Aktion am JobCenter Neukölln

Benjamin Müller 08.10.2010 16:50 Themen: Soziale Kämpfe
Aktion im Rahmen der Berlin on Sale Aktionstage
Unter dem Motto Orangensaft und Freibier statt Hartz 4 fand heute, am 8.10.2010, eine Aktion am Jobcenter Neukölln statt. Ausgestattet mit O-Saft, Sterni, Flyer und Transpi ging eine Gruppe von Aktivist_innen in das Foyer des JobCenters.

In Erwägung, dass die Regierung den Armen in einem der reichsten Länder dieser Erde lächerliche 7,19€ im Monat für alkoholische Genussmittel nicht mehr gönnt, hatten wir beschlossen, Freibier und Orangensaft im JobCenter zu verteilen. Wir halten die kleinliche Kürzung für einen weiteren Beitrag dazu, Arbeitslose zu entmündigen und ihnen die soziale Teilhabe zu nehmen. Aber wir lassen uns das gemeinsame Feiern nicht verbieten.

Von den Besuchern des JobCenters wurde die Aktion wohlwollend empfangen und die Eine oder der Andere nahm ein Getränk mit. Das Sicherheitspersonal dagegen war weniger amüsiert und lud die Polizei zu unserer Feier ein. Trotz des "netten" Besuchs werden wir uns das Feiern und Protestieren auch in Zukunft nicht verbieten lassen.

Die Aktion fand im Rahmen der Berlin on Sale Aktionstage statt, gemeinsam mit der Initiative Zusammen! Gegen das JobCenter Neukölln.
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Ergänzungen

Versammlung gegen das JobCenter Neukölln

PS 08.10.2010 - 21:36
Die nächste Versammlung der Initiative "Zusammen! gegen das JobCenter Neukölln" ist am kommenden Montag um 19:00 Uhr im Salvador Allende Club in der Jonastr. 29.

Zahltag am Jobcenter Neukölln (1.10.)
 http://de.indymedia.org/soziale/index548.shtml

Video:  http://www.youtube.com/watch?v=rFXu1-lcrd8

Video von der Aktion

kanalB 08.10.2010 - 22:28
Hier ein Video von einer Aktion beim gleichen Jobcenter letzte Woche. Es wurden Auszeichnungen für die Sachbearbeiter vergeben, die "den Druck von oben am besten an ihre Kunden" weitergeben:

 http://kanalb.org/index.php?play_id=2572&modul=Clip

Great Crisis Riseup!

Antifa 09.10.2010 - 18:26

[SAU] nicht reingelassen

Zuschauer 09.10.2010 - 19:32
Als abends gegen dreiviertel Sieben (ebenfalls der Achte) eine ca 20 köpfige Gruppe unter der Führung des "Seminars für Angewandte Unsicherheit" (SAU) eine "Funkkamera" im "kindl-Boulevard" (wo auch das Job-Center"! ist) begutachten wollten wurden sie nicht reingelassen mit der Begründung: Da seien schon welche da gewesen, die hätten total "viel Müll hinterlassen" und es mussten 20 Putzfrauen beordert werden um "diesen Müll" wieder weg zu machen.

Ebenfalls lustig: DAs QM Schillerpromenade wurde komplett mit Hamburger Gitter dicht gemacht, wegen dem "Kameraspaziergang"!

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Demo gegen den Unternehmertag

ffm 08.10.2010 - 18:12
Diesen Herbst will die Bundesregierung die Kosten für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland in der Krise des Kapitalismus mit einem weiteren Kürzungspaket auf dem Rücken von Lohnabhängigen und Erwerbslosen abladen. Währenddessen findet in der Kurstadt Wiesbaden ein bemerkenswerter Event statt. Am Dienstag, den 26. Oktober, lädt der Verband hessischer Unternehmer (VhU) hier zu seinem jährlichen „Unternehmertag“. Erwartet werden über 1200 UnternehmerInnen und PolitikerInnen, die unter dem Motto „Mit Energie in Deutschlands Zukunft“ nicht nur „Gute-Laune-Jazz“, sondern auch Reden verschiedener „wirtschaftlicher und politischer Experten“ hören wollen. Geboten werden wieder einmal Vorschläge wie Hartz IV und staatlicher Arbeitszwang „effektiver“ organisiert und die nationale Komplizenschaft mit dem „Exportweltmeister Deutschland“ in der Standortkonkurrenz gegen den Rest der Welt enger geschnürt werden kann. Doch damit nicht genug: Höhepunkt des Abends wird auch dieses Jahr die Krönung der „Hessenchampions“, d.h. der Firmen, die trotz oder gerade wegen der Wirtschaftskrise ihre Weltmarktanteile ausbauen konnten. Egal ob Studiengebühren und autoritäre Hochschulpolitik, Flughafenausbau und Atomenergie, Hartz IV und Leiharbeit, kapitalistische Stadtentwicklung und Gentrifizierung oder auch die rassistische Selektion in „nützliche und unnütze MigrantInnen“: Der Verband hessischer Unternehmer ist mit seiner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit stets an vorderster Front, wenn es darum geht die Interessen des Wirtschaftsstandortes gegen die Bedürfnisse der meisten Menschen durchzusetzen. Und der VhU ist damit erfolgreich.
Das nationale Kapital, sein Staat und dessen Fans haben also Grund zu feiern – da wollen wir nicht fehlen.

Demo gegen den hessischen Unternehmertag 2010

Gegen Lohnarbeit, Leistungsterror und Standortkonkurrenz – Die Krise heißt Kapitalismus!

Dienstag, den 26. Oktober 2010

19 Uhr Hbf Wiesbaden