HH: 15.8. Vattenfall –Cyclassics -Denkpausen

Gruppe Elchtest 10.08.2010 09:00 Themen: Atom Ökologie
Ein Bündnis von AVANTI, ATTAC, BUND – Jugend, KLIMAPLENUM, MOORBURGTRASSE-STOPPEN und ROBIN-WOOD ruft zu einem dezentralen Aktionstag in Hamburg gegen Vattenfalls „greenwashing“ auf.
Die Kampagne Gegenstrom 10 kündigt „längere Denkpausen“ für das Profirennen der Vattenfall – Cyclassics an.
Das Stadtrennen hat einen hohen internationalen Stellenwert und ist für Vattenfall die bundesweit wichtigste Imagekampagne.
Der Energiekonzern benutzt die jährlich stattfindenden Cyclassics um sich als wohltätiger und ökologisch einwandfreier Sportveranstalter zu präsentieren. Darüber hinaus soll eine mediale Normalität erzeugt werden, die von der Konzernrealität ablenkt und Vattenfall als „ganz normales Stadtwerk“ mit gesellschaftlicher Einbindung darstellt.
Dieses greenwashing hat Vattenfall allerdings auch dringend nötig, zumal der Konzern ansonsten weitgehend isoliert dasteht und die Proteste bzw. der Widerstand gegen seine Politik ständig zunehmen.

Einige Beispiele aus Hamburg:
- im Januar konnten AktivistInnen im Stadtteil Altona die geplante Fernwärmetrasse vom im Bau befindlichen Kohlekraftwerk Moorburg vorerst stoppen.
- Im April gab es eine geschlossene Menschenkette zwischen den Vattenfall -Pannenmeilern Krümmel und Brunsbüttel von über 120.000 Menschen
- Zurzeit startet eine Volksinitiative, die per Volksentscheid Vattenfall und E-on die Energienetze wegnehmen und unter gesellschaftliche Kontrolle bringen will.

Eine Unterbrechung oder gar ein vorzeitiges Ende des Profirennens wäre sicherlich das Letzte, was Vattenfall jetzt gebrauchen könnte. Im nächsten Jahr würden dann viele Profi - Rennställe Hamburg von ihrem Kalender streichen. Das würde unmittelbar zu einer kontroversen Debatte in der Hansestadt führen, ob Vattenfall der richtige Veranstalter sei.

Diese Debatte ist aus Sicht der Aktiven mehr als sinnvoll, sie bestärkt das ohnehin immer stärker werdende grundsätzliche Infrage- stellen des Konzerns in der Region.

Und es geht auch darum: Wem gehört die Stadt? Wer darf hier in Hamburg das gesellschaftliche Großereignis Stadtrennen und für welchen Zweck veranstalten?
Etwa ein skrupelloser, entfesselter Energiekonzern, wie Vattenfall? Der zurzeit das größte neue Kohlekraftwerk Europas in der Stadt baut, gleichzeitig Krümmel und Brunsbüttel wieder hochfahren will und das Radrennen für sein greenwashing benutzt?

Die Vorbereitungen der Kampagne Gegenstrom 10 laufen auch deswegen auf Hochtouren und der Ton verschärft sich. Die Profi-Rennställe wurden in den jeweiligen Sprachen angeschrieben und aufgefordert ihren „Fahrern mitzuteilen, dass es dieses Jahr keinen sportlichen Sieger geben wird und sie für länger absteigen werden müssen“.

Unmissverständlich macht Gegenstrom 10 aber auch klar, dass es nicht gegen den Radsport geht und auch eine Gefährdung der Fahrer ausgeschlossen wird.
Das Jedermannrennen wiederum bleibt bei den Aktionen demnach außen vor.

Die Texte an die Rennställe in den verschiedenen Sprachen findet ihr in der Anlage.

Für alle, die diese lobenswerte Initiative unterstützen wollen gibt es auch eine „niedrigschwellig“ angesetzte (angemeldete) Kundgebung und zwar am

15.8.10 – 15:00 Uhr Hans Albers-Platz (im Herz von St.Pauli...)

So far as we see lohnt sich das auf jeden Fall für einen Abstecher nach Hamburg,
und zwar gerade auch zur Kundgebung.

St.Pauli, 10.8.2010
Gruppe Elchtest
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Ergänzungen

Gute Sache!

hansen 10.08.2010 - 11:21
Sehr gute Initiative! Endlich mal Vattenfall einen echten Knüppel zwischen die Beine werfen.

Die Strecke ist lang und nicht überall zu jder Zeit von Bullen und Sicherheitspersonal zu bewachen!
Also 1000 + x Möglichkeiten zu blockieren!

top it

jou 10.08.2010 - 12:24
Auf einen erfolgreichen Tag!

Vattenfall wird abgeschaltet - Cyclassics werden gestoppt!

Seid kreativ und entschlossen!

Presse

avanti 10.08.2010 - 22:40
Pressereaktionen:

ÖKO-AKTIVISTEN
Wir stoppen die Cyclassics!
 http://www.mopo.de/2010/20100726/hamburg/panorama/wir_stoppen_die_cyclassics.html

Am 15. August radeln Zehntausende bei den vom Energiekonzern
finanzierten "Vattenfall Cyclassics" durch die Stadt. Jetzt kündigen
Öko-Aktivisten an: Wir stoppen das wichtigste Radrennen Deutschlands!

VON MATHIS NEUBURGER

22.000 Profis und Amateure gehen an den Start. 216 Kilometer lang ist
die Strecke der Profis, die Amateure fahren Teilstücke. Viel Platz also
für Störmaßnahmen.

"Wir bereiten eine direkte Störung vor", kündigt Jens Fischer von der
Kampagne "Gegenstrom" an, die auch das Klima-Camp 2008 mitorganisierte.
"Denkpausen" nennen die Aktivisten das.

Ziel: Das Profirennen soll blockiert werden. "Entsprechende
Informationen" habe man an die Rennställe geschickt – verbunden mit der
Aufforderung, die Teilnahme am Rennen "abzusagen", so Fischer. Um
niemanden zu gefährden, werde man verantwortlichn handeln: Seifenlauge
oder Reißzwecken sind tabu.

Dass Ökos Radfahrer behindern, ist eine neue Stufe im Konflikt um die
Energieversorgung Deutschlands. Begründung von Gegenstrom: Vattenfall
versuche, sich mit dem Radrennen ein "grünes Mäntelchen" zu verpassen.
"Der sympathieträchtige, ökologisch tadellose Radsport ist ein wichtiges
Feigenblatt für Vattenfall, um die CO2-Bilanz zu verschleiern und vom
Atom-Geschäft abzulenken."

Neben den direkten Störaktionen des Radrennens soll es an der gesamten
Strecke Protestaktionen geben. Die Amateure sollen nicht betroffen sein.
Die Agentur "Upsolut", die das Radrennen veranstaltet, war am Sonntag
nicht für eine Reaktion erreichbar.

Die Cyclassics gibt es seit 1996 und wurden von Beginn an von den HEW
unterstützt, die später an Vattenfall verkauft wurden.
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Montag, 09. August 2010, 16:54 Uhr
"Physische Präsenz" gegen den Sieger
 http://www.klimaretter.info/protest/nachricht/6550-mit-qphsychischer-praesenzq-gegen-den-sieger

Ein Aktionsbündnis "Stop Greenwashing" will am kommenden Sonntag das Radrennen "Vattenfall-Cyclassics" in Hamburg stören. Der Atom- und Kohlekonzern soll nicht vom ökologischen Image des Radsports profitieren, heißt es in einem entsprechenden Aufruf. Die ebenfalls beteiligte Kampagne Gegenstrom 10 hat angekündigt, dass sie das Profirennen unterbrechen und die Fahrer zu Denkpausen zwingen will.

Jens Fischer, Sprecher von Gegenstrom 10: "Wenn Vattenfall mit dem Sponsoring der Cyclassics versucht, sich zur Imagepflege ein grünes Mäntelchen zu verpassen, ist unser Protest nicht weit: Wir nutzen die hergestellte Öffentlichkeit dazu, auf die miese Konzernpolitik Vattenfalls hinzuweisen. Neben den angekündigten Protest-Aktivitäten eines breiten Bündnisses werden wir deshalb eine direkte Störung des Profirennens vorbereiten." Die Aktivisten haben außerdem die Rennställe aufgefordert, ihre Teilnahme an dem Rennen abzusagen.

Zu den Cyclassics kommen in diesem Jahr 160 Profis und geschätzte 20.000 Amateure. "Sie sollten wissen, dass es in diesem Jahr sehr wahrscheinlich keinen sportlichen Sieger geben wird", schreiben die Aktivisten in einem Brief an die "sehr geehrten Profi-Radsportler". Man werde die Radler rechtzeitig ausbremsen - durch "physische Präsenz" sollen sie am Weiterfahren gehindert werden. Auch im vergangenen Jahr hat es bereits Proteste am Rande der Cyclassics gegeben.

Im Vorfeld wollen Aktivisten Schweißbänder mit dem Schriftzug "Tschüss Vattenfall" an Profis und Jedermann-FahrerInnen verteilen, "so dass klar wird, dass das keine isolierte Aktion ist", sagt Fischer.
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Radiointerview:
 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=35248

Es geht nicht erst Sonntag los...

Meister Lampe 12.08.2010 - 14:46
Heute Abend startet die erste Etappe im U17-Rennen. Es bietet sich ja irgendwie an, da schon mal zu erklären, warum Vattenfall keine Bühne zur Selbstinszenierung geboten werden soll. Und vielleicht morgen beim Rahmenprogramm vorm Rathaus zu nerven, am besten mit Lärm und Flyer verteilen oder so ähnlich.

 http://www.vattenfall-cyclassics.de/zeitplan.251.html

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ort

hans albers 10.08.2010 - 10:37
das herz von st. pauli befindet sich aber auf dem spielbudenplatz.... also wo nu?

Es ist...

O. 10.08.2010 - 16:14
ort
hans albers 10.08.2010 - 10:37
das herz von st. pauli befindet sich aber auf dem spielbudenplatz.... also wo nu?

Es ist sicherlich nicht die Kneipe gemeint, sondern ehr das Zentrum von St. Pauli. Das wiederum wäre aber sicherlich weiter oben. Ich schätze mal so Budapester Ecke Detlef-Bremer.

oO

Oo 10.08.2010 - 16:27
gestern erst über die penner nachgedacht... endlich ma was erfreuliches zu lesen...

zeigts den vögeln ;)

achja die liste der vattenfall hasser ist riesig und erschließt sich durch div. polit. lager.
im prinzip hat jeder n problem mit vattenfall, der kunde bei vattenfall ist/war -> Initiative kann durchaus erfolgreich sein =)

und noch ma kurz meckern:
as far as we see oder as we see it so far is hübscher und klingt a little more native ;)

Cool

Uneingeschränkte Unterstützung 10.08.2010 - 16:44
...

wo?

ffffff 10.08.2010 - 22:20
Weiß jemand, wo die blockaden geplant sind?

und wann?

Volksinitiative?

xyz 10.08.2010 - 23:29
Volksinitiative? Mitem dem Volk, welches gerade die Primarschule gekippt hat und den schlagenden Innensenator ins Bürgermeisteramt hieven möchte?
Und: Attac, die den Kriegstreiber Paech in in ihrem Beirat halten und diesem gerade jüngst auf der Sommerakademie die Referenz erwiesen?
Bündnisfähig - bereit zu Allem?

Wie jetze?

... 11.08.2010 - 00:09
Ich denke, es ging gerade darum, durch intelligente und kreative Aufklärung Vattenfall zu Fall zu bringen? Sind Blockaden ernsthaft gedacht und dann noch sinnvoll, wenn man die Rennställe als solche nicht angreifen will? Andererseits - wie notwendig sind solche Events überhaupt, sind nicht gerade auch sie Ausdruck einer in diesem Stile überflüssigen hedonistischen Spaßgesellschaft? Nur mal so ´ne Frage, nicht als Spaßbremse zu sehen...
Totalbremser allen Wandels allerdings sind Leute wie "xyz": Mensch, Kerl, kriege die Knochen hoch und werde nachvollziehbar aktiv oder halte sonst einfach mal das Maul bitte!

Könnte kontraproduktiv sein

Hansen 11.08.2010 - 16:22
Das Ding lässt sich sicherlich mit wenigen Leuten komplett aushebeln, das ist keine Frage. Die Frage ist eher, wie die Menschen reagieren, die Vattenfall gleichgültig gegenüber stehen (die will man doch eigentlich mit so einer Aktion erreichen). Auf das Rennen freuen sich viele Menschen, da reisen viele von weit her an und nehmen Kosten auf sich. Bei denen dürfte eher ein Solidarisierungseffekt mit Vattenfall einsetzen, als mit denen, die das Sportereignis zerstören.
Und es ist ja schön und gut, dass da kein Radfahrer verletzt werden soll. Im Eifer des Gefechts kann da aber einiges passieren. Bei den hohen Geschwindigkeiten sind ernsthafte Verletzungen möglich.
Eine produktive Option könnte sein, darauf zu setzen, dass angesichts der Drohung und der Demonstration, im nächsten Jahr ein anderer Hauptsponsor gefunden wird.

Gegenwind

Manuel Pelzer 14.08.2010 - 15:54
Ich finde diese Protestform sehr bedenklich.

Es gibt mannigfaltige Möglichkieten dieses Rennen im Sinn der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Eure Überzeugung zu nutzen. Euer geplantes Vorgehen wird von vielen Menschen sicher negativ gewertet, solltet Ihr tatsächlich aktiv in das Rennegeschehen eingreifen. Damit tut Ihr Euch und der grundsätzlichen guten Idee keinen Gefallen. Ohne Hintergrund kann die Öffentlichkeit diese Blockade nur als verschrobenen Aktionismus wahrnemhen und bewerten. Ein hervorragender Ansatz, sich selber in den Allerwertesten zu treten und in der öffentlichen Wahrnehmung nachhaltig zu diskreditieren. :-)

Vattenfall vergibt jährlich den Kunstpreis „Vattenfall Contemporary“ an Künstler aus Ostdeutschland.

Vattenfall unterstützt das Festival des osteuropäischen Films in Cottbus.

Vattenfall fördert den Fußballclub Energie Cottbus.

Vattenfall ist Hauptsponsor von Eishockey-Vereinen in Hamburg und der Lausitz.

Vattenfall engagiert sich seit 2009/2010 als Hauptsponsor vom HSV Handball

Nur ein paar Beispiele direkt von der Vattenfall-Homepage, zu denen mir ebenfalls äussert wirksame, aber nicht so derstruktive Aktionen einfallen, um Vattenfall öffentlich und wirksam vorzuführen!

Als aktiver Radfahrer und Zuschauer werde ich auf jeden Fall sehr aktiv und nachhaltig einschreiten, sollten Blockaden in dem Bereich stattfinden, den ich mir mit meinen Freunden als Schaupunkt für dieses Rennen auserkoren habe.

Seht mal nach Frankreich

Uwe Monheimius 15.08.2010 - 12:42
Seht mal auf Frankreich, ihr Dummschwätzer!
Warum?

Bald kauft "Deutschland" Strom aus AKW in Frankreich, obwohl wir genug
Atomkraftwerke haben.
Alles Schwachsinn, nichts nachhaltiges - nur für den Moment, um ein Profirennen
zu ...stören und deren Arbeitsplätze!

Geht doch mal, ihr Friedenshelden in ein Fussballstadion und stört mal die
22-jährigen, leistungsunfähigen, porschefahrenden und kinderlosen
"Profis".

bla

bla 15.08.2010 - 15:06

"Vattenfall vergibt jährlich den Kunstpreis „Vattenfall Contemporary“ an Künstler aus Ostdeutschland.

Vattenfall unterstützt das Festival des osteuropäischen Films in Cottbus.

Vattenfall fördert den Fußballclub Energie Cottbus.

Vattenfall ist Hauptsponsor von Eishockey-Vereinen in Hamburg und der Lausitz.

Vattenfall engagiert sich seit 2009/2010 als Hauptsponsor vom HSV Handball "

Na und?
Vattenfall plant auch hunderte bäume abzuholzen um eine fernwärmeleitung zu verlegen
Vattelfall erpresst unseren lieben staat
Vattelfall produziert müll, den sie nicht im stande sind zu beseitigen...


wenn man keine ahunung hat einfach mal die fresse halten...


aber von protesten habe ich auch nix mitbekommen

aha

Manuel Pelzer 16.08.2010 - 18:19
Wenn Euer Geist nicht weit genug reicht, um die Möglichkeiten in Hinblick auf Vattenfall zu erkennen, ist das nicht mein Manko! Das Ihr aber totalitär und agressiv reagiert, wenn hier jemand Input setzt der Euch nicht passt, lässt erahnen, wie arm Eure kommunikativen Möglichkeiten sind. "Halt die Fresse" ist ein echt gelungener, tiefschürfender und sehr erhellender Beitrag lol.

Die meisten Menschen würden Euch, wenn auf einmal ohne jeden Hintergrund über eine deratige Störaktion in den Medien berichtet wird, als krude und agressive Spinner abtun. Wenn das Euer Ziel ist, na dann mal Butter bei die Fische.

Naja, offensichtlich war es Euch gestern doch zu nass. Wir haben keine Störungen erlebt - der Veranstalter bestätigte uns das in Nachhinein. So ist das in Deutschland. Da hört jede noch so kleine Revolution an der nächsten Ampel auf, wenn die auf rot steht oder wenn der Arsch zu feucht wird.

..und Ihr wollt Deutschlands Zukunft sein?
Na dann gute Nacht :-(