Neonazi kauft Immobilie bei Stade

Böser zionistischer Besatzer 23.06.2010 22:26 Themen: Antifa Antirassismus
Ende vergangener Woche ging ein Aufschrei durch Stade und Umgebung: Der Tostedter Neonazi Sebastian Stöber ersteigerte unauffällig ein ehemaliges Ausflugslokal in Hollern in der Nähe von Stade. Große Angst vor einem möglichen Nazitreffpunkt oder gar einem Schulungszentrum ging um. Nun gilt es als gesichert, dass Stöber das Lokal für den Motorradclub „Gremium“ kaufte.
Lange hatte man nichts mehr von Immobilienkäufen durch bekennende Nazis gehört, nun kam es ausgerechnet im nordniedersächsischen Stade dazu. Doch nicht etwa der abgenibbelte Jürgen Rieger kehrte von den Toten aus Walhalla zurück, sondern Sebastian Stöber aus Tostedt, ein bekannter Nationalist und Weggefährte von Stefan Silar. Am Donnerstag ersteigerte Stöber bei einer Zwangsversteigerung für 115 000 Euro das ehemalige Ausflugslokal „Zur Symphonie“ in Hollern, ca. 5 min. von Stade entfernt. Der Spediteur Stöber kandidierte im vergangenen Jahr im Landkreis Harburg bei den Bundestagswahlen für die NPD und ist Mitglied der Tostedter Neonazikameradschaft „Gladiator Germania“, die in den letzten Monaten durch brutale Übergriffe (versuchter Totschlag, schwere Körperverletzung, schwerer Hausfriedensbruch) auffiel. Sogleich ging ein Aufschrei durch die Hansestadt, Rufe nach einem Bündnis gegen Rechts wurden laut und es wurde gefordert, die juristischen Möglichkeiten zur Verhinderung eines befürchteten Neonazizentrums auszuloten.

Unklar war jedoch, wie Stöber das Gebäude nutzen wollte. Die Rede war von einem Neonazitreffpunkt oder gar einem rechten Schulungszentrum. Was das angeht ist der Landkreis Stade kein unbeschriebenes Blatt, so gab es noch bis vor einigen Jahren im nicht allzu weit entfernten Bargstedt die „NPD-Scheune“ von Adolf Dammann, in der es zu Schulungsveranstaltungen und Treffen kam. Jedoch musste das Gebäude aufgegeben werden.

Nun also Stade bzw. Hollern. Doch dann kam es schon am Freitagabend zur möglichen Wende: Gerüchteweise hatte Stöber das Lokal für den „MC Gremium“ gekauft, deren Mitglied er anscheinend ist, einer Rockergruppe mit engen Verbindungen zur organisierten Kriminalität. Die unheimliche Verbindung von Neonazis und Rockergruppen ist schon länger bekannt, die ablehnende Haltung gegenüber dem Gesetz und die hohe Gewaltbereitschaft eint. Außerdem gehen Anhänger der rechten Szene bewusst in die Rockerclubs, um lukrative Kontakte zur organisierten Kriminalität zu knüpfen. Mittlerweile gilt es als gesichert, dass aus dem Lokal ein Treffpunkt für die Rocker werden soll, erste Mitglieder wurden bereits vor Ort gesehen. Eine rechte Gesinnung könne man bei den Rockern nicht erkennen, es gehe denen ums Geld machen, nicht um Ideologie, so die örtliche Polizei.

Besser wäre es, dass Haus würde wieder wie von 1992 bis 1995 genutzt werden. Damals waren dort nämlich Asylbewerber untergebracht.
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Ergänzungen

ergänzung @ Leser_in

provinzantifa 24.06.2010 - 13:26
Du sagst "Das jetzt aus "dem Ding" ein Nazizentrum wird ist eher unwahrscheinlich, da in dem Haus noch andere Leute wohnen, laute KC Konzerte wären also eh nicht drin gewesen."

Also da muss ich dir zumindest teilweise widersprechen. Da Stöber jetzt scheinbar offiziell Eigentümer ist und somit auch die Mietverträge in sein Verfügung übergegangen sind, halte ich es für denkbar, dass er den Leuten da drin, sofern die nicht sowieso von alleine ausziehen, aus Angst vor Nazis oder Rockern, einfach eine fristgerechte Kündigung verpasst. Das geht dann zwar nicht von Heute auf Morgen, aber los wären sie die Bewohner_innen auf jeden Fall.

Ebenso denkbar finde ich, dass sich rechtsoffene Jugendliche, von denen es in und um Stade leider, wie wahrscheinlich fast überall auf dem Land, einen ganzen Haufen gibt, tatsächlich dort hin gezogen fühlen und so, auch wenn das Haus möglicherweise in erster Linie Rockerclub sein soll, von Stöber und seinen Kameraden politisiert werden.

Spekulationen helfen im Moment aber auch nicht wirklich weiter. Wichtig ist jetzt, dass wir vorsichtig sind und genau im Auge behalten was dort vor sich geht um dann, im Notfall, angemessen zu reagieren. Was auch immer das heißt.

ergänzung@provinzantifa

Leser_in 24.06.2010 - 14:33
An dieser Stelle muss ich aber auch dir widersprechen und etwas hinzufügen.

Ich zitiere einfach mal aus dem Tageblatt: "Mit der Versteigerung des Hauses wird Stöber zum Eigentümer. So richtig frei nutzen kann er das Grundstück nicht. Mehrere Mieter wohnen in der "Symphonie". Nach dem Wegzug von Vorbesitzer X nutzt ein Mieter das Haus ebenfalls als Bäcker. Nach gängiger Rechtsprechung werden die Mietverträge mit dem Verkauf erst einmal nicht hinfällig."

Natürlich hast du recht, einige der Leute vor Ort werden vielleicht aus Angst wegziehen, ob jetzt wegen den Nazis oder den Rockern. Aber wenn da ein Bäcker drin ist, ist es doch eher unwahrscheinlich, dass der einfach auszieht. Im Wochenblatt wurde geschrieben, dass der Bäcker wohl auch Kunden aus Stade anzieht und die Brötchen sehr beliebt seien, also das die Geschäfte gut laufen.

Brötchen gegen Nazis?!?

Wie auch immer, ich stimme dir zu, hier gibts zu viele rechtsoffene Jugendliche. Bleibt abzuwarten was passiert.

Nazi-Rocker nach Walhalla

Weiß-Blauer Stern Stade 24.06.2010 - 21:33
Nazi Zentrum oder Mc Gremium Clubhaus ist beides Scheisse ! Gegen ein Nazi Zentrum kann Mensch noch die " Zivilgesellschaft" mobilisieren . Bei der Organisierten Kriminalität werden wohl viele die Füße stillhalten . Im Neumünsteraner Red and White Forum wurde schon mitte Mai geposted das die Stader Gremium Leute Kumpels von Borchert sind.Und wenn die sich mit den " Braunen " Tacos und den Kontrabässen vereinigen es ne gefährliche Mischung gibt .Noch was zur Asylbewerber Unterkunft .Die Flüchtlinge haben damals unter Menschenunwürdigen Umständen gelebt. Dunkel ,Alte Tapeten ,Brandschutz ein Fremdwort ,im Niemandsland zwischen Obstbäumen . Zu Fuß 30min in die, Stadt und im dunkeln ohne Straßen Beleuchtung.







gremium und nazis

ich 25.06.2010 - 14:00
Wenn der Laden tatsächlich zu einem Clubhaus vom Gremium Mc umgebaut wird, werden dort sicher keine Neo-Nazi Konzerte stattfinden. Trotzdem wird es ein regionaler Treffpunkt für diese Gesocks werden. Sven Johanson aus Geesthacht ist dort ebenfalls Mitglied und hält beste Kontakte zu den Bandidos. Scheint mode zu sein, als "erwachsener" Fascho zu den "Bikern" zu wechseln.

noch was

aafa 30.06.2010 - 08:10

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