[B] Fuckparade 2010

thofuh 22.08.2010 01:32 Themen: Freiräume Kultur
Die “Fuckparade” ist heute durch Berlin gezogen und mit ihnen etwa 5.000 tanzende Menschen. Zudem wurde mit einer Schweigeminute der Opfer der Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg gedacht.
Am gestrigen Sonnabend, fand in Berlin die 13. Fuckparade statt, an der etwa 4.000 bis 5.000 Menschen teilnahmen. Wie auch im Vorjahr, war das Hauptthema der diesjährigen „Fuckparade“ die schleichende Stadtumstrukturierung und Gentrifizierung der Stadt. Gleichzeitig richtete sich die Fuckparade ausdrücklich gegen jede Form von Ausgrenzung, Intoleranz und Faschismus.

Letzteres wurde zwar von den VeranstalterInnen durchaus ernstgenommen, in der Praxis sah das gestern wieder mal anders aus. Wieder waren etliche Gabber-Nazis unterwegs, OrdnerInnen und TeilnehmerInnen schien das nicht allzu sehr gestört haben. Zumindest gingen die OrdnerInnen relativ halbherzig vor bzw. verwiesen einen lediglich an die Polizei. Hoffen wir, dass es im nächsten Jahr anders wird.

Die „Fuckparade“, die einst als Gegenstück zur Loveparade erdacht war, versteht sich als offener Interessenverbund politisch und subkulturell aktiver Künstler und Gruppierungen unterschiedlichster Musik- und Kunstszenen.
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Ergänzungen

Bilder von der Parade

bob der baumeista 22.08.2010 - 02:08

zu den nazis ein bar bilder

osi 2 22.08.2010 - 12:57
ihr nun ein bar bilder zu den nazis

nazis auf der fuckparade

::.:: 22.08.2010 - 17:29
gab es in den letzten jahren immer wieder.

wie mit dem problem umgehen, alle besucher_innen sind da gefordert die faschos auszuschließen und unter beobachtung zu stellen damit diese nicht 100 meter weiter wieder in die demo reinsickern können, aber das versaut einem ja die party.

im übrigen wurde vor ein paar jahren noch aus veranstalter_innenkreisen den vollpfosten empfohlen ihre thor steinar klamotten zuhause zu lassen und sich nen terror worldwide kapu zu besorgen.
vllt sollten die betreffenden soundsysteme (gabbanation z.b./ wo sich in den letzten jahren immer wieder faschos trafen um zu feieren) einfach mal ne ansage bekommen bzw ausgeschlossen werden, wenn sie mit der faschoproblematik nicht zurechtkommen.

gute Wortbeiträge

ant 22.08.2010 - 17:31
Waren wirklich ein paar widerliche Männer da, bei denen zu hoffen ist das dir sich nicht Fortpflanzen.

Aber insgesamt coole Demo gute sehr gute Wortbeiträge, schade bis nächstes Jahr.

Einigermaßen guter Bericht in der Taz.

 http://www.taz.de/1/berlin/artikel/1/die-fucker-sind-uebrig-geblieben-1/

verzerrtes Bild

tom 22.08.2010 - 17:48
Ein bisschen verzerrtes Bild es waren ein paar wenige wirklich ekelerregender Männer da, die man nicht dabei haben will, die haben meiner Beobachtung nach keinen Anlass geboten. Weil jemand eine zugegeben ekelerregende Prollausstrahlung hat kann man noch nichts machen.
Aber 99 Prozent war ganz cool drauf.

Selbst aktiv werden gegen Nazis!

Trauma XP 22.08.2010 - 19:19
Neben der Polemik und Pauschalisierung ("alle Gabbas tragen Glatzen", "alle Glatzen sind Nazis") höre ich vor allem eines heraus: den Ruf nach der Obrigkeit. Den Ruf nach Obrigkeit? Von Menschen, die sich als Antifa bezeichnen? Also, wie soll das gehen? Nächstes Jahr stellen wir ein paar Hundertschaften Ordner auf, nennen wir sie die Fuckparade-Polizei (FP). Die FP stellt sich neben die Bullen, um schon beim Zugang zur Fuckparade eine Gesinningskontrolle zu machen, während die echten Bullen die Taschen durchsuchen. Wir könnten uns Fangfragen ausdenken, etwa "findest du es gut, dass Hitler Autobahnen gebaut hat?" Diese FP-Hundertschaften laufen dann Spalier neben den Gabba-Wagen - denn bekanntlich gibt es in anderen Szenen elektronischer Musik keine Faschos - und wenn jemand in Verdacht gerät, ein Nazi zu sein, greifen wir ihn raus und verhindern effektiv, dass er zur Fuckparade wieder dazustößt. Ich schlage dazu das Fuckparade-Personenregister (FP) vor, in dem alle Verdächtigen mit Foto und DNS-Profil gespeichert werden. Wir vermöbeln ihn und sagen "lass dir mal Haare wachsen, du Faschist!"

Äh, das geht so nicht. Mich ärgert es unheimlich, dass der Arsch, der den Hitlergruß gezeigt hat, ungeschoren (haha) davonkam. Ich selbst war zur der Zeit auf dem Rednerwagen hinter dem Lautsprecher und habe den Kerl noch nicht mal gesehen. Aber Ihr standet in der Nähe. IHR seid die Fuckparade, nicht mehr und nicht weniger als die Ordner (die vor allem aufpassen, dass niemand unter die Räder kommt) oder "die Veranstalter". Jeder weiß wohl, dass in Deutschland der Hitlergruß eine Straftat ist. Warum macht Ihr dann nichts? Schaut Ihr bei anderen Straftaten auch nur zu? Wenn so etwas jemals wieder vorkommen sollte: tretet ihm die Beine weg, haltet ihn fest, jemand anderes ruft die Bullen, und dann bekommt er 'ne Anzeige. Die große Mehrheit bei der Fuckparade steht auf Eurer Seite und ist gegen Nazis. Sprecht die Leute um Euch herum an. Und wenn jemand Nazi-Kleidung trägt, sprecht die Bullen an: sie haben von uns als Veranstaltern ausdrücklich den Auftrag, solche Leute zu entfernen. Denn nur sie können Platzverweise erteilen. Eine Fuckparade-Polizei gibt es nicht, und das ist auch gut so!

Bullenübergriffe

gg 23.08.2010 - 11:08
Anzumerken ist noch das es dieses Jahr keine Bullenübergriffe (nach meiner Beobachtung)
gab. Das erste mal seit Jahren.

Nazis auf der Parade

Vergleicher 23.08.2010 - 13:11
Habe in der Vergangenheit hier immer mal wieder Berichte gelesen über Veranstaltungen, auf denen sich hässliche Fratzen unter die ansonsten fröhlich feiernden Menschen mischen.

Beispiele:
 http://de.indymedia.org/2010/06/284960.shtml
 http://de.indymedia.org/2009/08/257806.shtml

Die Interpretation fällt bei solchen Berichten allerdings üblicherweise völlig anders aus als hier. "Aber 99% war ganz cool drauf" gilt normalerweise nicht als Ausrede, aus 1% Nazianwesenheit wird selbstverständlich ein Nazievent gedeutet.

Es scheint, als würde generell mit zweierlei Maß geschrieben. Objektiver Journalismus ist das nicht.

@Bullenübergriffe

fx 23.08.2010 - 14:35
Mind. einen Übergriff gab es schon: kurz hinterm Ostbahnhof wurde ein ziemlich besoffener/verpeilter Typ, der auf eien Ampel geklettert und auf dieser dann 1-2 Minuten rumgetanzt war (und dabei mit angedeuteten Kopulationsbewegungen nicht unbedingt Sympathiepunkte gesammelt hatte), ziemlich brutal von Antikonfliktbullen (!) festgenommen. Nachdem der Typ von selbst wieder runterklettert war, sprinteten diese Bullen in ihren üblichen hässlichen neongelben Westen plötzlich von der Seite aus in den Demozug, packten den Typ im Schwitzkasten und schleiften ihn zu einer Wanne. Auf meine Frage, ob sie diese martialische Aktion nicht auch selbst für überzogen hielten, antwortete eine Bulette, die Rechtfertigung sei, dass die Ampel beschädigt worden sein. Keine Ahnung, woran sie das erkannt haben wollten, mechanisch war nix zu sehen, aber auch wenn es stimmt, muss man einen verpeilten sicher nicht unbedingt zuviert im Schwitzkasten/Polizeigriff mit verdrehten Armen wegschleifen - ich kann mich nicht erinnern, so etwas jemals bei den hunderten von Leuten, die bei jeder Loveparade auf Schilderm, Ampeln etc. rumklettern, gesehen bzw. davon gehört zu haben.

Positiv

fx 23.08.2010 - 14:56
Klar gabs auf der Fupa auch dieses Jahr wieder einige Kurzhaarspacken, mit denen die meisten hier (nicht aufgrund ihrer Frisur, sondern ihrer Umgangsformen und vermutlich auch recht hohlen Weltbilder) eher nicht befreundet sein wollten. Aber diese Leute und die dazugehörigen sozialen Mileus gibst nun mal in D. (und anderswo), und ich freue mich ehrlich gesagt über jeden dieser Typen, der kein Problem damit hat, hinter mit grossen Transparenten wie "Love Techno, hate Fascism" oder "Rette deine Stadt" versehenen Wagen her zu laufen. Ich sehe das daher nicht als Manko, sondern als Verdienst der FuPa an!

Und hier noch eine positive Beobachtung:
Ich hab die Parade mehrfach komplett an mir vorbeiziehen lassen: Ich hab unter den 4-5000 Leuten nur genau zwei (jeweils ein Typ und eine Frau, beide wirkten eher wie naive Public Viewing-Kiddies) gesehen, die mit irgendwelchem Schwarz-Rot-Gold-Kitsch dekoriert waren, konkret waren es hier ein Haarkranz und eine umgehängte Girlande, oder wie auch immer man diesen Mist nennt. Ich fand diese extrem niedrige Quote wirklich bemerkenswert, vergleicht das doch mal mit einem beliebigen Bild aus Duisburg.

weitere Fotos von der Fuckparade 2010

Umbruch Bildarchiv 24.08.2010 - 13:34

meine 1. fuckparade wäre für mich das letzte

ein name 24.08.2010 - 20:16
ich finde die fuckparade kommerziell nicht weil die organisatoren etwas damit verdienen oder die veranstaltung geld macht (fände ich unter bestimmten bedingungen ok), sondern weil das publikum sich mit gekauftem bier, drogen Unterhaltung "kauft". Ein Unterhaltungsangebot dass Politik klein hält, die Leute oberflächlig macht (damit sie die kapitalistischen Grundsätze erfüllen sie dem Recht des Stärkeren, der Sexualität, der Biologie des Verdrängens und Konsumierens hinzugeben, nicht der Logik und der eigenen Moral) - und wo wir bei Grauen Wölfen sind - sind doch viele der Läden in denen die Marschverpflegung für die Parade gekauft wird eben die Shops dieser Gruppierung, oder nicht? Darum halte ich die Fuckparade für kommerziell und der Name zieht meiner Meinung nach auch gezielt auf "Konsumorientierte" Personen an, - die dann - konsumieren (wollen),
z.b. Sex. Also wird "Sexualität" (nach einem bestimmten "Mode-Trend"-Klischee, dass "Werbung" für einen bestimmten Way of Life macht) `verkauft´...darum kommerziell.

Das selbsternannt könn(t)en wir uns verbitten, leider tun "wir" das nicht, statt dessen wollen Antifas uns Obrigkeistreue vorwerfen wenn wir auf bestimmte Tugenden (zb. antifaschistische Grundsätze) bestehen wollen. Das ist verkehrt, diese "Wacht" gilt den eigenen Standarts an selbstbestimmten Leben, dass natürlich nur so lange selbstbestimmt bleibt wie jemand mithilft dass wir nicht fremdbestimmt sind in dem wir uns Gewalt beugen und nicht nur einfach "zuschaut". Das ist Konsens, darum nicht selbsternannt, sondern "gewählt" sozusagen. Leider beruft sich niemand darauf.

Für "nicht vorhandene" Frisuren muss mensch sich immer rechtfertigen!, denn Menschen ohne Frisuren verhalten sich meistens auch so wie das was sie auf dem Kopf haben innerhalb ihres Kopfes, stillos. Nicht umsonst gibt es ein Lied dass darauf hinweist:

"Lass Dir Haare wachsen, wenn Du zeigst dass Du Nazis so wie ich hasst!"
Mit Ausnahme von Sharps,etc. die stehen dazu dass sie es lieben mit Nazis in (Körper)Kontakt zu treten und deshalb sich die Haare abmachen.

Und für Gabba als Musikgeschmack muss mensch sich nicht schämen, Gabba ist geil, wenn es Gabba ist. Nur im Ursprung von Gabba kann das mit diesem Nazischeiss der inzwischen in den Gabba eingeflossen ist auf gar keinen Fall zusammenkommen, weswegen es hier überhaupt nicht um Musikgeschmack geht, sondern nur um Geschmack und hier gilt wie auf Demos:

"Faschismus ist kein `Geschmack´, sondern ein Verbrechen!"

und exakt da fängt der Gabba an, - wo die Toleranz für Nazischeisse aufhört - Für Antifaschismus muss mensch sich nicht rechtfertigen!

Für den Anarchismus, für den Kommunismus!
Linksradikal bis ins nächste Jahrtausend!




zu dem Tema Glatzen

DjStormshocker 17.12.2011 - 01:43
Ich finde es scheiße das man wegen seiner Glatze oft angepöbelt wird und weil man Gabber ist.
Mir ist das schon oft passiert das ich auf dem weg zu ner party dumm angelabert wurde von antifa leuten die mich gleich als nazi beschimpften, obwohl ich nich ma ganz Deutscher bin und ich habe auch keine politische Gesinnung. Ich weiß ich mach auch oft ein ekelhafte Fratze aber deswegen is man nicht rechts.
leider haben sich halt viele rechte in die gabberszene rein gedrückt und deswegen jetzt diese vorurteile.
ich respektiere jeden Mensch un werde nächstes Jahr auf jeden fall mal auf die Fuckparade fahren ;)

united hardcore againsr racism!

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