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Militanz oder Mackerrandale ?

Diagnosegruppe 26.07.2010 15:43
In letzter Zeit häufen sich die Streitereien um Randale vor Freiräumen, Projekten und Solipartys. Einige Menschen greifen die Polizei an, andere kritisieren das aufs Schärfste.
Die Kommentare auf entsprechende Indyartikel sind erschreckend, sollten sie nicht von Polizeibeamten geschrieben sein. Wir wollen diese Art von Randale etwas unter die Lupe nehmen.
Grundlage unserer Analyse sind unter anderem folgende Ereignisse,

Randale vor der Flora  http://de.indymedia.org/2010/07/286612.shtml
Strassenfest Liebigstr.  http://de.indymedia.org/2010/07/286339.shtml
Randale vor Köpi 2008  http://de.indymedia.org/2009/05/251764.shtml
nochmal Flora 2007  http://de.indymedia.org/2007/09/193691.shtml
Soliparty in der Rigaer94  http://de.indymedia.org/2009/08/258796.shtml
Polizei greift Soliparty an  http://de.indymedia.org/2010/04/277798.shtml
Schanzenfest  http://de.indymedia.org/2009/09/260830.shtml

Besonders in 2009 aber auch in diesem Jahr hat sich in Berlin und Hamburg ein Ritual etabliert, das die Gemüter erhitzt. Bei Solipartys, (besonders betroffen Rigaer94, Liebig34,Köpi und Rote Flora) und bei Strassenfesten werden Polizeibeamte angegriffen.
Manchmal fängt die Polizei an, manchmal fangen Leute an die als "Randale Kids", "Pseudoautunome", "Macker" oder "besoffene Idioten" bezeichnet werden. Den Angreifern wird unterstellt das sie männlich, unpolitisch und betrunken sind. Ihr Handeln sei feige weil sie nach ihren Aktionen flüchten,
die Aktionen seien schädlich weil sie direkt vor Projekten stattfinden und sie seien politisch sinnlos weil sie linke Freiräume diskreditieren würden.

Wir sehen einen gewissen Widerspruch zwischen den Aufrufen von Projekten wenn sie von Räumung bedroht sind ("Macht Krawall - alles ist erlaubt") und ihrer Türpolitik im Alltag.
Natürlich ist es nicht schlau eine Soliparty zu sprengen indem direkt davor etwas passiert, was eine Räumung auslöst. Und natürlich ist es immer blöd militante Aktionen unter dem Einfluß von Alkohol zu machen. Fakt ist jedoch:
- fast alle Projekte wurden mit unfriedlichen Mitteln erkämpft und bis heute gehalten.
- viele Menschen besuchen diese Orte grade weil dort ein antagonistisches Verhältnis
praktiziert wird.
- die Leute die Randale machen flüchten fast nie in die Häuser rein.
- Frauen sind genauso wie Typen an den Aktionen beteiligt, Alkohol ist bei manchen dabei,
bei vielen aber nicht.
- es gelingt den Bullen fast nie ein Projekt bei einer Party zu stürmen. Entweder weil die
rechtliche Handhabe fehlt oder weil zu viele Menschen drin und davor sind.
- die Polizei belästigt Veranstaltungen der autonomen Szene auch oder besonders wenn diese
friedlich sind und kein eskalierendes Potential haben. Zuerst wurde die Repression
geboren, danach erst der Widerstand.

Die Kritik an Aktionen vor Hausprojekten und Solipartys bzw. Strassenfesten begründet sich meistens so:
- die Aktionen seien sinnlos weil sie die falschen treffen (HASPA, Mülltonnen) und
nichtmal symbolischen Wert hätten.
- andere PartybesucherInnen gefährden.
- Repression erst auslösen.
- Militanz nichts bringt.

Andere Fälle von politisch motivierter Gewalt werden von diesen KritikerInnen durchaus positiv gesehen, z.B. Riots bei Gipfeln, Nazidemos, Castor oder Aktionen wie Lerchenwache.
Dabei stellt sich die Frage wie eine Bewegung die Fähigkeit zu Auseinandersetzungen mit der Polizei erhalten und erlernen soll. Vor dem Hintergrund ständiger Rückzüge ins Private und Generationswechseln sinkt die praktische Erfahrung der Menschen, die sich Naziaufmärschen in den Weg stellen oder Gipfel stürmen wollen.
Auch die Bereitschaft ein Projekt wirklich mal mit Druck von der Strasse vor Räumung zu schützen fällt nicht vom Himmel. Abgesehen von Motiven wie Selbstverteidigung, Empörung über Polizeieinsätze oder einfach Frust wird es immer Menschen geben, die Erfahrung im Strassenkampf suchen und ausprobieren wollen. Diese Leute werden sich an den Orten sammeln, von denen die militante Propaganda ausgeht.
Projekte, die bei Räumungsgefahr trommeln und in sicheren Zeiten die Leute vergraulen, die den Partybetrieb stören, werden bei der nächsten Gefahr vielleicht allein da stehen.

Wir meinen das es da von den Projekten einer öffentlichen Klärung bedarf, ob Partys nur Vergnügen und Geldsammeln dienen oder ob hier doch das subversive Gebräu gemixt werden soll, von dem Plakate und Aufrufe sprechen.
Beispiel Rote Flora am Samstag. Wenn ihr geräumt werdet, sollen wir (die Bewegung) Stress machen oder nicht? Warum ziehen dann Menschen von euch die Minimülltonen-Barri vor der Flora von der Strasse runter? Die Bullen hatten keine ernsthafte Absicht die Party zu stürmen, egal ob da zwei Glastonnen auf der Strasse liegen oder nicht. Oft ist die Randale schwach, von unerfahrenen Leuten dominiert. Das wird nicht besser durch die Botschaft das Randale Scheisse ist. Der Umgang einiger Menschen aus einigen Projekten wirkt arrogant und verprellt den Nachwuchs. Viele die immer behaupten die Aktionen wären "feige" und am falschen Ort zur falschen Zeit haben wir auch bei "korrekten" Riots nie an unserer Seite gesehen.

Wer sich an erfolgreichen und vermittelbaren Widerstandspraxen erfreut, die den legalen Rahmen verlassen, muss Räume bieten an denen sich das entwickeln kann.
Auch setzt das Predigen von zielgerichteter, "guter" Militanz voraus das Vorschläge und Initiativen mitgeliefert werden. Von den KritikerInnen haben wir ausser "Tür zu - haut ab!" noch keinen Vorschlag gehört. Verantwortungsvoller Umgang mit der Polizei ist nicht angeboren, das muss gelernt werden.
Kritik an Schwachsinnaktionen ja - Diffamierung von Angriffen gegen Bullen nein.
Wer nur feiern will hat in Städten wie Berlin und Hamburg ein riesiges Angebot, die wenigen Orte an denen die Grundvoraussetzugen für Widerstand vorliegen müssen dafür nicht befriedet werden.
Wie es woanders gemacht wird steht auch hier  http://actforfreedomnow.blogspot.com/
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Ergänzungen

Leute!

ich 27.07.2010 - 00:13
Wer im Ernst diese Frage hier auf Indymedia diskutieren möchte, hat entweder Projekt, Militanz oder Beides nicht reflektiert.
Selbstverständlich gibt es da einiges zu diskutieren. Aber bitte, bitte nicht hier und nicht auf Grund eines solchen Artikels.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 23 Kommentare

dummdoof

raf 26.07.2010 - 16:20
es ist einfach dumm riots mit besoffenen und fickwuetigen meinen ma chen zu muessen,

militanz?

egal 26.07.2010 - 16:32
es ist natürlich kein widerspruch nur in bestimmten situationen militant zu agieren. eine räumung zu behindern und vor einer party irgendwelche cops anzugriefen sind zwei verschiedene sachen. auf der party sind halt auch leute, die keinen bock auf stress haben. und das die cops immer mal wieder stress machen ohne vorher angegriffen zu werden kann doch nicht ernsthaft ein argument dafür sein, dann einfach immer und ohne rücksicht auf verluste zu machen was man will.
und zumindest in berlin sind es fast immer typen, die sich mit besonders bekloppten aktionen hervortun und z.b. direkt vor ner linken partylocation cops angreifen.
das ist abzulehnen und diesen typen ist klarzumachen, das sie ihre abentuerspielchen gerne auch woanders machen können.
das in dem text so getan wird, als wären solche sinnlos-aktionen quasie übungen für richtige actions und damit schon ok, ist schlicht albern. üben kann man auch woanders, ohne andere in gefahr zu bringen.
"hauptsache es knallt" ist unpolitischer quatsch! eskommt immer auf die situation und die wirkung an und auf nichts anderes!

Klartext

joe 26.07.2010 - 16:51
Erstmal ein Danke für den Artikel der war schon lange überfällig. Seit langem beobachtet Mensch dies nun in den sogenannten Freiräumen. Von dem reinen revolutionären Gedanken ist da nicht mehr viel übrig, statt dessen ist man eifrig bemüht sein eigenes Süppchen zu kochen. Das grundlegende Problem ist darin begründet, dass die meisten sogenannten Freiräume erstmals ein Lebenszeichen von sich geben wenn sie von Räumung bedroht sind, bis dahin wird stets das individuelle Gemüt befriedigt. Mit Aufstand ist da nicht viel. Deshalb ist es auch keine neue Erkenntnis das sich Hobbyanarchos über Bambule ihr Maul zerreissen. Ob es da Kommunikation geben muß ist fraglich. Da viele sich dieser Auseinanderstzung nicht stellen wollen, es so gut wie es ist,was für ein hohn. Bei solchen Kindergartenspielen wollen Menschen mit anspruch nicht mit machen. Problematisch ist sicher auch das es in den Freiräumen keine hegemonie in solchen fragen gibt. Sondern sehr oft sich gegenseitig blockiert wird. Grundsätze sind selten vorhanden. Somit ergeben sich auch keine konzepte um Politik zu machen.

unpolitisch?????

@egal 26.07.2010 - 17:00
unpolitischer quatsch,aha, eh kannst dich bei der bildzeitung um nen job bewerben, das ist das gleiche niveau, 1. können die leute ihre party und konsumorgien gern auch im jeton feiern oder wer weiss sonst wo, nen unterschied seh ich dann nich mehr, 2. sind wir nicht inem luftleeren raum, sondern davon beeinflußt, wenn sich leute aus gründen luft machen wollen dann solln die das doch tun, passiert ohnehin zu wenig, wenn das dann eben nich da geht, weil man das ja auch woanders machen soll sind diese loctions nix wert,
3. gibt es immer mal paar neue leute wo sollen die sonst hingehen um mal kontakte mit fiten zu bekommen, bei dir zu hause oda was na dann gib deine adresse, also die handhabung das auf der strassse raus zu finden is da die beste,qutachen kann ohnehin jeder, prolls gibs och schon genug, wenns drauf ankommt dann aufa matte zu stehn ist für viele ja die hürde schlechthin

was freiräume sind

defätistischer querulant 26.07.2010 - 17:06
freiräume sind aus der sicht der protagonistInnen jener szene räume, auf die strafverfolgungs- und ordnungsbehörden vermeintlich keinen zugriff haben. wenn es diesen infantilen kleinkrieg gegen die ordnungsmacht nicht geben würde gäbe es auch keine möglichkeit ständig von freiräumen zu schwadronieren. ein freiraum ist ein raum, wo grad keine räumung ist, oder wo grad niemand GEZ zahlt, oder wo mensch sich nicht mit McDonalds Produkten sehen lassen sollte. es sind räume racketförmiger bandenherrschaft. der unterschied zu kneipenterroristen oder hells angels, die ebenso verfahren, ist lediglich der anstrich eines emanzipatorischen anspruchs. kapitalismuskritik erschöpft sich dann aber doch immer nur im hass auf luxus und konsum. handlungsleitend ist viel mehr die schnittmenge persönlicher einzelinteressen. deswegen gibt es auch innerhalb dieser gruppen einen massiven konformitätsdruck auf die gruppenmitglieder. komisch dass sich manche nie wundern wenn einzelne aus den "freiräumen" verwiesen werden weil sie gegen "freiraums-gesetze" verstoßen haben (sexismusvorwurf, rassismusvorwurf, stein nicht weit genug geworfen und eigene leute getroffen etc.pp.), sie denken nicht darüber nach wohin jene renegaten abwandern: in den bürgerlichen freiraum, der de facto mehr erlaubt als die racketstruktur der bande. folglich wird dem "freiraum" (kiez, squat etc.) das bürgertum als noch größeres, strikteres racket gegenübergestellt, mit allerlei konsumzwängen, tiermord, spießertum und bedrohungen allerorten. dabei bleibt man bei der analyse meist auf der ebene von beschreibungen hängen deren vermeintlicher teuflischkeit ein mythos von der edlen, selbstlosen gemeinschaft gegenübergestellt wird.
beim vergleich mit religiösen sekten sind da wirklich nur noch marginale unterschiede feststellbar. hier werden autos angezündet, dort abtreibungsärzte erschossen. hier werden fleischesser zur sau gemacht, dort einzelne psychischer folter ausgesetzt. zwangskollektivistisch-antiemanzipatorisch.

ziemlich ekelhaft das ganze.

es wird eine front aufgemacht zwischen den squattern und dem ganzen rest, eine als homogen wahrgenommene masse aus staat, spießern, autobesitzern, mitläufern usw... deshalb kann man auch ganz willkürlich autos anzünden. denn der autobesitzer, der bei strafe des untergangs seine arbeitskraft verkauft, hat sich dessen schuldig gemacht nicht teil der bande zu sein. das reicht um sein auto abzufackeln. bullen sind sowieso alle überzeugungstäter und sollten sich über einen pflasterstein am kopf deshalb auch nicht sonderlich aufregen. da wird jeder gleich schlecht behandelt.
um politik geht es deshalb nicht weil die öffentlichkeit nur von der szene genervt ist (siehe kürzlich flyeraktion von neuköllner anwohnern gegen gewaltbereite besetzer)und keiner der aktivisten wert auf die öffentliche meinung legt. täten sie das, würden sie keine autos anzünden und sich als ersatzexekutive aufspielen. wenn sie tatsächlich nur hausprojekte umsetzen wollten dann könnten sie dies viel einfacher haben, dazu gibt es endlose beispiele.
es geht eben nicht um linke politik, sondern um racketherrschaft versus staatsgewalt. deshalb müssen auch "bedrohungsszenarios" aufgebaut werden, "racheaktionen" durchgeführt werden und "freiräume verteidigt" werden. der paramilitärische jargon spricht für sich.

ein begriff von befreiung ist da natürlich nicht rauszuholen.

großartig

betroffene 26.07.2010 - 17:46
dieser artikel war wirklich überfällig. die debatte muss auch größer geführt werden z.b. in der interim und der zeck. was in den letzten 1 1/2 jahren einige so raus lassen an kommentaren und aktionen, lässt einen manchmal das blut gefrieren. damit meine ich die menschen, die sich entsolidarisieren und jegliche aktionen in der nähe von projekten scheisse finden. sicher ist es ein zweischneidiges schwert, wenns gleich um die ecke oder davor knallt. dem autor muss recht gegeben werden, dass bis auf wenige fälle die bullen nie in die läden rein gehen. also scheiss argument.

zu samstag in hh: der gipfel war wirklich die scheisse mit dem wieder entfernen von mülltonnen von den flora leuten bzw. den veranstalterInnen. ich konnte es erst nicht glauben aber es war so. in diesem moment stellt sich die frage, ob ich dann bei einer räumung oder danach bei aktionen meinen arsch riskieren soll, wenn hier einige strikt ihre party durchziehen wollen. die meisten der angereisten leute sind wegen der demo gekommen und mit der absicht den bullen abends noch mal ein oder zwei steine zwischen visier und nasenbein zu werfen. fakt! teile der szene wollen bei den verhältnissen nicht mehr länger die füße still halten. und jede aktion und jedes geplenkel mit den bullen übt für weitere kämpfe und nächtliche sport aktionen. an die jenigen denen das zu heiß ist oder zu krass: dann macht keine schutz und tür schichten und tragt euch lieber an der bar ein oder verteilt flyer.

die meisten leute die dinge machen wissen schon genau was sie da tun. die jenigen dies manchmal nicht wissen (vielleicht auch oft alkohol bedingt) machen entwieder rechtzeitig ihre erfahrungen so dass sie keine alk aktionen mehr machen, oder lernen es halt spätestens wenn der erste brief von der staatsanwaltschaft kommt. aber deshalb bewegen sie sich trotzdem. den bewegung kommt von bewegen und nicht von theorie ohne praxis.

das aufgeilen an riot videos aus anderen ländern und kämpfen kennen wir alle. aber einige von uns die auch an anderen kämpfen teilnehmen fragen sich doch, warum gehts hier nicht vorran. eben genau wegen dieser spalter scheisse. lasst doch die leute einfach mülltonnen und autos abbrennen wie sie wollen, solange niemand fahrlässig in gefahr kommt. diese alte regel sollte in stein gemeisselt sein, das unschuldige opfer ein tabu sind und vor jeder aktion abgecheckt werden muss ob dies der fall ist. ansonnsten ist abzubrechen und was anderes zu suchen.

es sterben bereits menschen in deutschland durch polizei kugeln. wann bekommst du deinen arsch hoch und schmeisst den ersten stein? warscheinlich wenns jemand "von uns" trifft. es traff aber bereits menschen von uns. freunde und genossen im ausland wurden abgeknallt, sitzen im knast oder erfahren sonnst wie repression von diesem demokratischen drecks system. deshalb gibt es auch menschen die sich jeden konflikt mit den bullen wünschen, um wenigstens ein paar von ihnen ins krankenhaus zu schicken. denn das tut gut, verdammt gut! wenn jemand den du kennst von bullen abgeknallt wurde!

Eine Frage der Definition !

ya basta 26.07.2010 - 17:47
Erstmal sollte mal darüber diskutiert werden was der Begriff im links-radikalen Zusammenhang für eine Bedutung hat. Nach meiner Auffasung verdienen nur die wenigsten, den Befriff des Freiraumes. Weiterhin liegt dies wohl an den verschiedenen Strömungen die sich gegenüberstehen und schlichtweg nicht vereinbar sind. Jede für sich verfolgt eine eigene Strategie ihrer Politik. So sehen einige den Bezug des Freiraumes nicht nur auf die Häuser begrenzt. Sondern vielmehr die Häuser als Ausgangspunkt und Basis für den politischen Kampf auf der Straße und dem Viertel. Stadtteilpolitik sozusagen. Ganz klar ist somit das die meisten Aktion deshalb innerhalb dessen ablaufen. Das dieses Verständniss in Großstädten eher Mangelware geworden ist, zeigt sich deutlich an der kleinen Anzahl von Akteuren die versuchen aus ihrem Anspruch herraus in der lokalen Umgebung eine akzeptabele Hegemonie zu schaffen. Unter anderem zählt dazu natürlich das Mittel der Subversion.

Demgegenüber steht dann eher eine individuelle Strömung die ihre Ausrichtung eher im evolutionären findet. Ob überhaupt der Anspruch besteht über ihre eigenen 4 Mauern hinaus kommen zu wohlen können sich diese Leute nur selbst beantworten. Dazu kann ich mich nicht äußern.

methode um betthasen zu ziehen

machist 26.07.2010 - 17:53
solche fetenriots dienen nur der betthasenrekrutierung sonst nichts das kennen die berlinas zur genuege von den 3 idioten

Dont shit where you eat!

riot not diet 26.07.2010 - 18:02
Klar kann und darf es bei einer Party mal knallen, mensch kann schließlich keine Bannmeile um die eigenen Projekte ziehen. Normal beschwert sich dann auch niemand groß. Aber das manche Vorortrevoluzzer meinen eine Party in der Flora oder Rigaer müßte grundsätzlich so laufen, dass man wenn man grade schon mal da ist, man auch ritualisiert vor der Haustür Streß anfängt, ist einfach nur unsolidarisch!

Traurigerweise finden an vielen Terminen erst gar keine Partys mehr statt, weil eben keine Gruppe Lust hat viel Arbeit in die Vorbereitung zu stecken, nur damit eine Party für einen guten Solizweck erwartungsgemäß floppt, weil die Cops vor der Tür stehen. Statt Solikohle einzunehmen, wird das Bier dann ohnehin lieber vom Kiosk um die Ecke gehohlt um nichts zu verpassen. Und am Tag danach natürlich die Bildzeitung. Ist ja ein großes Foto drin!

Nichts dagegen wenn eine Bank zerdeppert wird. Aber dieses völlig unmotivierte Böllerwerfen und rumstehen und wenn die Bullen dann endlich kommen auch noch wegrennenund sich anschließend zufrieden zwischen die Bullen stellen, etwas rumpöbeln und sich cool abfeieren ist wirklich nur Panne. Und Leute die glauben dies sei in irgendeinem Sinne förderlich für politische Gruppen oder Projekte im Stadtteil, sollen doch einfach lieber mal selber was organisieren! Aber da müßte man sich ja vielleicht auch mal dafür bewegen und sich langweilig Gedanken darüber machen ob es eine Soliparty braucht oder wer EA macht oder wer die Leute wieder abholt die eingefahren sind.

Stattdessen wird Kiezflair konsumiert, wie das auch die Yuppies in der Bar gegenüber machen. Krawall und Caipirinha sind eine Soße der Eventkultur im Schanzenviertel und dem Straßenfest täte es gut sein Coming Out aus dieser Umarmung zu feiern. Vorausgesetzt die Cops schaffen nicht ohnehin Tatsachen indem sie die Veranstaltung wie in den letzten Jahren mit Wasserwerfern sprengen.

Der einzige Grund weshalb es zu den zu den von euch beschriebenen Orten zu den von euch beschriebenen Zeitpunkten knallt ist in Wahrheit doch weil es einfach ist. Nicht der Beginn von Bewegung sondern deren Ende und Ausverkauf. Solche Schanzenspiele sind nur Valium auf Rezept. Eine hoffnungslose Simulation von Militanz als Mischung aus Vodka und besoffener Wochenendvolksfestrandale. Da ist jeder Chaostag konstruktiver und politischer!

Und Samstag durfte es in diesem Zusammenhang dann doch auch einfach mal knallen. Weil Dennis und Carlo und Alexandros und viele andere mehr tot sind. Weil ein paar Böller und Scherben das kleinste Zeichen ihrer Anwesenheit darstellen. Never forget!

Wieso ist eigentlich...

preisfrage für klaus 26.07.2010 - 18:41
... in Zeiten als es wirklich noch hoch herging, kein mensch auf die Idee gekommen vor den eigenen Projekten Feuer zu legen? Und weshalb denken Leute in vergleichsweise ruhigen Zeiten auf einmal dies sei eine ganz prima und wichtige Sache und was sagt das alles letztlich über uns?

sich über Standpunkte klar werden

radix die Wurzel 26.07.2010 - 18:54
Wichtig ist der Standpunkt. Leider kommt es einem oft so vor das dieser entweder nich geklärt oda viel schlimmer nicht vorhanden ist. Allein der Standpunkt macht es erst möglich grundsätzlich darauf weiter aufzubauen. Alles andere läßt die Wirkung verpuffen. Somit sind wir dann beim wesentlichen Thema. Ob es nun Bündnisse im negativen Sinne sind oder Opportunismus als solches ist, werden seit jahren unsere politischen Ansichten kontinuierlich untergraben. So das Reformismus in radikalen kreisen Einzug gewinnen konnte.
Dieser Fakt darf nicht ausser Acht gelassen werden. Denn dieser ist es der immer wieder wie auch bei diesem Thema zum tragen kommt.

so viel dummheit...

antifa berlin 26.07.2010 - 19:15
so viel dummheit ist echt kaum zu ertragen. wenn es also leute gibt, die gerne in einer linken räumlichkeit eine soliparty feiern wollen, ohne (selbstgemachten) stress mit den bullen zu haben, dann sollen die ins jeton gehen?
das zeigt ganz gut euer grundsätzliches problem ihr lieben riotkids. ihr seht militanz nicht als EINE möglichkeit, sondern als die einzige. menschen die das nicht oder in bestimmten situationen (z.b. bei parties oder vor eigenen häusern) nicht haben wollen, sind für euch "hippies" oder schlimmeres.
und natürlich gibt es immer wieder geschichten, wo sich die cops nicht einfach so angreifen lassen und dann verschwinden. zum jahreswechsel z.b. haben irgendwelche pseudorevoluzrer direkt vor der brunnenstraße in berlin die cops angegriffen und sind dann ins projekt geflüchtet. das hatte zur folge, das hunderte menschen, die da grad wenig bock drauf hatten sich stundenlang mit den cops beschäftigen mußten. und wofür? damit sich irgendwelche besoffenen typen ganz krass geil vorkommen. oder was soll z.b. diese aktion bitte sonst gebracht haben. welchen nutzen für die bewegung, das haus, die revolution? keinen!
und warum ist z.b. zum 1.5. oder dem schanzenfest nichts mehr IN der flora? genau, weils auch da schon krasse polizeiaktionen gab, bei denen einfach alle da drin gefangen genommen wurden.
ihr seid schlicht unsolidarische pseudorevoluzzer, die außer hit-and-run-und-drauf-geschissen-was-mit-den-anderen-passiert nichts hinbekommen und sich dabei noch total konsequent fühlen. fürchterlich!

die verkaufen drogen=alk

selber schuld 26.07.2010 - 19:29
da is kein unterschied mehr, ob soli 2 ois oda normale szene pinte 2, 50. die einen finanzieren mit unserer sucht ihre karriere, die anderen die spülmaschine für die kantine und hinterher wird man raus geschmissen, weil man besoffen ist.
asozialer gehts nicht
PROHIBITION!

endlich !

wird ja auch Zeit ! 26.07.2010 - 19:42
endlich sagt jemand die Wahrheit...

immer die selbe Scheiße ..besoffene , zugekokste Idioten fangen an Riot zu machen hauen ab und der Rest darf den Scheiß ausbaden immer das selbe !

@antifa berlin

ejal 26.07.2010 - 20:04
da kommts mir hoch echt, früher gingen die leute in locations um sich zu treffen und gemeinsam politik zu machen, jetz treffen se sich um gemeinsam subkultur zu konsumieren n bisl abzudancen und denn heim ins draute heim und besoffen ine falle zu fallen, ja solche leute sind nix anderes als die allgemeinen jeton besucher oder irgendeiner juppiedisko,
den meisten is doch der politische ansatz einer soliparty oder eines konzis recht egal nur mal wieder abschießen, und ja leute um ruhe zu haben könnt euch gleich in euren bunkern verkriechen, wie lächerlich, und ich bin bestimmt kein riotkiddi, sondern konsequent in meiner position, kämpferische kultur bedeutet auch das nach den siegen gefeiert wird und nicht dies der inhalt wird, habt wohl keine wut mehr im wanst,

Mein Beitrag

Antifaschist 26.07.2010 - 20:17
Ich farge mich ehrlich gesagt wozu man sowieso (gerade vor den eigenen Projekten) Stress mit den Cops machen muss. Wenn wir ehrlich sind kommt aus "kommt, lass mal nen Sixpack angreifen" meist nix raus als 10 Sixpacks die durchs Kiez touren und erst einmal jeden einsacken der auch nur in Richtung links geht. Dabei werden dann wieder nett Namen gesammelt usw usf.

In 90% der Fälle haben die Bullen ganz einfach keinen Bock sich mit irgendwelchen Leuten völlig zussamenhangslos zu prügeln nur weil diese im Suff glauben mit 3 Pflastersteinen ließe sich Kommunismus und Weltrevolution herbeizaubern.

Wenn die Cops Parties sprengen wollen tun sie das, und DANN kann man auch gerne nach Wahl Bambule veranstalten. wenn man aber nur den Ansatz eines Interesses am Bestehen von Projekten jeglicher Art hat, so wartet man mit der sportlichen Betätigung bis die Herren in grün einmarschieren.

Im großen und ganzen geht es darum: wenn die Bullen wollen können sie beinahe jedes Haus räumen, die rechtliche Handhabe dazu haben sie. Und wenn sie dazu im Rauchhaus-Style das Bombenleger-Mollikit vermuten klingeln die auch noch 3 Hundertschaften wach.

Wenn man hingegen darauf achtet das der Bereich vor dem Projekt halbwegs sauber bleibt und die Leute sich halbwegs benehmen (das fällt mir jedes Mal sehr angenehm in der Köpi auf) lassen sich beide Seiten in Ruhe.

Zusammenfassung: leben und leben lassen. Die Weltrevolution ist noch ein Stück entfernt *g

Wunderbarer Text

Veganarchist 26.07.2010 - 20:22
Meiner Meinung nach sind die wahren "Macker" und "Idioten" die Leute denen das Denken und Differenzieren zu schwer fällt, weswegen sie einfach alle die mal was machen diskreditieren und versuchen aus Orten wie der Flora reine Partytempel zu machen.

Wie tief deren Niveau gesunken is sieht man hier ja auch wieder wunderbar an dem Vorwurf das jeder der für Riots zu haben ist ein sexuell schwer frustrierter Mensch sein muss der nur vögeln will.

Am besten wäre es diese Deppen in einem ernstfall wirklich ganz alleine mit ihrem Stress mit den Bullen zu lassen, da es aber zu Schade um die Häuser wäre, die für ihre Nutzer ja nichts können wirds Zeit sich endlich klar zu positionieren, zur not eben auch gegen die vermeintlich "eigenen" leute.

alles und alle bekloppt

? 26.07.2010 - 21:51
was für ein fake hier!

wird so ein schund hier diskutiert?

Find ich gut

zu "trennen" 26.07.2010 - 23:05
Das könnte eine eigenständige Gesprächsrunde werden, finde ich.

"Wir stören uns gegenseitig" mit Angst-BeFremden-Sprache/Sprechen/Verhalten/Bedürfnissen nach-Sicherheit und dem Aufbrechen dieser Sicherheit.

Die angeführten Beispiele thematisieren explizit, dass Redebeiträge und "Rallos" gleichzeitig stattfinden, das "Aussperren von Leuten" als "Geldförderung" zum Erhalt, schwingt mit.
In den Ergänzungen kommt noch die Dimension der Mutmassung, z.B. über körperliche Beziehungen dazu, und insgesamt ist mit dem Beitrag ein weites Feld der Pauschalisierungen aufgemacht. Gut so. Das paßt.

Die Umgebung, in der sich das alles abspielt ist "feindselig" und gleichzeitig fehlt s an konkretem Sinn und Beziehungen untereinander, die bedeutsam und befriedigend sind.

Yuppisierung in HH oder B oder Party vs. Politik, ließe sich betrachten, als aggressionsbefördernd, genauso wie Team Green around.

Wie "lernen" damit umzugehen? Ein Schritt aus der Anonymität der Konformität ist ein prima Schritt.

Danke für den unkonkret konkreten Beitrag.



Bitte auf der WBA-Vollversammlung ansprechen

"Fried Pizza" Bialke 26.07.2010 - 23:28
Die Wir-Bleiben-Alle-Vollversammlung am 27. Juli in Berlin (ab 19 Uhr 30 im New Yorck 59) 2010 oder die Autonome Vollversammlung am 13. August in Berlin oder am 15. August in Hamburg (jeweils ab 19 Uhr 30 - in Berlin im New Yorck 59 und in Hamburg in der Roten Flora) eignen sich, um dieses Thema zu diskutieren.

@vegananarchist

autonom 27.07.2010 - 16:30
"und versuchen aus Orten wie der Flora reine Partytempel zu machen."

1.) Ist die Flora kein reiner Partytempel
2.) Wenn ich nicht tanzen kann ist das nicht meine Revolution
3.) Soll die Flora auch kein "boah, ich zünde mal voll krass die Mülltonne direkt vor dem Seiteneingang an" Tempel werden

Das Problem ist das manche Leute glauben, umkämpfte Freiräume wären so was wie eine Spielwiese für jegliche Art persönlicher Selbstbefriedigungsrandale. Die zwanghafte Fokussierug von Protest auf solche Orte ist genau das Problem das es zu bekämpfen gilt. Widerstand muss sich überall entwickeln, und nicht (nur) vor der Haustür von einigen autonomen Projekten oder den sog. Szenevierteln.

Blick in die Zukunft

Mac 27.07.2010 - 21:12
also hier is dann nochmal ein filmchen was passiert wenn die flora geräumt wird:
 http://www.youtube.com/watch?v=76JfkWQU_0k

Widerspruch der Ideolgie

Kapitalismus Nein Danke 29.07.2010 - 13:11
Das angesprochene Thema brennt natürlich unter den Nägeln.

Entzscheidend dabei ist zu beobachten das solche Pseudofreiräume eine Türsteherpolitik betreiben die selbst die Securities von Discos und Einkaufscentern in den Schatten stellt. Platzverweise gegen Betrunkene, Kleiderordnung und das Verjagen Supversiver Elemente wegen z. B. Ruhestörung sind nur kleine Beispiele. Entscheiden ist das diese FReiraum-Projekte sich längst im Kapitalistischen Alltag eingefunden und mit ihm abgefunden haben. Ihre Wohnung ist gesichert und um selbige nicht zu verlieren lassen sich die BewohnerInnen als Hilfskräfte des Kapitalismus anheuren und überwachen ihren "Kiez" mit fester Entschlossenheit.

Alles was Streß macht oder Streß mit der Polizei bekommen könnte wird um Umfeld dieser Projekte nicht mehr geduldet. Gruppen die Polizeiliche Maßnahmen zu befürchten haben fliegen aus den Projekten raus genauso wie EInzelpersonen die politisch aktiv sind oder z. B. von Abschiebung betroffen sind. Oberste Prämisse ist bloß nicht in Konflikt mit der Staatsmacht zu geraten. Das solcherlei Projekte gar keine Freiräume mehr sind und auch von den BewohnerInnen häufigst als Eigentum deklariert werden geht nunmehr nicht mehr unter und zeigt sich auch ständig wenn Hausrechte durchgesetzt werden, Haus- und Platzverbote erteilt werden usw.

Was diese Projekte mitder Linken gemeinsam haben? Nun ein Großteil der zahlenden Kundschaft entspringt der Linken und muss natürlich weiter das schöne Leben der HausbewohnerInnen finanzieren. ALso werden mit stupiden Technopartys, unpolitischen Feten und hin und wieder einer lausigen Info-Veranstaltung die Leute bei Laune gehalten und Lügen über diesen und jenen verbreitet damit das Puplikum nicht mekrt wie sehr es zum Geldbeutel der EiegntümerInnen der Projekte degradiert wirs, einem Geldbeutel an dem man sich hemmungslos bedient. Auch Arbeitskraft ist erwünscht...sind die EigentümerInnen bedroht wird die Allgemeinheit angerufen sie möge bitte den scheiß ausbaden. Spendengelder, Demos usw. sollen dann organsiert werden. Mit Solidarität hat das genauso viel zu tun wenn Banken die sich pleite spekuliert haben ihre Verluste oder Existenz auf dem Rücken der Gesellschaft abladen wollen. Das zeigt sich vor allem dann wenn das Projekt durch externe Gelder und Unterstützung einer breiten Masse gerettet wurde, renoviert und in Stand gesetzt wurde und nur ein Wochenende später wieder die HausbewohnerInnen entscheiden wer rein darf und wer draußen bleibt, Platzverweise, Hausverbote usw. verhängen und um keinen Streß mit der Polizei zu gekommen die Illegalen lieber nicht in ihrer Straße wohnen haben wollen....

Hausis sind Kapitalistenschweine