600 Menschen auf Demo Köln pelzfrei

pelz ist mord! 29.09.2010 18:39 Themen: Biopolitik
Um 13 Uhr setzte sich der Zug mit etwa 600 Teilnehmer_innen endlich in Bewegung, nachdem die Polizei schon darauf aufmerksam machte, dass deren wohlverdiente Feierabend.. nein, der nächste Einsatz natürlich, durch derlei Verspätungen nicht gefährdet werden dürfte. Die umliegenden Pelzgeschäfte machten die Schotten dicht, denn es hieß "Leinen Los!" für den neunten Köln-pelzfrei Umzug.
Um 13 Uhr setzte sich der Zug mit etwa 600 Teilnehmer_innen endlich in Bewegung, nachdem die Polizei schon darauf aufmerksam machte, dass deren wohlverdiente Feierabend.. nein, der nächste Einsatz natürlich, durch derlei Verspätungen nicht gefährdet werden dürfte. Die umliegenden Pelzgeschäfte machten die Schotten dicht, denn es hieß "Leinen Los!" für den neunten Köln-pelzfrei Umzug.



Was passierte am Samstag, den 25.09.2010 in der Kölner Innenstadt ?

Die Köln-pelzfrei 2010 war vollgepackt mit Aktionen und Aktivitäten und nur wenige Teilnehmer_innen, so zumindest einige Stimmen, haben die ganze Bandbreite der Geschehnisse in vollem Umfang mitbekommen. Deshalb wollen wir an dieser Stelle den Hergang anhand von einzelnen Augenzeugenberichten -und fotos rekonstruieren. An dieser Stelle kann aber bereits ein Fazit gezogen werden:
Aus der Sicht des Köln-pelzfrei Orga-Teams war die neunte Köln-pelzfrei ein großartiger Erfolg. Das partizipative Konzept hat die Bürger_innen... ja, häufig positiv schockiert, die Durchführenden involviert, die übrigen Teilnehmenden motiviert, die betreffenden Tierausbeutungsbetriebe stark irritiert und einige Medien interessiert... ...und einfach Lust auf mehr gemacht !



Nachdem der nächtliche Regen abgeklungen war und die ersten Sonnenstrahlen auf den Neumarkt durchdrangen, bauten etwa 20 Gruppen, Vereine und Organisationen ihre Info- und veganen Essensstände auf. Der Platz füllte sich schnell mit Teilnehmer_innen und Passant_inn_en.



Zur Unterstützung der angeklagten Tierrechtler_innen in Österreich gab es eine kleine Soli-Tombola, die erfreulicherweise recht zügig ausverkauft war. Auch andere Gruppen haben verschiedene Soli-Aktivitäten an ihren Ständen durchgeführt.



Dann gab es was auf die Ohren, aber in positivem Sinne, denn bald schon fetzte die Kölner Punkrock-Band SANCHO PANZA! ein paar stimmungsgeladene Songs über die Lautsprecher. Im Anschluss trommelten sich die Sambas von Rhythms of Resistance warm, was nur bedeuten konnte, dass die Demo bald losgehen musste.

Um 13 Uhr setzte sich der Zug mit etwa 600 Teilnehmer_inne_n endlich in Bewegung, nachdem die Polizei schon darauf aufmerksam machte, dass deren wohlverdiente Feierabend.. nein, der nächste Einsatz natürlich, durch derlei Verspätungen nicht gefährdet werden dürfte. Die umliegenden Pelzgeschäfte machten die Schotten dicht, denn es hieß "Leinen Los!" für den neunten Köln-pelzfrei Umzug.

Erster Halt war bereits nach ein paar Metern bei Pelz Adrian, welcher trotz jahrelanger Proteste erstaunlicherweise nicht zur Einsicht gelangte und noch immer am Pelzhandel festhält. Wie immer verriegelt und verrammelt und von Ordnungskräften bestens geschützt, ließen die Demonstrierenden den Inhaber deutlich spüren, dass sein blutiges, grausames und unethisches Geschäft nicht toleriert wird. Vor dem Laden wurde eine Häutungsperformance mit vorangegangener "Pelztier"vergasung durchgeführt.

Diese Aktion, aufgeführt von der Tierrechtsinitiative Rhein-Main, sollte erst später an anderer Stelle stattfinden, aber ein WDR-Kamerateam wollte die Bilder noch für die abendlichen Lokalnachrichten einfangen. Darauf wurde natürlich gerne flexibel reagiert.

Im Jahr 2004 hatte das Bekleidungsunternehmen ZARA schriftlich seinen dauerhaften Ausstieg aus dem Pelzhandel erklärt. Da in jüngerer Vergangenheit wieder Pelzprodukte in einigen Filialen gesichtet wurden (z.B. Lamm u.a.), fragte die Köln-pelzfrei Kampagne bei dem Unternehmen nach, ob es sich noch an seine Verpflichtung gebunden fühle. Im Juli 2010 antwortete der Mutterkonzern Inditex: "All animal products used in those articles supplied to the Group shall come from animal reared in farms to obtain meat." Diese Verwendungsunterscheidung ist nicht nur irrelevant, sie war auch niemals Bestandteil der Ausstiegserklärung aus dem Pelzhandel. Dieser Wortbruch und die bewusste Täuschung führte dazu, dass die Kölner Filiale des Unternehmens in die Köln-pelzfrei mit einbezogen wurde.
Während eines Redebeitrages, der die Unternehmenspolitik anprangerte und die Wiederaufnahme der ZARA-Kampagne in Aussicht stellte, bereiteten die Kreaktivisten eine ´die-in´ Aktion vor dem Laden vor. Passant_inn_en und Kund_inn_en durften sich fortan an mehreren leblosen und für ZARA gehäuteten Tieren vorbei bewegen, und wurden von weiteren Aktivist_inn_en über ZARA´s fortgeführten Pelz-/Fellhandel informiert.

Entlang der weiteren Route hatte Nandu bereits einen Tatort abgesteckt und durch den kriminalistischen Spürsinn eines anwesenden Detektivs verhärtete sich die Beweislage, dass sich Milch- und Fleischkonsum nicht nur für Tierleid, sondern auch für Klimawandel, Welthunger und Krankheiten u.a. verantwortlich zeichnet. Die Bürger_innenen wurden im Rahmen dieser Aktion über die Zusammenhänge sowie die vegane Lebensweise aufgeklärt.

Vor Mc Donalds ging es dann weniger harmlos zu, denn wie können Tierfreund_innen ruhig bleiben, wenn sich Menschen gedankenlos Burger in den Mund schieben ?! Die Tierfreunde wussten um Abhilfe und sorgten dafür, die Gedankenlosigkeit aufzubrechen. Das Tierfreunde-Mobil wurde vier Meter vis-à-vis dem Eingang und der Schaufensterfront geparkt und fortan durften sich die Mc Donalds-Kund_inn_en neben ihren Burgern auch ein paar fleischkonsumkritische Filmbeiträge auf einer großen Videoleinwand reinziehen. Die mündigen Bürger_innen sollen auch wissen, was ihrem Fleischkonsum vorausgeht.

Die Großpuppen der Tierrechtsgruppe Bonn ließen bei den Bürger_innen keinen Zweifel aufkommen, dass die Köln-pelzfrei nicht nur eine Antipelz-Veranstaltung ist. Die Kuh ("Die Milch gehört meinem Kalb") und das Schwein ("Finger weg von meiner Haxe") waren beliebte Fotomotive und fanden sich in den meisten Berichten der Lokalpresse wieder.

Weitere Presseberichte gab es u.a. im Kölner Stadtanzeiger, Bild-Zeitung, Domradio, Radio Erft.

Begleitet wurde die neunte Köln pelzfrei fortwährend von den aufrüttelnden und motivierenden Samba-Klängen der Rhythms of Resistance, wodurch auch die (positive) Außenwahrnehmung des Umzugs deutlich gesteigert wurde.

Seit zwei Jahren ist der italienische Modekonzern Max Mara aufgrund seines Pelzhandels das Ziel einer internationalen Kampagne. Allein in Köln hat es seitdem etwa ein Dutzend Protestaktionen gegeben.
Aktivist_innen aus dem Raum Siegburg gelang es, eine nahezu beklemmende Atmosphäre kreierend, das Leid der Tiere und die Ignoranz der Pelzträger_innen gekonnt in Szene zu setzen.
"Max Mara BOYKOTT - Pelzhandel Stopp" röhrte es schließlich aus 600 Kehlen und mehreren Megafonen durch die Innenstadt von Köln.

Alle tierausbeutenden Betriebe wurden gemäß dem vorher publizierten Konzept zwei Mal besucht und so schritt der Umzug die verkürzte Route ein weiteres Mal ab. Dabei schlossen sich die Aktivist_inn_en, die seit der ersten Runde ihre Aktionen durchführten, dem Demozug wieder an. Auch den Kölner Bürger_innen sollte ausreichend Gelegenheit gegeben werden, die Ziele der Köln-pelzfrei Kampagne wahrnehmen zu können.
Vor Mc Donalds und vor Max Mara wurde noch jeweils eine Rede gehalten. Dabei wurde nochmal herausgestellt, dass die Escada-Kampagne keinesfalls beendet ist, da Escada nach wie vor, ähnlich wie ZARA, Pelz/Fell von bestimmten Tieren verkauft.

Nach dem insgesamt dreistündigen Umzug kamen die meist gutgelaunten Teilnehmer_innen wieder am Neumarkt an, wo mensch sich ausführlich der Kommunikation sowie der Nahrungsaufnahme widmete. Am frühen Abend kehrte wieder Ruhe ein auf dem Neumarkt - vorläufig...

Die Afterdemo-Party fand wieder im Kölner Szenelokal Limes statt. Für Verpflegung sorgten Food not Bombs (Düsseldorf) in Form eines köstlichen, riesigen Potts veganen Gulaschs. Bei Live-Musik von Paul Blume, The Bleeding Valentines und Narcolaptic wurde noch bis spät in die Nacht gefeiert.
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Wo is der Rest..

kein Antispe 30.09.2010 - 02:39
Vergessen wurden die Probleme bei der Abreise der Leute von außerhalb! In Achen war Nazidemo, demnach konnten Leute nicht fahren, weitere Hilfstrukturen suchte man vergeblich...
Nächstes Mal mit einplanen...

...immer wieder die selbe verkürzte Kritik

VeganerIn 30.09.2010 - 06:27
Hallo,
hier eine wirklich ernstgemeinte solidarische Kritik:
Ich finde es wirklich wichtig und gut, dass der Pelzhandel und auch andere extreme Ausbeutungsformen von Tieren thematisiert werden aber wenn ich wieder lese, wie wieder die Mc Donalds Filliale hervorgehoben wird kommt mir die Galle hoch...
Schonmal auf die Idee gekommen, dass jeder Döner und jedes Restaurant an dem ihr mit eurer Demo höchstwahrscheinlich vorbeigelaufen seid genau nach dem selben miesen kapitalistischen System wirtschaftet?
Was wäre denn die Konsequenz dessen, wenn es keine Mc Donalds Fillialen mehr gäbe? Genau - dann würden Burger King oder Kentucky Fried Chicken Fillialen ihren Platz einnehmen... oder womöglich auch die Dönerbude (sie würde es zumindest tun, wenn sie die ökonomischen Möglichkeiten hätte zu expandieren...)
Solange die Produktionsweise nicht ansatzweise angetastet wird tut sich da garnichts!
Deshalb kann ich nur dafür plädieren auch mal zu Mc Donalds zu gehen und sich 'ne Pommes oder 'ne Apfeltasche zu gönnen - aus meiner Erfahrung heraus bestellt ihr euch ja auch 'ne ''Gemüsetasche'' beim Dönerladen um die Ecke - und der verlauft ja, wie kaum zu übersehen ist auch Fleisch...

Deshalb: Gegen verkürzte Kapitalismuskritik!
Für einen (hoffentlich veganen) Kommunismus!
Denn ohne die vorher eingetretene Befreiung des Menschen ist eine Befreiung der Tiere unmöglich...

@ VeganerIn

dasfggh 30.09.2010 - 07:40
Du schreibst ziemlichen blödsinn.Man merkt daß du vom Lande kommst. Mcdonalds hat vollkommen andere Arbeitsbedingungen als eine (meist familiengeführte) Dönerbude. Vielleicht solltest du dich erst einmal informieren.

ichse

- 30.09.2010 - 08:37
habe einige Leute im bekanntenkreis, die mal oder noch bei mcdonalds arbeiten und sagen, dass sich sehr viel getan hat, was die arbeitsbedingungen angeht. so schlecht ists da garnicht mehr. und mein dönermann steht 16 stunden am tag hinter der theke bis morgens um 5. der ist echt fertig!

Bullshit von wegen andere Arbeitsweise

Deppert 30.09.2010 - 09:56
weisst warum es beim Dönermann so billig ist? Schon mal was von Halal Schlachten gehört. Bei uns in Bonn demonstrieren wir immer noch am Bertha von Suttner Platz gegen den dortigen Döner Laden der sein Fleisch nachweislich von einem Massentierhalter erhält.

Aber ja genau, MacDonalds gleich USA und somit Nazi und böse.

Döner = Türkei und somit GUT und SUPER

Was für eine Heuchelbande hier, was für eine Heuchelbande hier.

Döner und Familienbetrieb? Willst du mich verarschen? Da stecken auch Fleichhändlerketten hinter du Depp.

Naja egal, genau wegen dieses selektiven Heuchlertums ist es den meisten Leuten Totel egal wie mit Tieren umgesprungen wird, solange ihr nicht ale Probleme auch vom DÖNER Mann um die Ecke ansprecht könnt ihr solange demonstrieren bis die Beine abfallen, es wird niemanden jucken

MacDonalds lacht euch aus und der Dönermann freut sich sein ZEug an euch verkaufen zu können

@ Deppert

jemand 30.09.2010 - 10:18
sowas kommt davon wenn man wie du sein "wissen" von der welt aus dem spiegel, rtl news und von mc-donalds-faltblättern hat. wahrer wird dein gespinne vom "guten grosskonzern" und "gutem kapitalismus" trotzdem nicht. aber regenwald, billiglohnländer, kinderarbeit, ewerkschaftsverbote, interessieren jemand wie dich ja eh nicht. geld kommtja von papi.

@jemand

Deppert 30.09.2010 - 11:49
Bist du eigentlich nur dumm? Wo habe ich MacDonalds verteidigt? Mir geht nur das selektive VErhalten hier dermassen auf den Sack langsam.

Entweder ist man gegen jegliche Art der Tierquälerei oder lässt es ganz bleiben, aber ich vergas du hast dich gar nicht mit meinen AUssagen beschäftigt, wolltest nur schnell wieder die Kapitalismus RTL Schwachsinnskeule auspacken du Nullnummer

Und was passiert

Hans 30.09.2010 - 11:56
Mit den Leuten die "nicht zur EInsicht" (veganerdeutsch für einen anderen Standpunkt haben)? Die haben sich nicht umsonst verrammelt wenn Antispe mal wieder progromstimmung verbreitet.

schon der "name" zeigt leider eure abwertung

sozial statt animal 30.09.2010 - 15:27
leider spricht "pelz ist mord" bereits soviel menschenverachtung aus, daß ich dazu garnicht mehr viel sagen will. das ist alles schon hunderttausendmal diskutiert worden. redundanz hoch zehn.
traurig daß die sozialistische selbsthilfe köln das mit ihrem ssk laster auch noch unterstützt. falsche solidarität bringt uns keinen schritt weiter. hoffentlich habt ihr dick dafür abkassiert leute. ich kann es für euch nur hoffen, denn in der welt der dogmatischen veganer_innen ist nicht mehr viel mit "lustprinzip".
ansonsten kann ich mich "veganer" und "hans" diesmal nur anschließen, denn wo sie recht haben haben sie recht...
hoch die soziale revolution!

am 2.10. alle nach bremen.

@sozial statt animal

Ich 30.09.2010 - 19:43
der neue faschismus wird nicht sagen ich bin der faschismus er wird sagen ich bin der antifaschismus.

Ein Haufen Schwachköpfe die einen auf grünlackierte SA machen und das noch als emanzipatorisch verkaufen wollen.

@ dasfggh

VeganerIn 30.09.2010 - 22:40
Sachliche Diskussionen sind wohl nicht deine Stärke - ich werfe dir ja auch nicht vor, dass du dich sicherlich keinen Deut mit der politischen Ökonomie beschäftigt hast bevor du hier einfach drauf los schreibst...
Ganz neben bei - ich komme nicht vom Land, sondern aus Berlin - und zum anderen - wo bitte hat Mc Donalds denn andere Arbeitsbedingungen als eine Dönerbude (bleiben wir mal bei diesem stark vereinfachten Vergleich). Womöglich sind sie schlechter, in anderen Fällen womöglich auch besser - ich mutmaße mir nicht an da in irgendeiner Art und Weise etwas ''Besseres'' zu benennen, da der Charakter der Arbeit und der Ausbeutung exakt der selbe ist und der kapitistischen Verwertungslogik zu Grunde liegt.
Der/Die Arbeiter/in bei Mc Donalds ist genauso gezwungen ihre Arbeitskraft zu verkaufen wie der/die Arbeiter/in in der Dönerbude - das kommt aufs selbe raus...

dasfggh hat recht

kein Veganer 30.09.2010 - 23:07
Ist ja schon, daß du nach Berlin gezogen bist und wie bei Antid üblich mit der "ich habe das Uni gelernt"-Keule kommst. Du solltest bevor du hier so was schreibst selbst einmal Differenzieren lernen. Es gibt in der Tat einen Unterschied zwischen der Politik eines weltumspannenden Konzerns, dessen Politik zu einer Blaupause wurde und der Politik einer kleinen Selbstausbeutungsbude. Ohne letztere schön zu reden. Vielleicht liesst du erst einmal ein paar schlaue Bücher über die Funktionsweise von solchen Konzernen. Aber vorsicht: es könnte dein konservatives Weltbild runinieren!

@ dasfggh hat recht

VeganerIn 01.10.2010 - 00:11
So, nachdem ich schon mit dem Vorurteil aufgeräumt habe, dass ich auf dem Land wohne muss ich nun wohl auch mit einem weiteren Vorurteil brechen - tut mir Leid ich gehe auch nicht zur Uni... ''das'' habe ich mir selbst angeeignet...
Und was bitte ist an meinem Weltbild denn konservativ? Tut mir Leid, dass ich keinen Bock auf jeden verkürzten Scheiss habe...
Und ich kann es noch einmal betonen - meine Kritik ist eine solidarische - aber anscheinend können manche damit nicht umgehen und werden sehr schnell unsachlich (vom Land, antideutsches Uni-Gelaber) - schade.

Aber um aufs Thema zurückzukommen:
Ja, es gibt einen Unterschied - Mc Donalds hat ist wie du genau erkannt um eeeeiniges größer als die Dönerbude und bezieht in der öffentlichen Wahrnehmung natürlich um einiges mehr Prügel. Was die beiden Unternehmen allerdings eint ist die Tatsache, dass auch die Dönerbide die Chance zur Expansion ebenfalls sofort nutzen würde und einen Teufel tun würde sich dies mit irgendwelchen moralischen Beschränkungen zu verbauen...
Es gibt keine ''besseren'' und ''schlechteren'' Unternehmen - die sind alle scheisse!

Nunja, ich bin mit meiner Buchauswahl bisher immer ganz zufrieden gewesen - aber wenn du mir schon unterstellst, dass ich scheinbar die falschen Bücher lese, dann sei doch bitte so nett und gib mal ein paar Lesetips. Ich bin gerne bereit meinen Horizont zu erweitern - aber spar die bitte das Schwarzbuch der Markenfirmen - das wäre wirklich lächerlich...

@ Veganerin

kein Veganer 01.10.2010 - 00:22
Es ist mir ziemlich egal, wo du jetzt gerade wohnst. Man merkt schon, wo du sozialisiert wurdest. Allein deine Begründung, warum Mcdonalds total gut sein soll, spricht ja doch Bände. Im übrigen habe ich nicht bestritten, daß es nicht dieselben Prinzipien sind, nach denen kapitalistische Unternehmen funktioneren. Ich habe lediglich darauf hingwiesen, daß du zu Differenzierungen absolut unfähig bist. Für Provinzlinke sehr typisch. Es wird sicher auch nichts bringen, die Literaturtipps zu geben, da du alles was nicht deiner Meinung entspricht, per se als böse und ketzerisch empfindest. Und schon allein der Hinweis, daß unterschiedliche Firmen eine unterschiedliche Firmenpolitik fahren, düfte vom Abstraktionsgrad weit über dein Fassungsvermögen hinaus gehen.

@ kein Veganer

VeganerIn 01.10.2010 - 01:46
Du denkst du kannst aus diesen wenigen Zeilen urteilen, wie ich sozialisiert wurde? Ziemlich gewagt würde ich sagen...
Desweiteren würde ich es begrüßen, wenn du mich schon wiedergibst auch richtig wiedergeben würdest. Niemals habe ich gesagt, dass Mc Donalds ''total gut'' ist. Das würde ich jederzeit abstreiten. Die Mühe solltest du dir schon machen.

Desweiteren bin ich mir durchaus bewusst, dass jede Firma eine andere Firmenpolitik verfolgt - das nützt mir in einem Gesamtkontext der sich einen feuchten Dreck um die Belange von Menschen, Tieren und der Umwelt schert und stattdessen einzig und allein den Profit als oberste Logik kennt aber herzlichst wenig und rechtfertigt in meinen Augen immer noch kein stupides Herauspicken einzelner ''bööser Unternehmen''.
Das führt zu nichts.

PS:
''da du alles was nicht deiner Meinung entspricht, per se als böse und ketzerisch empfindest''

Was für ein Schwachsinn! Woher nimmst du dir eigentlich heraus in einem solch großen Maße über mich zu urteilen? Wie schon gesagt - ziemlich gewagt.
Ich habe doch schon Extra darum gebeten, dass du mir Literaturtips gibts, da ich ein Mensch bin der ständig offen für Neues ist... ob es Mist ist oder nicht kann ich danach immernoch entscheiden... allerdings denke ich nicht, dass ich einen solchen Literaturtip, den ich weiterhin sehr begrüßen würde jemals als ''böse'' oder ''ketzerisch'' bezeichnen würde. Das erscheint mir doch sehr unangebracht...

@ VeganerIn

kein Veganer 01.10.2010 - 08:45
Tja, das m it der Sozialisierung merkt man eben an deinem "Differenzierungsvermögen" und man mekrt dass du auch aus gehobener Mittelklasse stammst: am Tabu das du anderen auferlegen willst, konkrete Konzernpolitik zu kritisieren. Dir kann es ja egal sein, ob irgendwo Kinderarbeit existiert, das Grundwasser vergiftet wird oder der Regenwald abgeholzt wird. Dir gehts ja gut und du bist abgesichert. Urteilen kann ich über dich anhand dessen wie du dich hier gibst. Und Bücher wie "Ganz Unten" von Günter Wallraff lehnst du genauso ab, wie andere Bücher, die sich direkt mit der Firmenpolitik von Mcdonalds, Coca Cola etc. beschäftigen, weil es für dich ein tabu ist, sich mit Realpolitik auseinanderzusetzen.

in kürze

........... 01.10.2010 - 11:48
demnächst
wird ein aufsatz zum "tierrechts-" bzw. gleichsetzungsdiskurs herauskommen. und er wird in anbetracht der zahlreichen diskussionen hier und auf linksunten. siehe die debatte unter dem gründungsbericht der sog. "antispe" freiburg auch opensourcetechnisch in indymedien veröffentlicht werden. denn ihr diskutiert hier alle so ziemlich aneinander vorbei. manche mit mehr andere mit weniger logiken des systems vertraut.

solidarische grüße

fast forward to social revolution (nicht aus hannover und nicht aus berlin aber eher der hannoverschen gruppe sowie der argumentation der jungen linken zugeneigt)

ps. in der diskussion zwischen “veganer-in” und “kein veganer” liegt anscheinend eine verwechslung einer person vor. Denn es geht darin einmal um eine person die “jetzt in berlin” wohnt und die andere person sagt daß sie aus berlin kommt... das zeigt mir einmal mehr wie hier versucht wird sich an bekannten argumentationslinien abzuarbeiten ohne sachlich zu bleiben. Und genau dagegen richtet sich u.a. Auch die publikation. Denn eine emanzipatorische linke kann nur erfolgreich sein wenn sie sich an der sache und am menschen orientiert. Abstrakt gedacht. ;)

um es noch einmal zu sagen, der vergleich von menschen mit tieren ist menschenverachtend. im zuge dessen ist die argumentation "pelz" sei mord, ebenso eine herabsetzung des menschen. auf mehr diskussion lasse ich, zumindest, mich hier nicht ein, da es in der indykommentarspalte herzlich wenig sinn macht.

ansonsten gilt: am 2.10. alle auf nach bremen! bremen310.hopto.org
(ohne "antispe" fahnen, bitte!)



ich empfehle dazu:

dasmenschlicheselbst 01.10.2010 - 13:38
ich empfehle dazu: warum peter singer nicht reden darf:

"wer menschen mit behinderung das lebensrecht abspricht, dem sagen diese zu recht daß sie ihn nicht hören und nicht reden lassen wollen" ag mensch.

 http://al.uni-koeln.de/biopolitik.html

Biopolitik

Euthanasie | Gesellschaftlicher Diskurs

Zur immer wieder schwelenden (rechten) Debatte des Werts menschlichen Lebens, des Lebensrechts oder der sog. Lebensqualitaet, dem sog. "individuellen Lebenswillen", der sog. Sterbehilfe und der sog. Bioethik wird dringend die Broschuere:
"Bioethik - Lizenz zum Toeten | Ein Euthanasie Befuerworter auf Tournee... | Warum Peter Singer (nicht) reden darf"(!), des ehem. Anti-Euthanasie-Forums/Gruppe Koeln, erschienen in den Materialien zu Wissenschaftskritik und Hochschule (Nr. 11), im ehem. Referat fuer Biopolitik im ehem. AStA der Uni Koeln, von 1998, empfohlen.
Hier als Singer.PDF zum Download (Gescannt, nur Bildformat (jpg), kein Reintext).
 http://al.uni-koeln.de/biopolitik/singer.pdf


Siehe auch: "Ethisches Product Placement - (Selbst-)Inszenierungen des "unbequemen" Peter Singer" (von Stefanie Graefe, in: ak - analyse & kritik - zeitung fuer linke Debatte und Praxis / Nr. 473 / 16.5.2003)
+ "Ethik als Lizenz zum Toeten - Schoener sterben mit Peter Singer"; Das "Flugblatt wurde auf der Veranstaltung mit dem Euthanasiebefuerworter Peter Singer verteilt. Er wurde am 29.05.05 zum "Sonntagsgespraech" in die Universitaet Leipzig eingeladen, um ueber seine "Globalisierungsethik" zu referieren" (dokumentiert bei:  http://www.left-action.de/incipito/, "Left-Action.de" - Internetportal linksradikaler Gruppen aus Leipzig).
 https://tor-proxy.net/proxy/tor/browse.php?u=http%3A%2F%2Fanonymouse.org%2Fcgi-bin%2Fanon-www.cgi%2Fhttp%3A%2F%2Fwww.akweb.de%2Fak_s%2Fak473%2F42.htm&b=12
 https://tor-proxy.net/proxy/tor/browse.php?u=http%3A%2F%2Fanonymouse.org%2Fcgi-bin%2Fanon-www.cgi%2Fhttp%3A%2F%2Fwww.left-action.de%2Fincipito%2Frechts.php%3Fartikel%3D371&b=12
 https://tor-proxy.net/proxy/tor/browse.php?u=http%3A%2F%2Fanonymouse.org%2Fcgi-bin%2Fanon-www.cgi%2Fhttp%3A%2F%2Fwww.left-action.de%2Fincipito%2F&b=12

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Gegen die Entwertung des Menschen!

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faschismus ist keine meinung.

"people=shit"?

schlüpfknoten? 01.10.2010 - 14:31
das scheint die repräsentierte meinung der sog. "antispe"_ler_innen in köln zu sein. wenn mensch die demos sieht. so wurde es schon von 2009, 2008 und 2007 berichtet. vorwiegend junge menschen laufen mit. und was steht auf ihren rucksäcken, jacken, taschen, usw., zu lesen? "leute (menschen?) sind scheiße"? oder "alf" und "elf"... das lässt tief blicken.

paradoxon "veganes Gulasch"?

essen ist menschlich 01.10.2010 - 14:45
"in Form eines köstlichen, riesigen Potts veganen Gulaschs"

kommt euch das nicht selber komisch vor?

 http://de.mimi.hu/gastronomie/gulasch.html

ihr meint wohl paprikatomatensuppe mit tofu und/oder seitan?

aber hauptsache korrekte tier-rechts-ler_innen.