Prozess gegen Antifaschisten in Fürth

Antifaschistische Linke Fürth (ALF) 01.10.2010 14:22 Themen: Antifa Repression
Am Montag, den 04. Oktober findet um 13:30 Uhr am Fürther Amtsgericht ein Prozess gegen zwei Nazigegner, wegen Sachbeschädigung und versuchter Körperverletzung, statt. Die Antifaschistische Linke Fürth (ALF) ruft zu einer Solidaritätskundgebung um 12:30 Uhr am Dreiherrenbrunnen in der Fürther Fußgängerzone auf.
Den beiden Antifaschisten wird vorgeworfen, dass sie im Mai 2009 Plakate der extrem rechten DVU am Fürther Bahnhof zerstört hätten. Zwei Neonazis behaupten, sie dabei gesehen und daraufhin „gestellt“ zu haben. Angeblich attackierte einer der beiden Antifaschisten die Neonazis dann sofort mit einem Pfefferspray. Die Staatsanwaltschaft stützt sich in ihrer Anklage alleine auf die Aussagen der beiden Neonazis, welche aktive Mitglieder im neofaschistischen „Freien Netz Süd“ (FNS) sind.

Das FNS ist die Nachfolgeorganisation der Fränkischen Aktionsfront (FAF), die im Jahr 2004 wegen ihrer „Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus“ verboten wurde. In Fürth kam es in den letzten Jahren zu massiven Sachbeschädigungen an Autos und Wohnungen, aber auch zu körperlichen Übergriffen auf GewerkschafterInnen und AntifaschistInnen. Die Verantwortlichen für diese Gewalttaten sind im FNS zu finden. Ebenso ist der Fürther Neonazi Peter Rausch der im April diesen Jahres einen jugendlichen Antifaschisten am Nürnberg Plärrer fast totprügelte im FNS organisiert.

Der Prozess reiht sich in eine lange Kette von polizeilichen und juristischen Einschüchterungsversuchen in Fürth ein. So wurden Ende 2007 über ein Dutzend NazigegnerInnen in Gewahrsam genommen als sie friedlich gegen einen Infotisch der rechtsextremen NPD demonstrierten. Ein weiteres Beispiel ist der Prozess gegen vier Antifaschisten, die im Jahr 2008 vom Fürther Amtsgericht zu hohen Strafen verurteilt wurden, weil sie angeblich mit Straßenmalkreide Parolen an Hauswände gemalt haben sollen. Erst in zweiter Instanz wurden sie freigesprochen.

Ein Sprecher der ALF zum Prozess: „Es scheint wieder einmal so, dass versucht wird antifaschistisches Engagement mundtot zu machen. Mit unserer Kundgebung wollen wir uns solidarisch mit den angeklagten Antifaschisten zeigen und die wiederholten Einschüchterungsversuche der Repressionsbehörden in die Öffentlichkeit bringen.“
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Ergänzungen

Auch Prozess in Nürnberg

RZJ 02.10.2010 - 11:33
Ein Antifaschist steht wegen dem Vorwurf der versuchten gefährlichen Körperverletzung vor dem Nürnberg Amtsgericht. Im wird vorgeworfen auf einer antifaschistischen Demo eine leere Plastikflasche (!!!) in Richtung Polizei geworfen zu haben.

Der Prozess findet am Montag den 04.10. um 10:00 Uhr am Nürnberger Amtsgericht im Sitzungssaal 66 statt.