Kosova- Rassismus im Zentrum von URA- Brücke

Alexandra Cohen 08.08.2010 10:24 Themen: Antifa Antirassismus Globalisierung Weltweit
Anfang dieses Jahres nahm ich an einer Veranstaltung im Zentrum von URA, einer sogenannten humanitären Unterabteilung, der deutschen Botschaft in Prishtina teil. Hier mein Bericht für Indymedia. Die Bundesregierung hat mit der Regierung Kosovos ein Rückführabkommen geschlossen.
Kosova- Rassismus im Zentrum von URA- Brücke

Anfang dieses Jahres nahm ich an einer Veranstaltung im Zentrum von URA, einer sogenannten humanitären Unterabteilung, der deutschen Botschaft in Prishtina teil. Hier mein Bericht für Indymedia. Die Bundesregierung hat mit der Regierung Kosovos ein Rückführabkommen geschlossen. Nach dieser Vereinbarung vom 4. April dieses Jahres gibt es keinerlei Hindernisse mehr um Menschen nach Kosova abzuschieben.Die Massenabschiebung läuft. In Prishtina sitzt eine Unterabteilung der deutschen Botschaft mit dem Namen URA ( Fluss) , angeblich unterstützt diese Institution die Menschen bei ihrer Eingliederung. Bei Empfängen in dieser Einrichtung wird den Besuchern gesagt: „ Wer arbeiten will findet in Kosova auch Arbeit“. Dieser Satz der einer auf Deutschland zentrierten besoldeten Albanerin im Zentrum von URA entschlüpfte ist mehr als seltsam. Nach dieser Westerwelle Logik sind meisten Menschen in Kosova demzufolge arbeitsscheu. Die Arbeitslosigkeit wird in Kosova nach Gewerkschaftsangaben auf 60% geschätzt. Für eine Mitarbeiterin von URA ist dies alles kein Problem. Westerwelle hat es ja in Deutschland vorgemacht wie man mit Arbeitslosen umgeht. Der FDP Chef bezichtigte die Arbeitslosen in Deutschland der spät-römischen Dekadenz.. Arbeitslosen Menschen in Kosova spät-römische Dekadenz zu unterstellen ist noch absurder als es in Deutschland ist. Nebenbei bemerkt ist der Vergleich Westerwelles ein gefundener historischer Witz Nach Angaben der Weltbank leben 16% der Menschen in Kosova in absoluter Armut und 36% in Armut. Dies bedeutet: 16% leben von weniger als einem Euro pro Tag und 36% von weniger als zwei Euro am Tag. Die Preise vor allem für Lebensmittel und Kleidung sind weitgehend mit den Preisen in Deutschland vergleichbar. In dieser Situation „ Rückführungen“ bzw. Abschiebungen als problemlos darzustellen ist mehr als zhynisch. Noch obskurer wird die Behauptung- wer arbeiten will findet auch Arbeit-. Die Einrichtung URA hat es in der Regel mit Albanern aus dem Raum Prishtina zu tun in dem Gebäude gibt es einige Feldbetten und Psychologen.. Andere Flüchtlinge werden meist vom Flughafen direkt in ihre Heimatorte abgeschoben und die Verantwortung für diese Menschen wird den mittellosen Kommunen überlassen. Noch fataler gestaltet sich der Umgang mit den Roma. In der Regel gibt es nur provisorische Camps für Roma auf den Müllhalden Kosovas. Ein Vertreter der deutschen Botschaft erklärte gegenüber Studenten in den Räumlichkeiten der URA: „ Wir verstehen ihre Kritik an den Rückführungen aber in Deutschland gibt es auch Probleme mit der Arbeitslosigkeit wir müssen für unsere eigenen Leute sorgen“. Der Herr Botschaftsangestellte argumentierte nicht zynisch neoliberal wie Westerwelle, sondern wie ein Außenbeauftragter der NPD. Die Verantwortung für die Massenarbeitslosigkeit in Deutschland wird von den Rassisten und Faschisten den „Ausländern“ in die Schuhe geschoben, um von der Verantwortlichkeit des Kapitalismus abzulenken. Es ist bezeichnend wenn ein Vertreter der deutschen Botschaft, mit NPD Argumenten Abschiebungen nach Kosova rechtfertigt.

Alexandra Cohen



Projekt URA  http://www.bamf.de/cln_180/nn_443754/DE/Migration/Rueckkehrfoerderung/Kosovo/rueckkehrprojekt-ura-2-im-kosovo.html

Wichtige Infos zu Kosova  http://www.kosova-aktuell.de/
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