Duisburg: Einer nach dem Anderen...

Autonome aus NRW 16.08.2010 20:19 Themen: Antifa
Die "Aktionsgruppe Duisburg/Krefeld" bemüht sich um eine Kampfeshaltung. Durch Abknibbeln von Aufklebern und klandestin durchgeführte Fußballnachmittage soll vermittelt werden: Man lässt sich nicht unterkriegen. Die einzelnen Mitglieder der Gruppe kostet das Kinderspiel derweil berufliche und soziale Perspektiven. Am 16.08.2010 wurde der bereits vor kurzer Zeit geoutete Andreas Kolb noch einmal das Ziel autonomer Antifaschist_innen.
Andreas Kolb ist schon vor einigen Wochen umfangreich vorgestellt worden. Der "AG Schwaben"-Gast hat seit seinem Outing trotzig auf die veränderte Situation reagiert - er und sein Mitbewohner Danny Müller sind nach wie vor darum bemüht, in der Duisburger Innenstadt ihre kurzlebigen Tags und Sticker loszuwerden. Auch an den eingangs erwähnten Veranstaltungen der "AG Duisburg/Krefeld" sind sie organisatorisch beteiligt. Unterdessen bemühen sie sich mangels Alternativen auf juristischen Wegen, lokale antifaschistische Strukturen zu behindern. Der Weblog einer lokalen Antifa-Gruppe wurde kurzzeitig vom Server genommen, da er Inhalte der Outing-Aktionen enthielt.

Kolb ist auch aufgrund eines in der Bundesrepublik seltenen Studiengangs nach Duisburg gezogen. Angewandte Kognitions- und Medienwissenschaften - kurz: Komedia - wird am Duisburger Campus der Universität Duisburg-Essen gelehrt. Bis jetzt bemühte sich Kolb dort, seine Gesinnung nicht offenzulegen. Am Montag, den 16.08.2010, stand um 14 Uhr eine Klausur für den Neonazi an. Trotz vorlesungsfreier Zeit wurde dieser Termin zum Anlass genommen, Kolb unter seinen Kommiliton_innen in einer ersten Runde bekannt zu machen. Nachdem ein nächtlicher Ausflug zum Plakatieren kurzfristig wegen des anwesenden Sicherheitsdienstes abgebrochen werden musste, wurde heute Nachmittag ein Plan B durchgeführt. Über tausend DinA6-Flyer wurden kurz vor Beginn von Kolbs Klausur über das Gelände verteilt. Sie enthalten Kurzinformationen zur Neonazi-Karriere des Mitstudenten.

Die "Aktionsgruppe Duisburg/Krefeld" reagiert auf gravierende Einschnitte ins Privatleben ihrer Mitglieder eher unkonventionell. Ihre "Aktionsberichte" erzählen von abgerissenen Aufklebern und gemeinsamen Ausflügen durch die Fußgängerzone - mit geschminkten Gesichtern und bemalten Fahnen. Während in Duisburg und vielen nahegelegenen Städten ihre Gesinnungsgenoss_innen schon seit Monaten Outings, tiefergelegte Privatautos, Pfefferspray und andere antifaschistische Sofortmaßnahmen ertragen müssen, vertrauen die Mitglieder der AG Duisburg/Krefeld auf die Macht einer von ihnen ausgesprochenen "Bockwurstparty". Nordrheinwestfalens Antifaschist_innen geben es hiermit noch einmal deutlich zu verstehen: Wenn die "AG" ihre Internetseite fortführt - dazu gehört auch der obligatorische Design-Wechsel nach den mittlerweile monatlichen Abreibungen - wird das drastische Konsequenzen haben. Auch davon unabhängige Aktionen werden selbstverständlich ähnliche Folgen haben. Mit dem anfangenden Semester können in Duisburg noch ganz andere Saiten aufgezogen werden - und das werden in dem Fall nicht nur Kolb und Müller, sondern auch ihre Mitstreiter_innen deutlich zu spüren bekommen.

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