Dortmund: Naziangriff auf die "Hirsch-Q"

S4-Bündnis 26.08.2010 12:02 Themen: Antifa

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag versuchte eine Gruppe Neonazis die alternative Kneipe "Hirsch-Q" in der Dortmunder Innenstadt anzugreifen. Der Angriff konnte durch die beherzte Gegenwehr der anwesenden Gäste abgewehrt werden.

Um 1:10 erschienen auf der Brückstraße etwa 20 vermummte und schwarz gekleidete Neonazis, die auf die Menschenansammlung vor der Kneipe "Hirsch-Q" zuliefen. Unter "Sieg Heil" rufen und antisemitischen Beleidigungen begannen die Neonazis die aus einem in der Nähe befindlichen Schuttcontainer entnommenen Steine und mitgebrachte Flaschen auf die Anwesenden zu werfen.

Die Angegriffenen ließen sich jedoch nicht einschüchtern und setzten sich entschlossen zur Wehr. Es gelang die Neonazis in Schach zu halten und schließlich in die Flucht zu schlagen. Mehrere der in Richtung Hauptbahnhof fliehenden Nazis wurden auf der Flucht von der Polizei gestellt und in Gewahrsam genommen.

Wenige Minuten später traf, wie zu erwarten, ein Polizeiaufgebot an der Hirsch Q ein. Die Beamten umstellten die Kneipe und führten wahllos Personalienkontrollen bei den Anwesenden durch. über eine halbe Stunde wurden keine Menschen vor und in die Hirsch-Q sowie aus dem abgesperrten Bereich der Brückstraße heraus gelassen.

Die Hirsch-Q ist nicht zum ersten mal Ziel eines Naziüberfalls geworden. In der Vergangenheit, besonders in den Jahren 2007 und 2008, hat es eine Vielzahl von übergriffen auf Passant_innen vor dem Lokal und gezielten Angriffen auf die Kneipe selber gegeben. Nicht immer ohne Konsequenzen. So wurden am 15.04.2008 die Neonazis Dietrich "Didi" Surmann und Markus Nikolaus zu Bewährungs- bzw. Haftstrafenverurteilt, weil sie an einem überfall am 1.9.2007 beteiligt waren. Nach den Verurteilungen ist es etwas ruhiger um die "Hirsch-Q" geworden.

Der Angriff zeigt deutlich das wahre Gesicht der Dortmunder Naziszene. Hinter der Fassade aus wohlfeilen Gerede vom Protest gegen imperalistische Kriege verbergen sich übergriffe und Einschüchterung gegen politische Gegner_innen. In den letzten Tagen sind immer wieder Neonazis bei nächtlichen Streifzügen auf der Suche nach Opfern beobachtet worden. "Taxi Tom", ein engagierter Dortmunder Bürger, der am 4. September zu einer eigenen Aktion gegen den Naziaufmarsch aufruft(link), wurde während der Arbeit von Neonazis überfallen und bedroht, an den Wohnhäusern vermeintliche Antifaschist_innen tauchten rechte Parolen auf. Diese an die SA angelehnte Politik der Einschüchterung durch Gewalt hat mit dem heutigen Tag hoffentlich einen Dämpfer bekommen.

Die Dortmunder Polizei beschränkt sich in ihrer nun herausgegebenen Pressemitteilung wie gewohnt darauf, Vorfälle rechter Gewalt auf eine "gewalttätige Auseinandersetzung zwischen Personen des politisch rechten und linken Spektrums" zu reduzieren und so die massive Gewaltbereitschaft der Dortmunder Neonazis zu bagatellisieren. Wir möchten an dieser Stelle alle Medienvertreter in Dortmunder dazu auffordern, vor der unreflektierten Veröffentlichung von Informationen, deren Quelle einzig und allein die Pressemitteilung der Dortmunder Polizei darstellt, lokale antifaschistische Strukturen zu kontaktieren.

Presseberichte:

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Ergänzungen

und heute

JUNGÄ 26.08.2010 - 15:40
Am heutigen Donnerstag waren ne ganze Truppe Dortmunder ANs rund um Dennis Giemsch plus einige wenige Herdecker Faschos in der Herdecker Einkaufsstraße unterwegs. Von ca 11. bis 13.Uhr bauten die ca.20 Nazis einen Infostand auf und hielten eine Kundgebung ab.

Die Nazis hielten mehrere Reden (insbesondere ihr "Führer" Giemsch), wurden dabei aber von Parolen einiger ortsansässiger und angereister Antifaschisten und lauten Pfeiff- und Trötenkonzerten massiv gestört, so dass ein Verstehen der Reden unmöglich wurde. Den Nazis bleib so nur noch ihre Pseudo Anti-Antifa-Arbeit, welche sich auf sinnloses Filmen und Bilder machen beschränkte. Die Herdecker Bevölkerung wurde von engagierten BürgerInnen und Antifas darauf aufmerksam gemacht, dass es sich bei der Kundgebung um eine Versammlung von Neonazis handelte, worauf die meisten mit Ablehnung und Unverständnis für die Stadt und Polizei reagierten, die diese Kundgebung möglich machten.

Alles in allem hätte der antifaschistische Widerstand größer ausfallen können, die Nazis wurden aber immerhin daran gehindert, ihre Hetze unter die PassantInnen zu bringen.

Bus aus Frankfurt am Main

muss ausgefüllt werden 26.08.2010 - 16:19
Aus Frankfurt am Main fährt ein Bus zur S4-Demo:
 http://dortmundbus.blogsport.de/

Naziangriff in Marl

Afa b2b 26.08.2010 - 17:08
In Marl kam es am Montag Nachmittag zu einem Naziangriff auf eine Montagsdemo in der Hülser Innenstadt. Die Kundgebung die sich seit knapp sechs Jahren jeden Montag mit dem Thema Hartz 4 beschäftigt rief am montag zu Blockaden am 4 September in Dortmund auf. Das nutzten ca 10 vermummte Nazis aus Marl und bewarfen die rund 15 Teilnehmer der Kundgebung mit Eiern und ohrenbetäubenden Feuerwerkskörpern! Verletzt wurde niemand !

 http://www.rf-news.de/2010/kw34/marl-faschistischer-ueberfall-auf-montagsdemo

Presseberichte

RechercheSued 26.08.2010 - 17:16
Ich halte es nicht für verwerflich hier verschiedene Presseberichte zu verlinken!

Es ist doch interessant wie die verschiedenen Zeitungen den Vorfall schildern..


Recherche bedeutet auch hinter "feindlichen" Linien zu agieren..



Und wenn es aus Dortmund niemand für nötig hält etwas dazu zu schreiben, spricht nichts dagegen, dass jemand von ausserhalb die Berichte zusammenträgt und von (seriösen!) Quellen aus berichtet.

Freiburg fährt nach Dortmund - Bus und Infos

Schickemän 26.08.2010 - 23:52
Aus Freiburg und BaWü fahren mehrere Busse nach Dortmund. Unser Motto lautet Dresden nach Dortmund bringen.  http://alfr.blogsport.de/

Anreise nach Dortmund

Köln 27.08.2010 - 12:57
Für eine gemeinsame und sichere Anreise aus Köln nach Dortmund:

Abfahrtszeit: 7:49 Uhr Köln HBF Gleis 4


01.09.2010 – Köln – Informationsveranstaltung zum „Antikriegstag“

Anlässlich des Antikriegstages laden wir euch recht herzlich zu einer Informationsveranstaltung
ein. Es geht dabei zum einen um die Kampagne „Schule ohne Bundeswehr“ und zum anderen um den sogenannten „Nationalen Anti-Kriegstag“ der Neofaschisten/innen in Dortmund. Für den 4. September 2010 mobilisieren Neofaschisten/innen europaweit in die Ruhrgebietsmetropole. Die Nazis sagen, Dortmund sei ihre Stadt. Wir sagen: Niemals!

Veranstaltungsablauf:
19.30 Uhr Kampagne – „Schule ohne Bundeswehr!“
20.00 Uhr Informationen aus dem Bündnis „Dortmund stellt sich quer“
zu den Gegenaktivitäten am 4. September 2010
20.30 Uhr Planung der gemeinsamen Anreise nach Dortmund

Ort: DGB Haus, Großer Saal / 1. Etage, Hans-Böckler-Platz 1, 50672 Köln

antifa-koeln.net - antifakoeln.blogsport.de

anreise aus düsseldorf und umgebung

antifa kok 27.08.2010 - 22:51
Zum 6. Mal in Folge wollen Neofaschisten anlässlich des Antikriegstages durch Dortmund marschieren. Für den 4. September mobilisieren sie europaweit in die Ruhrgebietsmetropole. Nach dem erfolgreich verhinderten Großaufmarsch der Neonazis in Dresden gilt der so genannte „Nationale Antikriegstag“ in Dortmund als wichtigste Nagelprobe der so genannten „Autonomen Nationalisten“ bundesweit.



Gemäß der Anreise-Empfehlung für das Rheinland trifft man sich in Düsseldorf um 08:30 Uhr am Ufa-Kino (Hbf).





Die Abfahrtszeiten im Überblick:

_RE 10111_
Aachen Hbf ab 06:51
Stolberg (Rheinl) Hbf ab 07:00
Düren ab 07:17
Köln Hbf ab 07:49
Leverkusen Mitte ab 08:04
Düsseldorf Hbf an 08:19

[kleine Pause, treffen mit den DüsseldorferInnen]

_RE 3_
Düsseldorf Hbf ab 08:45
Oberhausen Hbf ab 09:16
Gelsenkirchen Hbf ab 09:29
Wanne-Eickel Hbf ab 09:34
Herne ab 09:38
Castrop-Rauxel Hbf ab 09:44
Dortmund Hbf an 09:57

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 15 Kommentare an

DSSQ — anonym

ey junge, — .

Startseite! — ruhpott

Angriff Uhrzeit — aaaaaa

@ ruhrpott — ich

gewaltspirale hochdrehen — huuuuuuhuuuuu

@anonym — queer

wie dumm — nazis doch sind

@ Beitrag vom 26.8., 12.37 Uhr — SchallundRauch

haha — pop