DB AG: 2. Angebot an "Reichsbahn - Opfer"

Autor_in 09.09.2010 23:12 Themen: Antifa
Die Deutsche Bahn AG verhöhnte kürzlich die Überlebenden der "Reichsbahn" - Deportationen,
indem sie deren berechtigten Forderungen nach Restitution mit lächerlichen Angeboten zu umgehen versuchte.
Sechs bis zwölf Euro -gestreckt über drei Jahre- bot sie den Menschen an, die in Waggons ihrer Vorgängerin, der "Reichsbahn", in die deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppt wurden.

 http://de.indymedia.org/2010/09/289054.shtml
Mittlerweile hat die DB AG ihr Angebot erhöht.
Zwanzig Euro sollen es jetzt pro Person sein,- ebenfalls über einen Zeitraum von drei Jahren gestreckt.

Die DB AG zeigt damit einmal mehr, wie "ernst" es ihr mit der wirklichen Begleichung ihrer historischen Schulden ist.

Die Verantwortlichen sollten dabei nicht vergessen, dass ihr beschämender Umgang mit der Vergangenheit des Konzerns in der Öffentlichkeit sehr wohl wahrgenommen und ihr entwürdigendes Gefeilsche nicht unbeantwortet bleiben wird.

Kein Vergeben! Kein Vergessen!


Pressemitteilung des "Zug der Erinnerung e.V."

Deutsche Bahn AG:
55 Cent für die Überlebenden von Auschwitz

Die Deutsche Bahn AG bietet den osteuropäischen Überlebenden der "Reichsbahn"-Deportationen "humanitäre Hilfe" in Höhe von monatlich 55 Cent an. Der Betrag soll drei Jahre gezahlt werden, so dass jeder Deportierte insgesamt 20 Euro erhielte. Dies ist das Ergebnis mehrmonatiger Gespräche, an denen auch das deutsche Verkehrsministerium beteiligt ist. Eine letzte Verhandlungsrunde findet morgen (10. September) in Wroclaw (Breslau) statt.

Der Betrag von monatlich 55 Cent soll den sozial bedürftigen Überlebenden nur indirekt zugute kommen und an eine Berliner Stiftung unter Bundesaufsicht fließen. Das Angebot löst bei den Betroffenen Unruhe und Empörung aus. Der Betrag sei "geeignet, sowohl in Deutschland wie im europäischen Ausland und weltweit Empörung hervorzurufen", heißt es in einem Memorandum der Bürgerinitiative "Zug der Erinnerung". Die Verhandlungen seien gescheitert.

In dem Memorandum, das am 08. September den Außenministerien der ehemals okkupierten Staaten übergeben wurde, wird die Einberufung eines Runden Tisches verlangt. Auch die "Reichsbahn"-Überlebenden in Deutschland sollten daran teilnehmen. Der "Zug der Erinnerung" kündigt an, den Forderungen nach Hilfe für die letzten Überlebenden auf den deutschen Bahnhöfen Nachdruck zu verleihen. "Die Reichsbahn-Täter haben in der Nachkriegszeit Pensionszahlungen in Milliardenhöhe erhalten. Dass die Opfer von der DB AG mit Centbeträgen abgespeist und wie Bettler behandelt werden sollen, nehmen wir nicht hin", sagt der Vorstandssprecher der Bürgerinitiative.

Die Opferorganisationen aus Polen, der Ukraine, Weißrussland und Russland sowie Anspruchsberechtigte aus der Tschechischen Republik vertreten mindestens 200 Tausend Überlebende. Sie waren mit der "Deutschen Reichsbahn" in die Konzentrations- und Zwangslager verschleppt worden. Für die Massentransporte erhob die "Reichsbahn" Gebühren, die auch bei den deutschen Verschleppten eingezogen wurden. So kostete eine Todesfahrt der "Reichsbahn" von Düsseldorf nach Auschwitz etwa 137 Euro heutiger Währung. Nach Berechnungen der Bürgerinitiative "Zug der Erinnerung" betragen die Deportationseinnahmen mindestens 445 Millionen Euro und sind einschließlich Zinsen auf einen Betrag in Höhe von 2,2 Milliarden Euro aufgelaufen. Das Geld ist nie zurück gezahlt worden.

 http://zug-der-erinnerung.eu/presse/pm2.html
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