50 Nazis überfallen Döner-Bude in Pforzheim

JW 07.06.2010 01:12 Themen: Antifa Antirassismus Medien
50 Nazis überfallen türkischen Laden

Pforzheimer Behörden und Justiz mitschuldig

Ein ganzer Stoßtrupp von Nazis hat einen hilflosen Döner-Besitzer in der Nordstadt angegriffen. Die mit Stahlknüppeln schwer bewaffneten Banditen trugen Jacken mit der Aufschrift "Klagt nicht, kämpft". Sie drohten, das kleine Geschäft anzuzünden und zu zerstören. Der türkische Inhaber konnte sich mit einer Kundin gerade noch in den Laden retten und die Tür verriegeln. Als die herbeigerufene Polizei endlich kam, waren die Nazi-Schläger verschwunden. Die Suche nach ihnen blieb erfolglos.
Der Überfall fand bereits am Freitag, den 21. Mai gegen 21.30 Uhr statt und wurde von der Polizei bis jetzt (6. Juni) nicht bekannt gegeben. Warum die Beamten bei einem so massiven Verbrechen keine großräumige Fahndung eingeleitet haben, bleibt ein Rätsel. Lediglich die Nebenstraßen seien durchsucht worden, so ein Polizist. Und dies, wenn man weiß, welche Großaufgebote die "Ordnungshüter" bei weit weniger schlimmen Vorkommnissen in Marsch setzen. Der Überfall kam erst durch einen "Zufall" an die Öffentlichkeit, weil der Grüne Bundestagsabgeordnete Memet Kilic auf einer Veranstaltung darüber berichtete. Warum hat die Polizei bis jetzt geschwiegen? Währenddessen muss der angegriffene Türke wohl um sein Leben fürchten.

Die Umtriebe und Gewalttaten von Neo-Nazis in Pforzheim reißen nicht ab. Der jetzige Angriff auf den Döner-Mann ist wohl das Resultat eines zu laschen Vorgehens der hiesigen Behörden gegen die rechtsextremen Verbrecher. Was soll werden, wenn Neo-Nazis in Pforzheim nur zu milden Bewährungsstrafen verurteilt werden, wie kürzlich durch den CDU-Richter Hermann Meyer? Die "Ex-Goldstadt" entwickelt sich immer mehr zur Nazi-Hochburg im Land. Jedes Jahr am 23. Februar (dem Gedenktag der Bombenzerstörung) dürfen die Rechtsextremen von "Herz für Deutschland" und dem "Heidnischen Sturm" auf dem Wartberg mit einer "Mahnwache" im martialischen Fackelschein ungestört für ihre Ziele werben. Die vorwiegend jungen Gegendemonstranten werden hingegen kriminalisiert und durch Polizei-Großeinsätze behindert. Die Behörden machen sich so für die schlimmen Übergriffe auf ausländische Mitbürger mitschuldig. Die Verantwortlichen bei Stadt, Polizei und Justiz scheinen nichts dazu zu lernen. Und derweil wird das Image unserer Stadt in ganz Deutschland immer schlechter. Unfassbar. fit

Übrigens an die Indy-Crew: Firefox versucht, eure Website wegen Sicherheitsrisiko zu blockieren. Dies ist nicht sehr ermutigend.
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Ergänzungen

Sicherheitsrisiko

Carlo 07.06.2010 - 12:35
> Übrigens an die Indy-Crew: Firefox versucht, eure Website wegen Sicherheitsrisiko zu
> blockieren. Dies ist nicht sehr ermutigend.

Du meinst wahrscheinlich folgende Meldung:

"Dieser Verbindung wird nicht vertraut ... Verbindung zu posting.de.indymedia.org aufzubauen..."

Weiter unten steht dann noch: "Dem Zertifikat wird nicht vertraut, weil das Aussteller-Zertifikat unbekannt ist."

Hier mal die Info von Mozilla:

Wenn Sie eine Seite besuchen, deren Adresse (URL) mit https beginnt, wird Ihre Kommunikation mit dieser Seite verschlüsselt, um Ihre Privatsphäre zu schützen. Bevor Sie die verschlüsselte Kommunikation beginnen können, übergibt die Seite ein "Zertifikat" an Firefox, mit dem sie ihre Identität ausweist.

Das Zertifikat hilft Firefox festzustellen, ob die Seite, die Sie besuchen, wirklich die ist, die sie vorgibt zu sein. Falls es ein Problem mit dem Zertifikat gibt, wird Firefox sie warnen.

Das Anzeigen einer Warnung heißt nicht unbedingt, dass die Seite, die Sie besuchen, versucht, Sie hereinzulegen und Sie glauben zu machen, sie wäre eine andere Seite - es heißt nur, dass es Firefox nicht möglich ist, die Identität der Seite zu verifizieren und dass Sie vorsichtig sein sollen.

Das Aussteller-Zertifikat ist unbekannt
Dem Zertifikat wird nicht vertraut, weil das Aussteller-Zertifikat unbekannt ist.

(Fehlercode: sec_error_unknown_issuer)

Diese Fehlermeldung sagt Ihnen, dass das Zertifikat der Seite, die Sie gerade besuchen, nicht von einer von Mozilla anerkannten Stelle ausgestellt wurde. Bis 2009 führten auch Zertifikate der Deutschen Telekom zu solchen Fehlermeldungen. Die Meldung können Sie wie unten beschrieben umgehen, wenn Sie sicher sind, dass z.B. Ihre Universität ein gültiges Zertifikat besitzt, das nur noch nicht in Mozilla Firefox integriert ist.



Um ein Zertifikat zu bekommen, dass von Firefox sofort anerkannt wird, muss man soweit ich Informiert bin, Geld zahlen. Und zwar jedes mal, wenn das Zertifikat ausläuft (oft jedes Jahr). Indymedia wird sich das wohl nicht leisten können oder nicht leisten wollen, da es auch die Möglichkeit gibt kostenlose Zertifikate zu bekommen, welche allerdings nicht von Firefox anerkannt werden.

Eine verschlüsselte Verbindung ist vorallem dann wichtig, wenn Passwörter, Formulare oder personalisierte Seiten übermittelt werden, da sonst die Daten im Klartext im Internet übermittelt werden und somit wie ein Postkarte von jedem der Zusteller gelesen werden können.

Da auf dieser Seite soweit ich sie überblicken kann, keine Passwörter verwendet werden und alles was in Formularen übermittelt wird sowieso öffentlich ist, fällt mir nur ein Grund ein, warum überhaupt verschlüsselt wird:

Wenn man vom Arbeitsplatz oder der Schule/Uni aus eine sichere Verbindung nutzt, kann der Systemadministrator nur sehen, dass man Indymedia besucht, jedoch nicht was man schreibt oder anschaut.

Weitere Gründe können gerne Ergänzt werden.

indymedia doch sicher

nix risiko 07.06.2010 - 13:13
"Übrigens an die Indy-Crew: Firefox versucht, eure Website wegen Sicherheitsrisiko zu blockieren. Dies ist nicht sehr ermutigend."

das liegt daran, dass neue browser nur noch kommerzielle zertifikate ohne meckern akzeptieren. eine https-verbindung, die zum beispiel benutzt wird, wenn du einen artikel schreibst oder einen kommentar erstellst, ist eine verschlüsselte verbindung. dh. bei deinem computer wird das, was an indymedia gesendet wird, in einen mathematischen "tresor" gepackt, den nur indymedia wieder öffnen kann. diese https verbindung wird von neutralen stellen zertifiziert und ähnlich stiftung warentest mit dem siegel "sicher" ausgestattet. das wird gemacht, damit internetbrowser der verbindung vertrauen und wissen, dass die nicht manipuliert ist. da die ganzen kommerziellen anbieter aber geld dafür verlangen wollen, zertifizieren viele ihre verbindungen einfach selbst oder durch nichtkommerzielle anbieter. diesen vertrauen aber die neuen internetbrowser nicht blind. du musst also deinem internetbrowser erzählen, dass dem vertraut werden kann. und da du die seite indymedia kennst und der vertraust, musst du einfach dich durchklicken von wegen "ich kenne das risiko" "dieser verbindung dauerhaft vertrauen" oder sowas.

hoffentlich war das verständlich.

firefox zertifikat etc.

indyana 07.06.2010 - 14:08
gibt schon längst einen FAQ eintrag dazu
 http://de.indymedia.org/static/faq.shtml#anchor-ssl
durchlesen, verstehen, root-zertifikat installieren - fertig.
leider nicht anders möglich - es sei denn du spendest für ein kommerzielles zertifikat ;)

München: Skinhead grün und blau geschlagen

Adalbert 07.06.2010 - 21:32

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Ganz ehrlich — Ja ne is klar

Termin — X

nicht so voreillig — expforzheimer

nein nein nein — pol pot

Extremismustheorie? — expforzheimer

hmpf — antifa west

@ Ja ne is klar — antifant

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