Dokumentation "Rock für Deutschland" 10.07.10
ausführliche Dokumentation des Neonazi-Spektakels "Rock für Deutschland" vom 10.Juli 2010 in Gera nachgereicht
Hass, Gewalt und gute Laune – Trotz Proteste feierten und hetzten wieder über 1.000 Neonazis beim 8. „Rock für Deutschland“ in Gera
vollständiger Artikel: hier
Bildergalerie: hier
„Wir sagen: Tod, Vernichtung diesem roten Mob!“
Hass, Gewalt und gute Laune – Trotz Proteste feierten und hetzten wieder über 1.000 Neonazis beim 8. „Rock für Deutschland“ in Gera
vollständiger Artikel: hier
Bildergalerie: hier
Seit 2003 veranstaltet der NPD-Kreisverband Gera unter dem Motto „Rock für Deutschland“ das als „Großkundgebung mit musikalischem Rahmenprogramm“ deklarierte Neonazi-Open-Air in der Geraer Innenstadt. Zu dieser mittlerweile achten Auflage des Rechtsrock-Festivals reisten am 10. Juli 2010 nach Polizeiangaben etwa 1.150 Teilnehmer an. An den letztjährigen Besucherrekord von mehr als 4.000 Teilnehmern (siehe hier…) vermochten die Veranstalter damit jedoch nicht anknüpfen. Dafür gelang es in diesem Jahr erstmals Gegenproteste unterschiedlichster Akteure auf dem Fundament eines breiten Bündnisses auf die Beine zu stellen. An einem Friedensgebet, mehreren Kundgebungen und friedlichen Blockadeversuchen beteiligten sich an diesem Tag unterschiedlichen Angaben zufolge mehr als 1.000 Menschen. Den Fans neonazistischer Musik den Zugang zum Veranstaltungsort zu verwehren, gelang aber nicht. Die Polizei führte die rechten Teilnehmer immer wieder in Gruppen an den Blockadepunkten vorbei, wo ihnen lautstarker Protest entgegenschlug.
Frank Schwerdt: „Wir sind hier im national befreiten Gera“
Die Neonaziveranstaltung begann kurz nach 12.00 mittags. Bei brennender Hitze sorgten zahlreiche Getränke- und Imbissstände für das leibliche Wohl der Teilnehmer und verschiedene Verkaufsstände für das entsprechende neonazistische Bekenntnis-Zubehör. Als erster Redner begrüßte der NPD-Landesvorsitzender Frank Schwerdt die Teilnehmer: „Wir sind hier im national befreiten Gera.“ Und „an dem Umstand [habe] auch der Bürgermeister dieser Stadt nichts ändern können“, nahm Schwerdt Bezug auf eine drei Tage zuvor ergangene Entscheidung des Verwaltungsgerichts Gera. Per Eilantrag forderte dort die NPD, dass Oberbürgermeister Norbert Vornehm in seiner Eigenschaft als Stadtoberhaupt nicht zu Protesten gegen die Rechtsrockveranstaltung aufrufen dürfe. Das Gericht entschied zwar, dass es unvereinbar sei, als Versammlungsbehörde eine Demonstration zu genehmigen und zugleich zu Gegenaktionen aufzurufen. Als Privatperson und Stadtratsmitglied stünde ihm dies aber wiederum frei, sagte ein Gerichtssprecher laut Mitteldeutschem Rundfunk.
[...]
Gordon Richter: „Deutschland lässt sich nicht blockieren!“
Während dessen waren auf dem Veranstaltungsort, der so genannten „Spielwiese“, mehrere Stunden lang die Proteste der Neonazigegner deutlich vernehmbar. Mehrere Gruppen versuchten u.a. mit Antifa-Fahne den angrenzenden Fluss zu überqueren, was bei der eingesetzten Polizei kurzzeitig für Überraschung sorgte. Der Anmelder und Versammlungsleiter Gordon Richter rief ins Mikrofon: „Hey, ihr Schreihälse da draußen. Deutschland lässt sich nicht blockieren!“ Und kommentierte die jeweiligen Teilnehmerzahlen mit: „Es freut mich besonders, dass wir heute wieder einmal mehr auf die Beine gebracht haben, als diese Schwachköpfe da draußen.“ Während Richter als Veranstalter die Pressevertreter auf das Gelände einlud und die Teilnehmer ausdrücklich ermahnte, diese nicht in ihrem Recht auf Berichterstattung zu behindern, begann die erste Band des Tages, „Wiege des Schicksals“ aus Mecklenburg-Vorpommern ihren Auftritt mit dem Titel „Die Presse lügt“.
Patrick Schröder: „Graswurzelrevolution“ mit sozialem Netzwerk von Rechts
Als zweiter Redner trat der 1983 geborene NPD-Kreisvorsitzende Patrick Schröder aus dem bayrischen Weiden auf. Er bedankte sich, dass bei diesen „terroristischen Temperaturen […] einige wenigstens den Weg vor die Bühne gefunden haben“. Neben seinen Gedanken zur Fußball-WM gab Schröder seine Erklärungen für Gewalt, Kriminalität oder Dickleibigkeit bei Kindern zum besten. Schuld seien die zugewanderten Migranten sowie die 68er Generation. Außerdem machte er noch Werbung in eigener Sache, als er sein Online-Projekt „Radio FSN“ als soziales Netzwerk von Rechts anpries. Mit „relativ unpolitisch gehaltenen“ Flyern würden er und seine Unterstützer vor Schulen Werbung für das Projekt machen und damit, wie er sagte, „Graswurzelrevolution“ betreiben.
Ein anderer ursprünglich angekündigter Redner aus Bayern war im Vorfeld wieder von der Liste verschwunden. Der bereits vielfach durch Gewalttaten aufgefallene Münchener Neonazi Philipp Hasselbach sitzt aktuell seit 30. Juni d.J. wegen gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft, wie die Münchner Staatsanwaltschaft auf Anfrage bestätigte. Zuletzt hatte Hasselbach der Thüringer NPD noch am 1. Mai 2010 in Erfurt neben Bundesvorsitzenden Udo Voigt als Redner zur Seite gestanden.
[...]
Andreas Storr: „Die Politiker, die Volkverräter, die Verbrecher an unserem Volk die müssen weg – dafür kämpfen wir!“
„Wir sagen: Tod, Vernichtung diesem roten Mob! Nicht unser Volk darf sterben, sondern dieser volksfeindliche Pöbel, den wir heute wieder in dieser Stadt erleben mussten, der muss weg!“, begann Storr seine Rede unmissverständlich und kämpferisch, „unser Kampf, den wir heute hier in Deutschland führen, ist ein Kampf gegen die Minusseelen.“ Dazu zählen für ihn u.a. „verwirrte junge Deutsche [die] auf Dschungeltrommeln hier trommeln und sich bewegen wie ein Negerstamm aus dem Kongo“, wie er sie bei den Protesten rings um den Veranstaltungsort habe wahrnehmen müssen. Storr hetzte weiter spöttisch: „Dieses Volk ist nicht mehr das deutsche Volk, sondern es will offensichtlich ein Negerstamm werden.“ Er machte unmissverständlich klar, wofür die NPD steht: „Die Politiker, die Volkverräter, die Verbrecher an unserem Volk die müssen weg – dafür kämpfen wir!“
Andreas Storr: „Die Redaktionsstuben der Lügenpresse lahmlegen und besetzen – das wird unsere erste Aufgabe sein“
Der aus Berlin stammende, 1968 geborenen Storr hetzte offen ausländerfeindlich weiter, was ihm weiteren Applaus der Teilnehmer garantieren sollte: „Wir sagen; jeder Ausländer, der hierherkommt, ist einer zu viel, darf gar nicht erst hier rein. […] ‚Deutschland den Deutschen‘ ist unsere Forderung![…]Wir brauchen in diesem Lande eine nationale Revolution – eine Revolution, die die Herrschenden wegfegt!“, ließ er seinen Fantasien freien Lauf. Als „Landtagspolitiker und politischer Nahkämpfer“, so Storr weiter, sähe er bei den „politischen Hohlköpfen und Dummköpfe“, die er in der Politik erlebe, einen Gegner, der „bezwingbar“ sei. „Die Stunde der Abrechnung wird kommen. […] Dann werden wir Maßnahmen ergreifen.[...] Dann werden wir nicht nur die Parlamente besetzen, viel wichtiger ist es dann auch, dass wir erst mal die Redaktionsstuben der Lügenpresse lahmlegen und besetzen. Das wird unsere erste Aufgabe sein“, kündigte der Landtagspolitiker unmissverständlich an. „Und wir sagen; wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, schloss Storr seine Rede schließlich ab.
Carpe Diem: „Wenn eine Revolution ausbricht, dann von uns“
Als dritte Band trat im Anschluss „Carpe Diem“ aus Stuttgart (Baden-Württemberg) auf. Regelrechte Begeisterungsstürme brachen los, als diese ihren durch die Schulhof-CD populär gewordenen Titel „Europa, Jugend, Revolution“ spielten und damit „diesen Linken da draußen zeigen [wollten], dass wenn eine Revolution ausbricht, dann von uns“, wie der Sänger vollmundig prophezeite. Als die Band davon sang „stolz darauf zu sein deutsch zu sein“, rissen einmal mehr die Fans vor der Bühne vor Begeisterung die Arme in die Luft. Zwar weniger als im letzten Jahr, aber auch auf dieser Veranstaltung konnten einige in der vermeintlichen Anonymität der Masse der Versuchung nicht widerstehen und zeigten den verbotenen Hitlergruß.
Exzess: „Nichts bändigt unsre deutsche Wut!“
Im Anschluss hetzten die Rechtsrocker von „Exzess“ u.a. mit Coversongs von „Die Lunikoff Verschwörung“ gegen den „Multikulti-Staat“, lobpreisten die Soldaten der „Wehrmacht“ als Helden und verkündeten: „der Morgen wird unser sein … nichts bändigt unsre deutsche Wut!“ Als der Sänger zwischen zwei Titeln mehrmals die Worte „Ruhm und Ehre“ ins Mikro raunte, ergänzten die Fans vor der Bühne begeistert: „Ruhm und Ehre der Wehrmacht“. „Ich glaube, das sollte man ausnutzen, wenn man das mal singen darf“, kommentierte der Sänger, bevor er nach einem Hinweis vom Veranstalter spöttisch meinte: „Ich soll darauf aufmerksam machen, dass hier keiner den Arm hebt, um zu gucken, ob er Sonnenbrand unter dem Arm hat.“ Scheinbar hatten auch die Organisatoren die Hitlergrüße im Publikum bemerkt. Kurz darauf quittierten die Rechtsrock-Fans die Ansage mit den Sprechchor: „Ruhm und Ehre der Waffen-SS!“
Michael Schäfer: „Ich möchte, dass ihr Widerstand leistet“
Der erst kürzlich wiedergewählte JN-Bundesvorsitzende Michael Schäfer aus Wernigerode legte als nächster Redner einen seiner bekannten populistischen Auftritte hin. Er begann mit einem „schönen Gruß an die roten Genossen da draußen“ und pries dann das „richtig gute Propagandamateriel“ an, das die Teilnehmer zahlreich am JN-Stand kaufen sollten. „Kleber, Plakate, um seine Stadt, seine Wohnung und sein örtliches Sozio-kulturelles Zentrum zu verschönern“, so Schäfer dazu. „Das deutsche Volk stirbt aus, wenn wir keinen Widerstand leisten“, prophezeite der JN-Vorsitzende und rief die Anwesenden dazu auf: „Ich möchte Widerstand leisten. Und ich möchte, dass ihr Widerstand leistet. Denn die da draußen dürfen einfach nicht gewinnen.“
[...]
Michael Schäfer: „Zeit […] für unser Deutschland!“
„Diese verrückten roten Spinner da draußen … glauben den ganzen Mist, der uns Tag für Tag in den Schulen, in Universitäten und im Fernsehen erzählt wird“, resultierte der Politikstudent Schäfer. Selbstkritisch gab er zu: „Auf unseren Demos rufen wir zwar: ‚Das System ist am Ende – wir sind die Wende!‘, aber es ist noch nicht soweit. […] Wenn wir uns als Nationalisten jetzt faul zurücklehnen, werden es die anderen sein, die die Macht in diesem Staat übernehmen.“ Deshalb bräuchte es laut Schäfer „Männer und Frauen, die Tag für Tag im Widerstand stehen, um das was am Wackeln ist zu schubsen, um das was am Kippen ist zu stoßen – damit es Zeit wird für ein neues Deutschland, für ein anderes Deutschland, für unser Deutschland!“
Mit Blick auf Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, wo die NPD mittlerweile seit Jahren im Landtag sitzt, kündigte Schäfer kämpferisch an: „Wir werden auch im nächsten Jahr in Sachsen-Anhalt zeigen, dass nationalistische Politik ein Teil der deutschen Politik geworden ist. Wir werden dafür sorgen, dass einige von den Bonzen nichts mehr zu sagen haben und nichts mehr zu lachen haben.“
Projekt Vril gegen „Besatzer-Propaganda“
Anschließend folgte der Auftritt der Metal-Band „Projekt Vril“ aus Lippstadt (Nordrhein-Westfalen). Neben Stücken über die in Neonazikreisen häufig angeprangerte angebliche „Besatzer-Propaganda“ vertonten „Projekt Vril“ auch ein Gedicht des US-amerikanischen Neonazis Timothy McVeigh, der 1995 in Oklahoma-City mit einem Sprengstoffanschlag 168 Menschen umbrachte und über 800 verletzte. Obwohl im Weltbild der Neonazis Individualismus als größter Widersacher der angestrebten „Volksgemeinschaft“ verachtet wird, beklagte die Band in ihrem Programm durchaus widersprüchlich, dass der Mensch „nur Teil der Masse, nicht mehr Individuum“ sei. Für zwei der Bandmitglieder, Marco Laszcz und Jan Peter Kerstin, war dies nicht der erste Auftritt beim „Rock für Deutschland“. Bereits im vergangenen Jahr traten sie mit ihrer Band „Sleipnir“ vor mehr als 4.000 Besuchern auf.
[...]
Frontalkraft: „Die Schlacht beginnt, macht euch bereit!“
Als Headliner in diesem Jahr traten nach der Absage von „Noie Werte“ die Band „Frontalkraft“ aus Cottbus (Brandenburg) auf. Die 1992 gegründete Rechtsrock-Band trat in Vergangenheit neben ähnlichen NPD-Konzerten wie in Gera auch mehrfach im Rahmen des in Deutschland seit 2000 verbotenen „Blood & Honour“-Netzwerkes auf. In einem ihrer bekanntesten Stück singen die ehemaligen Kameradschaftsaktivsten: „Schwarz ist die Nacht, in der wir euch kriegen. Weiß sind die Männer, die für Deutschland siegen. Rot ist das Blut, auf dem Asphalt.“ Auch in anderen Titeln ließen sie unter dem Beifall der Teilnehmer auf offener Bühne ihren Gewaltphantasien freien Lauf: „Wenn sich hier endlich alle einig sind, heißt es: Totaler Widerstand! Ja, es wird viele Opfer geben […] Verräter lauft um eure Leben, wenn unser Reich nach Rache ruft!“ Kurz darauf verkündeten sie in einem weiteren Lied unter dem Jubel der Teilnehmer: „Die Schlacht beginnt, macht euch bereit!“
vollständiger Artikel: hier
Bildergalerie: hier
Frank Schwerdt: „Wir sind hier im national befreiten Gera“
Die Neonaziveranstaltung begann kurz nach 12.00 mittags. Bei brennender Hitze sorgten zahlreiche Getränke- und Imbissstände für das leibliche Wohl der Teilnehmer und verschiedene Verkaufsstände für das entsprechende neonazistische Bekenntnis-Zubehör. Als erster Redner begrüßte der NPD-Landesvorsitzender Frank Schwerdt die Teilnehmer: „Wir sind hier im national befreiten Gera.“ Und „an dem Umstand [habe] auch der Bürgermeister dieser Stadt nichts ändern können“, nahm Schwerdt Bezug auf eine drei Tage zuvor ergangene Entscheidung des Verwaltungsgerichts Gera. Per Eilantrag forderte dort die NPD, dass Oberbürgermeister Norbert Vornehm in seiner Eigenschaft als Stadtoberhaupt nicht zu Protesten gegen die Rechtsrockveranstaltung aufrufen dürfe. Das Gericht entschied zwar, dass es unvereinbar sei, als Versammlungsbehörde eine Demonstration zu genehmigen und zugleich zu Gegenaktionen aufzurufen. Als Privatperson und Stadtratsmitglied stünde ihm dies aber wiederum frei, sagte ein Gerichtssprecher laut Mitteldeutschem Rundfunk.
[...]
Gordon Richter: „Deutschland lässt sich nicht blockieren!“
Während dessen waren auf dem Veranstaltungsort, der so genannten „Spielwiese“, mehrere Stunden lang die Proteste der Neonazigegner deutlich vernehmbar. Mehrere Gruppen versuchten u.a. mit Antifa-Fahne den angrenzenden Fluss zu überqueren, was bei der eingesetzten Polizei kurzzeitig für Überraschung sorgte. Der Anmelder und Versammlungsleiter Gordon Richter rief ins Mikrofon: „Hey, ihr Schreihälse da draußen. Deutschland lässt sich nicht blockieren!“ Und kommentierte die jeweiligen Teilnehmerzahlen mit: „Es freut mich besonders, dass wir heute wieder einmal mehr auf die Beine gebracht haben, als diese Schwachköpfe da draußen.“ Während Richter als Veranstalter die Pressevertreter auf das Gelände einlud und die Teilnehmer ausdrücklich ermahnte, diese nicht in ihrem Recht auf Berichterstattung zu behindern, begann die erste Band des Tages, „Wiege des Schicksals“ aus Mecklenburg-Vorpommern ihren Auftritt mit dem Titel „Die Presse lügt“.
Patrick Schröder: „Graswurzelrevolution“ mit sozialem Netzwerk von Rechts
Als zweiter Redner trat der 1983 geborene NPD-Kreisvorsitzende Patrick Schröder aus dem bayrischen Weiden auf. Er bedankte sich, dass bei diesen „terroristischen Temperaturen […] einige wenigstens den Weg vor die Bühne gefunden haben“. Neben seinen Gedanken zur Fußball-WM gab Schröder seine Erklärungen für Gewalt, Kriminalität oder Dickleibigkeit bei Kindern zum besten. Schuld seien die zugewanderten Migranten sowie die 68er Generation. Außerdem machte er noch Werbung in eigener Sache, als er sein Online-Projekt „Radio FSN“ als soziales Netzwerk von Rechts anpries. Mit „relativ unpolitisch gehaltenen“ Flyern würden er und seine Unterstützer vor Schulen Werbung für das Projekt machen und damit, wie er sagte, „Graswurzelrevolution“ betreiben.
Ein anderer ursprünglich angekündigter Redner aus Bayern war im Vorfeld wieder von der Liste verschwunden. Der bereits vielfach durch Gewalttaten aufgefallene Münchener Neonazi Philipp Hasselbach sitzt aktuell seit 30. Juni d.J. wegen gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft, wie die Münchner Staatsanwaltschaft auf Anfrage bestätigte. Zuletzt hatte Hasselbach der Thüringer NPD noch am 1. Mai 2010 in Erfurt neben Bundesvorsitzenden Udo Voigt als Redner zur Seite gestanden.
[...]
Andreas Storr: „Die Politiker, die Volkverräter, die Verbrecher an unserem Volk die müssen weg – dafür kämpfen wir!“
„Wir sagen: Tod, Vernichtung diesem roten Mob! Nicht unser Volk darf sterben, sondern dieser volksfeindliche Pöbel, den wir heute wieder in dieser Stadt erleben mussten, der muss weg!“, begann Storr seine Rede unmissverständlich und kämpferisch, „unser Kampf, den wir heute hier in Deutschland führen, ist ein Kampf gegen die Minusseelen.“ Dazu zählen für ihn u.a. „verwirrte junge Deutsche [die] auf Dschungeltrommeln hier trommeln und sich bewegen wie ein Negerstamm aus dem Kongo“, wie er sie bei den Protesten rings um den Veranstaltungsort habe wahrnehmen müssen. Storr hetzte weiter spöttisch: „Dieses Volk ist nicht mehr das deutsche Volk, sondern es will offensichtlich ein Negerstamm werden.“ Er machte unmissverständlich klar, wofür die NPD steht: „Die Politiker, die Volkverräter, die Verbrecher an unserem Volk die müssen weg – dafür kämpfen wir!“
Andreas Storr: „Die Redaktionsstuben der Lügenpresse lahmlegen und besetzen – das wird unsere erste Aufgabe sein“
Der aus Berlin stammende, 1968 geborenen Storr hetzte offen ausländerfeindlich weiter, was ihm weiteren Applaus der Teilnehmer garantieren sollte: „Wir sagen; jeder Ausländer, der hierherkommt, ist einer zu viel, darf gar nicht erst hier rein. […] ‚Deutschland den Deutschen‘ ist unsere Forderung![…]Wir brauchen in diesem Lande eine nationale Revolution – eine Revolution, die die Herrschenden wegfegt!“, ließ er seinen Fantasien freien Lauf. Als „Landtagspolitiker und politischer Nahkämpfer“, so Storr weiter, sähe er bei den „politischen Hohlköpfen und Dummköpfe“, die er in der Politik erlebe, einen Gegner, der „bezwingbar“ sei. „Die Stunde der Abrechnung wird kommen. […] Dann werden wir Maßnahmen ergreifen.[...] Dann werden wir nicht nur die Parlamente besetzen, viel wichtiger ist es dann auch, dass wir erst mal die Redaktionsstuben der Lügenpresse lahmlegen und besetzen. Das wird unsere erste Aufgabe sein“, kündigte der Landtagspolitiker unmissverständlich an. „Und wir sagen; wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, schloss Storr seine Rede schließlich ab.
Carpe Diem: „Wenn eine Revolution ausbricht, dann von uns“
Als dritte Band trat im Anschluss „Carpe Diem“ aus Stuttgart (Baden-Württemberg) auf. Regelrechte Begeisterungsstürme brachen los, als diese ihren durch die Schulhof-CD populär gewordenen Titel „Europa, Jugend, Revolution“ spielten und damit „diesen Linken da draußen zeigen [wollten], dass wenn eine Revolution ausbricht, dann von uns“, wie der Sänger vollmundig prophezeite. Als die Band davon sang „stolz darauf zu sein deutsch zu sein“, rissen einmal mehr die Fans vor der Bühne vor Begeisterung die Arme in die Luft. Zwar weniger als im letzten Jahr, aber auch auf dieser Veranstaltung konnten einige in der vermeintlichen Anonymität der Masse der Versuchung nicht widerstehen und zeigten den verbotenen Hitlergruß.
Exzess: „Nichts bändigt unsre deutsche Wut!“
Im Anschluss hetzten die Rechtsrocker von „Exzess“ u.a. mit Coversongs von „Die Lunikoff Verschwörung“ gegen den „Multikulti-Staat“, lobpreisten die Soldaten der „Wehrmacht“ als Helden und verkündeten: „der Morgen wird unser sein … nichts bändigt unsre deutsche Wut!“ Als der Sänger zwischen zwei Titeln mehrmals die Worte „Ruhm und Ehre“ ins Mikro raunte, ergänzten die Fans vor der Bühne begeistert: „Ruhm und Ehre der Wehrmacht“. „Ich glaube, das sollte man ausnutzen, wenn man das mal singen darf“, kommentierte der Sänger, bevor er nach einem Hinweis vom Veranstalter spöttisch meinte: „Ich soll darauf aufmerksam machen, dass hier keiner den Arm hebt, um zu gucken, ob er Sonnenbrand unter dem Arm hat.“ Scheinbar hatten auch die Organisatoren die Hitlergrüße im Publikum bemerkt. Kurz darauf quittierten die Rechtsrock-Fans die Ansage mit den Sprechchor: „Ruhm und Ehre der Waffen-SS!“
Michael Schäfer: „Ich möchte, dass ihr Widerstand leistet“
Der erst kürzlich wiedergewählte JN-Bundesvorsitzende Michael Schäfer aus Wernigerode legte als nächster Redner einen seiner bekannten populistischen Auftritte hin. Er begann mit einem „schönen Gruß an die roten Genossen da draußen“ und pries dann das „richtig gute Propagandamateriel“ an, das die Teilnehmer zahlreich am JN-Stand kaufen sollten. „Kleber, Plakate, um seine Stadt, seine Wohnung und sein örtliches Sozio-kulturelles Zentrum zu verschönern“, so Schäfer dazu. „Das deutsche Volk stirbt aus, wenn wir keinen Widerstand leisten“, prophezeite der JN-Vorsitzende und rief die Anwesenden dazu auf: „Ich möchte Widerstand leisten. Und ich möchte, dass ihr Widerstand leistet. Denn die da draußen dürfen einfach nicht gewinnen.“
[...]
Michael Schäfer: „Zeit […] für unser Deutschland!“
„Diese verrückten roten Spinner da draußen … glauben den ganzen Mist, der uns Tag für Tag in den Schulen, in Universitäten und im Fernsehen erzählt wird“, resultierte der Politikstudent Schäfer. Selbstkritisch gab er zu: „Auf unseren Demos rufen wir zwar: ‚Das System ist am Ende – wir sind die Wende!‘, aber es ist noch nicht soweit. […] Wenn wir uns als Nationalisten jetzt faul zurücklehnen, werden es die anderen sein, die die Macht in diesem Staat übernehmen.“ Deshalb bräuchte es laut Schäfer „Männer und Frauen, die Tag für Tag im Widerstand stehen, um das was am Wackeln ist zu schubsen, um das was am Kippen ist zu stoßen – damit es Zeit wird für ein neues Deutschland, für ein anderes Deutschland, für unser Deutschland!“
Mit Blick auf Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, wo die NPD mittlerweile seit Jahren im Landtag sitzt, kündigte Schäfer kämpferisch an: „Wir werden auch im nächsten Jahr in Sachsen-Anhalt zeigen, dass nationalistische Politik ein Teil der deutschen Politik geworden ist. Wir werden dafür sorgen, dass einige von den Bonzen nichts mehr zu sagen haben und nichts mehr zu lachen haben.“
Projekt Vril gegen „Besatzer-Propaganda“
Anschließend folgte der Auftritt der Metal-Band „Projekt Vril“ aus Lippstadt (Nordrhein-Westfalen). Neben Stücken über die in Neonazikreisen häufig angeprangerte angebliche „Besatzer-Propaganda“ vertonten „Projekt Vril“ auch ein Gedicht des US-amerikanischen Neonazis Timothy McVeigh, der 1995 in Oklahoma-City mit einem Sprengstoffanschlag 168 Menschen umbrachte und über 800 verletzte. Obwohl im Weltbild der Neonazis Individualismus als größter Widersacher der angestrebten „Volksgemeinschaft“ verachtet wird, beklagte die Band in ihrem Programm durchaus widersprüchlich, dass der Mensch „nur Teil der Masse, nicht mehr Individuum“ sei. Für zwei der Bandmitglieder, Marco Laszcz und Jan Peter Kerstin, war dies nicht der erste Auftritt beim „Rock für Deutschland“. Bereits im vergangenen Jahr traten sie mit ihrer Band „Sleipnir“ vor mehr als 4.000 Besuchern auf.
[...]
Frontalkraft: „Die Schlacht beginnt, macht euch bereit!“
Als Headliner in diesem Jahr traten nach der Absage von „Noie Werte“ die Band „Frontalkraft“ aus Cottbus (Brandenburg) auf. Die 1992 gegründete Rechtsrock-Band trat in Vergangenheit neben ähnlichen NPD-Konzerten wie in Gera auch mehrfach im Rahmen des in Deutschland seit 2000 verbotenen „Blood & Honour“-Netzwerkes auf. In einem ihrer bekanntesten Stück singen die ehemaligen Kameradschaftsaktivsten: „Schwarz ist die Nacht, in der wir euch kriegen. Weiß sind die Männer, die für Deutschland siegen. Rot ist das Blut, auf dem Asphalt.“ Auch in anderen Titeln ließen sie unter dem Beifall der Teilnehmer auf offener Bühne ihren Gewaltphantasien freien Lauf: „Wenn sich hier endlich alle einig sind, heißt es: Totaler Widerstand! Ja, es wird viele Opfer geben […] Verräter lauft um eure Leben, wenn unser Reich nach Rache ruft!“ Kurz darauf verkündeten sie in einem weiteren Lied unter dem Jubel der Teilnehmer: „Die Schlacht beginnt, macht euch bereit!“
vollständiger Artikel: hier
Bildergalerie: hier
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
muss ich
eigentlich könnten sich die nazis freuen, dass sie endlich mal jemnad so gut zusammenfasst und veröffentlicht, aber das sind sie wahrscheinlich zu doof für...
die enkel der nazis
sind auch in den stasiarchiven zu finden
na wie weit noch
http://infothek.files.wordpress.com/2010/07/2010-07-10gera_rfd9.jpg
DREAD
Er war schon in Dresden am 13.02.2010 bei den Nasen dabei. Evtl. erkennt und outet ihn endlich mal jemand. Undercover scheint das ja nicht zu sein...
Nochmal zu dem Dreadtyp...
http://infothek.files.wordpress.com/2010/07/2010-07-10gera_rfd33.jpg
Anscheinend kommt der Typ aus der Gegend, denn er war schon bei dem Dresdner Aufmarsch zu sehen. Wird Zeit für ein Outing, wobei ich mir kaum vorstellen kann das der Typ noch in linken oder subkulturellen Kreisen unterwegs sein kann?!
black-block, rote nazi-fahne, skins, dreads..
die entstanden teilweise unfreiwillig, wenn man/frau lange haare hatte und lange auf reisen war.
teilweise haben die sich die haare auch zu "dreads" gemacht, damit das tragen bzw. die pflege langer haare unkomplizierter war.
ich denke, dass dreads bei nazis zum trend werden könnten. ist halt ne "indigene" haartracht...
in diesem fall eine für nazis arisch-indigene.
hört sich alles bescheuert an, aber das ist die logischste erklärung. (wenn man nazi gedankengänge ein wenig "profiled")
was nazis eben gerne machen ist kopieren, verfälschen und vereinnahmen...
komischerweise haben sich die cherusker doch gegen sämtliche symbole des modernen nationalsozialismus zur wehr gesetzt.
dieses ganze von den römern kopierte imperiale marsch- und parade-kulturgut hat mit germanen-stämmen mal gar nix zu tun. fängt ja schon beim gruß an!!!
die cherusker wären über nazi-camps hergefallen und hätten mit denen dinge veranstaltet, die die antifa im traum nicht wagen würde...
dread clown
Thema Dread-Nasen
http://infothek.files.wordpress.com/2010/07/2010-07-10gera_rfd9.jpg
ist Robert Sickert
und der mit dem braunen shirt
http://infothek.files.wordpress.com/2010/07/2010-07-10gera_rfd33.jpg
ist Daniel Zwartek
beide sind dem NPD-Umfeld aus Oschatz (Nordsachsen) zuzuordnen
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
muss ich
eigentlich könnten sich die nazis freuen, dass sie endlich mal jemnad so gut zusammenfasst und veröffentlicht, aber das sind sie wahrscheinlich zu doof für...
muss ich
eigentlich könnten sich die nazis freuen, dass sie endlich mal jemnad so gut zusammenfasst und veröffentlicht, aber das sind sie wahrscheinlich zu doof für...
Bomb them
Individuum
Hier sei vll darauf aufmerksam gemacht, dass der Kommunismus mit seiner Gleichheitsthese alles Individuelle zerstört...
Die Band Vril meint damit im Kontext, dass der Mensch nurnoch ein Massenmensch ist, der nur konsumiert.
Wenn recherchieren, dann bitte richtig;)
@xxx
Nur weil "denk-faule" Führer bzw. Massenmörder inkl. ihrer Diktatorengemeinschaft mein(t)en, den "Dicken" raushängen lassen zu müssen (inkl. Hitler - siehe rote Hakenkreuzfahne + vergewaltigter Begriff Sozialismus) ist der KOMMUNISMUS immer noch ein Idealismus, indem das Individuum an erster Stelle steht.
Anti-Antikommunismus
Das egalitäre Bestreben der kommunistischen Bewegung will nichte die Individualität der Menschen zerstören/ unterbinden, sondern die Mitglieder der proletarischen Klasse (bei Marx und Engels gibts dann noch das Subproletariat, also Klasse[n]!) aus der Ungleichheit, welche aus dem Klassenunterschied resultiert, befreien.
Setzen, sechs!
was soll
@xxx
Deine Aussage ist absoluter bullshit. Gerade im Kommunismus bzw der freien Gesellschaft ist es möglich seine Individualität zu entwickeln. Das ist im Kapitalismus mit seinen Zwängen nämlcih eben nciht möglich. Der KOmmunismus hat ja gerade das Ziel die Selbstverwirklichung und Entfaltung der Person möglich zu machen. Welches Ziel sollte er denn sonst haben?
Die Wiedergeburt der Kammaraden
In seinem Testament redet der Führer, wenn er die Massenmorde meint, von "Liebesdiensten" an Deutschland, was für ein blöder Wichser.
Eye du Naziskin Hohlkopf, hatte Adolf seinen kleinen Bruder Edmund vielleicht getötet?
antifaschist
na ja, das kann man denen leider nicht vorwerfen, das gedicht "invictus" ist von "william ernest henly",
auch wenn man denen einen reinwürgen will, hilft es nicht was zu erfinden.
William Ernest Henley (* 23. August 1849 in Gloucester, Gloucestershire; † 11. Juli 1903 in Woking, Surrey) war ein englischer Schriftsteller. ...
danke
sehr mutig ,von euch dahin zu gehen
Körperklaus hat Freigang
*brrrrr*
verdammt
anti-kommunismus?
Rastanazis...
Ich denke eher das diese 2 Typen eher ein weiteres Zeichen für die Substanzlosigkeit der heutigen Neonazis sind. NS ist doch für die meisten nichts weiter als eine weitere Subkultur der unhinterfragt hinterhergelaufen wird, wenn es der Freundeskreis erlaubt.
Naja,, ein bisschen Recht hat er ja
Das ist ihm wahrscheinlich spontan eingefallen als er seine Kameraden vor der Bühne hat stehen sehen.
Da stehen Typen mit Piercings, Tubes in den Ohren, bunten Haaren und sogar mit Dreadlocks... in Klamotten auf denen linke Sprüche stehen.
Da steht ein Haufen orientierungs- und Identitätsloser Hirnies die nix besseres zu tun haben als auf Schritt und Tritt die linke Szene mit all ihren Subkulturen zu kopieren, ich meine wie unglaublich arm ist das denn auch?
Muss ganz schön traurig sein was so in einem Nazischädel vor sich geht, wenn die eigene "Szene" krampfhaft versuch wie "Zecken" auszusehen, sich wie Zecken zu benehmen aber das Gegenteil propagiert.... das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen wie lächerlich das eigentlich ist.
Mitleid gibts trotzdem nicht... euch kann man nur die Sonnenbrillen im Gesicht zerschlagen und euch die Punky-Shirts abnehmen, ihr Penner.
so einfach kann es sein...
Ich glaub wohl ich spinne, jetzt rennen die Wixer schon mit Dreads rum oder was?
Negerstamm
ihr seid einfach sehr gut
sehr gute bilder und top recherche.
mitschreiben tut ihr auch. also, was will man mehr?
naja, der eine nazi da in der mitte hat wirklich nen süßen hintern........
rechte dreadträger sind nichts ungewöhnliches
daß sie sich aber direkt mit neonazis zusammentun schon.
orientierungsloser haufen
recherche
geiler artikel
mensch musz seinen feind kennen...
Raggafränkie