Marburg: Giftgasanschlag in Innenstadt

YXK-Marburg 31.07.2010 18:38
Heute, am Samstag, 31. Juli 2010, detonierten in der belebten Marburger Innenstadt kurz nach 15.00 Uhr dicht nacheinander zwei Sprengsätze mit Giftgas. Am Marktplatz in der Oberstadt, wo viele BürgerInnen ihr Wochenende in den Cafés genossen, und an der großen Kreuzung Universitätsstraße/ Gutenbergstraße starben mitten im Marburger Shoppingviertel insgesamt 20 Menschen sofort durch das Giftgas, die genaue Zahl der Toten ist bisher nicht bekannt.

Mit der Aktion des symbolischen Sterbens machten die AktivistInnen der Kampagne TATORT Kurdistan (  http://tatort-kurdistan.blog.de/ ) auf die Waffenlieferungen der deutschen Wirtschaft mit dem Segen der Bundesregierung in die Türkei und andere Besatzerstaaten Kurdistans und den Einsatz von Giftgas dieser Staaten aufmerksam.
Marburg: Giftgasanschlag in Innenstadt


Heute, am Samstag, 31. Juli 2010, detonierten in der belebten Marburger Innenstadt kurz nach 15.00 Uhr dicht nacheinander zwei Sprengsätze mit Giftgas. Am Marktplatz in der Oberstadt, wo viele BürgerInnen ihr Wochenende in den Cafés genossen, und an der großen Kreuzung Universitätsstraße/ Gutenbergstraße starben mitten im Marburger Shoppingviertel insgesamt 20 Menschen sofort durch das Giftgas, die genaue Zahl der Toten ist bisher nicht bekannt.

Mit der Aktion des symbolischen Sterbens machten die AktivistInnen der Kampagne TATORT Kurdistan (  http://tatort-kurdistan.blog.de/ ) auf die Waffenlieferungen der deutschen Wirtschaft mit dem Segen der Bundesregierung in die Türkei und andere Besatzerstaaten Kurdistans und den Einsatz von Giftgas dieser Staaten aufmerksam.

Das Sterben der AktivistInnen vom Verband der Studierenden aus Kurdistan/ Yekîtiya Xwendekarên Kurdistan (YXK-Ortsgruppe Marburg:  http://yxkmarburg.blogsport.de/ ) wurde durch das Nachzeichnen ihrer Umrisse auf dem Boden, ein Transparent mit der Aufschrift „Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt“ und einer lauten Sirene, sowie das Verteilen von Flugblättern, begleitet.

Die bundesweit vernetzte Kampagne hat sich zum Ziel gesetzt die wirtschaftlichen und politischen Verstrickungen der BRD mit dem Konflikt in Kurdistan aufzudecken und zu thematisieren. Sie arbeitet auf einen dezentralen Aktionstag am 1. September, dem Antikriegstag, im gesamten Gebiet der BRD als ihren Höhepunkt hin. Getragen wird die Kampagne bereits von unterschiedlichsten Gruppierungen: z.B. Antikriegsgruppen, Kurdistan-Solidaritätsarbeitende, kurdische Vereine, Verbände und Jugendgruppen, Gruppen der türkischen Linken, der NRW-Landesverband DIE LINKE, deutsche Autonome und die radikale Linke. Drei Schwerpunkte greift die Kampagne vor allem auf, dies sind: 1. Die Rüstungstransfers zwischen der BRD und den BesatzerInnen Kurdistans. 2. Die Kriminalisierung und Repression gegen kurdische Flüchtlinge und politische AktivistInnen vor allem in Deutschland. 3. Die Energieprojekte in der Region Kurdistan, die eingebunden sind in die geostrategischen Überlegungen der BRD.


Hintergrundinformationen zu all diesen Themenschwerpunkten, sowie Genaueres zu der Kampagne selbst, Termine und Kontakte, gibt es auf dem Internetblog der Kampagne:  http://tatort-kurdistan.blog.de/




Text des Flugblatts, welches zu dieser Aktion verteilt wurde:


Kampagne TATORT Kurdistan: von Rüstungsexporten, Kreditvergaben bis hin zu Giftgas und anderen Aktivitäten deutscher Unternehmen in Kurdistan

Seit Frühjahr dieses Jahres eskaliert die Situation in den kurdischen Gebieten der Türkei. Die militärischen Operationen befinden sich auf einem neuen Höhepunkt. Die Initiative der türkischen Regierung, die sogenannte „demokratische Öffnung“ zur Lösung der kurdischen Frage, bewies sich als Lippenbekenntnis. Die pro-kurdische Partei DTP wurde im Dezember 2009 verboten, die seit April 2009 andauernde Verhaftungswelle reißt nicht ab, Morde unbekannter Täter und Dorfverbrennungen stehen wieder auf der Tagesordnung. Die kurdische Freiheitsbewegung, allen voran die Frauenbewegung, schafft es trotz des vorherrschenden Kriegszustandes für ihre Ziele, für den demokratischen Konföderalismus, für eine freie Gesellschaft zu kämpfen. Ein Teil dieses Kampfes ist der Aufbau von Rätestrukturen in kurdischen Dörfern und Städten.

An diesem schmutzigen Krieg und den Menschenrechtsverletzungen des türkischen Staates, der hauptsächlich auf dem Rücken der Zivilbevölkerung ausgetragen wird – Dorfzerstörungen, Vergewaltigungen, Morde an politischen AktivistInnen, massenweise Inhaftierungen von Kindern (über 4.000 von ihnen sitzen mittlerweile in türkischen Gefängnissen) sind an der Tagesordnung – sind die deutsche Wirtschaft, sowie der deutsche Staat auch beteiligt.
Deutschland hat der Türkei zwischen 2000 und 2009 Rüstungsgüter im Wert von knapp 1,8 Milliarden Euro geliefert. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke im Bundestag hervor. Unter den gelieferten Rüstungsgütern waren 2005 unter anderem 298 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A4. 2009 wurden weitere 41 Panzer dieses Typs geliefert. 15 Leopard-Panzer gingen als „Ersatzteilspender“ an die türkische Armee. Vertragliche Zusagen, die gelieferten Waffen, Munition und Rüstungsgüter nicht bei internen Konflikten und bei grenzüberschreitenden Militäraktionen zu verwenden, gebe es nicht, teilt die Bundesregierung weiter mit. Die Türkei sei NATO-Partner und habe seit 2002 „mit mehreren Reformpaketen die innere Stabilisierung und Demokratisierung gestärkt“. Außerdem habe die EU Beitrittsverhandlungen mit der Türkei aufgenommen, „da die EU-Kommission festgestellt hat, dass die Türkei die Politischen Kopenhagener Kriterien (insbesondere Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Schutz von Menschenrechten) hinreichend erfüllt“.

Dies ist nur ein Beispiel für die Schuld, die der deutsche Staat und die deutsche Wirtschaft auf sich laden, wenn sie sich an dem Konflikt in Kurdistan mehr oder weniger unmittelbar beteiligen. Weitere Beispiele neben den Rüstungsexporten sind die Beteiligung an Energieprojekten, Kreditvergaben, aber auch die repressive Asylpolitik, die politisch motivierte Kriminalisierung von AktivistInnen in Deutschland und die Nicht-Anerkennung der Minderheitenrechte in Deutschland lebender KurdInnen.

Die Kampagne TATORT Kurdistan hat zum Ziel, all diese Themen aufzugreifen und die deutsche Rolle in dem kurdischen Konflikt aufzuzeigen. Sie arbeitet mit Vernetzungs-, Recherche- und Öffentlichkeitsarbeit auf einen bundesweiten Aktionstag am 1. September, dem weltweiten Antikriegstag, hin. Menschen die sich der Kampagne anschließen möchten oder an der Thematik interessiert sind, können weitere Informationen auf der Seite der Kampagne erhalten (www.tatort-kurdistan.blog.de).

In Hessen hat sich eine eigene Koordination gebildet, die weitere Aktionen geplant hat. Für Informationen oder Teilnahme an den Aktionen Kontakt unter:  tatort-kurdistan.hessen@gmx.de
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Ergänzungen

GeBILDet

Myname 31.07.2010 - 20:04
Gehts etwas weniger reißerisch? Vergesst ma nicht, das Schlagzeilen auf Suchmaschinen und über RSS weitergeleitet werden. Etwas seriöser gehts auch oder man wird Indymedia irgandwann nicht mehr ernst nehmen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Idioten!!!

01.08.2010 - 11:40

Aufrüttelnde Aktionen sind gut

Diekman 02.08.2010 - 16:59
Aber diese Berichte in BILD-Zeitungs Niveau dazu zum kotzen!

@MyName

Weiterbilder 03.08.2010 - 07:02
Die Schlagzeile "Militäroperation in der Südosttürkei" wird halt leider etwas zu oft überlesen...

@ Weiterbilder

d 03.08.2010 - 09:07
Und jetzt nimmt euch niemand mehr ernst. Haste toll hinbekommen. Niemand wird einen Link im RSS-Feed anklicken, der ganz offensichtlich zu einer Falschmeldung führt.