Angriff auf Antifaschist_innen in Kiev

Solidarität 20.08.2010 15:31 Themen: Antifa Antirassismus Soziale Kämpfe Weltweit
Nach einem Fußballspiel der Ukrainischen Premier League am 15.08.2010 zwischen Arsenal Kiev und Voly Lutsk kam es zu heftigsten Angriffen von bewaffneten Neo-Nazis auf antifaschistische Fußballfans. Während des Fußballspiels zeigten Unterstützer_innen von Arsenal Kiev antirassistische Transparente und solche in Solidarität mit den in Russland inhaftierten Antifaschist_innen womit sie zum ersten Mal auf diese Art in der Öffentlichkeit ihre antirassistischen Ansichten zeigten.
Nach dem Spiel wurden sofort 30 Arsenal Fans auf ihrem Weg zur Metro von 50 Neo-Nazis attackiert, darunter auch Fans des Dynamo Kiev. Dieser Angriff war kein üblicher zwischen Fangruppierungen: Die Angreifer_innen waren mit Messern und Schlagringen bewaffnet und skandierten Parolen wie „Heil Hitler“.
Nach einem Fußballspiel der Ukrainischen Premier League am 15.08.2010 zwischen Arsenal Kiev und Voly Lutsk kam es zu heftigsten Angriffen von bewaffneten Neo-Nazis auf antifaschistische Fußballfans. Während des Fußballspiels zeigten Unterstützer_innen von Arsenal Kiev antirassistische Transparente und solche in Solidarität mit den in Russland inhaftierten Antifaschist_innen womit sie zum ersten Mal auf diese Art in der Öffentlichkeit ihre antirassistischen Ansichten zeigten.
Nach dem Spiel wurden sofort 30 Arsenal Fans auf ihrem Weg zur Metro von 50 Neo-Nazis attackiert, darunter auch Fans des Dynamo Kiev. Dieser Angriff war kein üblicher zwischen Fangruppierungen: Die Angreifer_innen waren mit Messern und Schlagringen bewaffnet und skandierten Parolen wie „Heil Hitler“.

Im Zuge des Angriffs versuchten Neo-Nazis einen Antifaschisten zu töten. Als dieser bewusstlos am Boden lag wurde ihm drei Mal mit einem Messer in den Rücken gestochen wobei auch die Lunge verletzt wurde. Nach einer Operation befindet er sich nun in einem stabilen Zustand. Ein anderer Antifaschist wurde mit Hirnverletzungen und in Folge dieser mit vorübergehendem Gedächtnisverlust in ein Krankenhaus eingeliefert. Weitere Fans des Arsenal erlitten verschiedenste, zum Teil schwere, Verletzungen. Direkt nach dem Angriff verhaftete die Polizei vier der Angreifer von denen einer noch ein blutverschmiertes Messer bei sich trug. Die Polizeidirektion von Pechersk verweigert sich in dieser Strafsache zu ermitteln und leugnet die Tatsache eines ideologisch motivierten Übergriffs.

Neo-Nazis

Internetrecherchen bestätigten, dass der Angriff von extrem rechten Hooligan-Gruppen organisiert war. Unter ihnen befanden sich aktive Neo-Nazis, die schon zuvor wegen Angriffen gerichtlich verurteilt wurden, so zum Beispiel Angriffe auf ethnische Minderheiten oder Hooliganismus. Diese Gruppen sind für zahlreiche rassistische Symbole auf Tribünen des Dynamo Kievs verantwortlich so zum Beispiel Kelten- und Hakenkreuze. Auf einigen der ihnen zugehörigen Homepages finden sich Berichte über den Bericht auf „60 Antifaschist_innen“. Einige der Meldungen wurden jedoch schon wieder entfernt.

Arsenal Kyiv Fans

Arsenal Kiev bleibt der einzige Verein dessen Fans öffentlich deren antifaschistische Überzeugung in der Öffentlichkeit demonstrieren. Dies hat schon zuvor zu Konfrontationen mit anderen Fans mit sich gebracht, die von Neo-Nazis dominiert werden. Arsenal Fans wurden schon zuvor bewaffnet attackiert, dieser Vorfall jedoch hat eine neue Dimension.

Polizei

Direkt im Anschluss an den Angriff der Neo-Nazis verhaftete die Polizei vier der Angreifer. Einer trug wie schon berichtet ein immer noch blutverschmiertes Messer bei sich. Trotz dessen will die Polizei die Verhafteten auf freien Fuß setzen und behauptet, dass die Auseinandersetzung im Vorfeld von beiden Gruppen organisiert worden wäre.

Einer der verletzten Antifaschisten wurde noch im Krankenhaus vernommen wobei die Polizei psychologischen Druck auf ihn ausübte um ihm ein Geständnis über den vorher beiderseits geplanten Angriff unterzuschieben.

Diese Tatsachen zeigen, dass die Polizei versucht die ideologische Motivation, die der Angriff auf die Arsenal-Unterstützer_innen hatte zu vertuschen. Autoritäten versuchen die Existenz von Neo-Nazi-Gruppen in der Ukraine zu leugnen, die bewaffnete Massenangriffe praktisch im Zentrum der Hauptstadt organisieren.

Solidarität ist eine Waffe!
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Ergänzungen

Arsenal schon lange antifaschistisch

Alerta Network 20.08.2010 - 19:34
Das Arsenal ein antifschistischer Verein ist, ist schon lange bekannt, vorallem ihre Afa-Hools, welche gerne mal Nazibanner zocken.
 http://ultras.org.ua/
Auch andere Mannschaften haben linke Vereine wie FK Chernomorets Odessa

Soliaktionen?

21.08.2010 - 00:08
Vielleicht wäre es sinnig, etwas weniger darüber zu fachsimpeln, wo man in Russland alles Antifas findet, und etwas mehr daran zu setzen, Druck, über Soliaktionen, aufzubauen.
Kein Disrespect, aber es gibt schon Orte, wo man mal vorbeischauen könnte.

Generalkonsulat in Bonn (Waldstr. 42, 53177 Bonn)

Generalkonsulat in Frankfurt-am-Main (Eschenheimer Anlage 33/34, 60318 Frankfurt-am-Main)

Generalkonsulat in Hamburg (Am Feenteich 20, 22085 Hamburg)

Generalkonsulat in Leipzig (Turmgutstr. 1, 04155 Leipzig)

Generalkonsulat in München (Maria-Theresia-Straße 17, 81675 München)

Botschaft der Russischen Föderation in Berlin (Unter den Linden 63-65, 10117 Berlin)

Bilder

linksunten 21.08.2010 - 00:55

Möglicher Hintergrund des heftigen Angriffs

* - * 21.08.2010 - 09:19
Die Heftigkeit des Angriffs könnte auf eine derzeitig stattfindende rassistische und xenophobe Kampagne zurückzuführen sein, die von Nazi-Ultràs, autonomen Nationalist_innen und Freien Kräften nach dem Tod des Spartak-Fans Jurij Volkov russlandweit initiiert wurde. In beinah jedem russischen Stadion gibt es Soli-Tranpis und Morddrohungen gegen vermeintliche 'Kaukasier_innen", Antifaschist_innen und Antirassist_innen. Womöglich steht dieser organisierte Angriff auf eine bekannte Antifa-Ultrà Gruppe in diesem Zusammenhang.

radiointerview zum thema

heino 02.09.2010 - 19:38