Polizeigewalt bei "MediaSpree entern!" (B)
Im Rahmen des Aktionstages gegen MediaSpree am Samstag, den 5.6.2010, kam es zu massiven und offensichtlich systematischen Übergriffen der eingesetzten Polizeibeamten auf friedliche Demonstrantinnen und Demonstranten.
Die Polizeiangriffe begannen mit dem völlig unbegründeten Angriff auf den Lautsprecherwagen der Kreuzberger Demonstration 10 Meter vor der Abschlusskundgebung, setzten sich den Tag über fort und fanden einen weiteren Höhepunkt beim Polizeieinsatz der 23. und 24. Hundertschaft gegen absolute friedliche Menschen vor dem von der Polizei gestürmten Hausprojekt Bödicker Straße 9.
Die Polizeiangriffe begannen mit dem völlig unbegründeten Angriff auf den Lautsprecherwagen der Kreuzberger Demonstration 10 Meter vor der Abschlusskundgebung, setzten sich den Tag über fort und fanden einen weiteren Höhepunkt beim Polizeieinsatz der 23. und 24. Hundertschaft gegen absolute friedliche Menschen vor dem von der Polizei gestürmten Hausprojekt Bödicker Straße 9.
„Die Übergriffe der Polizei gegen friedliche Demonstrantinnen und Demonstranten am Aktionstag gegen MediaSpree sind unerträglich“, so Jana Runge vom Vorbereitungskreis. „Es handelt sich hier auch offensichtlich nicht um Einzelfälle, sondern um ein systematisches Vorgehen zur Einschüchterung“, so Runge weiter. Die Vorfälle am Samstag, so Runge, stehen „in einer Reihe mit ähnlichen Übergriffen der Polizei in den letzten Monaten, so auch am 1. Mai, wo unter anderem einem auf der Strasse liegenden, hilflosen Demonstranten von einem Polizisten mit voller Wucht auf den Kopf getreten wurde.“
Das Bündnis des Aktionstages MediaSpree entern fordert in diesem Zusammenhang, die Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte unverzüglich einzuführen. „Im Schutz ihrer Anonymität und Vermummung werden von Polizeibeamten immer wieder schwere Körperverletzungen im Amt begangen“, so Jana Runge. Desweiteren, so das Bündnis, muss endlich ernsthaft politisch und juristisch gegen Polizeigewalt vorgegangen werden. „Der Tritt gegen des Kopf des Demonstranten am 1. Mai ist auf jeden Fall als schwerste Körperverletzung oder sogar Mordversuch zu werten, und bis heute ist uns nicht bekannt, dass der betreffende Beamte im Gefängnis sitzt, wo er hingehört“, so Runge weiter. „Selbst bei Fällen krassester Polizeigewalt werden kaum noch Anzeigen gegen Polizeibeamte erstattet, weil diese wegen der gegenseitigen Deckung der Beamten so gut wie niemals zur Verurteilung der Schläger in Uniform führen.“
Am 14.06. soll, so der Abgeordnete Benedict Lux von den Grünen gegenüber der „Berliner Zeitung“, das Vorgehen der Polizei am Aktionstag gegen MediaSpree noch einmal thematisiert werden (1). „Wir fordern, dass hier endlich auch einmal die Rolle der berüchtigten Schläger-Hunderschaften Nr. 23 und 24 thematisiert wird“, so Jana Runge.
Polizeiübergriffe am 5.6.10 – ein Überblick
/// Demonstration vom Kottbusser Tor zur Oberbaumbrücke ///
Maximal 10 Meter vor dem Erreichen der Abschlusskundgebung wurde der Lautsprecherwagen der Demonstration von Polizeibeamten der 21. Hundertschaft angegriffen und aus der Demonstration entfernt. Hierbei gingen die Polizisten äusserst brutal vor. Aus nächster Nähe wurde friedlichen Demonstrantinnen und Demonstranten Pfefferspray ins Gesicht gesprüht, andere wurden zu Boden geschubst, wo Polizeibeamte auf ihnen herumtraten. Wahllos wurden Schläge und Tritte durch die Beamten der Hundertschaft, ausgerüstet mit Helm und Kampfanzüge, verteilt. Eine Demonstrantin wurde mit dem Gesicht gegen einen Eisenpoller geworfen und zog sich hierbei eine offene Kinnverletzung zu. (Bild 1 zeigt, wie ein Beamter der 21. Hundertschaft einem friedlichen Mann, der mit verschränkten Armen passiv darsteht, aus maximal 15 cm Entfernung Pfefferspray direkt ins Gesicht sprüht).
Wir gehen davon aus, dass dieser Angriff auf die Demonstration politisch motiviert war. Offensichtlich war auch die Polizei von der Grösse der Demonstration überrascht und wollte nun Auseinandersetzungen provozieren, um gewaltsam gegen die MediaSpree-Proteste vorgehen zu können. Anders ist dieses Vorgehen nicht zu erklären. Die hilflosen Erklärung der Polizei, es sei zu Straftaten aufgerufen worden, entbehrt jeder Grundlage. Wie die Berliner Zeitung berichtet, soll aus dem Lautsprecherwagen zu Beginn der Demonstration sogar explizit „vor Gewalt gegen Polizisten gewarnt“ worden (1).
/// Übergriff auf der Warschauer Brücke ///
Gegen 17 Uhr fuhr ein Anzahl polizeilicher Mannschaftswagen über die Warschauer Brücke. Unvermittelt hielt einer der Wagen an, etwa 10 Beamten stiegen in voller Kampfmontur aus, liefen auf einen jungen Mann zu und verprügelten diesen. Danach stiegen die Beamten wieder in ihr Fahrzeug, dieses setzte seine Fahrt fort. Um welche Einheit es sich bei diesem Übergriff handelt, ist uns nicht bekannt.
/// Provokation bei der angemeldeten Kundgebung ///
Die angemeldete Kundgebung in der Falckensteinstraße, mit Infostand, Konzerten, Redebeiträgen und Waffelstand, wurde ebenfalls um 17 Uhr Opfer eine Polizeiprovokation. Von der Oberbaumbrücke kommend, bogen drei Mannschaftswagen mit Blaulicht und Sirene in die Falckensteinstraße ein, wo die angemeldete Kundgebung stattfand und viele Menschen auf der Straße sassen und standen. Direkt vor dem Fest hielten die Wagen an, eine Reihe Polizeibeamter stieg aus und begann die Menschen mit Schubsen und Schlägen von der Straße zu treiben. Menschen, die ihr Unverständnis über dieses Vorgehen lautstark äusserten, wurden mit Gewalt bedroht und teilweise auch geschlagen. Danach setzten die Einsatzwagen ihren Weg auf der Schlesischen Straße Richtung Osten fort.
Auch bei diesem Vorfall handelt es sich offensichtlich um eine klare Provokation der Berliner Polizei mit dem Ziel, gewaltsame Auseinandersetzungen zu provozieren. Hätten die Einsatzwagen den Weg über das Schlesische Tor genommen, anstatt mitten durch die angemeldete Kundgebung zu fahren, wären sie auf jeden Fall schneller an ihr Ziel gekommen, da der Einsatz gegen die Teilnehmer_innen der Kundgebung einige Zeit in Anspruch nahm. Eindrücke von diesem Vorfall finden sich im Video von „Kanal B“ (2). Welcher Einheit die Polizeibeamten angehören, und ob sie ebenfalls für den Übergriff auf der Warschauer Brücke verantwortlich sind, ist uns nicht bekannt.
/// Hetzjagt mit Hunden auf dem Grundstück Cuvrystraße ///
Auf dem Grundstück Cuvrystraße Ecke Schlesische Straße wurden durch die eingesetzten Polizeibeamte scharfe Hunde ohne Maulkorb gegen die friedlich Protestierenden gehetzt. Dieser Vorfall wird nicht nur durch die Berliner Zeitung (3), sondern auch durch vielfältige Foto- und Videoaufnahmen (4,5) bestätigt. Laut unseren Informationen war es nur der Anwesenheit von Kamerateams, u.a. der RBB-Abendschau, zu verdanken, dass bei diesen Übergriffen keine Demonstranten schwer verletzt wurden.
/// Übergriffe vor dem Haus Bödicker Straße 9 ///
Während ab ca. 18 Uhr eine Durchsuchung des Hausprojektes Bödicker Straße 9, in dem sich einer der Info-Punkte des Aktionstages befand, durchgeführt wurde, versammelten sich ca. 50-60 Menschen friedlich vor den großräumigen Absperrungen durch die Polizei. Kurze Zeit später kam es zu grundlosen und massiven Angriffen durch die Beamten der eingesetzten Hundertschaften 23 und 24, Hundertschaften, die seit langem für exzessive Gewaltanwendung bekannt sind. Mehrere Menschen wurden schwer verprügelt, ein Mensch musste nach dem Polizeieinsatz mit einer klaffenden Kopfplatzwunde durch den Notarzt ins Krankenhaus gebracht werden. Mindestens eine Anzeige wurde unserer Kenntnis nach wegen gemeinschaftlicher schwerer Körperverletzung im Amt gegen die eingesetzten Polizeibeamten erstattet.
Während dieses Polizeieinsatzes wurden etwa 10 Menschen völlig grundlos festgenommen. Ein der Festgenommenen berichtete, dass die Sitze des Mannschaftswagens, mit der er in die Gefangenensammelstelle gebracht wurde, mit Zeitungen ausgelegt waren. Dies weisst darauf hin, dass die Polizei offensichtlich den brutalen Prügeleinsatz geplant hatte, und vorsorglich die Sitze mit Zeitungspapier abgedeckt hatte, um eine Verschmutzung der Sitze durch blutende Wunden der Festgenommenen zu vermeiden. Bei der Zeitung, die zur Abdeckung verwendet worden war, handelte es sich obendrein noch ausgerechnet um die offenbar während des Einsatzes durch die Beamten gelesene neofaschistische Wochenzeitung „Junge Freiheit“. Dieser Vorfall macht noch einmal deutlich, wes Geistes Kind die Berliner Einsatzhundertschaften, und hierbei insbesondere die Prügel-Hunderschaften Nr. 23 und 24, sind.
(1) Kommentar der Berliner Zeitung zum Aktionstag: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0607/berlin/0078/index.html
(2) Kanal B Video, Provokation auf Strassenfest ab Min. 1:06 und ab Min. 3:40: http://kanalb.org/clip.php?clipId=2548
(3) Artikel der Berliner Zeitung zum Aktionstag: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0607/berlin/0020/index.html
(4) RBB-Abendschau, Übergriff durch Polizeihunde ab Min. 1:15: http://www.rbb-online.de/abendschau/archiv/archiv.media.!etc!medialib!rbb!rbb!abendschau!abendschau_201006005_spree.html
(5) Polizist in Kampfmontur und scharfer Hund ohne Maulkorb gegen friedlichen Demonstranten: http://www.flickr.com/photos/mikaelzellmann/4676075215/in/set-72157624218585688/
(6) Polizeimeldung zum Aktionstag gegen MediaSpree und weiteren Vorkommnissen: http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/298206/index.html
Das Bündnis des Aktionstages MediaSpree entern fordert in diesem Zusammenhang, die Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte unverzüglich einzuführen. „Im Schutz ihrer Anonymität und Vermummung werden von Polizeibeamten immer wieder schwere Körperverletzungen im Amt begangen“, so Jana Runge. Desweiteren, so das Bündnis, muss endlich ernsthaft politisch und juristisch gegen Polizeigewalt vorgegangen werden. „Der Tritt gegen des Kopf des Demonstranten am 1. Mai ist auf jeden Fall als schwerste Körperverletzung oder sogar Mordversuch zu werten, und bis heute ist uns nicht bekannt, dass der betreffende Beamte im Gefängnis sitzt, wo er hingehört“, so Runge weiter. „Selbst bei Fällen krassester Polizeigewalt werden kaum noch Anzeigen gegen Polizeibeamte erstattet, weil diese wegen der gegenseitigen Deckung der Beamten so gut wie niemals zur Verurteilung der Schläger in Uniform führen.“
Am 14.06. soll, so der Abgeordnete Benedict Lux von den Grünen gegenüber der „Berliner Zeitung“, das Vorgehen der Polizei am Aktionstag gegen MediaSpree noch einmal thematisiert werden (1). „Wir fordern, dass hier endlich auch einmal die Rolle der berüchtigten Schläger-Hunderschaften Nr. 23 und 24 thematisiert wird“, so Jana Runge.
Polizeiübergriffe am 5.6.10 – ein Überblick
/// Demonstration vom Kottbusser Tor zur Oberbaumbrücke ///
Maximal 10 Meter vor dem Erreichen der Abschlusskundgebung wurde der Lautsprecherwagen der Demonstration von Polizeibeamten der 21. Hundertschaft angegriffen und aus der Demonstration entfernt. Hierbei gingen die Polizisten äusserst brutal vor. Aus nächster Nähe wurde friedlichen Demonstrantinnen und Demonstranten Pfefferspray ins Gesicht gesprüht, andere wurden zu Boden geschubst, wo Polizeibeamte auf ihnen herumtraten. Wahllos wurden Schläge und Tritte durch die Beamten der Hundertschaft, ausgerüstet mit Helm und Kampfanzüge, verteilt. Eine Demonstrantin wurde mit dem Gesicht gegen einen Eisenpoller geworfen und zog sich hierbei eine offene Kinnverletzung zu. (Bild 1 zeigt, wie ein Beamter der 21. Hundertschaft einem friedlichen Mann, der mit verschränkten Armen passiv darsteht, aus maximal 15 cm Entfernung Pfefferspray direkt ins Gesicht sprüht).
Wir gehen davon aus, dass dieser Angriff auf die Demonstration politisch motiviert war. Offensichtlich war auch die Polizei von der Grösse der Demonstration überrascht und wollte nun Auseinandersetzungen provozieren, um gewaltsam gegen die MediaSpree-Proteste vorgehen zu können. Anders ist dieses Vorgehen nicht zu erklären. Die hilflosen Erklärung der Polizei, es sei zu Straftaten aufgerufen worden, entbehrt jeder Grundlage. Wie die Berliner Zeitung berichtet, soll aus dem Lautsprecherwagen zu Beginn der Demonstration sogar explizit „vor Gewalt gegen Polizisten gewarnt“ worden (1).
/// Übergriff auf der Warschauer Brücke ///
Gegen 17 Uhr fuhr ein Anzahl polizeilicher Mannschaftswagen über die Warschauer Brücke. Unvermittelt hielt einer der Wagen an, etwa 10 Beamten stiegen in voller Kampfmontur aus, liefen auf einen jungen Mann zu und verprügelten diesen. Danach stiegen die Beamten wieder in ihr Fahrzeug, dieses setzte seine Fahrt fort. Um welche Einheit es sich bei diesem Übergriff handelt, ist uns nicht bekannt.
/// Provokation bei der angemeldeten Kundgebung ///
Die angemeldete Kundgebung in der Falckensteinstraße, mit Infostand, Konzerten, Redebeiträgen und Waffelstand, wurde ebenfalls um 17 Uhr Opfer eine Polizeiprovokation. Von der Oberbaumbrücke kommend, bogen drei Mannschaftswagen mit Blaulicht und Sirene in die Falckensteinstraße ein, wo die angemeldete Kundgebung stattfand und viele Menschen auf der Straße sassen und standen. Direkt vor dem Fest hielten die Wagen an, eine Reihe Polizeibeamter stieg aus und begann die Menschen mit Schubsen und Schlägen von der Straße zu treiben. Menschen, die ihr Unverständnis über dieses Vorgehen lautstark äusserten, wurden mit Gewalt bedroht und teilweise auch geschlagen. Danach setzten die Einsatzwagen ihren Weg auf der Schlesischen Straße Richtung Osten fort.
Auch bei diesem Vorfall handelt es sich offensichtlich um eine klare Provokation der Berliner Polizei mit dem Ziel, gewaltsame Auseinandersetzungen zu provozieren. Hätten die Einsatzwagen den Weg über das Schlesische Tor genommen, anstatt mitten durch die angemeldete Kundgebung zu fahren, wären sie auf jeden Fall schneller an ihr Ziel gekommen, da der Einsatz gegen die Teilnehmer_innen der Kundgebung einige Zeit in Anspruch nahm. Eindrücke von diesem Vorfall finden sich im Video von „Kanal B“ (2). Welcher Einheit die Polizeibeamten angehören, und ob sie ebenfalls für den Übergriff auf der Warschauer Brücke verantwortlich sind, ist uns nicht bekannt.
/// Hetzjagt mit Hunden auf dem Grundstück Cuvrystraße ///
Auf dem Grundstück Cuvrystraße Ecke Schlesische Straße wurden durch die eingesetzten Polizeibeamte scharfe Hunde ohne Maulkorb gegen die friedlich Protestierenden gehetzt. Dieser Vorfall wird nicht nur durch die Berliner Zeitung (3), sondern auch durch vielfältige Foto- und Videoaufnahmen (4,5) bestätigt. Laut unseren Informationen war es nur der Anwesenheit von Kamerateams, u.a. der RBB-Abendschau, zu verdanken, dass bei diesen Übergriffen keine Demonstranten schwer verletzt wurden.
/// Übergriffe vor dem Haus Bödicker Straße 9 ///
Während ab ca. 18 Uhr eine Durchsuchung des Hausprojektes Bödicker Straße 9, in dem sich einer der Info-Punkte des Aktionstages befand, durchgeführt wurde, versammelten sich ca. 50-60 Menschen friedlich vor den großräumigen Absperrungen durch die Polizei. Kurze Zeit später kam es zu grundlosen und massiven Angriffen durch die Beamten der eingesetzten Hundertschaften 23 und 24, Hundertschaften, die seit langem für exzessive Gewaltanwendung bekannt sind. Mehrere Menschen wurden schwer verprügelt, ein Mensch musste nach dem Polizeieinsatz mit einer klaffenden Kopfplatzwunde durch den Notarzt ins Krankenhaus gebracht werden. Mindestens eine Anzeige wurde unserer Kenntnis nach wegen gemeinschaftlicher schwerer Körperverletzung im Amt gegen die eingesetzten Polizeibeamten erstattet.
Während dieses Polizeieinsatzes wurden etwa 10 Menschen völlig grundlos festgenommen. Ein der Festgenommenen berichtete, dass die Sitze des Mannschaftswagens, mit der er in die Gefangenensammelstelle gebracht wurde, mit Zeitungen ausgelegt waren. Dies weisst darauf hin, dass die Polizei offensichtlich den brutalen Prügeleinsatz geplant hatte, und vorsorglich die Sitze mit Zeitungspapier abgedeckt hatte, um eine Verschmutzung der Sitze durch blutende Wunden der Festgenommenen zu vermeiden. Bei der Zeitung, die zur Abdeckung verwendet worden war, handelte es sich obendrein noch ausgerechnet um die offenbar während des Einsatzes durch die Beamten gelesene neofaschistische Wochenzeitung „Junge Freiheit“. Dieser Vorfall macht noch einmal deutlich, wes Geistes Kind die Berliner Einsatzhundertschaften, und hierbei insbesondere die Prügel-Hunderschaften Nr. 23 und 24, sind.
(1) Kommentar der Berliner Zeitung zum Aktionstag: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0607/berlin/0078/index.html
(2) Kanal B Video, Provokation auf Strassenfest ab Min. 1:06 und ab Min. 3:40: http://kanalb.org/clip.php?clipId=2548
(3) Artikel der Berliner Zeitung zum Aktionstag: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0607/berlin/0020/index.html
(4) RBB-Abendschau, Übergriff durch Polizeihunde ab Min. 1:15: http://www.rbb-online.de/abendschau/archiv/archiv.media.!etc!medialib!rbb!rbb!abendschau!abendschau_201006005_spree.html
(5) Polizist in Kampfmontur und scharfer Hund ohne Maulkorb gegen friedlichen Demonstranten: http://www.flickr.com/photos/mikaelzellmann/4676075215/in/set-72157624218585688/
(6) Polizeimeldung zum Aktionstag gegen MediaSpree und weiteren Vorkommnissen: http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/298206/index.html
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Innenausschuss-Sitzung
Weiss jemand, ob da Öffentlichkeit zugelassen ist? Muss mensch sich anmelden, wenn mensch sich dieses Spektakel mal anschauen möchte?
Hier gibt es das Bild in besserer Qualität
Ich hoffe die Betroffenen erstatten Anzeige gegen den Bullen
Keine Montage
Mikael Zellmann
foe
http://www.exberliner.com/articles/die-berliner-polizei-friend-or-foe/index.html
Das Foto ist gold wert
Zu Thema Nachbereitung
Das heißt: An den Farbkurven wird herumgedreht, sodass Gegenstände deutlicher hervortreten oder auch einfach eine natürlichere Farbgebung erhalten. Dabei werden die Pixel des Fotos selbst nicht verändert, der Bildinhalt bleibt also der gleiche.
Die Flüssigkeit des Pfeffersprays ist durchsichtig und nicht milchig-weiß. Durchsichtig heißt automatisch auch undeutlich. Um die Lichtbrechungen im Flüssigkeitsstrahl bzw. -nebel hervorzuheben und damit das Geschehen deutlich zu machen, werden die Helligkeitswerte verschoben. Durch das Aufhellen entsteht aber gleichzeig auch der Eindruck einer milchigen Flüssigkeit und ebenfalls werden alle anderen hellen Farbwerte unnatürlich hervorgehoben. Das sieht man im Bild an vielen Stellen: Bei allen Personen, die (im Gegensatz zum Vordergrund) im Sonnenlicht stehen, und besonders auch beim Asphaltbelag, bei dem der helle Kies hervortritt.
Alles in allem Zeichen dafür, dass das gesamte Bild in den Helligkeitswerten verändert wurde statt selektiv Bildinhalte zu manipulieren.
@ auch photoshoper
Es ist offensichtlich, dass hier Personen mit konkretem Interesse versuchen, ein für sie SEHR nachteiliges Foto als Fälschung hinzustellen.
Widerrechtliche Hausdurchsuchung vergessen
Und das dürfte noch lange nicht alles gewesen sein… Wie sieht es z.B. mit den Rechten als Beschuldigte_r aus? So wurde anderthalb Stunden lang der Anwalt der Hausbewohner_innen nicht ins Haus gelassen, während drinnen Durchsuchungen und Zerstörungen vorgenommen wurden, ohne dass Zeug_innen dabei sein durften.
Klar ist: Es ging bei dieser Razzia nicht um Strafverfolgung, sondern um die gezielte Zerstörung einer politischen Infrastruktur.
Zu den Fälschungsvorwürfen
Folgende Vorwürfe:
Das Bild ist ja total scharf, ich denke es ist aus einer Drehbewegung heraus geschossen bla bla. Außerdem zeigen die Personen keine Reaktion sülz.
Richtig. Bei Fotoapparaten für 66€ aus dem Baumarkt ist das so. Bei Profikameras kann man die Belichtungszeit(analog) bzw. Verschlusszeit (digital) einstellen. Das bedeutet, dass die Kamera die Optik für z.B. 1/8000 Sekunden öffnet. Durch diese geringe Zeit (geht aber schon viel früher los) müssten sich objekte extrem schnell bewegen um unscharf zu sein. Die Personen sind es nicht. An den Gesichtern sieht man schon eine Reaktion, diese ist aber nicht sehr weit forgeschritten. Die Reaktion der Augen sieht man nicht, da die Person eine Sonnenbrille trägt. Die Spritzer vom Pfefferspray sind übrigens unscharf, weil sie mit einer hohen Geschwindigkeit herausgeschossen werden (ich glaube 70km/h). Gefährliche Körperverletzung durch nichts gerechtfertigt.
Rechtshilfetipps / Nachbereitungstreffen
einmal eine kleine Sammlung Rechtshilfetipps für all die Leute, die am 5. Juni Ärger mit den Prügelcops hatten oder Polizeiübergriffe beobachtet haben:
"Was tun wenn’s brennt?"
http://mediaspreeentern.blogsport.de/2010/06/10/was-tun-wenns-brennt/
und einmal eine Einladung zum Nachbereitungstreffen am Freitag um 19 Uhr, NewYorck/Bethanien:
"Was kommt nach dem Aktionstag?"
http://mediaspreeentern.blogsport.de/2010/06/10/was-kommt-nach-dem-aktionstag/
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
unüberlegt
Eine gute aber logisch absolut nicht durchdachte Photoshop-Arbeit.
Wären die Bearbeiter_Innen des Fotos selbst schonmal auf einer Demo gewesen, wüssten sie, dass man nach so einer brutalen Attacke nicht seelenruhig in der Gegend rumsteht.
Bei genauerem hinsehen sieht mensch auch den dünnen weißen Rand oben am Basecap und die Schärfeunterschiede zwischen den Personen vorne links und den Bullen, die alle den gleichen Abstand zur Kamera hatten und damit gleich scharf im Bild erscheinen müssten.
Also was soll das Genoss_Innen?!! Durch solche unüberlegten Aktionen bringt ihr alle in Verruf und macht auch diejenigen unglaubwürdig, die tatsächlich Opfer brutaler Polizeigewalt wurden.
kein photoshop
ausserdem ist ein schärfen unterschied kein beleg für die these einer montage eher im gegenteil. da alle elemente auf dem bild in verschiedenen weitenverhältnissen zur kamera stehen, was dann wiederum die scharfe oder eben unscharfe darstellung ausmacht, muß das physikalisch sogar so sein. ausserdem bezweifle ich das dieses bild mit ner vernümftigen kamera gemacht würde, wohl eher ein schrottiges 3mp digi teil oder sogar handy.
dessweiteren ist es sehr wohl möglich pfeffer abzubekommen ohne sofort am boden zuliegen. in dieser situation trifft der pfefferstrahl eine persohn, mit geschlossenem mund und augen kann mensch das schon 5-10s aushalten ohne zu boden zu gehen. in diesem moment scheint das bild gemacht worden zusein.
@photoshoperin
die schatten auf der straße gehen alle von der kamera weg. der oder diejenige mit der kamera hatte die sonne also hinter sich, was einen anderen schattenverlauf der flasche bedeuten müsste.
ich find die montage schon ziemlich professionell, aber eben nicht bis ins kleinste detail durchdacht.
zum pfefferspray: egal, nach wieviel sekunden das opfer zu boden geht. wenn ich so eine sprühflasche vors gesicht gehalten bekomme, stehe ich garantiert nicht entspannt mit verschränkten armen davor. absolut unnatürlich und der gröbste fehler bei dieser montage.
schade finde ich an der ganzen Sache, dass ich als neutraler, keinem politischem spektrum zuzuordnender leser auch einem freien medium wie indymedia nicht mehr glauben kann wenn die qualität auf BILD-niveau abrutscht.
montage !?
es sieht an vielen stellen schon sehr echt aus aber die farbe der opfer macht mich stutzig, sieht irgendwie extra gerendert aus.
@Zellmann
Objektiv ist was anderes
Wie denn das? Haben sich die Kamerateams zwischen die Hunde und die Opfer geworfen.
Oder die Hunde mit Steaks abgelenkt?
Solche Spekulationen nach dem Motto: "ohne Kameras wäre das ganz ganz schlimm ausgegangen" sind einer Objektiven Berichterstattung unwürdig.
Zum Thema Foto muss ich hier allen Recht geben. Einfach nur lächerlich die billige Effekthascherei mit technischen Mitteln.
Einfach nur lächerlich ...
Ich habe den Vorfall auch beobachtet und kann ganz klar sagen, dass dieses Bild keine Fälschung ist!
Bullen Spam
Kommentare
Da werden wohl irgendwo Bullen im Umgang mit dem Internet geschult, oder sie haben auf der Wache lange Weile...
Echt unter jedem 2ten Artikel nur Bockmist.
Habt ihr keine Falschparker einzuknasten im Moment, oder was is los?
Beim schwindeln erwischt!!
na diese zwei plötzlichen zeugen tauchten ziemlich auffällig fast zur gleichen zeit und mit ähnlichem text auf. pass mal auf, dass sich nicht plötzlich zu viele menschen hier outen, der betroffene auf dem foto zu sein :-) könnte der glaubwürdigkeit schaden
@mikael zellmann
für ein foto aus der drehbewegung heraus geschossen sind die beiden personen links vorne aber extrem scharf (im gegensatz zu anderen teilen des bildes). auf flickr sieht man ja sogar bei dem, der hier weggeschnitten wurde die nähte und weißen schmutz/milch/?-flecken auf der mütze. spricht eher dafür, dass er aus einem anderen (ruhiger geschossenem) foto stammt.
wenn das pfefferspray vom gesicht abprallt, hat es das gesicht bereits getroffen. und der kollege reagiert immer noch nicht? ist wohl nicht der reaktionsschnellste zeitgenosse, oder ;-)?
solidarität und aktionsformen dagegen?
Nun zu etwas anderem, aber nicht weniger wichtigen Teil der Geschichte vom Sonnabend. Ich finde es schon bezeichnend für die Demos, dass es keinen vernünftigen Lautischutz gab und viele Menschen nicht solidarisch waren, als es hieß, die Bödiker wird gestürmt. In Hamburg und anderswo werden in so einem Fall auch schon mal Veranstaltungen unterbrochen und massiv zum Ort des Geschehens mobilisiert. Das Kreuziger Straßenfest hatte zum Zeitpunkt der Bekanntgabe, des Angriffs auf die Bödiker mindestens 700 BesucherInnen, wäre nur die Hälfte losgezogen, dann würde ich hier nicht rummaulen, so aber muss ich sagen: diese Entsolidarisierung und das Ausflüchten in Ausreden, die den eigenen Spass und das Besäufnis vorziehen, das kann einfach nicht sein. Die Bullen lachen sich tod über eine solche linke Szene in Berlin...
nicht anders zu erwarten
Aus der Fiesta Kreuziga heraus sind keine Soliaktionen zu erwarten.
Das ist eine reine Vergnügungsveranstaltung ohne ernsthaften politischen Hintergrund geworden. Nachmittags laufen dort sogar die Yuppie-Eltern aus der Nachbarschaft mit ihren Kindern rum und am Abend findest du dort nur noch Besoffene.
@ mods
Copaction
Die Aktivität der Cops hier beweist es tatsächlich. Ey ihr dämlichen Cops, wenn ihr schon erwischt wurdet, dann gebt es doch wenigstens zu und macht jetzt reinen Tisch. Dann ist die Sache gegessen. Na los. Ist doch nicht so schlimm. Der Richter wird da sicher Milde walten lassen und ihr bekommt nur ne kleine Geldstrafe. Ich persönlich setze mich für euch ein.
(Kann noch jemand den Bad Cop spielen?)
Anklage unwahrscheinlich
Gegen die These des überraschenden Auftauchens oder schnellen hervorziehens des Sprays spricht, dass er eine ganze Weile mit der Flasche in der Hand rumläuft (flickr Fotos Mediaspree 43 bis 45). Die nicht vorhandene Reaktion/oder ewig lange Reaktionszeit des vermeintlichen Opfers wäre also erklärungsbedurftig für die Echtheit des Fotos. Vielleicht könnte Mikael Zellmann ja die zwei anderen Bilder (43 u. 45) bei flickr entfernen, damit sie nicht in falsche Hände geraten und die These des Überraschungsmoments für das Opfer aufrecht gehalten werden kann.
videos+Fotos gegen Cops
Videos von ausrastenden Bullen und wehrlosen Demonstranten sind öffentlichkeitswirksamer und effektiver als jede Antirepressionsdemo.
Es ist doch wohl klar das es keine andere Möglichkeit gibt um gegen prügelnde Bullen vorzugehen...
Aktivisten werden zum Teil schwerverletzt und die Cops haben einen blauen Fleck oder einen kaputten Helm.
Die betreffenden Polizisten müssen verfolgt und weiter gefilmt werden nachdem sie eine Starftat begangen haben bis vlt anhand des Films nachweisbar ist zu welcher Truppe sie gehören(Nummerschilder der Wanne etc.) und für eine Person wird das schwierig aber für viele...
Als die Tempelhof Eröffnung war zum Beispiel, konnte ich beobachten wie 2 Polizisten mitca 3 Leuten am Zaun stritten(worum weiß ich leider nicht), einer der drei filmte das Gespräch mit seiner Digicam, irgendwie muss das die beamten ganz schön gestresst haben, denn auf einmal versuchte einer der Beamten dem Filmer die Kamera zu entreissen und rannte ihm sogar ein Stück hinterher, hat es aber nicht geschafft. Das wäre eine super Aufnahme geworden, "Polizei entwedet wiederechtlich Eigentum".
Und falls jetzt einer mit dem Argument kommt das auch leute aufgrund von Aufnahmen verurteilt wurden dann kann ich nur sagen das die Polizei eh alles abfilmt und deren Technik (fast) nichts entgeht und es auch tausendmal sinnvoller ist einen Beamten zu filmen während er einen Demonstranten unbegründet angreift als möchtegernmilitant eine Flasche zu werfen. Das bringt nichts! Ausser einem blauen Fleck für einen Polizisten und danach noch 10 verletzte Aktivisten.
Lasst uns den Spiess umdrehen! Titelseiten mit "Prügelcops" anstatt "Gewaltchaoten" wären doch mal echt hammer und wenn die Aufnahmen noch zu Verurteilungen von Polizisten führen dann haben wir doppelt gewonnen