[MG] Pro NRW will gegen geplante Islamschule

Neue Weiße Rose Niederrhein 19.08.2010 00:17 Themen: Antifa Antirassismus
Am Freitag den 20.8.2010 will die rechtpopulistische Bürgerbewegung Pro NRW in Mönchengladbach gegen die Geplante Islamschule demonstrieren.
Das ganze sollte unter dem Motto "Unser Grundgesetz gegenüber dem radikalen Islam verteidigen" stattfinden.
Nun soll am Eickener Markt (10 Min vom Hbf entfernt) eine geplante und angemeldete Kundgebung von Pro NRW gegen die Islamschule stattfinden.
Wir sagen: " Unser Grundgesetz gegenüber der verkleideten Rechten verteitigen und Pro NRW enttarnen! "
In Mönchengladbach will sich ein islamistischer Verein, „Einladung ins Paradies“, der vormals in Braunschweig tätig war, ansiedeln. Es handelt sich wohl dabei um sogenannte Salafisten, eine besonders reaktionäre Strömung des Islams.Vertreten durch ein paar obskure Konvertiten. Eigentlich keine Meldung wert, wenn nicht seit ein paar Tagen in regionalen Foren Stimmung gemacht wird.
Und dieses in übelster Art und Weise. Das vielleicht ungute Gefühl einiger Anwohner wird von den üblichen Verdächtigen ausgenutzt, um allgemein Stimmung gegen Immigranten zu machen.


Wir haben es mit einer neuen Form von rechter öffentlicher Selbstinszenierung zu tun: einem Rechtspopulismus inszeniert als '"Bürgerbewegung". Diese rechtspopulistische Hetze ist alarmierend.
Dabei nehmen sensationslüsterne Dramatisierungen über die angeblich schleichende Islamisierung oder das Scheitern der Multi-Kulti-Träumereien manchmal schon hysterische Züge an. Das Schüren von Ängsten und Vorurteilen gegenüber dem Islam stehe im Zentrum. Die Agitatoren suchen sich lokale Ereignisse und Themen, um sich als bieder-brave Bürgervertreter anheischig zu machen. Sie initiieren Unterschriftensammlungen, Petitionen und Bürgerentscheide. Bei allen Kampagnen geht es um Ordnung, Sicherheit, Sauberkeit - den klassischen Dreiklang des Rechtsextremismus.
Hinter den lokalen Bewegungen steht ein bundesweites Netzwerk von Rechtsextremisten.
So die Bürgerbewegung Pax-Europa e. V. (BPE). Der Verein tritt vor allem durch harsche Kritik am Islam und europäischen Muslimen hervor und war in Mönchengladbach federführend vor Ort.
Der Verein verschreibt sich nach eigener Aussage der „Bewahrung der christlich-jüdischen Tradition“ der „europäischen Kultur“ sowie eine Erhaltung „der freiheitlich-demokratischen Grundordnung“, die er durch eine sogenannte „schleichende Islamisierung“ bedroht sieht und bezeichnet den Islam als „faschistoide Ideologie“. Insbesondere engagiert er sich gegen Moscheebauten.


Wir sind für die Emanzipation aller Menschen! Also ab auf die Straße und Pro NRW lautstark in die Schranken weisen.
Gegen Islamophobe Politik und radikale Islamisten.



Getroffen wird sich am Freitag den 20.8.2010 um 13.00 Uhr hinter dem HBF Mönchengladbach (Platz der Republik).


Solidarische Grüße.
Die neue Weiße Rose Niederrhein
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Ergänzungen

die bürgerlichen brüllen rechte parolen

... 19.08.2010 - 06:33
umgekehrt wird ein schuh draus. die bürgerlichen brüllen vor der mönchengladbacher moschee faschistische parolen, nur eben in bürgersprech: "wir wollen euch nicht".
seht euch die diskussionsforen an. die diskutieren in der rheinischen post zu dem thema (die rp nennt es "islamschule"). da kann man nur sagen: in den letzten 70 jahren hat sich nicht wesentlich etwas geändert!
ich erinnere an horst mahler und otto schily.

Wohin islamfeindliche Einstellung führen kann

mensch 19.08.2010 - 10:01
Was ist passiert?
Am 1. Juli 2009 wurde die Apothekerin Dr. Marwa El-Sherbini im Dresdner Amtsgericht ermordet. Der Angeklagte Alex W. hatte die Ägypterin und ihren Ehemann im Gerichtssaal mit mehreren Messerstichen schwer verletzt. Frau El-Sherbini starb noch im Gerichtssaal vor den Augen ihres Sohnes. Ihr Mann, der sie vor den Messerstichen schützen wollte, hat überlebt.

In dem Gerichtsverfahren in zweiter Instanz ging es um eine Anklage gegen Alex W., der Frau El-Sherbini auf einem Spielplatz mit den Worten „Schlampe“, „Islamistin“ und „Terroristin“ beleidigt hatte. Während des Prozesses am 1. Juli äußerte der Täter sich erneut geringschätzig ihr gegenüber, verwies auf die NPD und darauf, dass die aus Ägypten stammende El-Sherbini in Deutschland kein Existenzrecht habe. Der 2003 aus Russland eingewanderte Deutsche erstach sein Opfer mit 18 Messerstichen. Ein hinzu gerufener Polizist schoss ihrem Ehemann ins Bein – wahrscheinlich, weil er ihn für den möglichen Täter hielt. Elwi Ali Okaz hatte versucht, unter Einsatz seines Lebens seine Frau zu retten.


Obwohl die Staatsanwaltschaft Frau El-Sherbini in der Sache unterstützte und ihr zu ihrem Recht verhalf, wurde die Brisanz des Falles unterschätzt. Dies geht etwa aus dem Bericht in der Süddeutschen Zeitung (online) vom 1. Juli 2009 hervor, in dem von einem „banalen“ und „unspektakulären Verfahren“ gesprochen wurde, was auf die Erwartungshaltung der Staatsanwaltschaft hindeutet.

In einem viel zu kleinen Raum und ohne Sicherheitsvorkehrungen – wie etwa die Anwesenheit eines Polizisten – fand die Verhandlung statt, obwohl Alex W. bereits bei der ersten Vernehmung zum Sachverhalt äußerte: „Wenn ich Waffen oder Sprengstoff gehabt hätte, hätte ich die mit hierher gebracht.“ (vgl. etwa Focus-online vom 13.07.2009 unter www.focus.de). Wie erst Ende Oktober herauskam, hatte Alex W. zudem schon lange vor der Tat in einem Brief an das Dresdener Amtsgericht seine islamfeindliche Einstellung offen gelegt. In dem Brief bezeichnet er den Islam als eine „verrückte, gefährliche Religion“ und die Anhänger des Islam als „Islamisten“, die Deutschland „nach ihren verrückten Vorstellungen verändern“ wollten. Niemand könne von ihm erwarten, „dass ich meine Feinde in meiner Nähe dulden muss“; falls diese trotzdem „in meine private Sphäre eindringen wollen, werde ich schnell nervös“ (vgl. www.sueddeutsche.de vom 28.10.2009).

Der Tathergang wirft viele Fragen auf, die im Nachhinein auch in Medienbeiträgen gestellt wurden. Einige davon finden sich in der folgenden Zusammenstellung (vgl. u. a. Tagesspiegel und Telepolis vom 7.07.2009):

•Wie kann ein Angeklagter in einem Gerichtssaal 18 Mal auf eine Zeugin einstechen, ohne dass ihm jemand wirksam in den Arm fällt?

•Wie konnte der Täter selbst den anscheinend einzigen Helfer, den Ehemann von Marwa El-Sherbini, noch lebensgefährlich verletzen?

•Wieso schoss der schließlich aufgetauchte Polizeibeamte nicht auf den Täter, sondern auf den ägyptischen Ehemann?

•Warum war der Tod einer Kopftuchträgerin, die nicht Opfer eines Ehrenmords wurde, eine Woche lang nur eine kurze Meldung in den Nachrichtenagenturen und auch für die politischen Institutionen kein Grund, sich zu äußern?

•Es gab viele Anzeichen dafür, dass der Täter mit Hass auf die Muslimin erfüllt war. Wie unempfindlich sind schematische deutsche Sicherheitsvorkehrungen gegenüber Einzelfällen?

•Hegen deutsche Polizisten Vorurteile gegen Schwarzhaarige? Oder warum haben sie zunächst den dunkelhaarigen Ehemann angegriffen und nicht den blonden Messerstecher?

•Hat der Schuss des Polizisten eventuell verhindert, dass Marwa El-Sherbini gerettet werden konnte?

wo

in 19.08.2010 - 10:53
deutschland gibt es bitte einen "hemmungslos losgelassenen Islam"; die wirklich reaktionären Strömungen sind relativ klein, wie selbst der VS zugeben muss.

aber was hier über den ganzen westlichen (deutsche)werte-Quatsch und Intergrationsdebattenbla geschaffen wird, ist eine neue, kulturell begründete Stufe von Ausgrenzung einerseits und eine die Gesellschaft nach innen normierenden Debatte andererseits. (Gemeinwesen, ehrenamt, Nationalfussballstolz)

der "Nichtangepasste ausländer" ist immer ein Muslim und ausserdem je nach lokaler diskurslage eine Drogen und Menschenhandelnde Grossfamilie, sowieso gewalttätig, Intensivtäter, Schulversager, schuld daran, dass auch deutsche kinder Schulversager sind, Sozialschmarotzer, und kaufen sich schwarze Limousienen von ihrem Hartz IV (wegen dem vielen Kindergeld, weil der Araber an und für sich ja immer mindestens 12 kinder hat)
Dieser Blödsinn funktioniert wirklich, klassische Stereotypenbildung ist das.

DIESE diskurse wirken vor allem, der Islam ist da nur eine Metapher.

Das die Pro derzeit eine chancenlose Debilentruppe ist, steht auf einem anderen Blatt. Im auge haben und sie politisch isolieren sollte man trotzdem frühzeitig.

Also lasst euch nicht irre machen, aber bleibt inhaltlich klar, bei dem was ihr wollt und seid wachsam gegenüber Bündnispartnern, die was anderes wollen.

Viel erfolg bei den Gegenaktionen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 7 Kommentare an

Unfähige Linke — ...

Abschaum — Würstchenesser

@uhu — mensch

Geil! — Ulfulfulf

Pro NRW [DO] — AJD

Ziel der Sache — nicht antifa MG