Naziaufmarsch in Bad Nenndorf

BiggiBloxberg 24.07.2010 20:05
Norddeutschlandsgrößter Naziaufmarsch wird offenbar von der Hooliganszene aus Ostwestfalen finanziert!
Am vergangenen Samstag trat die rechtsorientierte Hooliganband Kategorie C in Ostwestfalen auf. Genauer gesagt, bei Scharmede (Kreis Paderborn). Veranstalter des Konzerts und Organisator waren Marcus Winter und die Neonazi-Securitytruppe um ihn "Saalschlacht"

Winter gehörte zu den Führungspersonen der militanten Neonaziszene in Niedersachsen und ist erst seit März 2010 aus der Haft entlassen. Hier verbüßte er eine knapp 20 monatige Freiheitsstrafe wegen Volksverhetzung! Ausserdem war Winter Anmelder der Trauermärsche in Bad Nenndorf, zumindest bis zu seiner Inhaftierung.

Jetzt veranstaltete er ein Konzert mit der Hooligan-Band Kategorie C aus Bremen. 1/3 der fast 400 Besucher stammten offenbar aus dem gewaltbereiten Fussballspektrum vom Paderborner SC und Arminia Bielefeld - dies zeigt auch die Zusammenhänge der Neonazis aus Schaumburg ins benachbarte Ostwestfalen.
Ob Winter zwar derzeit noch in die Vorbereitungen zum Naziaufmarsch in Bad Nenndorf involviert ist, kann noch nicht endgültig gesagt werden - doch es ist naheliegend, dass die Neonazis mit derartigen Veranstaltungen ihre Demos finanzieren wollen. Kein Fußbreit den Faschisten!!! Am 14. August Bad Nenndorf blockieren.




Paderborner Kreiszeitung / Neue Westfälische , 24.07.2010 :

Rechte Szene verängstigt Anwohner / Neonazis treffen sich zum Konzert in Scharmeder Schützenhalle / "Konspirativ organisiert"

Von Karl Finke und Simone Flörke

Salzkotten-Scharmede. Als die Party-Gäste vergangenen Samstag an der Schützenhalle ankamen, blieben kaum Zweifel - wenn auch nicht alle kahlrasierte Köpfe und T-Shirts mit entsprechenden Aufschriften trugen. "Ich habe sofort gedacht, das sind Nazis", sagt eine Anwohnerin. An ihrem Haus habe sie "alles zugemacht, verbarrikadiert - man hatte Angst".

Zum ersten Mal ist die Scharmeder Halle von Anhängern der rechtsradikalen Szene angemietet worden. Im heimischen Getränkehandel wurden "Unmengen geordert", rekapituliert Renate Witte. Cola, Fanta und Wasser - kein Alkohol. Der junge Mann mit gegelten Haaren gab einen Namen, Anschrift und Telefon-Nummer an: Marcus W. aus Minden. Der 31-Jährige zählt zu den bekannten Neonazis und hat 2005 als NPDler für den Bundestag kandidiert.

Die Szene hatte sich im Internet zu einem Konzert der Gruppe Kategorie C verabredet. Die Band hat ihren Namen nach der polizeilichen Einordnung von Hooligans bei Fußballspielen (C: Gewalt suchend) gewählt. Die Musiker pflegen völkisches Liedgut. Auf den T-Shirts der Konzertbesucher nahm die Anwohnerin Worte wie "Hell", "Heil" und "Fuck" wahr.

350 bis 400 Gäste sind vom Staatsschutz gezählt worden. "Das ist schon eine Hausnummer", sagt Rudolf Frühling vom Staatsschutz in Bielefeld. "Jeweils ein Drittel aus der rechtsextremen, der Hooligan- und der Musik-Szene." Dass ein solches Konzert geplant ist, war schon länger bekannt. Aber erst unmittelbar vorher habe man Ort und Zeit erfahren. Konspirative Organisation - das sei in der Szene üblich. "Interessierte melden sich unter einer Telefonnummer, werden auf einen Parkplatz geleitet und von dort zum Konzertort." In diesem Fall war der so genannte Schleusungspunkt an der Autobahn 2 bei Bielefeld.

Die Gäste stammten überwiegend aus OWL, so der Dienststellenleiter. Man habe im Vorfeld Kontakt mit dem Initiator aufgenommen und darauf hingewiesen, dass man weder Straftaten noch rechtsextreme Handlungen tolerieren werde. Zudem sei geprüft worden, ob sich die Örtlichkeiten eignen. Ein Konzert der gleichen Band im März 2009 in Brakel konnte wegen "bauordnungsrechtlicher Gegebenheiten" untersagt werden. In Scharmede sei es zu keinen rechtsextremen Handlungen oder Äußerungen gekommen.

Der Parkplatz vor der Halle, der sich am späten Nachmittag mit ortsfremden Kennzeichen gefüllt hatte, leerte sich schon um Mitternacht schnell. "Um null Uhr war Schluss", so die Anwohnerin, und draußen sei es außer "ein paar Grölern" ruhig geblieben. Der ordentliche Eindruck, den die Szene offenbar hinterlassen wollte, gelang weitgehend. "Wir waren froh, dass sie nichts kaputt gemacht haben", sagt die Scharmederin: "Jede Jugendparty hier ist schlimmer." Den Anschein behauptete der Käufer der Getränke für den Abend nicht.

"Rotzfrech wurde er", sagt Renate Witte, als es am vergangenen Montag ums Bezahlen ging: "Er wollte die Plastikbecher nicht bezahlen, sondern Ersatz besorgen." Auf einem Teil ihrer Kosten sei sie hängen geblieben. Ein große Menge der auf Kommission gelieferten Getränke ging zurück. Die Veranstalter hatten offenbar mit weitaus mehr Gästen gerechnet. Vor der Halle blieben nur etliche Rückseiten von Aufklebern liegen.

Ob es einen Zusammenhang gibt mit einer Aufkleber-Aktion in Verne, wird von der Polizei geprüft. Eine größere Anzahl von unscheinbaren Klebebildern, mit denen die auf Internetseiten verwiesen wird, war dort entlang der Hauptstraße und einiger Nebenstraßen geklebt worden, bestätigen Thomas Peitzmeier vom Sälzer Ordnungsamt und Ulrich Krawinkel von der Kreispolizeibehörde. Die Aufkleber wurden dokumentiert und entfernt. Krawinkel: "Wir haben Ermittlungen aufgenommen."

Bildunterschrift: Bilder schon im Internet: Auf der Seite der Band sind Fotos vom Konzert in der Scharmeder Schützenhalle zu sehen.

"Die möchten wir hier nicht haben"

Gebucht worden ist die Scharmeder Schützenhalle für eine Geburtstagsparty, so Oberst Bruno Gerken. Platzmajor (und König) Helmut Haße habe sich mit den Mietern in der Halle getroffen. "Wie Du und ich", so Gerken, hätten sie ausgesehen. "Bilderbuchmäßig" sei der Vertrag abgewickelt worden: "Es hat keinen Krach gegeben - und am Sonntag war alles sauber." Der Oberst erfuhr erst am Montagnachmittag beim Schützenfest in Salzkotten von den ungebetenen Gästen aus der rechten Szene. "Dumm gelaufen", kommentiert er im Nachhinein, "denn die möchten wir hier nicht haben". Gerken trägt sich mit Gedanken, erst mal nur noch an örtliche Vereine und Mitglieder zu vermieten.

24./25.07.2010
 lok-red.paderborn@neue-westfaelische.de
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Ergänzungen

Involviert!

Dein Name 25.07.2010 - 12:48
Marcus Winter war u.A. auch derjenige, der in der Studi-VZ-Gruppe für das Konzert von Kategorie C die Infos und die Kontaktnummern für den Tag kundgegeben hat.

Dass er nach wie vor Anmelder und auch Initiator des "Trauermarsches" in Bad Nenndorf ist, zeigen die Informationsveranstaltungen der Nazis. Sowohl in Chemnitz als auch in anderen Städten war Winter mit dem "Gedenkbündnis" mit von der Partie, hat die Veranstaltungen und die Mobilisierung mit geleitet und die "Zügel" nach wie vor wieder in der Hand.

Keine Stadt, keine Straße, keinen Meter!
Naziaufmärsche zu Krisenherden!

Bad Nenndorf blockieren!

 http://www.badnenndorf.tk

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 2 Kommentare

SEE YOU

bad Nenndorf 25.07.2010 - 00:38


Konzert am 04.09.2010 in Schleswig Holstein.

Eintritt 15.- Euro
Einlass ab 19.00 Uhr
Kein Vorverkauf

Nähere Infos folgen

Nazis outen und ihre Banden kaputtschlagen

See youu BAD NENNDORF

Bad Nenndorf stinkt !

Dagobert 25.07.2010 - 03:50
Ja, jetzt wo Rieger tot ist, muss die Kohle ja irgendwo herkommen.

Dann spielt mal schön den Maulwurf und kriegt raus, wo die Jungs Ihre Kohle herkriegen. Das Finanzamt (und die Agentur für Arbeit) freut sich immer über sachdienliche Hinweise ! Und vielleicht gibt es da auch noch Geschäftspartner, die von der Verwendung der Kohle keinen Schimmer haben. Sowas kann man ändern.

Alerta !