Berlin: Neukölln soll schöner weren

anwohner_nk44 14.08.2010 13:05 Themen: Soziale Kämpfe
Die Karawane der Aufwertung zieht weiter
Zur Entwicklung im Neuköllner Schillerkiez - von der "Bronx" zum angesagten Viertel

Jetzt ist sie auch im Schillerkiez angekommen.. Ehemals leere Läden verwandeln sich in schicke Gallerien. Viele neue junge unentdeckte Künstler zieht es in den Bereich. neue Kneipen lassen auch nicht lange auf sich warten. Der tolle Nebeneffekt ist, dass die Mieten steigen. Bei Neuvermietungen werden teilweise Kaltmieten von beachtlichen 8-9 € pro qm verlangt. Auch wenn es von vielen politisch Verantwortlichen noch geleugnet wird, sind diese Mieten für viele nicht mehr bezahlbar.
Es gibt bei Neuvermietungen kaum noch kleine Wohnungen, die mit Hartz IV bezahlbar sind. Aber für Herrn Felgentreu ( SPD Abgeordneter für den Bezirk NeuKölln ) führen Mietsteigerungen nach dem Mietspiegel von 7-10 % nicht zur Verdrängung. Hippe Artikel in Stadtmagazinen wie Tip tragen dazu bei, dass der Kiez noch angesagter wird. Mensch muß sich schon wundern, wer denn bei den in vielen Fällen niedrigen Einkommen hier in Berlin ( Berlin - die Hauptstadt der Prekären) trotzdem noch diese hohen Mieten zahlen kann. Die Nachfrage steigt, zu Wohnungsbesichtigungen kommen zwischen 20 bis 40 interessierte Menschen.

Einen neuen Schub bekam der ganze Schlamassel noch durch die Schliessung des Flughafen Tempelhof. Jetzt wird mit den unentdeckten Möglichkeiten des Tempelhofer Feldes geworben. Versprochen werden ein schöner neuer Park , auch neue Häuser sind geplant, vielleicht sollte man lieber von Stadtvillen und Eigentumswohnungen sprechen. Der Senat sieht schon wieder einmal viele Euros in seine Tasche wandern. Wer da nicht mithalten kann, muß sehen wo er oder sie bleibt, im Zweifelsfalle kann Mensch sich ja noch auf dem Jobcenter drangsalieren lassen. Damit auch die neugierigen Touristen das Tempelhofer Feld besuchen können, werden vermehrt Ferienwohnungen im Schillerkiez angeboten, ein grosses Hostel ist auf dem Gelände der ehemaligen Kindlbrauerei an der Werbellinstrasse geplant.

Aber auch die ersten Pioniere der Gentrifizierung räumen schon wieder das Feld. So in der Lichtenrader Strasse 32, wo eine Gruppe von Künstler über mehrere Jahre gelebt und gearbeitet haben, Projekte entwickelt und im Kiez umgesetzt hatten. Ihr Hinterhaus mit den alten Lofts stand zum Verkauf, sie entwickelten ein eigenes Projekt eines Künstlerhotels. Der Verkauf an sie scheiterte, gekauft hat das Haus die Firma Tarsap, eine ehemalige Hausverwaltung, die seit 5 Jahren auch mit Immobilien im Schillerkiez handelt. Die Wohnungen im Vorderhaus und Seitenflügel wurden schon als Eigentumswohnungen verkauft, unter anderen an einen Filmproduzenten aus dem Prenzlauer Berg, dem es dort nicht mehr gefällt. Die Künstler streiten sich noch mit dem neuen Besitzer vor Gericht wegen ihrer Mietverträge, werden so wohl Etage für Etage rausgeklagt. Leider bleibt die ganze Geschichte bis zum Erscheinen eines TAZ Artikels am 6. Mai 2010 unbekannt. So suchen die Künstler jetzt neue Räume, wahrscheinlich nicht mehr in Neukölln. Die Zeit der günstigen Mieten ist vorbei, so die Aussage von Uwe-Andreas Piehler, Bevollmächtigter von Tarsap.

Aber auch der Widerstand entwickelt sich.

Nach dem Bekanntwerden der Einrichtung einer Task Force Okerstrasse durch das Quartiersmanagement ( QM) Schillerpromenade kam es zu Protesten mit Flugblättern, Aktionen wie „Trinken gegen die Task Force“ usw. Die AG "Task Force Okerstrasse(TFO)" wurde 2008 im Schillerkiez vom dortigen QM ins Leben gerufen als eine Reaktion auf „gravierende Probleme“ . Die TFO soll die Antwort auf die "Problemhäuser", die "Problemfamilien" und die "Trinkerproblematik" im Kiez sein (alle Begriffe tauchen so im Strategiekonzept des QM auf). Was vom QM als gutgemeintes, soziales Projekt verkauf wird, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als ein stigmatisierendes und diskriminierendes Vorgehen, dass konsequenterweise zur Aufwertung des Kiezes und dem Austausch der Mieterstruktur führen soll.

Aus dem Protest gegen die TFO und der Kritik am QM (Intransparenz, Abschottung von der Öffentlichkeit) entwickelten sich Treffen zur allgemeinen Entwicklung im Kiez. Schnell entstand die Idee, unabhängige Stadtteilversammlungen zu organisieren um ein Forum zu schaffen, auf denen ein Austausch stattfinden kann. Nach den massiven Protesten und einer ersten Versammlung im Oktober 2009 sah sich das QM genötigt, eine öffentliche Veranstaltung zur Task Force zu machen. Die Veranstaltung musste unter Polizeischutz stattfinden, da das QM alle, die nicht die Notwendigkeit ihrer Aufwertung und Vertreibungbemühungen unterstützt, in die Ecke von Gewalttätern schiebt. In der Folge gab es Farbeier gegen das QM-Büro, Parolen wurden gesprüht, im Februar 2010 machten „Überflüssige“ einen unangemeldeten Besuch im Büro des QM. All dies wurde zu grossen Gewaltaten hochgejubelt, eine „autonome Kampagne“ herbeigeredet. Die kritische Arbeit im Kiez wird verunglimpft und die QM-Chefin Schmiedeknecht jammerte am 25.3. 2010 in der „Bild“: „Wir wollen Neukölln schöner machen .. aber die Linken greifen uns ständig an“. Sogar die informelle Koalition von SPD, Grüne und Linke in der Bezirksverordnetenversammlung(BVV) Neukölln zerbrach an einer Erklärung der BVV, wo SPD und CDU Proteste gegen das QM mit Nazi-Gewalt auf eine Stufe stellten.

Bis jetzt gab es 6 Stadtteilversammlungen, wo sich zwischen 40 bis 50 unterschiedliche Menschen trafen. Mittlerweile sind zwei Ausgaben der „ Randnotizen – Stadtteilzeitung aus dem Schillerkiez“ erschienen, die auf reges Interesse trafen. Neben der Zeitungsgruppe gibt es eine AG, die sich mit Informationsbeschaffung beschäftigt und Kiezspaziergänge organisiert.

Die herrschende Politik und das Quartiersmanagement wurden aus ihrer beschaulichen Ruhe gerissen. Sie können nicht mehr so ungestört und im Verborgenen schalten und walten wie bis vor einem Jahr. Das QM sieht sich gezwungen, in die Öffentlichkeit zu gehen und so konnte die Wahl zum neuen Quartiersrat im Mai 2010 nicht so klammheimlich vonstatten gehen, wie zwei Jahre zuvor.

Verschiedene Gruppen und Initiativen organisieren nun ein unabhängiges Strassenfest in der Weisestrasse (Nord-Neukölln) unter dem Motto „Wir bleiben hier“. Es findet statt am Samstag, den 21. August zwischen 14 und 22 Uhr.

Weitere Informationen:
 http://tfa.blogsport.de/materialien/task-force-okerstrasse/
Materialien zur Task Force Okerstrasse, Quartiersmanagement (QM) Schillerpromenade und zur allgemeinen Entwicklung in Nord-Neukölln insbesondere Schillerkiez mit Pressespiegel
 http://nk44.blogsport.de Nachrichten aus Nord-Neukölln
 http://tfa.blogsport.de Tempelhof für Alle
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Ergänzungen

Strassenfest

Weise 14.08.2010 - 17:32
Zu diesem Thema gibt es in der Weisestrasse ein Strassenfest am 21. August ab 14:00 Uhr mit Bands, Essen, Trinken, jedem Menge politischen Informationen.

Videoüberwachung Schillerkiez

Fiona 14.08.2010 - 17:45
Im Schillerkiez hat das Seminar für angewandte Unsicherheit auch schon einen Kameraspaziergang angeboten, bei dem sie den Zusammenhang von Videoüberwachung und Gentrifizierung aufgezeigt haben. Auf der Homepage findet ihr eine Karte mit Überwachungskameras unter anderem im Schillerkiez.

auch du gentrifizierst genosse!

null 14.08.2010 - 18:21
die formulierung "pioniere der gentrifizierung" auf "künstler" (wer auch immer das sein soll) anzuwenden ist blödsinn!

auch linke machen kunst und künstler sind manchmal sogar linke...wer hätte das gedacht. der prozess der gentrifizierung ist auch keiner, den die "künstler" so aktiv betreiben und sich vornehmen wie der ausdruck "pioniere" nahelegt, sondern die meisten künstler sind nunmal in prekären verhältnissen beschäftigt und brauchen billigen mietraum, um neben den eigenen vier wänden ateliers galerien zu eröffnen die finanziell erschwinglich sind und für das geldverdienen mit kunst notwendig. der gentrifizierungsprozess ist dabei strukturelle logik, dem diese berufsgruppe genauso unterworfen ist, wie alle anderen auch. dass sie dabei als die vorhut der gentrifizierung affektiv und diffus wahrgenommen werden, liegt daran, dass künstler_innen mit kulturellem kapital und guter bildung ausgestattet sind und oft einen weißen, deutschen bürgerlichen hintergrund haben. das macht das viertel das sie bewohnen attraktiv und teurer.

die meisten künstler_innen sind dabei nicht finanziell bessergestellt sondern im gegenteil sie kommen nicht nach neukölln, weil sie es gentrifizieren wollen und sich denken "ich könnte mir ja auch charlottenburg leisten, aber weil ich so ein fieser yuppie bin treib ich in neukölln mit meiner galerie die mieten hoch", sondern weil es anderswo schlicht zu teuer ist.

die bigotte haltung der linken macht sich aber gerade daran fest, dass die kulturellen aktivitäten der linken szene und ihre eigene zusammensetzung meist sebst von weißen, deutschen studentisch geprägten gut ausgebildeten jungen leuten mit bürgerlichem hintergrund geprägt ist und sich auch auf eine ebensolche zielgruppe richtet. damit bringen auch sie kulturelles kapital ins viertel und setzen aufwertungsprozesse mit in gang. konsequenz kann nun nicht selbsthass sein, sondern eine kritik die kapitalistische verwertungsprozesse effektiv angreift muss vom feindbild-schema wegkommen!

2 kleine Korrekturen

Berliner 14.08.2010 - 20:35
1. an den Autor: nicht neue Kneipen machen auf, sondern Cafes/Bars. Die alten Berliner Eckkneipen verschwinden ja auch
2. an null: du vermischst da Künstler (stimmt schon was du über deren Lebenssituation schreibst) und Galeristen und "Kunstfreunde", die mit ihrem Einheitslook (rechteckigen Brillen, weißem Oberhemd und Rotweinglas) einen auf uper-class-pseudo-intelligenzia machen und tatsächlich aktive Verdrägung betreiben. Natürlich sind beide Gruppen aufeinander angewiesen und es bringt sicher nichts, simples Künstler-Galerienbashing zu betreiben, weils zu kurz greift...

Wir sind die Gentrifier!

Schillerkiez-Atze 14.08.2010 - 21:36
Wer hier wohnt, weiß wie viele Linke und Linksradikale momentan nach Nordneukölln ziehen. In meinem Bekanntenkreis ziehen momentan alle hierhin, weil es hier immer noch vergleichsweise günstig, trotzdem zentral und sehr angenehm zu wohnen ist: Kein Schlesi-Publikum, wenig Nazis, (vergleichsweise) wenig Deutsche.
Und ratet mal, zu was der führt: Es gibt jetzt außer dem Syndikat noch einige andere sympathische Kneipen hier, teilweise auch etwas schicker aber trotzdem sympathisch (S.G.P.G.I.B.), etwas mehr Geschäfte, die nicht nur Elektronikschrott verkaufen und durch die erhöhte Nachfrage können die Vermieter mehr verlangen und die Mieten steigen schneller als du "Prenzlbrg" sagen kannst.
Gerade die linke Szene ist gerade in Berlin ein Hauptauslöser für Gentrifizierungsprozesse, siehe Pberg, Fhain, SO36... Was die Kieze hier schick und teuer macht, ist die lebendige Subkultur, die Berliner_innen und Zujezogene hier (zu Recht) so interessant finden.

Tja und was bleibt uns jetze übrig?! Evtl nicht mehr so sehr gegen einzelne Bevölkerungsgruppen hetzen, sondern Beginnen, den systemischen Character von Gentrifizierung zu verstehen. Obwohl das natürlich letztenendes auch nichts bringt...

Nicht vollautomatisch die Entwicklung

hk 14.08.2010 - 22:02
Gentrifizierung ist ein Prozess, der nicht nur rein automatisch abläuft. Entwicklungen lassen sich sicher an einigen Punkten verändern, verzögern, in eine Richtung lenken. Dazu muss man natürlich verstehen, was abläuft. Etwa ab wann konservative Provinzler zuziehen, deren einziger Wunsch ist es, die vorgefundene Subkultur zu zerschlagen und Verhältnisse wie in Augsburg, Köln oder Sindelfingen herzustellen. Wenn es frühzeitig gelingt, solidarische Kiezstrukturen aufzubauen, die weiss wie sie zu agieren hat, kann viel gewonnen werden. Die Gentrifzierung kreuzbergs begann in den 90ern und konnte für eine recht lange Zeit aufgehalten werden, sicherlich auch weil erst einmal Pberg und Mitte von den Provinzlern zu erobern waren, aber auch wegen gewachsener Stukturen im Kiez, die sich nicht so leicht wie die recht jungen Strukturen Ostberlins beseitigen liessen. Zu sagen "wir können ja doch nichts machen weil, alles ein vollautomatisierter Prozess ist" ist vielleicht genauso verkürzt und unsinnig wie "hat den Schwaben auf die Fresse".

Was nutzt die Aussage?

Gert 14.08.2010 - 22:14
Die Aussage, dass Künstler die Pioniere der Gentrifizierung seine ist doch nicht zielführend. Sie beschreibt doch lediglich die Entwicklung, bei der spannend werdende Stadtteile - und daran haben dort wohnende Künstler sicher Anteil - mit der Veränderung der Bewohnerstruktur konfrontiert werden. Aber was soll die Lehre daraus sein? Das Künstler nur in teure Wohnviertel ziehen dürfen? Das ist ja wohl Quatsch.

1 Raumwohnung

egal 15.08.2010 - 05:47
das ganze betrifft nicht nur den Schillerkiez,und wenn mensch versucht eine Wohnung zu finden stehn dort schon 50 Menschen und wer auf Jobcenter angewiesen ist wird sofort abgelehnt.Achtet mal auf die ganzen Zettel an Laternen usw,wo zb steht :wir Studenten suchen 4 Zimmer am liebsten Altbau,Balkon,zahlen bis zu 1200 Euro Kaution bis zu 4000 Euro,kein Scherz,reisst den Dreck runter und lasst sie selber sehen.Das soll jetzt kein Studentengedisse sein,gibt ja auch ganz korrekte,aber wenns so weitergeht sehen wir uns alle wieder in Marzahn oder Hellersdorf.

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frieda 15.08.2010 - 14:24
-

Richtig, aber einseitig!

Unfreiwilliger Gentrifikator 15.08.2010 - 14:49
Richtig die Erkenntnis, dass Gentrifizierung ein Prozess ist, der weitgehend ungesteuert abläuft. Richtig auch, dass dadurch Personen zu Akteuren der Gentrifizierung werden, die das eigentlich garnicht wollen.

Der Galeriebesucher hat nicht die Absicht, die drei Häuser neben der Galerie gelegene "Monika's Back Stube" zu vertreiben. Er mag nur keinen Filterkaffee, darum sucht er so lange Latte Macchiato, bis letztendlich eine Croissanterie oder Bagelbude eröffnet - natürlich können Monikas Brateischrippen dagegen nicht anstinken, und das Jahr drauf muss sie schließen. Die Räume übernimmt dann (zur doppelten Miete) die nächste Espresso-Bar.

Soweit, so richtig. Aber was ist mit der autonomen Szene?
Klar, unsere Kapitalismuskritiker fordern keine Walfisch-Panda-Bagels, und auch keine Business-Lunch-To-Go -Angebote.
Aber frequentieren wir "Manni's Schultheiss-Eck", um dort nen Nordhäuser zum Schulle zu verdrücken? Und vielleicht noch ne Bulette? Na jaa - vegan sollte sie schon sein...
Und wieso gibt es hier eigentlich keine Club-Mate? Und Lidl-Cola trinken wir nicht, sollte schon was anderes sein, bzw. Bionade...
Und Schultheiss geht ja wohl garnicht - Tyskie will sein, oder besser noch Pilsner Urquell. Na und was den Kaffee angeht - Bellarom könnt ihr vergessen, mindestens Rebeldia...
und so weiter und so weiter.

So, und was wird nun aus Manni und seinem Schultheiss-Eck?
Richtig, letztendlich macht er sich auf die Socken + folgt Monika - raus aus dem Bezirk.
Und an seiner Stelle eröffnet dann irgendwann eine Szenekneipe - mit Kollektiv, Anspruch, Veranstaltungen + Trallala...
In der Konsequenz bleibt es sich aber gleich, ob die Vertreibung durch harmlose Galeriebesucher oder harmlose Linksaktivisten befördert wird - Vertreibung bleibt Vertreibung.

Einzige Alternative wäre, sich beim Zuzug in ein nicht-gentrifiziertes Viertel komplett den dort herrschenden Verhältnissen anzupassen...

Was nicht verstanden

Ur-Berliner 16.08.2010 - 08:24
Hey Leute, das Problem war nie, daß andere Leute in einen Kiez ziehen, einen Club oder eine Bagel-Bar aufmachen. Das Problem war, daß eine bestimmte Klientel in den Kiez kommt, die den Kiez eigentlich ablehnt und zerstört. Warum zieht ein Provinzspiesser in ein Haus mit einem Club und strengt gleich noch am ersten Abend eine Räumungsklage gegen diesen an und lässt das Treppenhaus streichen, um seine neuen Nachbarn am übernächsten Tag wegen dem Fahrrad im Hausflur zu verklagen? Gentrifizierung ist ja nicht per se schlecht und sicher nie aufzuhalten. Was wir damals in Pberg versäumt haben, war diese Klientel, die den Bezirk in ihr Heimatdaorf umkrempeln wollte wieder rauszujagen. Also bitte mal aufhören gegen Künstler, Linke usw. zu hetzen. Die sind nicht das Problem, ihr Verdreher!

wir sind dabei

Manni und Edith 18.08.2010 - 18:35
Also, morgen schon mal ins Syndikat, Soli für Mumia
 http://mumia-hoerbuch.de/bundnis.htm#syndi190810a

und Samstag geht's dann um 14 Uhr mit Berlin Boom Orchestra die Sause los. Das gesamte Programm steht hier  http://weisestrasse.blogsport.de/

Ham wa gezählt und ausgewertet: ca. 52% der auftrettenden KünstlerInne sind NeuköllnerInnen, und das seit weit länger als 5 Jahre...

Wer nicht tanzt, kann nur verlieren. Wir bleiben alle hier!

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