Burg: Polizeirevier mit Farbe besprüht!

Zentralkomitee 21.07.2010 20:48 Themen: G8 Repression
Laut MDR (Mitteldeutscher Rundfunk) und der Volksstimme (Regionalzeitung) kam es in der Nacht vom 19. auf den 20. Juli 2010 zu einem Farbanschlag auf die Polizeidirektion Jerichower Land in Burg (Sachsen-Anhalt). Mehrere Farbbomben trafen das Hauptgebäude. An eine Außenwand wurde "Carlo Giuliani von Bullen ermordet!" mit schwarzer Farbe aufgesprüht was allerdings schon am nächsten Tag entfernt wurde. Die Aktion scheint auf den 9. Todestag von Carlo Giuliani hinzuweisen.
Vor 9 Jahren, am 20. Juli 2001 wurde Carlo Giuliani während den militanten Proteste gegen den G-8-Gipfel in der nord­ita­lie­ni­schen Ha­fen­stadt Genua von einem Carabinieri mit einem gezielten Kopfschuss ermordet. Anschließend überrollte sein Polizeijeep den leblos daliegenden Körper zweimal. Über 300.000 Menschen protestierten gegen diesen Gipfel und die Politik der G8-Staaten. Die Po­li­zei ging mit ent­hemm­ter Bru­ta­li­tät gegen die Pro­tes­te vor. Die ge­neh­mig­ten De­mons­tra­tio­nen wur­den mit Trä­nen­gas und Knüp­pel­ein­sät­zen aus­ein­an­der­ge­trie­ben, das In­dy­media - Cen­ter von der Po­li­zei ge­stürmt und ver­wüs­tet. Ver­haf­te­te wur­den auf den Po­li­zei­wa­chen miß­han­delt und ge­fol­tert, Schla­fen­de in der Diaz-Schu­le halb­tot ge­schla­gen und letzt­lich gegen De­mons­tran­tIn­nen auch scharf ge­schos­sen. Das Verfahren gegen den Carabinieri der Carlo erschoss wurde im Mai 2003 eingestellt.

Kein Vergeben, kein Vergessen – Carlo lebt im kollektiven Gedächtnis und in unseren Kämpfen weiter!

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Mitteilung aus der Volksstimme:

Burg - In Burg haben Unbekannte Polizeigebäude mit brauner und schwarzer Farbe beschmiert. In der Nacht zum Dienstag besprühten sie Garagen des Polizeireviers Jerichower Land. Auch auf der Hauswand des Hauptgebäudes fanden sich sieben braune Farbflecken, wie die Polizei mitteilte. Die Kriminalpolizei und der Staatsschutz haben die Ermittlungen aufgenommen und suchen nach Zeugen.
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Ergänzungen

Repression bekämpfen im JL!!!

aktenzeichen xy 21.07.2010 - 21:01
Resistance is Necessary!

Rechte Übergriffe und Propaganda sind im Jerichower Land seit den 90er Jahren bittere Realität, an der auch von staatlicher Seite finanzierte „Anti-Rechts“-Initiativen oft nur wenig ändern konnten. Immer wieder waren es autonome Antifas aus der Region, die die Nazis in ihre Schranken wiesen. Die Kürzungspolitik der Bundesländer gegenüber den staatlich geförderten „Anti-Rechts“ – Projekten unterstreicht die Notwendigkeit von Antifa-Politik, welche sich traut, außerhalb des staatlich vorgeschriebenen Rahmens aktiv zu werden. Gerade weil der Staat kein Interesse daran hat, Initiativen und Projekte zu fördern, die keinen Gewinn abwerfen, wird nicht nur bei den Überbleibseln des „Antifa-Sommers 2001″ gespart, sondern auch bei Jugendclubs oder Hilfen für Erwerbslose. Genau darum ist ein Widerstand gegen jede Zumutung des Staates notwendig. Die Alternative wäre es, sich bereitwillig verarschen zu lassen!

Fight Repression!

Die radikale Linke in Burg und der Region hat sich der bestehenden Widersprüche in den letzten Jahren aktiv angenommen. Die Innenstadt wird nicht wie noch vor vier Jahren von Neonazis dominiert. Die Ausländerbehörde oder das Polizeirevier erhielt die ein oder andere Verschönerung und Naziübergriffe oder die Inhaftierung einiger Genoss_Innen wurden immer wieder mit spontanen Solidaritätsdemonstrationen beantwortet. Damit hat sich Burg in einigen Gegenden Deutschlands nicht nur den Ruf einer widerständischen (Klein-)Stadt erkämpft, sondern wurde auch ein Platz für die repressiven Spiele der Polizei. Hausbesuche, Gefährderansprachen und Ermittlungsverfahren häufen sich. Die Schikanen richten sich meist willkürlich gegen Menschen, die man der linken Szene zurechnet. Die Logik ist folgende: „treffen wir einen, treffen wir alle!“. So schießen die sachsen-anhaltischen Repressionsorgane in den Busch, um zu sehen, ob sich etwas bewegt. Eine Zuspitzung der Repression gegen Genoss_Innen aus der Region erfuhr ein Genosse, der im Rahmen der 1.-Mai-Demonstration in Berlin festgenommen wurde und 39 Tage in Untersuchungshaft musste.

Show Solidarity!

Aus diesem Grund wurde eine Soligruppe gegründet, welche Betroffene unterstützt, Geld für Gerichtsverfahren & Anwaltskosten sammelt und auf die aktuelle Situation aufmerksam macht. Wir, die Menschen, die sich in der Soligruppe versammeln, wie auch viele andere Menschen die im Jerichower Land Widerstand gegen Neonazis, Sozialraub und Ausgrenzung leisten, sind keine bloßen „Chaoten“, wie es von einigen regionalen Zeitungen behauptet wird. Wir sind Menschen, die es ernst meinen mit unserem Streiten für eine bessere Gesellschaft. Die Landflucht, gespeist durch das Hoffen auf ein „attraktives“ und „erfülltes“ Feiern und Arbeiten in den Metropolen bietet für uns keine Alternative. Gesellschaftlicher Fortschritt muss überall erkämpft werden, nicht nur in den Großstädten. Wir wollen das schaffen zu dem der Staat nicht im Stande ist: Ein Leben, in dem wir nicht fürchten müssen, von Faschisten angegriffen zu werden, ein Leben, das wir kollektiv und selbst bestimmen können. Unterstützt unsere Soliarbeit. Zeigt Solidarität!

Infos:  http://www.repression-bekaempfen.tk/

Nunja

bla 22.07.2010 - 11:09
Macht doch nicht aus einer Mücke einen Elefanten, dass war maximal ein Angriff, aber kein Anschlag.

Richtig derber Anschlag^^

möööp 22.07.2010 - 12:09
Unbekannte Täter besprühten mittels brauner bzw. schwarzer Farbe, in der Nacht zum Dienstag, die Rückseite der Garagen, des Polizeireviers Jerichower Land in Burg. Im weiteren Verlauf, wurden auf der Hauswand des Hauptgebäudes des Polizeireviers, sieben Braune Farbflecke festgestellt. Die Kriminalpolizei und der Staatsschutz haben die Ermittlungen aufgenommen und bitten in diesem Zusammenhang dass sich Zeugen melden, in der Nacht zu Dienstag ungewöhnliche Geräusche, Personen- oder Fahrzeugbewegungen wahrgenommen haben. Hinweise nimmt die Polizei in Burg, unter der Rufnummer 03921/920-0 begin_of_the_skype_highlighting 03921/920-0 end_of_the_skype_highlighting oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Nachfrage — TKKG

Wie man mit Worten lügt — Pressefritze

@ TKKG — Icke

@TKKG — ...

mdr bericht — heyyaa

kommt mal klar — egon