DVU floppte in Lauenburg

Vuvuzelas gegen Nazis 20.06.2010 12:10 Themen: Antifa
Am 19. Juni 2010 fand im schleswig-holsteinischen Lauenburg ein weiterer Akt im Sterbeprozess der "Deutschen Volksunion" (DVU) statt. Insgesamt 9 Nazis nahmen dort an einer "Kundgebung" statt. Das peinliche Stelldichein der Nazis stand unter dem Motto "Für Arbeit, Soziale Gerechtigkeit und Sicherheit". Allerdings interessierte sich niemand für die DVU, so dass die Nazikundgebung auf einem menschenleeren Platz stattfand.
Rund 150 Menschen protestierten lautstark gegen die Nazis und einige Tomaten und Paprika flogen auf die Nazis. Auf den Dächern am Kundgebungsort zeigte die Antifaschistische Aktion Flagge.
Beginnen sollte die Kundgebung eigentlich um 15 Uhr. Doch erst mit einstündiger Verspätung tauchten die 9 Nazis auf dem Marktplatz auf. Zuvor trafen sie sich in Geesthacht und ließen sich von der Polizei nach Lauenburg begleiten. Nachdem Christian Worch seine Lautsprecheranlage auf seinem PKW installiert hatte, hielt der Anmelder der Kundgebung und niedersächsische Landesvorsitzende der DVU, Hans-Gerd Wiechmann aus Betzendorf (Landkreis Lüneburg), eine Rede. Von seinen Ausführungen konnte mensch kaum etwas verstehen, denn zum einen war die Lautsprecheranlage zunächst falsch eingestellt und zu leise und zum anderen übertönten die protestierenden Menschen rund um den Marktplatz den Redebeitrag. Selbst die Polzeibeamte, die direkt am Marktplatz standen, fragten sich, was der aufgeregte Wiechmann da von sich gab. Nachdem Wiechmann nach 20 Minuten aus der Puste war, übergab er Christian Worch das Mirkofon. Worch sprach ebenfalls rund 20 Minuten, unterbrochen von einigen fliegenden Tomaten, wobei ihm selbst die KundgebungsteilnehmerInnen nicht mehr zuhörten. Dannach beendete Wiechmann seine Veranstaltung und die Nazis packten ihre Sachen wieder zusammen. Unter Polizeischutz verließen sie dann schleunigst den Ort.

Neben Hans-Gerd Wiechmann nahmen 3 Mitglieder der DVU aus Schleswig-Holstein (darunter die Landesvorsitzende Ingeborg Lobocki), drei Mitglieder der Jungen Nationaldemokraten aus Lüneburg sowie Christian Worch mit einer weiblichen Begleitung teil. Angekündigte Unterstützung aus den DVU-Landesverbänden Thüringen und Bremen unterblieb. Die rasant abnehmende Mitgliedschaft der DVU nahm sich eine Wahlkampfparole ihrer Partei zu Herzen: "Schnauze voll!"

Die NPD aus dem niedersächsischen Lüneburg dürfte nicht erfreut über die Teilnahme der drei Jn´ler sein. Gilt der ehemalige Polizeibeamte Wiechmann dort als VS-Spitzel und Querulant. 2008 wurde Wiechmann aus der NPD ausgeschlossen.

Für die DVU war dies eine erneute Niederlage. Innerhalb der DVU tobt ein Machtkampf und mehrere langjährige Funktionäre haben der Partei den Rücken gekehrt. Eine Gruppe um Hans-Gerd Wiechmann, die von Christian Worch unterstützt wird, versucht seit einiger Zeit den Bundesvorsitzenden der DVU, Matthias Faust aus Hamburg, abzusetzen. Dieser hat nun eine Bundesvorstandssitzung, zu der nicht er eingeladen hatte, sondern seine Kritiker, gerichtlich untersagen lassen. Wortführer der Kritiker von Matthias Faust ist Hans-Gerd Wiechmann. Dieser will sich als Bundesvorsitzender wählen lassen. Die Kämpfe innerhalb der Nazipartei sind die letzten Zuckungen der DVU.

Wiechmann hat in den letzten Monaten schon zwei Kundgebungen in Schleswig-Holstein durchgeführt, wo er ebenfalls Unterstützung durch Christian Worch erhielt. Am 6. März 2010 mit ca. 10 TeilnehmerInnen in Husum und am 17. April 2010 mit ca. 20 TeilnehmerInnen in Plön. Wiechmann hat vor einiger Zeit angekündigt, nach seiner "Offensive" in Schleswig-Holstein, vier Kundgebungen in Niedersachsen anzumelden. Antifaschist_innen dürfen gespannt sein...

Die Proteste gegen die Naziversammlung verliefen überraschend erfolgreich. Schon um 14 Uhr trafen sich rund 70 Bürger_innen zu einer Kundgebung und Umzug um den Marktplatz. Nachdem ein Redner der Partei Die Linke diese Kundgebung beendete, versammelten sich die Menschen rund um den Marktplatz. Dieser ist nur durch zwei Straßen und zwei schmale Zugänge zu erreichen. Zu den protestierenden Bürger_innen gesellten sich Antifaschist_innen aus Lauenburg und Umgebung. Unter den protestierenden Menschen befanden sich erfreulich viele migrantische Jugendliche. Gemeinsam postierte mensch sich am Marktplatz und nahm die Nazis in Empfang. Unüberhörbar waren dabei die Vuvuzelas.
Auch über den Köpfen der Nazis waren Antifaschist_innen aktiv. Zweimal schwenkten Antifas die Fahne der Antifaschistischen Aktion auf einem Hausdach.

Die Polizei, die mit einem größeren Aufgebot vor Ort war, beschränkte sich darauf, die Nazis auf den Platz zu geleiten und diesen abzuriegeln. Gegen den Lärm um den Marktplatz unternahm sie nichts. Auch die fliegenden Tomaten und Paprika schienen sie nicht sonderlich zu interessieren. Offensichtlich war die Polizei von der Größe der Proteste überrascht.

Antifaschist_innen genossen den restlichen Tag in den Cafe´s Lauenburgs und sehen weiteren Aktivitäten von Wiechmann und Co. gelassen entgegen. Hätte Wiechmann nicht seinen nationalistischen und rassistischen Gedankenmüll im Kopf, so wäre er eine starke Waffe gegen Naziparteien. Nicht nur das die Menschen über solch peinliche Auftritte wie in Lauenburg herzhaft lachen können, auch die Mitgliedschaft und Aktivitäten von Wiechmann in einer Nazipartei führt dort unweigerlich zu internen Machtkämfen. 2005 hinterließ Wiechmann einen zerstörten Landesverband der Republikaner. 2006 – 2008 sorgte er für Auseinandersetzungen in der niedersächsischen NPD. Gleichzeitig sprengte er sein eigenes "Sozialpatriotisches Bündnis" und nun zerlegt er noch die DVU. In diesem Sinne darf Wiechmann weitermachen...
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

naja Artikel stimmt nicht wirklich

unwichtig 20.06.2010 - 15:27
Die DVU hätte mit sicherheit 40 Personen mehr da gehabt wenn wir das nicht verhindert hätten!
In Bargteheide haben wir etwa 50 Nazis daran gehindert in die Bahn richtung Lauenburg zu gelangen.
So mussten dort bereits etwa 20 Nazis in andere Richtung abreisen.
Wir organisierten darauf genug Leute um in der Bahn dafür zu sorgen das die nicht ankommen.
Wir konnte die Bahn kurzfristig aufhalten und kurz vor Lauenburg gab es noch etwa 30 Nazis in der Bahn die wir jedoch gekonnt dran hinderten zum DVU Trffpunkt zu gelangen.
Gleichzeitig versuchten etwa 10 Nazis mit Auto´s nach Lauenburg zu gelangen, dabei blieb leider ein Nazi Auto auf der Strecke.
Sollte schon erwähnt werden da die DVU wohl hier doch in der Lage war zu mobilisieren.
Worch konnte leider nicht aufgehalten werden da er um unsere Leute fuhr und dabei in kauf nahm welche vo uns zu verletzen oder gar zu töten!

von unwichtig kein fake

dagegengewesen 21.06.2010 - 06:57
man brauch sich nur die fotos aus bargteheide anschauen und mit anderen dvu veranstaltungen vergleichen.
man stellt fest: diese personen sind sonst auf dvu veranstaltungen anzutreffen!
was mir auffällt ist das auch die polizei teilnehmer der dvu veranstaltung hinderte an ihren kungebungsort zu gelangen. das konnte ich selber beobachten!
da das auch von antifas beobachtet wurde gab es danach eine kleine verfolgungsjagt und die dvu mitglieder versuchten danach wohl nicht mehr zu ihren führer wichmann zu gelangen.
was auch dafür spricht das welche aus bargteheide dahin wollten ist das worch dort aufgeschlagen ist und auch der polizei mitteilte man müsste noch auf kameraden warten.
natürlich gibt es keine direkte bahnverbindung das erklärt auch warum unterwegs von aktiven antifas dafür gesorgt werden konnte das mindestens 10 personen der dvu vorzeitig eine rückreise antraten!
vergleiche dazu auch die berichte über bargteheide und die ergänzungen!

Neonazi Bargteheide

mm 21.06.2010 - 07:11
hier mal was das bei dem artikel über Bargteheide steht
ist also kein fake das die dort unterstützung bekommen sollten!
und es ist wirklich leicht zu überprüfen das sich in bargteheide dvu mitglieder befanden!
vergleicht mal die fotos auf recherche nord!

redet doch mal vom erfolg!
autonom 20.06.2010 - 18:30
wir konnten zumindest verhindern das diese spaken nach ihrer lächerlichen aktion noch nach Lauenburg fuhren!
Wenn nun einer sagen möchte die hätten doch nie die dvu unterstützt dann schaut euch mal die fotos der teilnehmer an und vergleicht mit dvu veranstaltungen!
nur worch war leider nicht aufzuhalten!
erschreckend das an einem tag eine dvu und npd veranstaltung stattfand und es wohl absprachen gab sich gegenseitig zu unterstützen!

Nazi-Kommentare

Michi 21.06.2010 - 11:19
Vielleicht könntet Ihr mal diese drei Nazi-Kommentare löschen...!?

Es ist wohl klar ersichtlich, daß hier versucht werden soll, die Flopp-Veranstaltung im Nachhinein "aufzuhübschen". Es waren 9 Leute, mehr waren auch nicht zu Wiechmanns Rentnertruppe unterwegs!

@Michi

Lüneburger 21.06.2010 - 11:39
dann bitte ich um erklärung warum denn in Bargteheide DVU Mitglieder waren die sich dort noch mit Worch unterhalten haben und warum Worch in Lauenburg mit der Polizei redete und sagte es seien noch welche mit der bahn unterwegs.
und warum sollten gerade an diesem tag dvu leute die ansonsten auf jeder veranstaltung der dvu anzutreffen sind diesmal nicht da waren aber in bargteheide da waren.
und komisch das ich welche diser dvu hanseln in lauenburg gesehen habe!
und komisch das JN leute aus lüneburg da waren. das deutet auch auf enge zusammenarbeit hin!
man sollte nicht die augen verschliessen vor dem was wirklich abging!

Einige weitere Fotos

aus 22.06.2010 - 21:30
Bargteheide und Lauenburg gibt es auf  http://www.ahl-antifa.org

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

@Michi — Marcel

Blödsinn — Ergänzer

@Ergänzer — nocheinergänzer