Kraftvolle Antifa-Demo in Aachen
Als Reaktion auf dutzende, sich anhäufende Naziangriffe in Aachen, auf das Autonome Zentrum und gegen Leute aus dem linken Spektrum, fand am 18.06.2010 eine antifaschistische Solidaritätsdemo statt, für die aus ganz NRW mobilisiert wurde. Ich schildere hier meine persönlichen Eindrücke der Demo.
Schon kurz vor der Demo sammelten sich laut Polizei etwa 500 Antifas vor und in dem Autonomen Zentrum Aaachen; gekommen waren Leute aus Köln, Bonn, Duisburg und vielen anderen Städten im Ruhrgebiet. Relativ pünktlich startete die Demo dann um 20 Uhr laut und zog kraftvoll durch Aaachen. Die Demo lief in den vordersten Reihen in Ketten und mit Seitentransparenten und wir zogen dabei schnell, entschlossen und laut durch die Stadt.
Direkt am Anfang konnte ich einen Nazi sehen, der uns den Mittelfinger zeigte; auf diesen wurde von der gesamten Demo aber sehr gelassen reagiert. Später wurden aus einzelnen Häusern Fotos gemacht, auf einem Balkon war höchstwahrscheinlich ebenfalls ein Nazi, der filmte. Eine Gruppe von Jugendlichen, die erst als Nazi identifiziert wurden, entpuppte sich dann doch als Gruppe von apolitischen schaulustigen Jugendlichen. Insgesamt war es überraschend ruhig, was Nazis anging. Gerüchten zu Folge wurden schon am frühen Mittag etwa 20 Nazis von der Polizei gekesselt und Platzverweise verteilt.
Ebenfalls relativ früh hatte sich eine Gruppe von vielleicht 50 Personen abgespalten, um ggf. in der Stadt nach Faschos zu suchen. Diese wurde von der Polizei leider sofort gekesselt; die Demo stoppte, solidarisierte sich mit den Leuten und sie wurden nach ein paar Minuten wieder freigelassen.
Ab der Mitte begann dann langsam der wirklich nervende Bullenstress. Angeblich weil ein Transparent zu hoch gehalten wurde, wurde die Demo für etwa 20 Minuten gestoppt. Nach einem Versuch, nach vorne zu laufen, wurde von der Polizei sofort Pfefferspray eingesetzt, welches mehrere Genossen abbekamen. Weitere ~15 Minuten Warten war die Folge, was die neben der Demo stehende Döner-Bude sehr freute.
Ncoh mindestens zwei Mal stoppte die Polizei die Demo wieder und wieder, weil ja angeblich das Fronttransparent zu hoch gehalten würde. Die Demo blieb aber ruhig und friedlich. Die komplette Demo flog keine Flasche, kein Stein, kein gar nichts.
Zwei bis drei Minuten vor Ende der Demo wurde dann aus der Demo heraus nach ein Bengalo gezündet, der die ganze Demonstration in ein schönes rot tauchte und alle noch einmal in Höchststimmung versetzte. Hier griffen die Bullen glücklicherweise nicht ein - wir waren wie gesagt kurz vor dem Ziel und die wollten wohl auch nach Hause. Der Bengalo wurde dann weit weggeworfen und wir kamen am AZ an.
Im AZ gab es noch VöKu, die meisten Demonstranten von Auswärts reisten aber gemeinsam ab, um sicher und schnell nach Hause zu kommen.
Pressebericht und Fotos: http://www.an-online.de/lokales/aachen-detail-an/1323391?_link=&skip=&_g=Ueberwiegend-friedlich-500-Menschen-demonstrieren-gegen-Rechts.html
Direkt am Anfang konnte ich einen Nazi sehen, der uns den Mittelfinger zeigte; auf diesen wurde von der gesamten Demo aber sehr gelassen reagiert. Später wurden aus einzelnen Häusern Fotos gemacht, auf einem Balkon war höchstwahrscheinlich ebenfalls ein Nazi, der filmte. Eine Gruppe von Jugendlichen, die erst als Nazi identifiziert wurden, entpuppte sich dann doch als Gruppe von apolitischen schaulustigen Jugendlichen. Insgesamt war es überraschend ruhig, was Nazis anging. Gerüchten zu Folge wurden schon am frühen Mittag etwa 20 Nazis von der Polizei gekesselt und Platzverweise verteilt.
Ebenfalls relativ früh hatte sich eine Gruppe von vielleicht 50 Personen abgespalten, um ggf. in der Stadt nach Faschos zu suchen. Diese wurde von der Polizei leider sofort gekesselt; die Demo stoppte, solidarisierte sich mit den Leuten und sie wurden nach ein paar Minuten wieder freigelassen.
Ab der Mitte begann dann langsam der wirklich nervende Bullenstress. Angeblich weil ein Transparent zu hoch gehalten wurde, wurde die Demo für etwa 20 Minuten gestoppt. Nach einem Versuch, nach vorne zu laufen, wurde von der Polizei sofort Pfefferspray eingesetzt, welches mehrere Genossen abbekamen. Weitere ~15 Minuten Warten war die Folge, was die neben der Demo stehende Döner-Bude sehr freute.
Ncoh mindestens zwei Mal stoppte die Polizei die Demo wieder und wieder, weil ja angeblich das Fronttransparent zu hoch gehalten würde. Die Demo blieb aber ruhig und friedlich. Die komplette Demo flog keine Flasche, kein Stein, kein gar nichts.
Zwei bis drei Minuten vor Ende der Demo wurde dann aus der Demo heraus nach ein Bengalo gezündet, der die ganze Demonstration in ein schönes rot tauchte und alle noch einmal in Höchststimmung versetzte. Hier griffen die Bullen glücklicherweise nicht ein - wir waren wie gesagt kurz vor dem Ziel und die wollten wohl auch nach Hause. Der Bengalo wurde dann weit weggeworfen und wir kamen am AZ an.
Im AZ gab es noch VöKu, die meisten Demonstranten von Auswärts reisten aber gemeinsam ab, um sicher und schnell nach Hause zu kommen.
Pressebericht und Fotos: http://www.an-online.de/lokales/aachen-detail-an/1323391?_link=&skip=&_g=Ueberwiegend-friedlich-500-Menschen-demonstrieren-gegen-Rechts.html
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Berichte & Fotos von der Demo
http://www.flickr.com/photos/strassenstriche/sets/72157624181236485/
Bericht Aachener Zeitung - Explosive Stimmung in der City:
http://www.az-web.de/lokales/aachen-detail-az/1323467/Explosive-Stimmung-in-der-City
Ein Click auf diesen Link lohnt sich immer:
http://klarmann.blogsport.de
türkisch [ @-news]
http://efendisizler.blogsport.de/2010/06/19/aachen-almanya-500-uezerinde-anti-fasist-18-06-2010-tarihinde-nazi-saldirilarina-karsi-yan-yana-geldi/
Solidarische Grüsse
Info internationala
http://www.internationala.org/index.php/direnis/fasizme-karsi/844-aachen--almanya--500-uezerinde-anti-faist-nazi-saldrlarna-kar-yan-yana-geldi.html
Bengalo wurde gezündet...
Erfolg
Alles in allem halte ich die Demo für einen Erfolg, auch wenn ich mir vielleicht entsprechend des Aufrufs ein kollektiv direkteres Vorgehen gewünscht hätte.
Gibt es noch Berichte zur Nacht?
KEKSE
Ich will auch ein Stück vom Kuchen (mindestens):
http://klarmann.blogsport.de/2010/06/19/gegenrechts-ueberwiegend-friedlich-500-menschen-demonstrieren-gegen-rechts/#comment-43230
500 - ich sehe da mindestens 1000
da waren mindestens 1000 leute mit dabei!
kritik
Einzelheiten jedoch hätten lieber anders laufen sollen: Insbesondere war der Durchbruchsversuch nach der Absperrung durch die Bullen wenig erfolgversprechend. Es ist einfach nur dümmlich, wenn Leute aus der vierten oder fünften, von der zehnten Reihe gar nicht erst zu sprechen, anfangen, als Signal für einen Durchbruchsversuch von fünf an runterzuzählen und sich dann der Rest anschließt. Die Bullen wissen so ganz genau, wann der Durchsbruchversuch erfolgt und sind wenig überrascht. Außerdem haben sie, da ja seit einigen Jahren massiv Pfefferspray eingesetzt wird, ein einfaches Mittel, so einen kläglichen Versuch zu stoppen. Und ein paar Leute haben echt unangenehme Folgen davon.
Mehrere der gerufenen Parolen waren doof. Den Höhepunkt an Ekelhaftigkeit stellt der Spruch "Nazis töten ist kein Mord" dar - ein Spruch, der den Tod von Menschen fordert und beschönigt, hat auf einer Demo von Nazis seinen Platz, bei der Hisbullah oder ähnlichen Organisationen. Aber nicht auf einer antifaschistischen Demo!
Lächerlich waren auch die Versuche einiger profilsüchttiger Anarchos, die Parolen mit positivem Bezug auf Kommunismus umzudichten und zu übertönen. Andersrum kam so etwas, das muss man dazu sagen, nicht vor.
Auch die Parole "Ihr habt das Spiel verloren" ist wenig zielführend. Ich dachte, es ginge auch darum, von dem, was sich in Aachen so Zivilgesellschaft schimpft, eine Beschäftigung mit dem gravierenden Naziproblem einzufordern. Zwar ist es immer auch sinnvoll, dem als Fußballbegeisterung daherkommenden Deutschnationalismus etwas entgegenzusetzen. Aber gerade hier kommt es am ehesten zur Solidarisierung der Zivilgesellschaft mit dem Deutschnationalismus der Nazis, die als harmlose Fußballfans dargestellt werden.
Zuletzt: es gab eine Gruppe etwas proletenhaft daherkommender, sehr kurzhaariger Antifas, die sowohl von den Bullen als auch von verschiedenen Antifas immer und immer wieder als Nazis identifiziert wurden. Daher könnte auch das Gerücht stammen, eine Gruppe Nazis habe bei Ankunft des Zuges aus Köln, Duisburg etc. am Bahnhof rumgelungert.
Weitere Fotos...