Halberstadt: Wer, Wie, Was... PT.2

Anna WInkler 30.09.2010 14:33 Themen: Antifa Antirassismus
Am 02.Oktober wollen Nazis in Halberstadt (Sachsen-Anhalt) marschieren. In PT.1 haben wir euch einen Einblick in die Halberstädter Naziszene gegeben, in PT.2 folgen nun nähere Infos zum Naziaufmarsch und den Gegenaktivitäten,

Aktivitäten des Bürgerbündnisses

Das bürgerliche Bündnis „Halberstadt bewegt sich – Auf die Plätze“ hat einige Orte als Anlaufpunkt ihres „Bürgerlaufs“ angemeldet. Das Soziokulturelle Zentrum ZORA steht offiziell allen Gegendemonstrant_Innen offen und auch die Moses-Mendelsohn-Akademie veranstaltet einen Tag der offenen Tür. Antifaschist_Innen, die sich an diesem Tag frei bewegen wollen, sollten auf alle Fälle Wechselklamotten am Start haben! Der Bahnhof soll ab 11:30 Uhr Treffpunkt des Bürgerlaufs werden. Von hier aus soll es ab 13 Uhr über einige „Hängebleib“-Stationen durch die Stadt gehen.

Natürlich darf vor einem identitätsstiftenden Tag wie dem 03.Oktober der positive Bezug auf die Wiedervereinigung in der Presseankündigung des Bündnisses nicht fehlen. Auch die verehrte Franzosenkirche muss mal wieder als Mahnmal herhalten. Diese wurde 1945 infolge des deutschen Welteroberungswahns und der vorausgegangenen deutschen Bombardierung britischer Städte während des Bombardements der US Airforce zerstört. Als Gegenaktion zum Naziaufmarsch soll hier ein Lesung des Nordharzer Städtebundtheaters stattfinden.

Auch darf der sachsen-anhaltinische Staatssekretär Rüdiger Erben als Redner nicht fehlen, um den staatlich verordneten Kampf gegen rechts zu schüren und vielleicht die ein oder andere Extremismuskeule zu schwingen. Es bleibt zu hoffen, dass nicht alle Halberstädter Bürger_Innen, die sich gegen Nazis positionieren wollen, diesen Eiertanz mitmachen, sondern sich den Nazis in den Weg stellen. Das Bürgerbündnis plant offiziell KEINE Blockade des Aufmarsches.

Mobilisierung regionaler Antifaschist_Innen

Oben genannte sind nur einige von vielen Gründen, warum wir uns vor einem Datum wie dem 3.Oktober nicht direkt an den Planungen des Bündnisses beteiligt haben. Stattdessen werden wir versuchen, selbst die Infostruktur für aktive Nazigegner_Innen zu stellen. Infotelefon, Ermittlungsausschuss sowie ein Ticker sind geplant und werden kurz vor dem 02.Oktober veröffentlicht. Trotzdem empfehlen wir euch, die veröffentlichten offiziellen Anlaufpunkte so gut es geht zu nutzen.

Antifaschist_Innen aus der Region rufen unter dem Motto „Ready to rumble: round two. Den Naziaufmarsch stoppen!“ zu einem antifaschistischen Sportfest auf. Das hochgesteckte Ziel ist die Verhinderung des Naziaufmarsches, mindestens jedoch die Verhinderung eines reibungsfreien Ablaufs. Im Vorfeld wurde bereits mit einigen Artikeln auf Indymedia die Situation in Halberstadt thematisiert, so zum Beispiel die Drohungen selbsternannter „Autonomer Nationalisten“ sowie das Treiben regionaler NPD-Kader.

Aufmarsch der Nazis

Die Nazis wollen sich bis spätestens 12 Uhr am Halberstädter Bahnhof treffen, um „pünktlich um 12:30? loszumarschieren. Für die Nazi-Anreise per Zug kämen laut bahn.de besonders zwei Züge im Falle einer überregionalen Anreise in Frage: Aus Richtung Leipzig/Halle kommend mit Ankunft um 11:46 und aus Richtung Magdeburg mit Ankunft um 11:56.

Bislang steht noch keine endgültige Route der Nazis fest. Da der DGB seinen angekündigten Stand an der Ecke Kühlinger Straße im Lauf der Vorbereitung abgesagt hat bzw. absagen musste, ist davon auszugehen, dass die Naziroute in der Nähe entlangführen soll. Eine regelmäßig aktualisierte Karte findet ihr hier!

Hard Facts

  • Anreiseempfehlung: frühzeitig, bestenfalls vor Ort übernachten! (Pennplätze für organisierte Zusammenhänge per Mail!)
  • Bürgertreff ab 11:30 Uhr auf der Grünfläche am Bahnhof
  • Nazitreff ab 12 Uhr am Bahnhof
  • Anlaufpunkte für Gegenaktivitäten siehe Karte
  • Infotelefon, EA & Ticker werden rechtzeitig veröffentlicht!
  • Mehr Infos folgen auf sportfest.blogsport.de

Antifa Sportfest am 02.10.2010 in Halberstadt

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Atze brenn' den Club ab!

Stalins Wursthaar 30.09.2010 - 23:42

@ atze:

Mao Am 01.10.2010 - 01:04
Um Nazis im Harz aus der Deckung zu holen, braucht es keine Schlagringe. Ein Duden reicht.