[Mülheim] Soliaktion für das AZ-Köln

Autonome aus dem westlichen Ruhrgebiet 09.07.2010 15:40 Themen: Freiräume Kultur Soziale Kämpfe
In Mülheim an der Ruhr haben am gestrigen Donnerstagnachmittag circa 60 Leute für den Erhalt des Autonomen Zentrums in Köln demonstriert.
In Mülheim an der Ruhr haben am späten Donnerstagnachmittag, dem 8.7.2010 circa 60 Leute für den Erhalt des Autonomen Zentrums in Köln demonstriert, nachdem die Stadt Köln vergangene Woche mit Räumung drohte. Die Spontandemo begann mit einer Kundgebung auf dem Hans-Böckler-Platz vor dem Forum, dem zentralen Einkaufszentrum in der Nähe des Hauptbahnhofs. Von hier bewegte sich die Demonstration über die belebte Fußgängerzone, wo inmitten sommerlicher Eiscafeatmosphäre eine kurze Zwischenkundgebung abgehalten wurde. Danach statteten wurde der Hauptfiliale der Stadtsparkasse einen längst überfällig gewordener Besuch abgestattet. Auch hier wurde die Gelegenheit genutzt, das schlichtweg nicht nachvollziehbare und uneinsichtige Verhalten der Kölner Stadtverwaltung und der Sparkasse zu bemängeln, und Passant_innen zweckdienliches Informationsmaterial in die Hand zu reichen.

Auch wenn ein konkreter Räumungstermin derzeit nicht gegeben ist, die Zukunft des Autonomen Zentrums ist nicht sicher. Die Vertreter_innen der Sparkasse und der Stadt zeigen sich weiter auf Krawall gebürstet und hoffen darauf, die Besetzung ohne größeren Aufwand beenden zu können.
Falls sich die Vertreter von Stadtverwaltung und Sparkasse für eine Räumung entscheiden sollten, so muss ihnen klar sein, dass die Besetzer_innen des AZ-Köln nicht alleine stehen und auf unsere Solidarität und Unterstützung bauen können. Das AZ-Köln ist uns sozusagen eine Herzensangelegenheit, und das meinen wir ernst.

Beste Grüße nach Köln!

Für den Fall einer Räumung rufen wir mit dazu auf, sich an den von den Besetzer_innen geplanten Aktionen zu beteiligen!

Für ein selbstbestimmtes Leben!

Kein Tag ohne Autonomes Zentrum!
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Ergänzungen

Kein Tag mehr ohne AZ

Dampf dem Häuserkampf 15.07.2010 - 14:55
Kein Tag mehr ohne AZ - "Dampf dem Häuserkampf"!
(Zitat: Schriftzug auf einer Wand in der Humanwissenschaftlichen Fakultät der 2009 bei der Freiräumung der Flure von Getränke- und Snackautomaten wieder auftauchte.)
Die Instandsbesetzungsinitiative der Kampagne Pyranha und die Gründung eines Autonomen Zentrums - AZ - in Köln ist nur zu begrüßen.
Köln fehlt schon lange ein größerer linker Schutz- und Freiraum.
Die bestehenden Einrichtungen und etablierten Lokale in Köln können den Aufgaben der Jugend-, Kultur- und Sozialarbeit nicht mehr gerecht werden. (Vorschläge die in den sog. kölner BürgerInnenhaushalt eingereicht wurden sind sehr interessant zu lesen.)
Sämtliche sozialen Orte in Köln haben mit der Bedrohung durch Schulden, Sparmaßnahmen und mit u.a. daraus resultierendem schlechtem Programm zu kämpfen. Siehe: Kölner Ratssitzung wegen Kürzungen gestört (Indymedia 14.07.2010)
Selbst so bekannte Lokale wie die Alte Feuerwache (BAF) sind unter der herrschenden (neoliberalen) "Politik" (aus SPD/Grünen/PDL/CDU/FDP/KBB/pK) zu Orten der Exklusion geworden.
Mit der jährlichen Kürzung und Einsparung von öffentlichen Mitteln, sowie der Privatisierung wurde in Köln ein Bild der sozialen Verwüstung geschaffen. Die so genannte steigende Kriminalitätsrate gehört in der "Unternehmerischen Stadt" zum (absichtlich in Kauf genommenem) Programm, geht doch damit auch die privatisierung der Sicherheits- und Ordnungsdienste, mit der des vorgeblich "öffentlichen Raumes" einher. Die Haushaltsausgaben für die Polizei und das Ordnungsamt ("Sicherheit und Ordnung") stehen darin, wie immer, in krassem Gegensatz zu den so genannten Sozialausgaben, wie "Schulträger[Innen]aufgaben", "Kultur und Wissenschaft" und den Mitteln für "Soziale Hilfen", neben "Kinder, Jugend und Familie", den "Gesundheitsdienste[n]", und dem sog. "Umweltschutz". Der Rest wird, wie (die Zuständigkeiten) überall, zwischen "innerer" und äußerer "Verwaltung" hin und her geschoben. Von der Korruption (dem "Kölner Klüngel") und den zahlreichen Skandalen rund um Entsorgung, Müllverbrennung, Messe, Barmer Viertel, "Lanxess Arena", Rheinauhafen, Uni, FH, etc., ganz zu schweigen. Wäre die Frage "ketzerisch": Sitzen also die eigentlichen "Kriminellen" nicht im "besetzten Haus" sondern ganz woanders und wäre da nicht die Bezeichnung "Kriminelle Vereinigung" angebracht? (Wenn wir sie denn verwenden wollen würden.) Siehe aktuell den Skandal der SSPK selbst: "Köln: Protest gegen Sparkassen-Skandal" (de.Indymedia 11.07.2010)
Die Politik von Kalk kann sich also sogar ganz im Gegenteil zu allen Rufen nach "Recht und Ordnung" und der Angstschürung durch Immobilienfirmen (Hausverwaltungen und Makler) von einer "Abwertung des Wohnviertels" (was ist da noch "abzuwerten"?) glücklich schätzen geschulte, soziale und studierte Menschen in ihrer "Mitte" der Straße und die angeblich "bösen kriminellen Elemente" von der Straße im "AZ" zu wissen. (Wäre das nicht auch im Sinne der "Gewerkschaft der Polizei"?) Einer Umfrage des KSTA zu Folge ist sogar die Mehrheit der "kölner BürgerInnen" für ein Autonomes Zentrum.
Das "AZ" stellt u.a. eine wichtige neue soziokulturelle Funktion in der Tristesse der deindustrialisierten rechtsrheinischen Landschaft dar. Denn "tote Stadt gibts genug". Und es ist weit davon entfernt ein "sozialer Brennpunkt" oder ein "Brandherd" zu sein oder zu werden. (Mal ganz abgesehen von Angriffen der Rechten. Aber das ist ein eigenes Thema.)
Die Funktionalisierungsaspekte eines solchen Ortes sollte sich "die Politik" Kölns gut durch die Köpfe gehen lassen. Vorteile der Förderung des sog. sozialen Friedens und der örtlichen Bindung von sozialpolitischem Engagement überwiegen dort klar die vermeintlichen (ökonomischen) Nachteile.
Für ein Gebäude welches seit über zehn Jahren eine Verlustabschreibung war kann sich die SSPK glücklich schätzen, wenn sie im Monat fünf Euro Abzahlung bekommt.
Ein teilöffentlicher Förderplan sollte da das erste Angebot der Stadt und ein Schritt in die richtige Richtung sein.
Die VertreterInnen von Stadtverwaltung, Politik und SSPK müssen mit den InstandsbesetzerInnen und engagierten AZlerInnen unbedingt an den Verhandlungstisch zurückkehren - offen und transparent!
(Rückzug der "Stadt und Polizei"?, 30.06.2010 bei de.Indy)
Für selbstorganisiertes Leben in Köln und überall.
Mehr Adbustingaktionen.
Und mehr Mut zum Freiheitskampf.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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/// — spaßkasse

ist — ja

solidarität — Mr.T

Supi — ..

Nanu? — Erwin Klaugschieter

@ Erwin — ...