderstift + SOPO -Sozialpolitische Opposition Hamburg + Spielplatzverein Baschu e.V. + St. Pauli-Archiv e.V. + Stadtteilbüro in Mümmelmannsberg + Stadtteilladen Eimsbüttel + Straßensozialarbeit Rahlstedt + Supra Magazin + Tanzinitiative Hamburg e.V. + T-Stube + ver.di Fachbereich Besondere Dienstleistungen + Verlag Assoziation A + Wasserturm-Ini + Wohnprojekt Eschenhof + Wohnprojekt FS 115 + Wohnprojekt Ludwigstrasse + Wohnprojekt Parkhaus

Der Makler macht die Preise nicht

Bilanzbuchhalter 15.10.2010 - 10:16
Es gibt Aktionen über deren Sinn man diskutieren kann.
Aber es gibt auch völlig unnötige Aktionen, die die ganze linke Subkultur in Misskredit bringen.
Es gibt Menschen, die eine Wohnung suchen.
Das sind Bürger, wie du und ich. Ja auch Linke wollen wohnen.

Ganze Heerscharen gehen allwöchentlich in unserer Stadt Wohnungen besichtigen um ein neues Heim zu finden.
Wer soll denn die Leute Bezahlen, die sich um diese Wohnungssuchenden kümmern und ihnen die Wohnungen zeigen?
Niemand will doch wohl, dass die Mieter dazu verpflichet werden.
Gegen diese Art freiwilliger Aufbaustunden würde ich mich jedenfalls verwehren.
Andersrum wäre ich auch nicht bereit höhere Betriebskosten zu akzeptieren, weil der vermieter Leute bezahlen muss, die die Wohnungsbescihtigungen organisieren.
Also bleibt nur der Makler, der auch eigene Kosten, wie sein Büro, dseine Mitsrbeiter Schreibtische nebst elektronischem Werkzeug irgendwie begleichen muss.

Hier die Arbeit der großen Hauseigentümergesellschaften zu machen, die natürlich neben hohen Mieten auch geringe Kosten im auge haben, ist nicht indymedia.

Tut mir leid, aber diese Aktion hat den Mietpreistreibern genutzt.

Das alleine wäre schon blöd.

Aber dass die Leute, die auch arbeiten (nicht nur der, der Steine kloppt arbeitet, sondern auch der, der sie am günstigsten bestellt) durch diese Aktion Verachtung für Linke entwickeln scheint niemanden zu ineteresseieren.

Eure Aktion hätte bei den Hausbesitzern stattfinden müssen.
Ihr habt die falschen erwischt!!