Bln: Letztes besetztes Haus geräumt

36.3 07.10.2010 16:09 Themen: Freiräume Repression Soziale Kämpfe
Am Mi. den 06.10.2010, um 11:00 Uhr, wurde überraschend die oubS - offene uni berlinS, Humboldt Universität, Campus Nord, Haus 20, Phillipstr. 13 - geräumt und wird seither von Wachschutz mit Hunden überwacht. Überraschend war die Räumung, weil sie widerrechtlich durchgeführt wurde, analog zur Räumung der Brunnen183 oder der Yorck59. Und genau wie bei der Brunnenstr. 183 wird dies keine rechtlichen Konsequenzen nach sich ziehen, aus einfachem Grund: es gibt keine besetzten Häuser mehr und damit niemanden, dem die gerichtliche Feststellung der widerrechtlichen Räumung nutzen würde.
Es gab mehrere brutale Festnahmen. Der Verbleib dreier Festgenommener ist noch unklar. Einige konnten trotz des großen Polizeiaufgebots entkommen - wie immer. Die Ateliers wurden mitsamt ihren Werken, vor sadistisch grinsenden Bullen komplett zerstört. Die Türen wurden aufgebrochen und eingetreten. Schränke wurden umgekippt und einfach alles Brauchbare zerstört. Damit ist nach der Brunnen183, dem letzten vollständig besetzten Haus Berlins, nun die letzte komplett besetzte Haushälfte geräumt worden. Übriggeblieben sind allein einige noch besetzte Räume in verschiedenen Häusern und stille Besetzungen ohne direkte Außenwirkung.

Heute morgen wurden Räumlichkeiten in der Scharnweberstr. geräumt. Gestern Nacht waren die Bullen im XB und haben ein Konzert beendet und vorgestern bei mir - ganz privat und persönlich und zum vierten Mal, um einen Freund zu verhaften - man gewöhnt sich dran. Echte Empörung gegen die Schergen des Systems kann ich nicht mehr aufbringen. Meine "echte Empörung" gilt der unsolidarischen "linken" Restszene"... hatten nicht irgendwelche Menschen eine actionweek ausgerufen? Wie es aussieht meinten sie wohl eher ungestraft bleibende Bullenaction.

Zwei Fragen drängen sich auf:

1. Wie geht es weiter?
2. Warum kennt kaum jemand die oubS?

Zwei mögliche Antworten:

zu 1: Jenseits aller Schönfärberei: Die Berliner Hausbesetzerszene gibt es nicht mehr. Und auch kaum mehr gewaltbereite Autonome. Strukturen wie WBA, AVV und alle anderen sind zu Insolvenzverwaltern ihres eigenen Untergangs degradiert worden. Entgegen dem Reflex mehr Vernetzung und Organisation zu fordern, was offensichtbar nichts gebracht hat und nichts bringt, kann in logischer Konsequenz nur eine Forderung Änderung herbeiführen: Reset Resistance! Gruppen und Netzwerke auflösen und fortan autonom agieren. Das ist auch der wirksamste Schutz gegen die vielen vom Staatsschutz angeworbenen Spitzel und Entscheidungsmanipulatoren innerhalb der "szenigen" Linken.

zu2: Die oubS wurde nach einem erfolglosen Räumungsversuch im Sommer 2008 - nicht durch Bullen, sondern durch Mitglieder des RefRats (so nennt sich der AStA der Humboldt Universität), Reste der Hummelantifa und anderer - schlicht totgeschwiegen. Denn wie sollte eine traditionell linke Struktur wie ein AStA erklären, warum sie den einzigen offenen Raum Berlins schliessen wollen? Ich selber war damals der Verhandlungsführer: nach drei Stunden Verhandlung mit VertreterInnen des RefRats, insbesondere mit dem damaligen Pressesprecher G., formulierte ich, nach Rücksprache mit wohlgesonnenen "Gründern" eine einzige Bedingung: Wir räumen innerhalb der nächsten 30 Minuten die oubS vollständig und übergeben euch die Räumlichkeiten unter einer einzigen Bedingung: ihr müsst auf de.indymedia.org einen Artikel veröffentlichen der beschreibt wie es zu der Situation gekommen ist, dass sich hier zwei Gruppen verfeindet gegenüber stehen. Eine Forderung nach Transparenz die leicht zu erfüllen gewesen wäre, aber nicht ohne Gesichtsverlust für den Refrat. Die "SchliesserInnen", durch diese Forderung jeder Legitimations beraubt, trollten sich unverrichteter Dinge davon. Vermutlich wird dieses "dunkle" Kapitel heute zum letzten mal durch das Internet geistern, um hernach in Vergessenheit zun geraten. In der Folge wurde von der Gegenseite nichts unversucht gelassen, um das Projekt zu sabotieren. Internet, Strom, Briefverkehr, Lieferungen der Berliner Tafel und noch mehr wurde gekappt, bis letztlich ein Arbeiten in den Räumen kaum mehr möglich war und viele Gruppen die Räumlichkeiten verliessen.


Wie es nun weiter geht, hängt von dir ab! Weitere Infos, Fotos, Kommentare, Protestaufruf zu Kundgebung und Demo etc. bitte unter diesem Artikel posten, damit es übersichtlich bleibt.

weitere Infos:
 http://deu.anarchopedia.org/OUBS
In Geschlossenheit für Offene Uni?  http://de.indymedia.org/2008/06/220344.shtml

Streit auf dem Campus der Humboldt-Universität zu Berlin
 http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=4949&Itemid=263

Stimmen zur Schliessung der Offenen Uni B.
 http://de.indymedia.org/2008/06/220109.shtml

Videos:
Ein schöner Traum  http://www.youtube.com/watch?v=WkA3_8ao8FU
Offene Uni BerlinS  http://www.youtube.com/watch?v=HlYhpIhmlds
oubS in neuem Glanz  http://www.youtube.com/watch?v=lQ-_HVfhPck
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Artikel ist unsinn

Studi 07.10.2010 - 20:54
Damals, im Jahr 2005 gab es mal eine studentische Protestbewegung gegen Studiengebühren in Berlin, die erfolgreich war. Bis heute gibt es keine Studiengebühren in der Stadt. Damals wurden mehrere Unigebäude besetzt, u.a. dieses Gebäude, um das es im Artikel geht. Leider war das Projekt nicht wirklich erfolgreich, hatte aber mehrere Jahre bestand. Dann gab es aber mit der zunehmenden Anzahl von Freaks Probleme, weswegen sich vor einigen Jahren schon alle poltischen Leute zurückgezogen hatten. Zuletzt hatte der Refrat die Unterstützung entzogen, nachdem die Freaks immer mehr freidrehten und es zu Bedrohungen kam.

@ Name

hab auch name 07.10.2010 - 21:21
Dieser Infotext stammt im Wesentlichen aus der Selbstdarstellung von 2007:  http://deu.anarchopedia.org/OUBS

Hier Artikel über den Zerfall der Oubs und den Auszug der Gruppen:
 http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=4949&Itemid=263
 http://de.indymedia.org/2008/09/227113.shtml

Noch eine Erklärung von damals

hab auch name 07.10.2010 - 21:22
Die "offene Uni" ist als offener Raum gescheitert


Offener Raum bedeutet vor allem auch Schutzraum, dessen Menschen darin bewusst ist, dass Gesellschaft von einer Vielzahl von Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnissen durchzogen wird – wie unpersönliche Zwänge, die aus der Ökonomie resultieren(kapitalistische Verwertung), asymmetrische Geschlechterverhältnisse, Rassismus, Antisemitismus, oder die Diskriminierung bestimmter sexueller Orientierungen.

Ein offener Raum sollte diese Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnisse problematisieren, um daraus Konsequenzen (auch strukturelle) für eine reflektierte, emanzipatorische Praxis zu ziehen.
All dies erscheint jedoch mit einer ständig offenen Tür, für wirklich alle, nicht erreichbar. Da gehört schon etwas mehr dazu.

Denn die OUBS bewegt sich nicht wie in einer Seifenblase durchs Universum, sondern steht nun einmal in dieser Welt.

Die Verrücktheiten der kapitalistischen Verwertung und andere Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnisse können nicht einfach so vor der Eingangstür abgelegt werden. Dies bedeutet aber nicht sich einfach dem Schicksal hinzugeben und die Hände in den Schoß zulegen. Wir wollen für eine selbstbestimmte und emanzipatorische Praxis kämpfen. Dies tun wir, indem wir den Raum Offene Uni erstmal schließen, um eine funktionierende Organisationsstruktur (soll heißen Menschen die einander vertrauen und miteinander dieses Haus organisieren wollen) zu realisieren. Damit wollen wir nicht die Vielen bestrafen, die sich in der OUBS engagieren und die mit ihren Kursen und Veranstaltungen die OUBS zu einem interessanten und lebendigen Ort machen. Für uns bedeutet die Schließung, die Möglichkeit die Offene Uni wieder zu einem Frei- und Schutzraum zu machen!

Wir wehren uns, gegen die Menschen, die Offenheit mit Sozialdarwinismus, Ausgrenzung und gezielten Grenzüberschreitungen gleichsetzen. Denn die Grenzen anderer werden zur Zeit in der OUBS nicht nur verletzt, sondern deutlich (teilweise auch gewalttätig) überschritten. Wir stellen uns gegen diejenigen, die herrschaftliche Gewalt und Unterdrückung durch Personen billigen, unterstützen oder sogar selbst betreiben, indem sie Betroffene nicht schützen, sondern persönliche Demütigungen und strukturelle Ausgrenzung von Individuen zu einem Bestandteil von „Freiheit“ verdrehen.

Konkret bedeutet dies, dass in den letzten Monaten Mackertum, Homophobie und sexistische Grenzüberschreitungen in der OUBS zum Alltag gehörten und dass das mehrtägige Tragen eines Thor Steinar T-Shirts durch einen OUBS-Nutzer, maximal zu zaghafter verbaler Kritik und Aufklärungsversuchen führte.
Ergebnis war nicht die Einsicht des Trägers, zumindest eine Änderung des Zustands herbei zuführen, sondern Abwehr der Kritik durch den Träger und die Kritik der Kritiker_innen.

Auf Bedürfnisse von Menschen und Gruppen, die sich dort trafen, sowie „Schwächeren“ wurde oft keine Rücksicht genommen. Beispielsweise wurde laute Musik mit zweifelhaftem, oft offen sexistischem Inhalt aggressiv und mit der Androhung und Anwendung von Gewalt gehört und verteidigt. Auf den Rechnern des PC- Pools fanden sich Spuren von Seiten mit Inhalten, welche definitiv nichts mit einem emanzipatorischen Ansatz zu tun haben. Auf das Ruhebedürfnis der Nachbarin ab 22 Uhr wurde zwar ständig hingewiesen, aber auch diese Versuche waren vergebens. Noch dazu kommen Berge von benutztem, aber nicht abgespülten Geschirr, mutwillige Zerstörungen und Entwendungen der Infrastruktur, astronomische Telefonrechnungen und die Ausbeutung einer handvoll Menschen, die versucht haben die Offene Uni im laufenden Betrieb zu reorganisieren, durch Nutzer_innen die ihren egoistischen Konsum vor die Interessen und Bedürfnisse der Allgemeinheit stellten. Es fand sich keine Gruppe die gem
einsam emanzipatorische Ideale und Ansprüche konsequent ernst nahm und einforderte.

Die Frage, was offen ist und was nicht, war während der ganzen Zeit Gegenstand unzähliger Diskussionen in der OUBS, leider ohne sichtbare Ergebnisse. Obwohl in den letzten Monaten einmal mehr Versuche von Kleingruppen unternommen wurden, die Situation zu verbessern, indem z.B. versucht wurde, dem Projekt wieder Struktur und einen Rahmen zu geben, konnte die Situation nicht verbessert werden.
Letztlich geht dies aber in einer Struktur, die durch die verwaltet, wird die sie nutzen, nur dann, wenn sich alle an diesem Gestaltungsprozess aktiv beteiligen und die Notwendigkeit von gegenseitiger Achtung, Rücksichtnahme und Solidarität leben.

Aufgrund dieser traurigen Situation gab es Gruppen, die auf der Suche nach Räumen waren, aber unter gar keinen Umständen die OUBS nutzen wollten.

Diese Zustände gipfelten in Gewalt gegen Personen, die nicht mit dieser Gangart einverstanden waren, sowie gegen Gegenstände im Haus und dem Haus selber. In einigen Situationen wurde von Einzelpersonen, die bedroht und körperlich angegriffen wurden der Wachschutz bzw. die Polizei gerufen, da sie sich nicht mehr anders zu helfen wussten. Dies stellt bereits für sich allein ein Scheitern eines emanzipatorischen Projektes dar!

Bedrohlich ist insbesondere, wenn es eine Universitätsverwaltung gibt, die zwar nichts gegen ein chaotisch anmutendes, teilweise auch lautes, manchmal über die Stränge schlagendes, sich kaum je an Verwaltungsabläufe haltendes, linkes und emanzipatorisches Projekt hat, jedoch aus reinem Selbstschutz Einwände gegen Gewalt und Polizei auf dem von ihr zu verwaltenden Campus erheben muss.

Heute wurde von Menschen, die den Ist-Zustand nicht mehr tragen wollen, versucht die „Offene Uni“ zu schließen. Es waren andere Menschen vor Ort, die aus der Problematik, die oben dargestellt ist, nicht die Konsequenz zogen, dieses Haus zu verlassen. Wir appellieren an die wenigen Menschen, die offene Uni bis heute zu verlassen, damit das Projekt nicht einer studentischen und emanzipatorischen Nutzung entzogen wird.

„Wir schließen die „Offene Uni“ auf unbestimmte Zeit, bevor die Uni uns das Haus weg nimmt, mit dem Ziel, erstmal Ruhe rein zubringen, Schlimmeres zu verhindern und aus der OUBS wieder einen Frei- und auch Schutzraum für alle zu machen.“

Zur Geschichte der OUBS

Ehem. Nutzer 07.10.2010 - 23:53
Die Offene Uni Berlins (OUBS) wurde im Rahmen des Studierendenstreiks 2003/2004 erstritten, ursprünglich in einem Teil eines damals wegen geplanter Sanierung leerstehenden Seminargebäudes. Mit Beginn der Sanierungsarbeiten zog die OUBS dann in ein leerstehendes Unihäuschen auf dem Charitécampus um, wo mehrere Seminarräume und ein kleiner Hörsaal für autonome Seminare, Lesekreise, Politgruppen, Diskussionsveranstaltungen etc. zur Verfügung standen. Ursprünglich war die Idee gewesen, hier eine Art Uni für alle (in den 80ern hätte mensch es wahrscheinlich "Volxuni" genannt) zu gründen, d.h. gemeinsame Bildung ohne Zugangsbeschränkung, Noten, Profs und Drittmittel zu organisieren.
Der Anspruch konnte leider nur zum Teil realisiert werden. Von der strukturellen Seite sah es so aus, dass die meisten autonomen Seminare nach wie vor an den offiziellen staatlichen Unis stattfanden - weil hier auch Scheine fürs Studium erworben werden konnten. Wo also "autonomes" Handeln in Einklang mit strukturellem Zwang zu bringen war, hatte eine Einrichtung außerhalb des Zwangs keine Chance.
Das Ende der OUBS als Offene Uni wurde mit dem zweiten Umzug eingeleitet. Dies war ein zu Seminarräumen umfunktioniertes kleines Wohnhaus auf dem Campus. Größere Räume und wirkliche Arbeitsatmosphäre war hier nicht mehr recht möglich. Zudem verstärkten die Wohnräumlichkeiten ein Problem, das schon vorher bestanden hatte: Ein kleiner Kreis von Leuten nutzte die OUBS als Wohnräume, private Arbeitsräume und Lebensmittelpunkt. Dies führte immer wieder zu Konflikten mit den anderen Nutzer_innen. Der Streit eskalierte dann 2008 mit dem Versuch einer automonmen Räumung, um die OUBS für ihren ursprünglich gedachten Zweck nutzbar zu machen.
Der Streit ist von beiden Seiten sehr unterschiedlich dargestellt worden, daher sollte mensch sich selbst ein Bild machen. Wechselseitige Anklagen finden sich hier:

 http://de.indymedia.org/2008/06/220109.shtml

Da ich mich selbst schon vor diesen Vorfällen von der OUBS ferngehalten habe (ich hatte seit dem zweiten Umzug nicht mehr das Gefühl, einen offenen Raum zu betreten, sondern in die Wohnung anderer Menschen zu laufen), kann ich zu den weiteren Entwicklungen - z.B. Nutzung und Rolle der OUBS im Studistreik dieses Jahr - nichts sagen. Weitere Ergänzungen willkommen.

OUBS hat sich selbst demontiert

Studistreik03 08.10.2010 - 12:03
Ich denke, dieser Artikel von Peter Nowak beschreibt ganz gut, wie "offen" die Offene Uni in den letzten Jahren noch war und warum auch linke Studigruppen das Projekt als gescheitert ansehen.

 http://www.taz.de/1/berlin/artikel/1/offene-uni-macht-die-tueren-zu/

Heiße Kartoffel

Kontroverso 08.10.2010 - 22:31
Ach ja, der Refrat ist an allem schuld. Ach wie schön, dass es so einfach ist. Aber Selbstreflektion gehörte noch nie zur Stärke der OUBs. Verwunderlcih, dass - anders als z.B. bei der Brunnen 183 - weiterhin überhaupt gar keine Auseinandersetzung über eigene Fehler stattgefunden zu haben scheint und weiter an Legenden gebastelt wird.

Meine Ausführungen beziehen sich auf die Zeit bis Anfang 2009. Danach habe ich das Projekt OUBs nicht weiter beachtet und kann auch nicht sagen wie sie sich seitdam weiterentwickelt hat.


Die OUBs ist weder 2007 (oder war es 2008?) vom Refrat versucht worden zu räumen, noch ist sie schnell fallengelassen worden.

Zur angeblichen Räumung durch den Refrat:
Damit hat der Refrat nichts zu tun. Vielmehr haben sich (ehemalige) Nutzer_innen der OUBs versucht ihren Raum wieder anzueignen. Richtig ist, das darunter auch ganze drei bzw. vier Personen waren, die auch im Refrat aktiv waren - von wohlgemerkt 23 gewählten Referent_innen und einem nicht zu überschauendem Umfeld aus anderen Menschen. Dazu muss noch gesagt werden, dass diese vier Personen über die OUBs in den Refrat gekommen sind.

Diese Nutzer_innen haben versucht die sexistische, mackerhafte usw. Scheiße die da lief zu beenden und ihr Projekt wieder in Besitz zu nehmen, nachdem sie jahrelang dafür gekämpft hatten. Zu dieser Gruppe gehörten etwa 15-20 Personen, währenddessen in der OUBs zu diesem Zeitpubnkt durchgehend 1 bis 2 Leute anwesend waren (Umfeld etwa 5 Personen). Gut, dass allein gibt der "Mehrheit" nicht das Recht andere Nutzer_innen auszuschließen. Allerdings wollten die Leute es nicht mehr hinnehmen, dass sie Stück für Stück von etwa 2 Leuten aus ihrem eignenen Projekt gedrängt wurden, die alle mißliebigen Plenumsbeschlüsse ignorierten, weil der Raum ja dann angeblich nicht mehr "offen" gewesen wäre.

Seit diesem Versuch wird ständig darüber geredet, dass diese Aktion von außen also hier mal vom Refrat wahlweise auch mal StuPa oder Einzelpersonen (neu dazugekommen ist anscheinend die Hummelantifa) gewesen sei, um den MEnschen ihr Recht am Projekt abzusprechen. Falsch. Die Menschen die sich die OUBs wieder aneigenen wollten waren Gründer_innen, Nutzer_innen, und an der OUBs Interessierte.

Auch ist die OUBs nicht fallengelassen worden "wie eine heiße Kartoffel". Es gab mehrere Treffen, Plena und später auch Ansagen, dass bestimmte politische Mindeststandards (in jedem anderen Hausprojekt währt ihr längst rausgeflogen) doch bitte eingehalten werden sollten, mehrere Treffen viele Stunden Diskussion mit beiden Seiten. Es gab keine Lösungsvorschläge, nichts. Nur immer das Credo, die OUBs muss ein "offener Raum für jederman sein". Wenn ich mich recht erinnere war es sogar das einzige was oft auf diesen Treffen von euch gesagt wurde ohne auch nur ein Konzept zu präsentieren. Offenheit als Selbstzweck quasi. Irgendwann hat der Refrat gesagt, dass er im Nutzungsvertrag nicht mehr als Vertragspartner_in gegenüber der HU auftreten will (nach etwa einem dreiviertel Alleinherrschaft von V. und S.) Vor allem dank der Beschädigungen am Gebäude für die der Refrat hätte zahlen müssen. Und nein, ich rede jetzt nicht von Graffiti, Transpis oder Lagerfeuer. Ich rede von eingetretenen Türen - ist ja ein offener Raum, ne - zerstörten Fenstern, mutwillig zerstörter Inneneinrichtung, rausgerissenen Elektroleitungen usw. Geld das doch politisch sehr viel sinnvoller ausgegeben werden kann, als für die Renovierung - oder sagen wir besser Komplettsanierung - des Gebäudes.

Und was war mit der Nachbarin? Wie sieht es aus mit dem kategorischen Imperativ? Nicht in der OUBs. Vielleicht war mensch es auch einfach leid dass die gute Nachbarin (schon lange Rentnerin und eigentlich auf der Studiseite) anrief, weil Nachts um zwei mal wieder jemand im Treppenhaus Amok gelaufen ist oder die Musik zu laut war. Hat immer schön alles der Refrat aufgefangen. Anzeigen wegen Ruhestörung, ständiges Gemecker von der HU über den Zustand des Gebäudes nebst unzähligen Sitzungen. Nie habt ihr euch eingebracht. Wenn dann waren es immer nur die Leute, denen ihr vorwerft, dass sie die OUBs schließen wollten.

Vor allem ist die Antwort auf die Frage interessant, warum niemand die OUBs kennt. Antwort: Weil der Refrat sie "totgeschwiegen hat". Ich wusste gar nicht, dass der Refrat die Macht hat eure Außendarstellung bzw. eure Wahrnehmung in der linken Szene zu beeinflussen. Ich würde ja eher sagen, dass die OUBs oder besser der dortige Ablauf sehr bekannt ist. Und gerade deshalb schenkt ihr kaum noch jemand Beachtung.

Naja. Die meisten Fakten und Argumentationen sind ja bekannt und die Menschen die sich heute OUBs nennen ignorieren sie geflissentlich, weil es alles so schön einfach ist, dass die bösen Kräfte von außen ihr Projekt zunichte machen.

Ach ja, der Refrat hatte und hat keinen Pressesprecher. Jedes Referat ist autonom und spricht für sich selbst.

Brunnen183 und Yorck59

minimax 10.10.2010 - 00:57
waren zum Zeitpunkt der Räumungen Mietshäuser, aus diesem Grund sind die Räumungen juristisch nicht zu Rechtfertigen.
Auch die Köpi ist kein besetztes Haus auch wenn es in der Presse oft so bezeichnet wird.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 10 Kommentare an

frage — Name

definition — besetzung?

richtig so? — traumabewältiger

@ traumabewältiger — Roland Ionas Bialke

@ traumabewältiger — Student

@Student — Bestätiger