Neonazis an der Uni Rostock geoutet

Antifas aus Rostock 22.06.2010 14:21 Themen: Antifa Bildung
An der Universität Rostock wurden mit R. D. und A. S. heute Vormittag zwei Neonazis und ehemalige Aktivisten der „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) geoutet, die zuvor selbst in der Hochschule mit ihren außeruniversitären Aktivitäten hinter dem Berg hielten. Mit Flugblättern wurde an den Instituten für Immunologie in der Schillingallee sowie Germanistik in der August-Bebel-Straße über die neonazistischen Umtriebe von R D und A S informiert.
Achtung: Neonazi! – R. D.

Seit kurzer Zeit promoviert der einschlägig vorbestrafte Neonazikader R. D. am Institut für Immunologie der Universität Rostock. R. D. kann sich nicht nur für molekulare Prozesse begeistern, sondern ebenso für Ideologie und Gewalt des Nationalsozialismus. So war R. D. führender Kader der inzwischen verbotenen Neonazi-Organisation „Heimattreue Deutsche Jugend“ (HDJ).

Ziel der HDJ war es, Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 25 Jahren im Sinne der NS-Ideologie zu erziehen. Die Neonaziorganisation veranstaltete Zeltlager, die paramilitärisch ausgelegt waren und bei denen Jugendliche im Gebrauch mit Schusswaffen sowie über Scheinhinrichtungen unterrichtet wurden. In den Zelten, die mit Schildern wie „Führerbunker“, „Hitlerjugend“ und „Leibstandarte“ ausgeschrieben waren, wurden die TeilnehmerInnen militärisch gedrillt und ideologisch geschult. Der bundesweit organisierte Verein war eine Art neonazistische „Elite“, die völkische, rassistische, antisemitische und nationalsozialistische Ansichten weiter verbreitete. Der Verband Mecklenburg-Vorpommern war einer der aktivsten. Im März 2009 wurde die HDJ aufgrund ihres positiven Bezugs zum Nationalsozialismus, ihrer Gewaltverherrlichung und umfangreichen Waffenfunden verboten. Das Verbotsverfahren wurde unter anderem durch einen Polizeieinsatz in Mecklenburg-Vorpommern im August 2008 ins Rollen gebracht, bei dem ein HDJ-Zeltlager bei Hohen Sprenz aufgelöst worden war. In dem Zeltlager, an dem 40 Kinder teilnahmen, wurden Tücher mit Hakenkreuzen sowie einschlägig rechte Liedtexte beschlagnahmt. Eine weitere Grundlage für das Verbot waren Beweismittel, die bei bundesweiten Razzien im Oktober 2008 sichergestellt wurden. Auch in Mecklenburg-Vorpommern wurden 14 Häuser und Wohnungen durchsucht.

Darunter auch die Wohnung von R. D., der zu dieser Zeit noch in Greifswald wohnte und studierte. R. D. war damals offizieller Leiter der sogenannten „Sektion Nord“ der HDJ für Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie „Einheitsführer“ für „Mecklenburg und Pommern“. Erst im Mai diesen Jahres musste sich der Promotionsstudent vor dem Berliner Landgericht verantworten. Als Hauptangeklagter wurde er zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und fünf Monaten, die zu drei Jahren auf Bewährung ausgesetzt wurden, verurteilt. Er bastelte nicht nur mit Kindern Hakenkreuzmasken sondern hielt im Januar 2007 eine sogenannte Rasseschulung im „NPD-Heim“ am Harderberg ab. Gegen Eintritt referierte er für Minderjährige rassistisches Gedankengut, schwadronierte von „Großrassen“ und bezog sich positiv auf den Neonazikader Jürgen Rieger. Anhand von zwei Fotos veranschaulichte R. D. „die deutsche Maid“ und „den Juden“: auf dem einem war eine blonde junge Frau mit Hakenkreuzbrosche zu sehen und auf dem anderen der Fernsehmoderator Michel Friedman. Zum Ende der Veranstaltung führte er den Kindern den NSDAP-Propagandafilm der „Der ewige Jude“ vor.

Nicht nur vor Gericht versuchte sich R. D. als Aussteiger zu präsentieren. Auch in Rostock versucht er seine Aktivitäten in der HDJ als Jugendsünde zu verkaufen. Seine derzeitigen Aktivitäten sprechen jedoch eine andere Sprache. In der letzten Zeit nahm er an fast allen wichtigen Großveranstaltungen der rechten Szene teil. Zu Beginn des Jahres fuhr er zu Europas größtem Neonazi-Aufmarsch nach Dresden sowie 2009 zum Szene-Event „Fest der Völker“ in Pößneck. Im Mai 2009 verteilte Dam am Rande eines Festivals für Demokratie in Wismar zusammen mit David Petereit und anderen führenden Neonazis Flugblätter gegen jene Veranstaltung. Ihr „Bündnis für Tolerie und Demokranz“, mit dem sie auf der Internetplattform Studi-VZ werben, ist nicht nur ein schlechter Scherz, sondern eine Aktionsform der Ex-HDJler, um Strukturen und Netzwerke, die sich gegen Rassismus und Neonazis wenden, gezielt zu verhöhnen und zu schwächen. Weiter fungierte R. D. am 24. Oktober 2009 auf der NPD-Demonstration in Stralsund als Trommler (siehe Foto). Noch im April diesen Jahres nahm er an der Eröffnung des NPD-Bürgerbüros in Grevesmühlen teil. R. D. hat sich weder von seiner rechten Gesinnung noch von den alten HDJ-Strukturen losgesagt. R. D. vertritt weiterhin eine menschenverachtende Ideologie. Nun obliegt die Verantwortung der Universität Rostock, ob sie einen ideologisch gefestigten Rassisten weiterhin eine Promotion im Fach Biologie ermöglichen will, der Rassenkunde betreibt und sich auf pseudowissenschaftliche Biologen stützt. Das Greifswalder Technische Hilfswerk hat schon einmal vorgemacht, dass es möglich ist, sich R. D. und anderer rechter Kader zu entledigen.

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Achtung: Neonazi-Aktivistin! – A. S.

Als „Wolf im Schafspelz“, so präsentiert sich die aus Wismar kommende Germanistik- und Geschichtsstudentin A. S. selbst auf der Internetplattform Studi-VZ. Nicht selten spricht sich Schindler in Seminaren an der Universität Rostock für sexistische Verhältnisse – etwa: „Frauen an den Herd und zurück in die Küche“ – sowie für andere altbackene Vorstellungen aus. In anderen Zusammenhängen spricht A. S. allerdings deutlicher aus, was sie will – nämlich zurück zur „deutschen Volksgemeinschaft“, ganz im Sinne der nationalsozialistischen „Blut-und-Boden-Ideologie“.

Was damals die Hitler-Jugend umgesetzt hat, versuchte bis vor kurzem die „Heimattreue Deutsche Jugend“ (HDJ) wieder zu beleben. Die neonazistische Jugendorganisation wollte den Gedanken der „deutschen Volksgemeinschaft“ wieder vorantreiben. So organisierte die HDJ regelmäßig Zeltlager für Kinder und Jugendliche, die dort streng militärisch gedrillt und NS-ideologisch geschult wurden. Der Verein war bundesweit organisiert und eine Art neonazistische „Elite“ die völkische, rassistische, nationalistische und nationalsozialistische Ansichten weiter verbreitete. Der Ortsverband Mecklenburg-Vorpommern war einer der aktivsten. 2008 wurde in Hohen Sprenz ein Zeltlager der HDJ aufgrund von Nazipropaganda aufgelöst. Im März 2009 wurde der neonazistische Verein aufgrund des positiven Bezuges zum Nationalsozialismus und seinem Gewalt verherrlichenden Potential und umfangreicher Waffenfunde verboten.

A. S. war nicht nur des Öfteren Teilnehmerin von Zeltlagern der HDJ, sondern ist tief in jene Neonazi-Strukturen involviert. Sie engagierte sich mehrere Jahre für die neonazistische Jugendorganisation und pflegt auch nach dem Verbot Kontakte zu deren Kadern. Beispielsweise zu R. D., der erst vor kurzem wegen einer „Rasseschulung“ zu drei Jahren auf Bewährung verurteilt wurde, sowie zu dem bekannten Rostocker Neonazi David Petereit, der unter anderem für die NPD in der Rostocker Bürgerschaft sitzt. Im Mai vergangenen Jahres verteilte A. S. am Rande eines Festivals für Demokratie in Wismar zusammen mit Dam, Petereit und anderen führenden Neonazis Flugblätter gegen jene Veranstaltung. Ihr „Bündnis für Tolerie und Demokranz“, das im Internet firmiert, ist nicht nur ein schlechter Scherz, sondern eine Aktionsform der Neonazis, um Strukturen und Netzwerke, die sich gegen Rassismus und Neonazis wenden, gezielt zu verhöhnen und zu schwächen.

So trägt A. S. ihren Thorshammer nicht nur, weil sie ein Faible für germanische Mythologie hat. Sie vertritt eine menschenverachtende Ideologie, die der Idee einer humanistischen Wissenschaft klar entgegensteht. A. S. schwört auf die „deutsche Volksgemeinschaft“, verherrlicht damit die Verbrechen der Nationalsozialisten und vertritt mit allen Konsequenzen die NS-Ideologie.
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Ergänzungen

Zum Bild von A. S.

Beobachter 23.06.2010 - 11:16
Auf dem Outingflyer von A. S. ist sie mit einem Gewehr zu sehen.
Auf den ersten Blick sieht die Knarre recht "Spielzeugmässig" aus.

Es ist aber eine scharfe SchusswaffeS Obwohl dieer Karabiner ein eher kleines Kaliber zu haben scheint.
Der nicht vorhandene Magazinschacht bedeutet das es ein Karabiner ist der einzeln manuel nachgeladen werden muss. Luftgewehre die ähnlich aussehen haben an der Unterseite einen kleinen Magazinschacht für die Bleikügelchen.

Vieleich findet sich ja mal einer der die Nazisse mal auf die geltenden "Schusswaffengebrauchsbestimmungen" befragt, und wie sie zu der Knarre kommt. Auch das Führen und Schiessen solcher scharfer Waffen obliegt genauer Bestimmungen!

Der Karabiner sieht deutlich nach einer sich in privater Hand befindlichen Waffe aus!
Uralt und schlecht gepflegt! Die grüne Leine die als Riemen lieblos angebunden wurde ist ein weiterer Hinweis auf eine Waffe die nicht aus einem legalen Umfeld kommt.
Schiessvereine, Jäger und ähnliche in Deutschland legitimierte Waffenbesitzer gehen in der Regel deutlich pfleglicher mit ihren Waffen um.

War die zum Zeitpunkt der Aufnahme überhaupt schon Volljährig?

Ausserdem obliegt das töten von Tieren auch bestimmten tierrechtlichen Bestimmungen. (liebe Veganer und Tierechtler - ich weiss! eigentlich gar nicht!)

Eigentlich müsten sich gerade vier Dezernate der Polizei um diesen Fall prügeln!

Jugendschutz (minderjährige an Schusswaffen, Verstoss gegen die Aufsichtsplicht)
illegaler Waffenbesitz, (zumindest Verstoss gg geltende Schusswaffengebrauchsbestimmungen)
Tierschutzdezernat,
und
Mordkommission!
(immerhin hat sie einen Bullen erschossen)

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Fett! — afa

Was ist das denn — für ein outing, wenn