Brandanschläge in Freiberg

addn.me 01.08.2010 10:35 Themen: Blogwire
In Sachsen ist es wieder soweit. Nach den ausländerfeindlichen 90er Jahren mit den Pogromen von Hoyerswerda versuchen Nazis vor allem in Mittelsachsen ein Klima der Angst für alle die Menschen zu schaffen, die ihrer Meinung nach nicht in die deutsche Gesellschaft passen. Die Landesregierung reagiert auf die zahlreichen Anschläge und Übergriffe der jüngsten Zeit wie so oft mit Lippenbekenntnissen, vor allem in Sorge um das Image des Freistaats. Gleichzeitig kürzt die schwarz-gelbe Regierung die Gelder für Integrationsprojekte und Initiativen gegen Rechts und sorgt indirekt dafür, dass Nazis die weit verbreitete Unsicherheit und Arbeitslosigkeit in der Bevölkerung für ihre Zwecke nutzen können. Im sächsischen Freiberg kam es in der vergangenen Woche zu mehreren Brandanschlägen auf ausländische Gaststätten und Geschäfte, nur dem schnellen Eingreifen der Feuerwehr ist es zu verdanken, dass dabei keine Menschen starben.
Am Morgen des 29. Juli verübte ein 26jähriger Mann einen Brandanschlag auf einen Döner-Imbiss in der Freiberger Innenstadt. In der gleichen Nacht wurden die Scheiben eines weiteren Döner-Imbisses und eines vietnamesischen Imbisses eingeworfen. Bereits zwei Tage zuvor hatte der Täter die Eingangstür eines indischen Restaurants in Brand gesetzt. Die herbeigerufene Feuerwehr konnte in beiden Fällen ein Übergreifen der Brände auf die oberen bewohnten Stockwerke verhindern.

Nur wenige Tage nach den Taten nahm die Polizei den mutmaßlichen Täter fest. Er gestand die Brandanschläge und begründete seine Entscheidung damit, dass ausländische Geschäftsinhaber ihre Waren nicht bei örtlichen Unternehmen einkauften und somit auch für seine Arbeitslosigkeit verantwortlich seien. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen besonders schwerer Brandstiftung und Sachbeschädigung.

Schon vor knapp zwei Wochen waren im nur 40 Kilometer entfernten Döbeln das Fahrzeug einer Mitarbeiterin und das einer im Treibhaus e.V. ehrenamtlich engagierten Person angezündet worden. Beide waren schon in der Vergangenheit mehrfach bedroht worden, nachdem sie in einer Gerichtsverhandlung gegen Döbelner Neonazis ausgesagt hatten. Im März dieses Jahres hatten vermutlich Nazis einen Brandanschlag auf den alternativen "Roter Weg e.V." in Freiberg verübt. Dabei brannte der Eingangsbereich des Kulturzentrums vollständig aus, der Schaden belief sich auf mehrere tausend Euro.

Der RAA Sachsen e.V. hat ein Spendenkonto eingerichtet, um Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen und sie mit den Folgen nicht allein stehen zu lassen.

Spendenkonto:
RAA Sachsen e.V.
Konto: 0643998600
BLZ: 850 802 00
Verwendungszweck: Kebab Haus Freiberg
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Ergänzungen