Transgenialer CSD Mädchenblog sucht Zeug_innen
Als sich die Demo des transgenialen CSD (kurz: tCSD) vor zehn Tagen am Berliner Rathaus Neukölln auf den Weg machte, herrschte – in Anbetracht der Aufmerksamkeit, die Judith Butler eine Woche zuvor dem Ereignis verschafft hatte [1] – noch eitle Sonnenschein: „Es war deutlich zu spüren beim diesjährigen TCSD, wie sehr Judith Butlers Anerkennung für GLADT, LesMigraS, SUSPECT und Reachout etwas bewirkt hatte. Die Gesichter der Vertreter_innen dieser Gruppen strahlten eine Freude und Souveränität aus, die jenen Menschen eigen ist, die wissen, dass ihr Handeln große Bedeutung hat, auch wenn es keinen Preis dafür gibt und die nun dennoch vielleicht unerwartet mit verdienter Anerkennung und Solidaritätsbekundungen ausgezeichnet wurden.“ [2]
Danach kam es allerdings zu einigen unerfreulichen Vorfällen. Das feministische Mädchenblog sucht jetzt Zeug_innen, um den Gang der Ereignisse zu rekonstruieren. [3]
Danach kam es allerdings zu einigen unerfreulichen Vorfällen. Das feministische Mädchenblog sucht jetzt Zeug_innen, um den Gang der Ereignisse zu rekonstruieren. [3]
Bereits als die Demo noch auf dem Kottbusser Damm auf dem Weg von Neukölln nach Kreuzberg war, gab es vom Lautsprecherwagen eine Durchsage, dass ein Typ bereits mehrere Frauen belästigt habe. Von weiteren Belästigungen am Heinrichplatz, dem Ort der Abschlußkundgebung bzw. des Abschlußfestes berichtete dann ein post beim Mädchenblog. [4]
Noch nachdenklicher stimmt allerdings, was Mädchenblog-Leser B. berichtet: Danach wurde der Belästiger nicht etwa aus der Demo rausgeschmissen; auch gelang es ihm nicht etwa, zunächst unerkannt in den Massen unterzutauchen, sondern: „Die Ordner_innen, die vorne liefen, hatten auf der Demo den Typen … im Auge. Er hatte am Kotti die Demo verlassen, sich kurz darauf auf die Straße gelegt, vor die Bullenwannen. Er ist dann wohl später am Heinrichplatz wieder aufgetaucht, ...“ [5]
Obwohl der Mann der Demo-Leitung und den Demo-Ordner_innen als Belästiger bekannt war, konnte er also in der Demo weiterlaufen, verließ diese anscheinend unaufgefordert am Kottbusser Tor, wo eine Zwischenkundgebung war, um dann am Endpunkt (Heinrichplatz) wiederaufzutauchen und weiter Leute zu begrabschen…
Aber auch dies ist noch nicht alles: Später am Abend tauchte die gleiche oder eine andere Person (zu diesem Punkt widersprechen sich die Angaben der Zeug_innen, die sich bisher gemeldet haben) erneut auf und randalierte hinter der Bühne. Auch dies führte nicht dazu, die Person deutlich und bestimmt des Feldes zu verweisen, sondern zu einer Rundumbetreuung des Typen, die anscheinend in erster Linie von der Sorge bestimmt war, den Störer der Veranstaltung bloß nicht in die Hände der Bullen fallen zu lassen:
„Der Typ, der schon die nachmittägliche Demo störte und übergriffig wurde und der gegen 18 Uhr mitsamt Hunden bestimmt drei oder viermal in Minutenabständen von der Polizei eingefangen und in Richtung Mariannenplatz eskortiert wurde, hielt sich ohne seine Hunde (mit Unterbrechung) nach meiner Beobachtung bis ca.23Uhr hinter der Bühne auf, zu diesem Zeitpunkt und in einigem Abstand wurde er von bestimmt 4-5 Polizist_innen anvisiert, während genügend ruhig auf ihn einwirkende Ordner_innen bzw. Veranstaltungsteilnehmer_innen ihm den Zugang zur Veranstaltung abschnitten.“ [6]
Von einem weiteren ungeklärten Vorgang berichtet eine unbelästigte, aber beteiligte Person: „ganz sicher haben die ordnerInnen nicht nach der polizei geschickt. sondern den helfenden händen wurde der mensch [gemeint: der Belästiger] durch die polizei hinter der veranstaltungsgrenze entrissen.“
Bisher ist unklar, zu welchem Zeitpunkt und an welchem Ort das genau war und ob die Person festgenommen oder von den Bullen wieder laufengelassen wurde.
Mädchenblog-Autorin Cunctatrix fragt in Anbetracht alldessen: „Die eigenen Strukturen funktionieren nicht, an die Bullen uns zu wenden, haben wir Gewissensbisse – also ist das praktische Ergebnis laisser-faire, oder wie?“ –
Eine politische Stellungnahme der tCSD-Vorbereitungsgruppe [7, 8] steht noch aus [9]; auch eine ganze Reihe von faktischen Fragen sind noch ungeklärt:
~~ Wieviel Belästiger und Randalierer waren es überhaupt? Immer ein und dieselbe Person? Oder zwei, drei oder noch mehr Männer?
~~ Wieviel Personen sind eigentlich belästigt worden? Waren das alles so relativ harmlose Sachen, wie die, worüber das Mädchenblog berichtet? Oder gab es auch Fälle, wo Belästigte nicht schnell ausweichen und bei Seite gehen konnten?
~~ Ist der bzw. sind die Belästiger und Störer eigentlich Leuten persönlich bekannt? B. charakterisiert die von ihm gemeinte Person als „schwulen Punk“. Wohnt er in Szene-Wohnprojekten oder ist in Gruppen organisiert? Gibt es Zusammenhängen, die mit dem oder den Belästiger(n) nach dem tCSD die persönliche und politische Auseinandersetzung gesucht haben? Was ist ggf. das Zwischenresultat davon?
[1] http://www.egs.edu/faculty/judith-butler/articles/ich-muss-mich-distanzieren/ [„Judith Butler - Ich muss mich von dieser Komplizenschaft mit Rassismus distanzieren“]
[2] http://imgartenmitsatie.twoday.net/stories/6400275/ [„Beinahe - Déjà-vu beim Transgenialen CSD 2010 auf der Heinrichplatzbühne in Berlin-Kreuzberg“]
[3] http://maedchenblog.blogsport.de/2010/06/28/sexuelle-belaestigungen-beim-transgenialen-csd-in-berlin/#comment-42863 [„Noch ein Versuch, zu einer Klärung des faktischen Gangs der Ereignisse zu kommen“]
[4] http://maedchenblog.blogsport.de/2010/06/28/sexuelle-belaestigungen-beim-transgenialen-csd-in-berlin/ [„Sexuelle Belästigungen beim transgenialen CSD in Berlin“]
[5] http://maedchenblog.blogsport.de/2010/06/28/sexuelle-belaestigungen-beim-transgenialen-csd-in-berlin/#comment-42749
[6] http://maedchenblog.blogsport.de/2010/06/28/sexuelle-belaestigungen-beim-transgenialen-csd-in-berlin/#comment-42824
[7] http://transgenialercsd.wordpress.com/
[8] http://transgenialercsd.blogsport.de/
[9] Immerhin wurde der Mädchenblog-Artikel im blog des tCSD verlinkt: http://transgenialercsd.blogsport.de/2010/06/28/44/ bzw. gepingt: http://transgenialercsd.wordpress.com/tcsd-2010/. Und auch die Mädchenmannschaft, ein anderes feministisches blog, weist auf den Beitrag beim Mädchenblog hin: http://maedchenmannschaft.net/absurdes-aus-dem-taeglichen-krampf/. Darüber hinaus scheint das Thema bisher keine Beachtung gefunden zu haben.
Noch nachdenklicher stimmt allerdings, was Mädchenblog-Leser B. berichtet: Danach wurde der Belästiger nicht etwa aus der Demo rausgeschmissen; auch gelang es ihm nicht etwa, zunächst unerkannt in den Massen unterzutauchen, sondern: „Die Ordner_innen, die vorne liefen, hatten auf der Demo den Typen … im Auge. Er hatte am Kotti die Demo verlassen, sich kurz darauf auf die Straße gelegt, vor die Bullenwannen. Er ist dann wohl später am Heinrichplatz wieder aufgetaucht, ...“ [5]
Obwohl der Mann der Demo-Leitung und den Demo-Ordner_innen als Belästiger bekannt war, konnte er also in der Demo weiterlaufen, verließ diese anscheinend unaufgefordert am Kottbusser Tor, wo eine Zwischenkundgebung war, um dann am Endpunkt (Heinrichplatz) wiederaufzutauchen und weiter Leute zu begrabschen…
Aber auch dies ist noch nicht alles: Später am Abend tauchte die gleiche oder eine andere Person (zu diesem Punkt widersprechen sich die Angaben der Zeug_innen, die sich bisher gemeldet haben) erneut auf und randalierte hinter der Bühne. Auch dies führte nicht dazu, die Person deutlich und bestimmt des Feldes zu verweisen, sondern zu einer Rundumbetreuung des Typen, die anscheinend in erster Linie von der Sorge bestimmt war, den Störer der Veranstaltung bloß nicht in die Hände der Bullen fallen zu lassen:
„Der Typ, der schon die nachmittägliche Demo störte und übergriffig wurde und der gegen 18 Uhr mitsamt Hunden bestimmt drei oder viermal in Minutenabständen von der Polizei eingefangen und in Richtung Mariannenplatz eskortiert wurde, hielt sich ohne seine Hunde (mit Unterbrechung) nach meiner Beobachtung bis ca.23Uhr hinter der Bühne auf, zu diesem Zeitpunkt und in einigem Abstand wurde er von bestimmt 4-5 Polizist_innen anvisiert, während genügend ruhig auf ihn einwirkende Ordner_innen bzw. Veranstaltungsteilnehmer_innen ihm den Zugang zur Veranstaltung abschnitten.“ [6]
Von einem weiteren ungeklärten Vorgang berichtet eine unbelästigte, aber beteiligte Person: „ganz sicher haben die ordnerInnen nicht nach der polizei geschickt. sondern den helfenden händen wurde der mensch [gemeint: der Belästiger] durch die polizei hinter der veranstaltungsgrenze entrissen.“
Bisher ist unklar, zu welchem Zeitpunkt und an welchem Ort das genau war und ob die Person festgenommen oder von den Bullen wieder laufengelassen wurde.
Mädchenblog-Autorin Cunctatrix fragt in Anbetracht alldessen: „Die eigenen Strukturen funktionieren nicht, an die Bullen uns zu wenden, haben wir Gewissensbisse – also ist das praktische Ergebnis laisser-faire, oder wie?“ –
Eine politische Stellungnahme der tCSD-Vorbereitungsgruppe [7, 8] steht noch aus [9]; auch eine ganze Reihe von faktischen Fragen sind noch ungeklärt:
~~ Wieviel Belästiger und Randalierer waren es überhaupt? Immer ein und dieselbe Person? Oder zwei, drei oder noch mehr Männer?
~~ Wieviel Personen sind eigentlich belästigt worden? Waren das alles so relativ harmlose Sachen, wie die, worüber das Mädchenblog berichtet? Oder gab es auch Fälle, wo Belästigte nicht schnell ausweichen und bei Seite gehen konnten?
~~ Ist der bzw. sind die Belästiger und Störer eigentlich Leuten persönlich bekannt? B. charakterisiert die von ihm gemeinte Person als „schwulen Punk“. Wohnt er in Szene-Wohnprojekten oder ist in Gruppen organisiert? Gibt es Zusammenhängen, die mit dem oder den Belästiger(n) nach dem tCSD die persönliche und politische Auseinandersetzung gesucht haben? Was ist ggf. das Zwischenresultat davon?
[1] http://www.egs.edu/faculty/judith-butler/articles/ich-muss-mich-distanzieren/ [„Judith Butler - Ich muss mich von dieser Komplizenschaft mit Rassismus distanzieren“]
[2] http://imgartenmitsatie.twoday.net/stories/6400275/ [„Beinahe - Déjà-vu beim Transgenialen CSD 2010 auf der Heinrichplatzbühne in Berlin-Kreuzberg“]
[3] http://maedchenblog.blogsport.de/2010/06/28/sexuelle-belaestigungen-beim-transgenialen-csd-in-berlin/#comment-42863 [„Noch ein Versuch, zu einer Klärung des faktischen Gangs der Ereignisse zu kommen“]
[4] http://maedchenblog.blogsport.de/2010/06/28/sexuelle-belaestigungen-beim-transgenialen-csd-in-berlin/ [„Sexuelle Belästigungen beim transgenialen CSD in Berlin“]
[5] http://maedchenblog.blogsport.de/2010/06/28/sexuelle-belaestigungen-beim-transgenialen-csd-in-berlin/#comment-42749
[6] http://maedchenblog.blogsport.de/2010/06/28/sexuelle-belaestigungen-beim-transgenialen-csd-in-berlin/#comment-42824
[7] http://transgenialercsd.wordpress.com/
[8] http://transgenialercsd.blogsport.de/
[9] Immerhin wurde der Mädchenblog-Artikel im blog des tCSD verlinkt: http://transgenialercsd.blogsport.de/2010/06/28/44/ bzw. gepingt: http://transgenialercsd.wordpress.com/tcsd-2010/. Und auch die Mädchenmannschaft, ein anderes feministisches blog, weist auf den Beitrag beim Mädchenblog hin: http://maedchenmannschaft.net/absurdes-aus-dem-taeglichen-krampf/. Darüber hinaus scheint das Thema bisher keine Beachtung gefunden zu haben.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Hmmm
Ob er igendwann auf einem Trip hängengeblieben oder das nur ein temporärer Zustand war, kann ich nicht sagen, aber er war einfach völlig zugealkt/zugedrogt, und daher entsprechend enthemmt. Er hat nicht nur Frauen belästigt, ich habe z.B. am Kotti beobachtet, wie er ein vorbeigehendes schwule Paare ohne Vorwarnug mit Bier voll spritzte. Danach entfernte er sich von der Kundgebung Richtung Oranienstr., kurze Zeit später gab es dann eine klare und eindeutige Durchsage vom Lauti, dass es Beschwerden über diesen Typen gegeben hätten, und dass er sich gefälligst sofort verpissen soll, und alle, die ihn sehen, ihm das auch klarmachen sollten. Aber wie gesagt, er hatte sich zu diesem Zeitpunkt zumindest temporär eh bereits entfernt.
Ich fand die Lauti-Durchsage wirklich ok und angemessen, daher versteh ich die obigen Vorwürfe nicht. Der Typ war einfach nur ein verdrogter/besoffener oder hängengebliebener Vollidiot, schade, dass es solche Leute gibt, und natürlich übel für die belästigten Demoteilnehmer_innen. Aber es ist einfach unmöglich, von vornherein zu verhindern, dass solche Typen auf grösseren Veranstaltungen landen, daher versteh ich nicht, was es bringt, das jetzt zu skandalsieren/politisieren.
Als Teilnehmerin der Demo berichte ich mal
Also- es waren 5000 Leute auf einer Demo, wo sonst nur 1000 kommen. Natürlich fehlen da OrdnerInnen, welche rechnet schon mit so einer Autoritätshörigkeit der Homos( das Plenum des tCSD wird ja von mehr Menschen als einer Person getragen, die das, was Butler gesagt hat, seit Jahren runterbeten- aber sonne Akademikerin mit groß gesponserten Lautsprechern mobilisiert im Handstreich mehrere Tausend Menschen, es ist echt ein Armutszeugnis!). Den Typen selbst habe ich nur am Heinrichplatz gesehen, unterwegs wohl aber betrunkene Damen mit Deutschlandfarben, die der Demo verwiesen werden mussten, es fanden sich unter den 5000 auch nicht genügend Leute, die das Fronttranspi trugen- will sagen, es gab ne Menge zu tun.
Es mag richtig sein, die Übergriffe zu thematisieren, bloß- schon als Einzelperson hätte ich vor dieser besoffenen Witzfigur keinen Respekt gehabt. Die Demo OrdnerInnen an der Bühne haben ja versucht, den Typen zu entsorgen, es wäre durchaus auch militante Selbsthilfe möglich gewesen. Das muss aber von der Demo und nicht von der Orga kommen. DAZU müssen wir uns motivieren!
Awareness- Strukturen auf Massenveranstaltungen wären natürlich auch n interessantes Thema und wichtig für die Betroffenen von Übergriffen. Dazu sehe ich aber hier keinen Ansatz.
Leider ist die Indymoderation auch mal wieder nicht am Puls der Zeit und hat wichtige Anmerkungen zum Geschehen zu den Nichtinhaltlichen verbannt.
Den Artikel finde ich, positive Absichten unterstellt, wenig konstruktiv. Die Veranstaltung wird in keinem angemessenen Verhältnis zu diesem zugegebenermaßen beschissenen Ereignis dargestellt. Eine Suchanzeige im Stil von: Welche hat auf den tCSD was gesehen?Hätte doch gereicht. Zudem: Mädchenblog ist für mich gestorben. Wer/welche auch immer dieseR Brian ist:Sie/er hat bestimmt nicht damit gerechnet, hier mit Nick und wörtlicher Rede wiedergegeben zu werden. Ups, das war ja ne Meinung grad, jetzt komm ich auch nach unten?
Wundernd
Wieso sollte eine_r, der_die bei einem blog einen Kommentar postet, nicht damit rechnen, dass dieser Kommentar auch gelesen und zitiert wird?
Kannst Du, XXY, das bitte noch etwas erklären?
---
Fx hat seinen_ihren Kommentar auch beim Mädchenblog gepostet:
http://maedchenblog.blogsport.de/2010/06/28/sexuelle-belaestigungen-beim-transgenialen-csd-in-berlin/#comment-42999
Dort gibt es dazu zwei Antwort:
http://maedchenblog.blogsport.de/2010/06/28/sexuelle-belaestigungen-beim-transgenialen-csd-in-berlin/#comment-43002 und http://maedchenblog.blogsport.de/2010/06/28/sexuelle-belaestigungen-beim-transgenialen-csd-in-berlin/#comment-43004.
Und auf menna (hier "unter dem Strich") wird dort auch eingegangen:
http://maedchenblog.blogsport.de/2010/06/28/sexuelle-belaestigungen-beim-transgenialen-csd-in-berlin/#comment-43008
schade
etwas viel Phantasie
Das ist der blühenden Phantasie der Schreiber_innen entsprungen. Die Demo-Ordner_innen haben sofort nach der Lautsprecherdurchsage nach dem Typen gesucht. Sie haben einen Typen gefunden, auf den die Beschreibung zutraf. Er befand sich zu dem Zeitpunkt bereits vor dem Front-Transpi und wurde durch eine Frau, die vorher belästigt worden war, identifiziert. Da verließ er die Demo und legte sich vor die Bullenwannen auf die Straße. Das war am Kotti. Was die Bullen mit ihm gemacht haben, weiß ich nicht. Was der Beitrag hier auf Indymedia soll, auch nicht.
wenig verstrahlte: mehr awareness !
dass da 5000 waren hat nicht nur Judith Butler bewirkt, sondern
alle Faktoren zusammen:
1) war der T CSD und der CSD dieses Jahr nicht gleichzeitig wie sonst, daher bot es sich für viele CSD geher an zum TCSD zu gehen.
2)Hat Judith Butler dieses Phänomen verstärkt. Die Äußerungen zu Hisbolla, die ihr unterstllt wurden, hat sie in einem taz interview gegen dargestellt. Es macht also wenig Sinn, diese fehlerhaften Verdrehungen weiter zu verbreiten.
3) ist die aktuelle politische Situation insgesamt aufgeladener, durch die weitere Weltfinanzkrise und die Nichtregulierung dieser+ die damit losgetretenen verschärften Einschnitte ins soziale Netz und in das restdemokratische Bischen: auch dies sind Gründe, warum mehr Menschen da hin gehen, wo sie sich mehr inhaltliche Thematiesierung und Anknüpfungspunkte erhoffen.
Dies Letzte macht aber auch klar, dass es immer mehr verstrahlte Personen geben wird, die bei so einer Demo am Rande auftauchen und stressen. Ich bin im Orga team und kann nur sagen: dass es bei der Größe der Demo erstaunlich ist, dass nicht viel mehr passierte und
das es leider viel zu wenig Leute gab, die sich als Helferinnen (Ordner) haben einweisen lassen. Dass es leider auch nicht die bewegungsmäßig erwünschte awareness in der Demo
gibt, sondern mehr konsumbedürfnis, rechthaberbedürfnis und so ähnliches ist vielleicht teils dem csd feierbedürfnis geschuldet, vielleicht nochmal verstärkt durch mehr Leute, die die Gay parade gewöhnt sind, ich weiß es nicht ? Wir sind ja aber alle lernfähig und so ließe sich hoffen, dass es für nextes Jahr besser wird!
R
Wessen Phantasie?
B. schreibt hier unter der Überschrift "etwas viel Phantasie"
"Die Demo-Ordner_innen haben sofort nach der Lautsprecherdurchsage nach dem Typen gesucht. Sie haben einen Typen gefunden, auf den die Beschreibung zutraf. Er befand sich zu dem Zeitpunkt bereits vor dem Front-Transpi und wurde durch eine Frau, die vorher belästigt worden war, identifiziert. Da verließ er die Demo und legte sich vor die Bullenwannen auf die Straße. Das war am Kotti. Was die Bullen mit ihm gemacht haben, weiß ich nicht. Was der Beitrag hier auf Indymedia soll, auch nicht."
Am 30. Juni 2010 schrieb B. selbst um 10:44 Uhr Du:
"Die Ordner_innen, die vorne liefen, hatten auf der Demo den Typen mit den 2 Hunden im Auge. Er hatte am Kotti die Demo verlassen, sich kurz darauf auf die Straße gelegt, vor die Bullenwannen. Er ist dann wohl später am Heinrichplatz wieder aufgetaucht, ohne seine Hunde." (Hervor. von mir. C.)
Am gleichen Tag fragte ich um 15:41 Uhr:
"Verstehe ich das richtig?! Der Typ war bis zum Kottbusser Platz unter den Augen der OrdnerInnen in der Demo – obwohl es bereits geraume Zeit früher (Kottbusser Damm; ich glaube noch ein ganzes Stück vor der Kottbusser Brücke) die Lauti-Durchsage gab???!
Wenn den OrdnerInnen bekannt war, wo der Typ ist – warum wurde der dann nicht unmißverständlich aus der Demo rausgeschmissen?"
>
Die Chronologie von B.s erstem Kommentars war ganz klar:
1. Der Typ lief "vorne" (anscheinend in der Demo) - nicht 'vor' Demo.
2. Die OrdnerInnen hatten ihn "im Auge" - machten also anscheinend ansonsten nichts (außer gucken).
3. Der Typ verließ dann "am Kotti die Demo" - d.h. befand sich bis dahin in der Demo.
4. Nun erst befand sich der Typ außerhalb der Demo - nämlich "vor d[en] Bullenwannen".
Wer schreibt denn hier nun "Quatsch" ( beim Mädchenblog)?
Anmerkungen des tcsd Plenums zu Übergriffen
Auf dem tCSD 2010 kam es von verschiedenen Personen zu sexualisierten Übergriffen. Weil es mehrere offene Briefe in Foren gibt, die unseren Umgang mit den Übergriffigen kritisieren, möchten wir gerne ein paar Worte dazu loswerden.
Den offenen Briefen zufolge kam es von Order_innen aus zu relativierenden Äußerungen. Wir nehmen die Vorwürfe ernst und möchten nicht, dass sich jemand alleingelassen fühlt. Es tut uns leid, wenn sich Menschen von uns abgewimmelt gefühlt haben. In Gesprächen hat sich herausgestellt, dass es offensichtlich auch zu einzelnen Missverständnissen kam und Äußerungen nicht so verstanden wurden, wie sie gemeint waren.
Uns ist klar, dass einiges schief gelaufen ist. Daher befinden wir uns plenumsintern gerade in einer Diskussion über den Umgang mit Situationen, wie sie sich in diesem Jahr auf der Demo ereigneten. Klar ist, dass wir einen Einsatz der Polizei/ "Staatsmacht" so weit es geht verhindern wollen. Klar ist auch, dass Menschen, die sexualisiert übergriffig werden, auf der Demo nichts mehr zu suchen haben und wir als Organisator_innen versuchen, deren Ausschluss durchzusetzen. Während der Demo und der Abschlusskundgebung hat es viele Versuche in diese Richtung gegeben. Bei einer solchen Masse an Menschen ist es uns aber nicht möglich, Einzelne ständig im Blick zu behalten.
Leider waren wir mit Ordner_innen unterbesetzt. Während der Demo gab es deshalb mehrmals die Bitte, sich als Ordner_in zu melden. Auch wir hätten uns eine ansprechbarere und belastbarere Struktur für diese Situationen gewünscht. Allerdings sind wir auch der Meinung, dass Ordner_innen keine Hilfspolizei sind und es auch unter Demoteilnehmenden ein Bewusstsein für solche Situationen und Solidarität durch Eingreifen/Hilfe geben muss.
Wir finden es richtig und wichtig, dass Kritik geäußert und veröffentlicht wurde. Wir würden uns aber wünschen, dass Diskussionen nicht ausschließlich über Blogs geführt werden. Das führt häufig zu Missverständnissen. Wir als offene Gruppe mit offenem Plenum würden uns freuen, wenn die Autor_innen (und gerne auch andere Interessierte) mit uns gemeinsam den Umgang mit problematischen Situationen diskutieren. Unser Plenum findet immer mittwochs um 19 Uhr im Cafe Kotti statt.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
uff, und jetzt?
selbst ist die Frau
Nur was ich nicht verstehe ist, hier schon Problemformulierungen (die nahe legen, OrdnerInnen hätten/hätten nicht mit Bullen kooperiert) aufzumachen, bevor die Autorinen überhaupt etwas wissen.
Und wobei ich mir bei solchen Geschichten immer wieder an den Kopf fasse: wie schaffen es ein, zwei, drei... respektlose Gestalten eigentlich, z.B. einer Demo von mehreren Tausend auf der Nase rumzutanzen? Wozu brauchen wir überhaupt OrdnerInnen?
Ich denke, hier sind wir zuerst alle selbst gefragt, unsere Strukturen zu stärken und selbst dirket zu antworten, wenn Grenzüberschreitungen oder Übergriffe passieren.
Situation in Hamburg-Mitte
"
Irgendwo zwischen der Langen Reihe und den Seitenstraßen des Steindamms verläuft die imaginäre Trennlinie zwischen den beiden Welten. Der Bankkaufmann André H. (33) und der Student Christopher N. (30) haben sie übertreten. Sie sind verheiratet und lieben sich. Allein das unschuldige Händchenhalten in Sichtweite der Centrum-Moschee führt zu einem Menschenauflauf. Ältere Ladeninhaber und muskelbepackte Türstehertypen in Bomberjacken bauen sich vor ihnen auf, bedrängen die beiden. "Vor einer Moschee haben Schwule nichts zu suchen", schreien sie. "Wenn die sich geküsst hätten, hätte jeder Einzelne in dieser Straße sie angegriffen", droht Ahmed Kajhy (18) unverhohlen. Ein anderer brüllt: "Ihr beleidigt den Islam."
"
@Domian
Ich war schon in Arabischen Ländern . genauer in Marokko . dort rennen viele Männer Händchenhaltend rum oder stehen nahe beieinander, körperliche Intimität unter Gleichgeschlächlichen hat bei denen nicht das geringste mit Sexualität zu tun.
Überhaupt ist Marokko recht Tolerant Eingestellt.
Ein Marokkaner würde somit die Welt nicht verstehen . ich persöhnlich glaube dad hat
nix mit Islam zu tun, sondern mit der Verlorenheit und Haltsuche der arabischen Migranten.
Wer sich nach den Heimatlichen Werten sucht orientiert sich hier wohl nach falschen Propheten
Radikale die Zuhause keine Chance hätten . diese Hetze und die Verlorenheit in einem Fremden
Land sind wohl ursprung solcherlei Vorkommnisse.
Ich hoffe das Euch hiermit auch verständnis erwächst . für jene die schräk sind, und Euch
in eurer Intimsphäre verletzen . versucht immer zu verstehen wieso mensch ist was er ist,
denn ansonsten, wisst Ihr nicht wieso solche TYPEN existieren und mist bauen.
@Domian
Die Heldin der Szene
Jede "doppelt diskrimminierte" (Creditsystem jetzt nicht nur für Vorlesungsteilnahme, sondern auch für Diskriminierungen) Bewegung sollte sich davon distanzieren, dass so eine Person sie missbraucht, um sich statt dem Ruhm eines Preises ihr Image aufrecht zu erhalten und noch glatter zu lecken. Ganz offensichtlich scheinen die politischen Ambitionen dieser Person den - ich nenne es mal der einfachheit/kürze halber so - "humanistischen" in krasser Weise entgegen zu stehen.
Doing gender auf queer
Zu XXY:
"Den Typen selbst habe ich nur am Heinrichplatz gesehen, unterwegs wohl aber betrunkene Damen mit Deutschlandfarben, die der Demo verwiesen werden mussten,"
und überhaupt:
"Damen mit Deutschlandfarben" rausschmeißen, das klappt (nicht, dass ich dagegen wäre) - aber bei einem Belästiger bleibt es bei konsequenzlosen Worten...
Ein bißchen komisch, oder?
Nennung von Namen?
...