MeckPomm stoppt den Castor

MeckPomm atomfrei 10.06.2010 22:50 Themen: Atom
Der für dieses Jahr angekündigte Castor nach Lubmin bei Greifswald kommt nicht durch. Damit das passiert trafen sich heute Anti-Atom-Aktive in Rostock zu einem überregionalen Vernetzungstreffen.
Im Mai dieses Jahres genehmigte das Bundesamt für Strahlenschutz Castortransporte nach Lubmin bei Greifswald in MV. Um dies zu verhindern und das weitere Vorgehen gegen den Schienentransport unter anderem aus der Forschungsanlage Karlsruhe zu planen trafen sich Menschen aus über 10 Organisationen in Rostock.
Geplant ist am Tag X den Castor-Transport möglichst oft und möglichst lange zu verhindern, sodass der Transport möglichst teuer wird und wir mit Druck auf der Straße dem sofortigen Ausstieg aus der atomaren Energie ein Stück näher kommen.
Dieses Treffen ist der Auftakt gewesen für eine Mobilisierungskampagne, die im Sommer anlaufen soll. Um den Castor möglichst effektiv zu blockieren sind alle Menschen dazu aufgerufen am Tag X nach Greifswald zu kommen um auf dem etwa 20 km Teilstück zwischen Greifswald und Lubmin zu blockieren, zu demonstrieren, sich zu anzuketten, zu sägen, zu buddeln,zu klettern und noch mehr. Alle die nicht nach Greifswald kommen können dürfen an ihrem Streckenabschnitt vor der Haustür den Castor blockieren, so dass alle merken "Lubmin ist überall - Tag X wir stellen uns quer"

In den kommenden Monaten finden verschiedene Aktionen statt um MV und alle Menschen startklar für den Castor zu machen:

24.-28. Juli "Strahlender Urlaub an der Ostseeküste" in Greifswald und Lubmin

Am 24. Juli findet das zweite überregionale Vernetzungstreffen gegen den Lubmin-Castor statt.
Bis zum 28. Juli ist die "Baltic-Sea-Infotour" in Greifswald zu Gast mit Workshops, Vorträgen, Aktionen und mehr.
 http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/Action:Infotour_Around_The_Baltic_Sea
Alle interessierten Leute sind eingeladen mit uns gemeinsam den Widerstand zu planen und gleichzeitig Urlaub an der Ostsee zu machen.

Im September ist ein öffentliches Blockadetraining an oder auf der Castorstrecke in Greifswald geplant.

Im Oktober möchten wir die bundesweite Herbstkonferenz der Anti-Atom-Bewegung nach MV holen.

Weitere Infos folgen aber noch.

Desweiteren wird es in vielen Städten Aktionen zum Castor nach Lubmin geben.
Mach doch auch was in deiner Stadt.
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Ergänzungen

CASTOR aus Karlsruhe nach Lubmin genehmigt

Atomnix 13.06.2010 - 11:06
Am 11.06.10 hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter einen Atommüll-Transport von fünf Castor-Behälter mit HAW-Glaskokillen aus der ehemaligen Wiederaufarbeitungs-Anlage in Karlsruhe in das Zwischenlager Nord (ZLN) in Lubmin genehmigt.
Das BfS teilt in der Pressemitteilung 09 "Genehmigung für Transport hochradioaktiver Abfälle zum Zwischenlager Nord der Energiewerke Nord GmbH erteilt" mit: "Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat die am 10.06.2009 beantragten Transporte von fünf Behältern mit hochaktiven Glaskokillen von der WAK Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe Rückbau- und Entsorgungs-GmbH, Eggenstein-Leopoldshafen, zum Zwischenlager Nord in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) genehmigt.
Die Beförderungsgenehmigung wurde erteilt, nachdem die Erfüllung der Genehmigungsvoraussetzungen nach § 4 Atomgesetz festgestellt worden war. Bei diesen genehmigten Transporten werden Behälter vom Typ CASTOR HAW 20/28 eingesetzt. Bei der Transportgenehmigung handelt es sich um eine sogenannte gebundene Entscheidung. Das heißt, dass die Genehmigungsbehörde den Antrag positiv bescheiden muss, wenn die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind.
Wann von der erteilten Genehmigung, die bis zum 13.12.2010 befristet ist, Gebrauch gemacht wird, liegt bei der Genehmigungsinhaberin, der Nuclear Cargo + Service GmbH. Konkrete Transporttermine müssen nach Auflagen des BfS mit den Innenministerien der vom Transport berührten Länder vorher abgestimmt werden."
Die Genehmigung für die Einlagerung von HAW-Glaskokillen in fünf Castor-Behältern aus der stillgelegten Wiederaufarbeitungs-Anlage Karlsruhe in das Zwischenlager Nord war vom BfS bereits am 24.02.09 erteilt worden.

Nach aktuellen Angaben der Energiewerke Nord GmbH (EWN) wurde am 07.06.10 in der Verglasungseinrichtung Karlsruhe (VEK), die sich auf dem Gelände der ehemaligen Wiederaufarbeitungs-Anlage Karlsruhe (WAK) befindet, die 115. Glaskokille hergestellt. Demnach sind bereits 84 Glaskokillen in drei Castor-Behälter verladen, für Ende Juni ist die Beladung des vierten Castor-Behälters geplant. In der Summe lagerten auf dem Gelände der WAK ca. 60 m3 HAWC (High Active Waste Concentrate) in zwei Tanks, berichten die EWN im Rückblick. Beide HAWC-Tanks sind inzwischen entleert. Am 07.06.2010 erfolgte der letzte HAWC-Transfer vom Lagergebäude LAVA (Lagerungs- und Verdampfungsanlage) in die VEK. Laufen die Arbeiten wie bisher weiter, so wird "der Hauptverglasungsprozess bis zur Jahresmitte beendet" sein. Eine umfangreiche Spülung aller mit HAWC beaufschlagten Komponenten und die Verglasung dieser Spüllösungen schließt sich dann noch bis voraussichtlich Ende 2010 an
Voraussichtlich ab Herbst 2010 sollen die etwa 130 hochradioaktiven HAW-Glaskokillen in fünf Castor-Behältern auf dem Schienenweg in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Lubmin befördert werden. - Vom BfS ist die dazu notwendige Transportgenehmigung am 11.06.10 erteilt worden.

Am 30.04.10 war vom BfS nicht nur der näXte Gorleben-CASTOR aus der französischen Plutonium-Fabrik in La Hague für die Beförderung von hoch radioaktiven Glaskokillen in Castor-Behältern vom Typ CASTOR HAW28M und TN85 nach Gorleben genehmigt worden (Transportgenehmigungs-Nummer 7030).- Am gleichen Tag erteilte die Behörde die Genehmigung für einen Transport von hoch radioakivem Atommüll in vier Behältern vom Typ CASTOR KNK aus Frankreich in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern.
Nach den Angaben des BfS in der Liste der Transportgenehmigungen (Stand vom 10.06.10) ist am 30.04.10 ein Antrag der NCS (Nuclear Cargo + Service GmbH) vom 03.07.07 ein Transport von bestrahlten und unbestrahlten Kernbrennstoffen aus der KNK II und der Otto Hahn von der CEA (Commissariat à l'Energie Atomique) in St.-Paul-l.-Durance in Frankreich in das ZLN (Zwischenlager Nord) in Rubenow (bei Lubmin) genehmigt worden (Transportgenehmigungs-Nummer 6839).
Die dafür erteilte Transportgenehmigung ist bis zum 31.12.10 befristet, sie umfaßt nur einen Schienentransport, also keinen Straßentransport.

Am 01.06.10 hat das BfS einen Atommüll-Transport von max. 49 bestrahlten (abgebrannten) und 3 unbestrahlten Brennstäben des ehemaligen atomangetrieben Schiffes 'Otto Hahn' aus dem Forschungszentrum der GKSS in Geesthacht nach Frankreich zu der CEA (Commissariat à l'Energie Atomique) in St.-Paul-l.-Durance genehmigt. Die dafür erteilte Transportgenehmigung (Genehmigungs-Nummer: 6895) ist bis zum 31.12.10 befristet, sie umfaßt nur einen Straßentransport, also keinen Schienentransport.
Dieser Atommüll soll von dort anschließend zusammen u.a. mit abgebrannten Brennstäben aus der Kompakten Natriumgekühlten Kernreaktoranlage KNK ('Schneller Brüter') des ehemaligen Kernforschungszentrums Karlsruhe in vier Atommüll-Behältern in das Zwischenlager Nord (ZLN) in Lubmin gebracht werden. Die Transportgenehmigung dafür ist vom BfS am bereits 30.04.10 erteilt worden.

Die fünf Castor-Behälter mit HAW-Glaskokillen aus der ehemaligen Wiederaufarbeitungs-Anlage in Karlsruhe und die vier Castor-Behälter mit bestrahlten und unbestrahlten "Kernbrennstoffen" aus St.-Paul-l.-Durance in Frankreich könnten möglicherweise als Sammeltransport in das Zwischenlager Nord in Lubmin erfolgen.

 http://www.bfs.de/de/bfs/presse/pr10/pr1009.html
 http://www.bfs.de/de/transport/publika/transport_lubmin.html
 http://www.bfs.de/de/transport/gv/tg.pdf
 http://www.ewn-gmbh.de/ewngruppe/wak/wiederaufarbeitungsanlage/verglasungsanlage-vek/abfallloesung-aus-lagertanks-komplett-in-vek-transferiert.html

Lubmin-CASTOR aus Karlsruhe

Atomnix 16.06.2010 - 19:03
Inzwischen liegen nähere Informationen zu dem vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter genehmigten Atommüll-Transport von fünf Castor Behältern mit HAW-Glaskokillen aus der ehemaligen Wiederaufarbeitungs-Anlage in Karlsruhe in das Zwischenlager Nord (ZLN) in Lubmin vor.

Das BfS gibt zu dem Lubmin-CASTOR aus Karlsruhe in der Liste der Transportgenehmigungen am 15.06.10 bekannt: Genehmigt wurden vom BfS am 11.06.10, auf Antrag der NCS (Nuclear Cargo + Service GmbH), maximal zwei Transporte von maximal 140 hochaktiven Glaskokillen in Atommüll-Behältern vom Typ CASTOR HAW 20/28 CG aus der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe in Eggenstein-Leopoldshafen bei Karlsruhe in das ZLN in Rubenow bei Lubmin. Die vom BfS erteilte Transportgenehmigung gilt ausschließlich(!) für einen Transport auf der Schiene (kein Straßentransport).
Die für den Lubmin-CASTOR aus Karlsruhe vom BfS erteilte Transportgenehmigung (Genehmigungs-Nummer: 6985) ist bis zum 13.12.10 befristet.
 http://www.bfs.de/de/transport/gv/tg.pdf