Besetzung Bensheim

Maraldo 11.06.2010 21:49 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Im Laufe des heutigen Abends wurde in der Rheinstraße in 64625 Bensheim eine alte Kaserne besetzt, dort wird unter dem Namen Juz Maraldo ein Jugendzentrum entstehen. Die Besetzung erfolgt auf den erdrückenden Mangel an unkommerziellen und selbstverwalteten Freiräumen in Bensheim und der Region. Der Kommentar des Jugenddezernenten der Stadt Bensheim Matthias Schimpf: »Wenn ihr ein Juz wollt, dann müsst ihr es euch holen!« und die geräumte Besetzung in Darmstadt gaben weiteren Anstoß in Bensheim in Haus zu besetzen. Der Name „Juz Maraldo“ bezieht sich auf Gretel Maraldo, eine Widerstandskämpferin der Edelweißpiraten im Dritten Reich, die am Kirchberg in Bensheim ermordet wurde.
Im Laufe des heutigen Abends wurde in der Rheinstraße in 64625 Bensheim eine alte Kaserne besetzt, dort wird unter dem Namen Juz Maraldo ein Jugendzentrum entstehen. Die Besetzung erfolgt auf den erdrückenden Mangel an unkommerziellen und selbstverwalteten Freiräumen in Bensheim und der Region. Der Kommentar des Jugenddezernenten der Stadt Bensheim Matthias Schimpf: »Wenn ihr ein Juz wollt, dann müsst ihr es euch holen!« und die geräumte Besetzung in Darmstadt gaben weiteren Anstoß in Bensheim in Haus zu besetzen. Der Name „Juz Maraldo“ bezieht sich auf Gretel Maraldo, eine Widerstandskämpferin der Edelweißpiraten im Dritten Reich, die am Kirchberg in Bensheim ermordet wurde.

In Bensheim gibt es seit Jahrzenten kein selbstverwaltetes Jugendzentrum, obwohl der Jukuz Verein, und viele Jugendliche, seit Jahren mit der Stadt Diskussionen führen. Das existierende Jugendzentrum in Bensheim ist durch seine Lokation vollkommen unzureichend. Allein durch seine geringe Größe bietet es Jugendlichen keine Möglichkeit mit Konzerten, Partys und einem ausreichend großem Café sich frei zu entfalten. Zudem sind die Jugendlichen durch eine Glasfassade, einer dauerhaften Überwachung von Außen ausgesetzt. Da es auf den sogenannten Jugendforum zu keinen befriedigenden Resultaten kahm und die Jugendlichen immer mit dem Mangel eines geeigneten Objektes hin gehalten wurden, haben sich Jugendliche zu einem Bündnis zusammengeschlossen. Dieses Bündnis beschloss, sich selbst um eine Lokation zu kümmern. Als dann in Darmstadt die Neckarstraße 5 geräumt, gab es aus Solidarität einen weiteren Grund die Besetzung durch zu führen.

Da noch nicht sicher ist wie lange die Besetzung gehalten werden kann, wird ein Programm gemeinsam erarbeitet. Geplant ist schon, in den nächsten Tagen eine Daueraustellung zu »Gretel Maraldo – Edelweißpiraten« einzuricheten. Zudem soll es Vorträge zum Thema Veganismus, Drogen und das Benutzungshandbuch des Juz geben. Mindestens einmal Täglich gibt es gegen Spende eine vegane Vokü. Außerdem wurde eine eigene Zeitung gestaltet und gedruckt. Die BenutzerInnen sind dazu aufgerufen das Jugendzentrum mit zu gestalten.
Infos und Kontakt gibt es auf der Homepage.

Laber nicht! Besetzt endlich. Dieses Juz gehört Allen!
Für ein selbstbesimmtes Leben, Freiräume schaffen!



Der Zeit findet die Räumung statt! Infos Folgen!
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Ergänzungen

ED Behandlung

Maraldo 11.06.2010 - 22:17
Personalien werden gerade festgestellt!
ED-Behandlung soll folgen.

Erste sind draußen

Maraldo 11.06.2010 - 22:51
Die ersten sind draußen ohne ED-Behandlung

Neuigkeiten

(muss ausgefüllt werden) 12.06.2010 - 09:22
Gibts schon was neues? Also mal Fakten zur Räumung und was danach geschah. Außer Gerüchten kommt hier nämlich ncihts an.
Wie kann mensch euch unterstützen?

Ich wünsche euch viel Kraft!

Gedächtnisprotokoll

Rein subjektiv 12.06.2010 - 11:43
Gegen 9 Uhr kam eine Gruppe von circa 35 Leuten vom Schleusungspunkt bei der Besetzung an. Von da an lief Musik, es waren Leute auf dem Gelände unterwegs aber die Tür der Halle wurde immer geschlossen gehalten. Das Tor zum Hof wurde offengelassen. Gegen 10 Uhr kamen dann zwei Streifenpolizist_innen, die vermutlich von Nachbar_innen gerufen wurden. (Manche Anwohner_innen waren der Idee jedoch nicht abgeneigt. Anscheinend wurde auch Leuten von Außerhalb freundlich erklärt, wo denn die anderen sind)
Nach einem kurzen Gespräch mit den zwei Cops, in dem die Besetzer_innen klargestellt haben, dass sie das Gebäude nicht verlassen werden und auch nicht ihre Personalien abgeben werden, wurde innen ein Plenum einberufen. Als circa 6 Bullen da waren, schaften sie es irgendwie die Tür zur Halle aufzumachen und sind reingekommen. Die Besetzer_innen demonstrierten Gelassenheit und Entschlossenheit. Nach mehreren missglückten Versuchen einzelne rauszuziehen und verantwortlich zu machen, bildeten die Leute Ketten und reagierten mit »Kameramann, Arschloch!« auf die Versuche eines Bullen die Leute abzulichten. Zum Teil wurden von den Bullen schon Teleskopschlagstöcken gezückt, es herrschte eine sehr angespannte Atmosphäre.

Nach einer weiteren Dreiviertelstunde, in der erfolglos versucht wurde zu verhandeln, kamen auch noch mehrere Sixxer und Polizeihunde.

In einem Deliplenum entschlossen sich die Anwesenden geschlossen rauszugehen, und damit in Kauf zu nehmen ihre Personalien abgeben zu müssen. Die eingelagerten Materialien wurden kollektiv rausgeschleppt und abtransportiert. Vor dem Gelände wurde weiter agressiv gegen die wartenden Bestzer_innen vorgegangen. Es wurde provoziert und geschubst.

Nachdem Platzverweise verteilt waren und alles weggeschafft worden war, streuten sich die Besetzer_innen in das Bensheimer Bürgerfest.

Um circa 12 Uhr war das Gelände wieder verlassen.

Heute ist nicht aller Tage! Wir kommen wieder, keine Frage!

Rhein Neckar Ticker

Beobachter 12.06.2010 - 20:33


Bensheim: Polizei räumt Haus in der Weststadt



12.06.10, 0:04



Bensheim. Die Polizei hat am Abend mit einem Großaufgebot an Beamten ein Haus in der Weststadt geräumt. In dem seit längerer Zeit leerstehenden Anwesen nahe der Fabrikstraße hatten Jugendliche sich offenbar zum Feiern getroffen. Ob die Jugendlichen geplant hatten, das Haus auf Dauer besetzt zu halten, ist bislang unklar. Vonseiten der Gruppe war die Rede von einer Protestaktion zur Durchsetzung eines Jugendzentrums in dem Gebäude. Möglicherweise war eine ähnliche Aktion in Darmstadt vor einigen Tagen der Anlass. Dabei hatte eine Gruppe ein Haus für mehrere Stunden besetzt gehalten, um gegen die Wohnungsnot in der Stadt zu protestieren. (tm)

Neckar 5

jk 12.06.2010 - 20:45
Genau genommen wurde das Neckar5 ja mehr oder weniger freiwillig verlassen und nicht geräumt.

@jk

neckar5 13.06.2010 - 02:13
Nein. Die Personen im Haus sahen sich aufgrund verschiedenster Punkte, unter anderem durch die Androhung von Gewalt, dazu gezwungen das Haus zu verlassen. Wenn du jemandem sagst, er/sie solle verschwinden, da du ihm/ihr sonst was auf die Nase gibst, kannst man ja auch nicht davon sprechen, die Person sei freiwillig gegangen.

Außerdem hat eine Räumung viele Gesichter...

Die Homepage

Maraldo 14.06.2010 - 11:17


Hier die Homepage vom JUZ

 http://juzmaraldo.blogsport.de/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

-Aktion- — xxx

Schade... — bensemer

Mobi — Heidelberger_in