Erneute Räumung im Tacheles gescheitert

tacheles art 21.07.2010 13:16 Themen: Freiräume Kultur
TACHELES BLEIBT!!!!!!!!!!
KUNST GEGEN PROFIT, GEWALT, KORRUPTION UND KRIEG!!!!!
Die für heute geplante Räumung des Café Zapata im Kunsthaus Tacheles ist vorläufig gescheitert. Gerichtsvollzieher und die Anwälte der Zwangsverwaltung mussten aufgrund rechtlicher Mängel der Räumungsklage wieder abziehen: Die beklagte Partei ist im Tacheles überhaupt nicht tätig. Auch am auf der Straße aufgebauten Kennenlern-Frühstück wollten die Anti-Kultur-Anwälte der Hamburger Kanzlei Titz und Tötter, die hier die HSH Nordbank und andere Gläubiger vertritt, in ihren kostspieligen Designer-Anzügen nicht teilnehmen. Der Anwalt des Café Zapata Herr Gehrke hatte nach nahezu einhelligem Urteil der zahlreich erschienenen Zapata-Supporter hingegen die schickere Sonnenbrille und: die besseren Argumente. Als Reaktion auf die erneut an Unkenntnis der Lage vor Ort und fachlichen Mängeln gescheiterte Räumung bietet die Gruppe Tacheles, zu der das Zapata gehört, den Anwälten der Kanzlei Titz und Tötter sowie dem Chef der HSH Nordbank Dirk Jens Nonnenmacher Praktikumsplätze im Tacheles an. “Wir brauchen noch Unterstützung bei der Organisation des Tacheles-Soli-Festivals Mitte August” erklärte die Sprecherin der Gruppe Katrin Maßmann und betonte zugleich erneut die Verhandlungsbereitschaft der Gruppe, die sich zum Erhalt des Tacheles für alle derzeitigen Nutzer, Projekte und Gruppen als Käufer oder Mieter des einst unter dubiosen Umständen für Null DM an Anno August Jagdfelds Fundus-Gruppe verscherbelte Gebäude sowie das Gelände ins Spiel bringt (siehe auch: “Gegenwärtige Lage” sowie “Jagd Jagdfeld”).

Die für den 28.07. angekündigte Räumung des Tacheles e.V. hat sich seitens des Gerichtsvollziehers nicht bestätigt: Aufgrund des laufenden Insolvenz-Verfahrens sind anhängige Klagen gegen den Tacheles e.V. auf Eis gelegt. Es handelt sich also um eine Fehlinformation, für deren Verbreitung sich die Redaktion bei allen Lesern entschuldigt.

 http://www.youtube.com/watch?v=VKNquSjmrEk
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Ergänzungen

aha

oho 21.07.2010 - 13:43
"aufgrund rechtlicher Mängel der Räumungsklage wieder abziehen", die gibts doch immer, aber warum hindern diese am räumen?

dpa berichtet

Ingo 21.07.2010 - 14:24
Die Räumung von Teilen des Berliner Kunsthauses Tacheles ist am 21. Juli gescheitert. Nach Angaben des Zivilgerichts erschien beim «Café Zapata» und dem «Studio 54» zwar am Morgen der Gerichtsvollzieher. Doch er musste unvollrichteter Dinge wieder abziehen.

Tacheles-Vertreter sagten ihm, dass sie nicht die von der Räumung betroffenen Nutzer seien. Das Künstlerprojekt in der Kaufhausruine ist von der Schließung bedroht. Eine Bank will das Gelände an der Ecke zur Friedrichstraße zwangsversteigern lassen. Der Berliner Senat setzt sich für den Erhalt des Tacheles ein, das als Touristenattraktion gilt.

ddp berichtet

Ingo 21.07.2010 - 14:34
Ein zweiter Räumungsversuch im Kunsthaus Tacheles ist am Mittwoch gescheitert. Der Gerichtsvollzieher habe im Café Zapata lediglich Besitz festgestellt und aufgenommen, teilte die Gruppe Tacheles mit.

Mehrere Dutzend Menschen hatten sich vor dem Lokal versammelt, um gegen die mögliche Räumung zu protestieren. Am Mittwoch vergangener Woche war bereits der Versuch gescheitert, Teile der Freifläche hinter dem Kunsthaus zu räumen.

Wie die Gruppe weiter mitteilte, liegt nach Aussage des Gerichtsvollziehers noch kein Räumungstermin für den insolventen Verein Tacheles vor, der in dem ehemaligen Kaufhaus an der Oranienburger Straße vor allem Ateliers betreibt. Die Vollstreckung des Räumungsbescheids sei durch das Insolvenzverfahren "auf Eis
gelegt" worden.

Die Verantwortlichen wollen nun die Gespräche mit Politikern weiterführen, um eine Lösung für das Kunsthaus Tacheles und angrenzende Flächen zu finden. Für einen Erhalt des Kunsthauses macht sich vor allem der Berliner Senat stark.

Hintergrund ist, dass die mehrheitlich den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein gehörende HSH Nordbank das Hausgrundstück versteigern möchte. Eine Tochtergesellschaft der Fundus-Gruppe hatte das Gelände von der Treuhandgesellschaft gekauft und wollte rund um das denkmalgeschützte Gebäude Wohn- und Geschäftshäuser bauen.

Die Bank macht laut Insolvenzverwalter gegenüber der Gesellschaft Forderungen in Höhe von über 70 Millionen Euro geltend. Das weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannte Kunsthaus zieht jährlich über 300 000 Besucher an. Die Ruine unweit des Bahnhofs Friedrichstraße war 1990 von einer Künstlerinitiative besetzt worden. Später wurden Mietverträge abgeschlossen, die mittlerweile aber
ausgelaufen sind.

Siehe auch

Janine F. 21.07.2010 - 14:35
Berlin: Cafe Zapata nicht geräumt
 http://de.indymedia.org/2010/07/286448.shtml

Auch in

HH 21.07.2010 - 16:15

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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