Angriff auf „Park7" - linkes Zentrum in Forst

Antifa Cottbus - Reaching Through 23.07.2010 20:24 Themen: Antifa Freiräume Kultur
In den frühen Morgenstunden des 15.07.2010 griffen 15 bis 20 vermummte Neonazis in Forst (Niederlausitz, bei Cottbus) das Kultur- und Begegnungszentrum „Park7“ an. Es entstanden kleinere Sachschäden, Personen wurden nicht verletzt.
Zum Zeitpunkt des Angriffs befanden sich auf dem „Park7“ fünf Personen. Die Neonazis bewegten sich über einen Schleichweg auf das Gelände und warfen mit Pflastersteinen Scheiben des Hauptgebäudes ein. In dem Gebäude sind unter anderem die Büros der Flüchtlingsinitiative, des Kreisjugendrings und der Suchtberatung untergebracht.
Nach dem Angriff zogen sich die Rechten wieder zurück. Drei Personen die sich in einem Nebengebäude befanden, wurden auf den Angriff aufmerksam und verfolgten die Rechtsradikalen zu ihren Autos. Ein Fahrzeug war ein weißer Lieferwagen, vermutlich ein Mercedes „Sprinter“. Als die Neonazis die Verfolger entdeckten verließen sie ihre Autos wieder und stellten ihnen nach. Wieder auf dem Geländes des „Park7“ angekommen, verbarrikadierten sich die drei und warteten bis die Angreifer weg waren.

Das Jugend- und Kulturzentrum setzt sich schon seit vielen Jahren für linksorientierte Politik und Kultur ein und ist somit ein „begehrtes“ Angriffsziel für Neonazis . Im „Park7“ befinden sich insgesamt 17 Organisationen die in den Bereichen Jugend-, Kultur- und Sozialarbeit tätig sind. Neben den oben genannten gehört auch ein integrativer Jugendtreff, Proberäume, der Konzertsaal „Buntes Haus“ und ein Verein zur Integration russischer SpätaussiedlerInnen dazu. Vor diesem Hintergrund kann der Vorfall als Angriff auf die Gesamtheit aller Vereine und Initiativen des „Park7“ gesehen werden.

Man kann froh sein, dass das Ausmaß des Angriffs so geringfügig ist und dass niemand verletzt wurde. Auch der entstandene Sachschaden ist angesichts der Zahl der Angreifer eher klein. Der Vorfall hat wohl eher symbolischen Charakter und zeigt, dass die Konfrontationsbereitschaft der Rechten in Forst steigt. Neben diesem Angriff kam es in der letzten Zeit vermehrt zu Übergriffen von Neonazis auf Gäste des „Park7“, als sie einzeln in den Abendstunden das Park-Gelände verließen.

Nun wird einmal mehr klar, das Antifaschistisches Engagement, u.a. die Antifa-Demo am 08. Mai 2010 in Forst, mehr als nötig war. Die Demonstration, an der ca. 70-80 Personen teilnahmen, verlief störungsfrei. Am selben Abend fand ein Antifa-Soli-Show im Konzertsaal des „Park7“ („Buntes Haus“) statt, in dessen Peripherie jedoch vollbesetzte Autos mit Nazis vorbeifuhren. Die auf Auseinandersetzung vorbereiteten, extra angefahrene Cottbuser „BFE“ Polizei-Einheiten, fischten die Autos aus dem Verkehr raus und erteilte den Nazis Platzverweise.

Angesichts dieser steigenden Tendenz von rechter Gewalt muss der Kampf gegen Neonazis und den aufkommenden Nationalismus, auch nach der Fußball-WM, weiter fortgesetzt werden. Vor allem in ländlichen Gebieten und Kleinstädten gilt es den gefestigten Nazis Widerstand zu leisten.

Gegen Nazis, Staat, Nation und Kapital!

Antifa Cottbus | Antifa Forst
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!! — brandenburger

Traurig — egal