[Stade] Bündnisdemonstration

Provinzantifa 27.09.2010 00:53 Themen: Antifa
Am Sonntag den 26. September fand in Stade eine Demonstration des Bündnisses "Stade stellt sich quer" statt.
Gegen 14 Uhr versammelten sich nach Polizeiangaben etwa 130 Menschen, mit den unterschiedlichsten politischen Hintergründen, um auf die Entwicklungen in der ehemaligen Gaststätte "Symphonie" aufmerksam zu machen. Anlass war der Kauf der Immobilie durch den überregional bekannt gewordenen Rechtsradikalen Sebastian Stöber, der besonders durch seine Kaderrolle in der gewalttätigen Kameradschaft "Gladiator Germania" und seine Kandidatur für die NPD bei der Bundestagswahl 2009 auf sich aufmerksam machte. Er erwarb die Immobilie vor einigen Monaten, um dort nach eigenen Angaben einen Vereinstreff für den Rockerclub "Gremium MC" einzurichten.
Die hilflosen Versuche des Gremium MC, der in Stade ein sogenanntes Prospect Chapter, also eine Zelle, die sich erst noch beweisen muss, gegründet hat, sich einen unpolitischen Anstrich zu geben, erwecken dank großer personeller Überschneidung mit Gladiator Germania eher einen satirischen Eindruck. Ebenfalls zeigte sich in der Vergangenheit, dass der Club sich an der Organisation von Rechtsrockkonzerten beteiligt und z.B. seine Räume in Bremerhaven der Band Kategorie C als Location zur Verfügung stellte. Eine Nähe zur extremen Rechten lässt sich also nicht bestreiten. Um einer derartigen Entwicklung zuvor zu kommen schaltete sich kurz nach dem Bekanntwerden des Verkaufes an Stöber das antifaschistische Bündnis "Stade stellt sich quer" ein und begann mit der Planung einer Veranstaltungsreihe, deren Auftakt der "Sonntagsspaziergang" zur Symphonie sein sollte.
Ziel war es möglichst viele Leute zu erreichen und diese überhaupt für die Problematik um die Symphonie zu sensibilisieren. Trotz strömenden Regens war die Demo mit den etwa 130 Personen auch recht gut besucht. Erfreulich war, dass viele Menschen dabei waren, die sonst weniger in politischen Zusammenhängen unterwegs sind. Bereits vor Beginn der Demonstration machte das Gerücht die Runde, dass einige Mitglieder des Nationalen Widerstands Tostedt, die Kiddy-Fraktion aus dem Umfeld Sebastian Stöbers, in der näheren Umgebung von der Polizei festgenommen und einer ED-Behandlung unterzogen wurden. Auch nach planmäßiger Auflösung der Demonstration vor der Symphonie wurden die Tostedter Jungnazis noch einmal von Genoss_innen gesichtet, ließen sich danach aber nicht wieder blicken.
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Ergänzungen

Das ging daneben

belustigter Schaulustiger 27.09.2010 - 15:58
Was man so alles hört...

Die Kiddie-Fraktion wollte wohl vor der Symphonie Stellung beziehen und hatten auch Transparente mit. Doof halt wenn man ne derbe geile AN-Action starten will und von der Polizei eingesackt wird.

Nach der Demo dann rasten die noch mit dem Auto rum (WL-TB 101) und pöbelten an verschiedenen Stellen Demonstranten, die auf dem Rückweg waren, an. Der Versuch, aus dem Auto heraus einige zu bespucken landete aber dank des Fahrtwindes im Gesicht eines auf der Rückbank sitzenden Nationalisten.

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