"MediaSpree werden sie weiterbauen..." (Bln)

Luxuslofts zu Wagenplätzen 01.06.2010 08:09 Themen: Freiräume Repression Soziale Kämpfe
"Mediaspree werden sie weiterbauen. - Solange wir nur zuschauen."
Das städtische Waterfront-Projekt "Mediaspree" wird von Politik, Stadtplanung und Immobilienwirtschaft weiter verfolgt, trotz diverser Protestaktionen, Großdemonstrationen und einem im Jahr 2008 mit 87% der Stimmen (ca. 30.000) deutlich gewonnen Bürger_innen-Entscheids. In einem Sonderausschuss zeigten sich sowohl der Bezirk als auch der Senat uneinsichtig und treiben das Großprojekt unvermindert weiter. Die Mieten in den angrenzenden Kiezen steigen ungebremst, Menschen mit geringem Einkommen werden aus der Innenstadt verdrängt. Diese Gründe sind es, die das Bündnis und die Kampagne "Mediaspree entern!" dazu angetrieben haben, einen Aktionstag für den 5. Juni auszurufen und zu organisieren. Maria und Daniel, die beide bei "Mediaspree entern!" aktiv sind, gaben uns für die Kampagne Auskunft über die Pläne für den Aktionstag.

Nach einer Zeit mit relativ wenigen Protesten zum Thema Mediaspree sei es nun notwendig, wieder auf die Straße zu gehen. Der Politik solle klar gemacht werden, dass die Stadt nicht dafür da sei, einigen Investor_innen fette Profite zu bescheren, während es immer weniger Freiräume gibt und der Lebensstandard durch steigende Mieten (bei schlecht bleibenden Löhnen) absinkt. Das Bündnis "Mediaspree entern!" ruft daher alle Betroffenen und solidarischen Leute auf, sich am Aktionstag "Mediaspree entern!" am 05. Juni 2010 zu beteiligen – und zwar, wie die Aktivistin Irmgard es ausdrückt, "kreativ, in all unserer Vielfalt und entschlossen."

Los geht es mit zwei Demos um 13:30 Uhr

Jeweils vom Kotti und vom Boxi aus soll es laut und fröhlich bis zur Oberbaumbrücke gehen. Die Routen sind recht kurz und bündig, sodass die Demonstrant_innen zügig zur Oberbaumbrücke gelangen.

Im Anschluss daran: ab 15:00 Uhr Aktionsphase

Infopunkte und Voküs:

An der Köpi (Köpenicker Str. 137, Mitte) wird es einen Infopunkt geben, wo es immer aktuelle Informationen und auch eine Vokü geben soll. Weitere Infopunkte soll es auch an der Bödi9 (Bödicker Str. 9, Rudolfkiez) und beim Yaam (Stralauer Platz 35, am Ostbahnhof) geben. An der Bödi9 soll es dabei auch Demo-Sanitäter_innen

Ebenso wird es in der Falckensteinstraße (zwischen Oberbaum- und Schlesischer Straße) eine Kundgebung mehrerer Initiativen geben, die sich mit dem Aktionstag "Mediaspree entern!" solidarisch erklärt haben. Dort wird es neben Musik, Redebeiträgen und möglicherweise einer Vokü auch immer wieder Aktuelles zum Aktionstag geben.

Aktionsradio

Laut Auskunft des "Mediaspree entern!"-Bündnisses soll es ein Aktionsradio auf der UKW-Frequenz 95,2 MHz geben. Dies soll als eine Art dezentraler Lauti dienen, wo angerufen werden kann und aktuelle Infos verbreitet werden. Also: Radios mitnehmen ist gut. Die Telefonnummer soll demnächst noch bekannt gegeben werden.

Kollektive Besichtigung von Grundstücken

Zentraler Teil der Aktionsphase wird sein, dass größere Gruppen einige Grundstücke im Mediaspree-Gebiet besichtigen, um dort Ideen zu entwickeln, wie ein Spreeufer für alle möglich ist. "Ohne Privatisierungen, Kommerzialisierungen und steigende Mieten in den angrenzenden Kiezen", wie Daniel sagt. "Bestenfalls beginnen wir auch schon mit der Gestaltung und haben Baumaterial, Pflanzen, Farbe und gute Laune dabei. An Mediaspree sind viele Einzelprojekte beteiligt, die es sicher alle verdient haben theoretisch und praktisch unserer Kritik unterworfen zu werden." Für den 5. Juni hat sich das Bündnis vier beispielhafte Grundstücke für Aktionen ausgesucht, um gegen die unsoziale Stadtentwicklung zu protestieren:

  1. Das ehemalige Dämmissol-Gelände an der Köpenicker Straße neben der Schillingbrücke soll dieses Jahr privatisiert werden. Auf der Fläche, die 30% des Kreuzberger Spreeufers umfasst, gibt es gerade verschiedene Zwischennutzer_innen der Lagerhallen, ein großer Teil liegt brach. Am Streit über dieses Grundstück zerbrach der bezirkliche Sonderausschuss Spreeraum. "Lasst uns dorthin gehen und bleiben", sagt Maria, "als Signal, dass wir eine Privatisierung ablehnen und das Spreeufer selbermachen werden!"
  2. Das Gelände der ehemaligen Eisfabrik (schräg gegenüber von der Köpi): Die Kühlhäuser stehen trotz Denkmalschutz vor dem Abriss und das Gelände, das der dem Bundesfinanzministerium unterstellten Treuhandgesellschaft TLG (Sitz am Alexanderplatz) gehört, soll mittelfristig privatisiert werden – als weiterer Mediaspree-Baustein. Anwohner_innen der angrenzenden und ebenfalls der TLG Immobilien gehörenden Häuser werden von der TLG schikaniert, um sie aus den Wohnungen zu vergraulen. "Lasst uns diesem Schauspiel ein Ende setzen", ruft Daniel auf, "und weitere Abrissarbeiten sowie eine Privatisierung verhindern!"
  3. Die Brache Cuvry- Ecke Schlesische Straße (IVG Immobilien): Dies ist eine der letzten großen Freiflächen an der Spree, die auch viele Leute, z.B. zum Grillen, nutzen. Hier soll ein riesiger Klotz mit 36.000 m² kommerzieller Nutzfläche hin, der nicht nur die beliebte Streetart an der Brandwand überdecken, sondern dem Wrangelkiez einen weiteren Aufwertungsschub geben würde, sodass es hier bald aussähe wie am Hackeschen Markt. Das "Mediaspree entern!"-Bündnis ruft hier dazu auf, deutlich zu machen, "dass wir hier eine Grünfläche erhalten möchten: Mit all unserer Kreativität, mit kleinen selbstorganisierten Gärten, Grillstellen, Graffiti-Wänden, als Treffpunkt für Anwohner_innen!"
  4. Die Baustelle des nhow-Hotels (neben Universal und MTV): Dieses Jahr wird hier das 4-Sterne-plus-Flagship-Hotel der Nippon Development Corporation Real Estate Management fertiggestellt. Aktuell scheint es, als würde das Mediaspree-Gebiet immer stärker zum Luxus-Hotel-Standort kombiniert mit teurem Wohnen werden, berichtet Daniel vom MS-entern-Bündnis. "Dem werden wir entgegen treten und auf die Baustelle gehen, unter dem Motto: Luxus? Dann bitte für alle!" Das nhow-Hotel eigne sich, durch regelmäßige Protest-Aktionen zum symbolischen Pleite-Objekt zu werden, meint Daniel: "Nehmen wir den Aktionstag als Auftakt für eine Kampagne, die verdeutlicht, dass die Hotel-Pläne ohne uns gemacht wurden!" Auf der Baustelle gibt es eine Webcam, die den Baufortschritt im Internet zeigt.

Möglicherweise wird die Berliner Polizei auf Weisung der politisch Verantwortlichen verhindern wollen, dass die Bewohner_innen dieser Stadt den Anspruch erheben, selbst darüber zu entscheiden, wie sie leben und die Stadt gestalten wollen. "Es wäre natürlich schön, würden die Beamt_innen solche antidemokratischen Befehle verweigern, wünscht sich Irmgard, "doch die Erfahrung zeigt, dass Polizist_innen oft eigenartig unflexibel sind." Deshalb sollten sich alle, die am Aktionstag aktiv werden wollen, darauf vorbereiten, an der ein oder anderen Stelle über eine Mauer oder einen Zaun hüpfen zu müssen, kleinere Haken zu schlagen, um wendigen Schrittes an Polizeiketten vorbeizukommen und mit Schlauchbooten oder auf Luftmatratzen von der Spree aus auf die Grundstücke zu gelangen, die ihnen besonders am Herzen liegen. Es gelte, "sich nicht provozieren zu lassen und zivilen Ungehorsam zu praktizieren", ergänzt Daniel.Wenn möglich, sollten Karten mitgenommen werden. Am besten seien die Leute in Kleingruppen unterwegs. In den Kleingruppen kann beschlossen werden, auf welches Grundstück mensch gerne gehen möchte, Wege dorthin suchen und sich dann zu größeren Gruppen zusammen finden. Am besten kenne mensch schon die diversen Mediaspree-Schweinereien in der Umgebung, sodass, falls der Senat zu viele seiner Schlägertrupps auf den auserwählten Grundstücke befehligt, klar sei, wo es Alternativen in der Umgebung gebe, denen dann statt dessen ein Besuch abgestattet werden kann. Tipps für die Organisierung in Kleingruppen könnt ihr im Bezugsgruppenreader finden.

Hierzu sei es empfohlen, sich die zwar langen aber detaillierten Indymedia-Artikel aus der letzten Zeit zu Gemüte zu führen, verlinkt unter: http://mediaspreeentern.blogsport.de/material/ . "Aber natürlich", so meint Maria dazu, "geht nichts über einen kleinen Spaziergang oder eine Radtour."

Einige weitere Ideen

*** In einem Kommentar zu einem früheren Indymedia-Artikel hat ein Schreiberling dessen Recherche-Ergebnisse zur O2-Halle unter dem Titel "die o2world brummt!" veröffentlicht, die wir hiermit dokumentieren:

"Im Monatskalender sind bereits zehn Events für Juni angekündigt: http://www.o2world.de/eventkalender/2010/06 Aber nur zwei Konzerte (Tickets ab lässigen € 54,90). Die anderen acht Veranstaltungen sind allesamt sogenannte Arena-Touren für € 8,00, denn die Halle läuft so richtig schön scheiße, steht leer, sodass dann am Wochenende Besichtigungstouren gegen Eintritt als Lückenfüller stattfinden. Wäre Investor Anschutz nicht Mulimilliardär, könnte mensch glauben, Zeuge eines Insolvenzverfahrens zu sein. Die Billigarbeitskräfte aus Zeiten der Baustelle sind vermutlich schon wieder auf Hartz4-Niveau, die versprochenen Gastro-Arbeitskräfte wurden bereits mächtig gekürzt und für Juni gibt es nur zwei Events für die Einsätze, was wohl kaum für den Lebensunterhalt und noch weniger für irgendeine Art von Beiträgen in die Sozialversicherungstöpfe reichen wird. Wahrscheinlich arbeiten hier aufgestockte Hartz4-Bezieher_innen, eine neue Form der Subvention. Dass ohnehin schon für den Bau des Ufos ein zweistelliger Millionbetrag an Subventionen aus dem Pleitehaushalt Berlins geflossen ist, zeigt, dass wir mal wieder einen fetten Bauskandal in Berlin haben.

Nun ja. Es hat aber natürlich auch etwas praktisches, wenn es am Aktionstag "Mediaspree Entern!" heißt, dass um 14 Uhr zur Arena Tour geladen wird. Ich könnt mir durchaus vorstellen, auf die Demos zu verzichten und zu schauen, ob ich eventuell kostenlos in die o2-World darf, Schlittschuhfahren und Basketball spielen mit dreckigen Turnschuhen inklusive. Merci."

*** Ein weiterer Kommentar zeigt, dass, sollte die Polizei am Spreeufer allzu sehr präsent sein, immer auch um die Ecke gedacht werden kann, denn schließlich endet das Mediaspree-Gebiet nicht am Spreeufer. Hier eine inspirierende Idee, was noch so an dem Tag laufen kann, z. B. Der Besuch eines Edel-Wohnhauses:
Das Projekt am Landwehrkanal unweit der Spree war schon während der Bauzeit Protestlern ein Dorn im Auge. Die "Stadtvilla" erschien ihnen als Sinnbild für die steigenden Mieten und Verdrängung im Kiez zwischen Görlitzer Park und Karl-Kunger-Straße. Jetzt kam es dort zum Eklat: "Etwa 30 Leuten rissen die Zäune nieder, gingen aufs Grundstück, pflanzten Baum-Setzlinge und schaukelten provokativ auf der Schaukel im Garten", so Anwohner. "Das Objekt ist durch mehrere Einsätze polizeilich bekannt", bestätigt ein Polizeisprecher die seriöse Quelle. Es gibt ja so einige Loftbauten, ob an der Spree oder in den Kiezen, die mitverantwortlich für den angeheizten Immobilien- und Mietmarkt sind. Wir finden es richtig zu fordern, dass die privatisierten Gärten der Villenbewohner_innen für alle nutzbar gemacht werden.

*** Ab 20 Uhr wird es im "Spindler und Klatt", einem ausgemachten Nobelschuppen für Besserverdienende und Champagnerflaschen für mehrere hundert Euro, ein Dinner geben. Wir möchten gerne "Luxus für alle!" und überlegen uns, ob wir ebenfalls kommen, und werden vorsorglich eine Reservierung veranlassen.
Später am Abend, ab 23 Uhr, soll es dann mit "Helden der Nacht" ins Clubbing übergehen und Live-Musik an der Spree geben, ab 23 Uhr. Wie immer werden ein Haufen Nobelkarossen und Taxis die edle Gesellschaft herbeikarren. Anders als sonst, wollen wir aber dieses Mal dabei sein. Mit Sterni im Rucksack und ein paar netten Punk-Klassikern auf den Lippen. Wir gehen davon aus, dass wir alle eingeladen sind und realisieren an diesem Abend ein "Spreeufer für alle" im Exklusivambiente.

Der Club "Spindler und Klatt" ist vor einem Jahr auch unter einem Aufruf des Megaspree-Bündnisses aufgetaucht, was viel Kritik hervorrief. Auf Nachfrage eines Pressevertreters in Zusammenhang mit der Megaspree-Parade sagte ein Sprecher des Nobelclubs, er sei gegen Mediaspree, weil er gegen den 10-Meter-Uferstreifen sei, der deren exklusives Spreeufer gefährde. In der Folge war dieser Club nicht mehr Teil des Megaspree Bündnisses, in dem sich vorrangig solche Kulturtreibende engagieren, die auch die soziale Dimension ihres Schaffens berücksichtigen. Wir wollen am Aktionstag zeigen, dass wir für soziokulturelle Projekte wie das RAW, das Yaam und die vielen anderen auf die Straße gehen, dass wir aber gegen Kommerzkultur à la MTV, Universal, Anschutz und eben auch "Spindler und Klatt" sind.
Adresse: Köpenicker Straße 16-17, in einem Lagerhaus am Ufer der Heeresbäckerei.

*** In naher Umgebung des "Spindler und Klatt" gibt es neben einigen Gewerbetreibenden auch so manches neue Schmuckstück der "neuen Kreuzberger Mischung", die von Mediaspree herbeigewünscht wurde. Lasst uns entsprechend das recht große Grundstück Köpenicker Str. 18-20 anschauen.
Lasst uns dort in überteuerte Läden gehen und mitgebrachte Getränke und Speisen konsumieren, im Exil-Möbelhaus die Luxus-Sofas zusammenschieben, um sich auszuruhen, oder im edlen Zigarrenladen eine kostenlose Verkostung machen? Aber das macht mensch ja eigentlich mit Wein. Keine Sorge, es gibt auch eine edle Wein-Boutique in dieser Mediaspree-Nische, und wer wollte nicht schon immer mal so einen richtig edlen Tropfen für lau an der Spree trinken? Es ist zu hoffen, dass die Betreiber_innen des ebenfalls dort gelegenen Sage-Restaurants einige Soli-Menüs bereithalten, denn so ein Aktionstag macht hungrig und "Menüs in gehobener Preiskategorie" können wir uns nicht erlauben. Nach der 18-Uhr-Aktion ist das Restaurant eröffnet, die dazugehörige Strandbar schon ab 15 Uhr.

*** Lasst uns die Rückseite der Eastside-Gallery als Fläche für Ideenwerkstätten nutzen und bemalen. Lasst uns Gärten anlegen, wo Flächen brach liegen. Von MS-entern gibt es ein DIN-A4-Faltblatt mit einer Karte des Mediaspree-Gebiets. Die Karte auf dem Flyer bietet einige Anregungen für Aktionsideen, aktivistisch Interessierte mögen sie gern als Inspiration sehen.

Um Punkt 18 Uhr gibts eine große kollektive Aktion: Lärmdemo.

Es sind bestimmt alle gespannt darauf, was die Erfolge der Aktionsphase sein werden. Es kann sein, dass hunderte oder tausende AnwohnerInnen fröhlich auf neu angeeigneten Flächen verweilen; es ist aber auch möglich, dass die bewegten Leute verwirrt und vereinzelt in der Gegend verstreut sind. Deshalb gibt es (auch für Spätaufsteher_innen) eine große gemeinsame Aktion um 18 Uhr.Daniel vom MS-entern-Bündnis erklärt dies folgendermaßen: "Wir werden alle dort ans Spreeufer gehen, wo wir gerade sind, zu unseren Lieblingsstellen oder den Objekten, die wir am stärksten ablehnen. Nun sind wir einige Minuten so laut wie möglich, veranstalten eine wütende Lärmdemo entlang der Ufer, die wir hiermit für uns alle einfordern. Nehmt Dinge mit, die laut sind und lasst euch zusätzliche Aktionen einfallen, spannt Transparente auf, klettert auf Gebäude oder springt in die Spree. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: seilt euch von einer Brücke ab, bringt Soundsystems mit, kommt mit dem Boot vorgefahren oder lasst einen Luftballon mit eurer Forderung steigen. Im Anschluss daran bleiben wir an Ort und Stelle: wir bauen, basteln, lachen, tanzen und grillen in die Nacht hinein, haben Zelte und Decken dabei und freuen uns auf die nächsten Proteste. - Denn wir kommen wieder, keine Frage."

Lasst uns so gut wie möglich informieren und auf den Aktionstag vorbereiten.

Alle am Aktionstag interessierten sollten in unseren WGs und mit den Nachbarn darüber reden und gemeinsam Pläne schmieden. Schlauchboote, Enterhaken, Transparente und alles, was sonst so gebraucht werden wird, sollte vorher organisiert werden. Weitere Ankündigungen und Informationen zu einzelnen Grundstücken finden sich auf dem Blog und in einigen dort verlinkten Indymedia-Artikeln.

Gern gesehen sind auch immer wieder engagierte Menschen auf den Vorbereitungstreffen - Termine findet ihr auf dem "MediaSpree entern"-Blog. Die große letzte Infoveranstaltung vor dem Aktionstag findet am 1. Juni um 19:30 Uhr im SO 36, Oranienstraße 190, Kreuzberg, statt.

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Ergänzungen

Mobi-Video zum Aktionstag

Grrrr 01.06.2010 - 08:34

Aktionstraining und Aktion

Name 01.06.2010 - 08:43
Letzten Samstag gab es ein kleines, aber feines Aktionstraining zum Aktionstag im Görli mit den Übungen Farbbeutelwurf auf Luxuslofts, Durchbrechen von Bullenketten, kreativer Umgang mit Zäumen, Übersteigen von Mauern und Ufer-entern vom Boot aus.

Presse hierzu: taz ( http://www.taz.de/1/berlin/artikel/1/wasserbomben-auf-mediaspree/), Berliner Zeitung ( http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0531/berlin/0058/index.html).

Unbekannte Aktivist_innen haben mittlerweile auch mit der Verschönerung der Ufer begonnen, und sich hier passenderweise den luxus-sanierten Schiffsanleger gegenüber der O2-World ausgesucht ( http://de.indymedia.org/2010/05/282585.shtml) - das mit dem Fotografieren üben wir aber nochmal :-).

Gentrification in Berlin-Wedding?

Politisches Café Wedding 01.06.2010 - 12:08
Am 13. Mai fand im Hausprojekt "Scherer8" im Wedding (Berlin) eine Veranstaltung zum Thema "Gentrification im Wedding" statt. Diskuttiert wurde über verschiedene Dimensionen der Aufwertung von Vierteln und der Verdrängung von sog. "sozial schwachen Bevölkerungsgruppen". Zahlreiche Anwohner_innen berichteten über problematische Veränderungen in ihrer Nachbarschaft. Ein ausführlicher Veranstaltungsbericht wurde auf dem Gentrification Blog veröffentlicht. Der Artikel "Im Schatten der Aufwertung" ist unter dem unten angegebenen Link abrufbar.

Am 10. Juni findet nun eine Folgeveranstaltung statt. Diesmal geht es beim "Politischen Café" um Handlungsperspektiven im Kampf für bezahlbaren Wohnraum und auf ein "Recht auf Stadt". Im Veranstaltungsaufruf heißt es:

"Der Wedding wird in absehbarer Zeit wohl kein zweites „Prenzlberg“. Bestrebungen das eher ramponierte Image des Stadtteils in unmittelbarer Nähe zur „Neuen Mitte“ und zum Regierungsviertel aufzupolieren und attraktiv für Investoren zu machen, gibt es aber allemal. Anwohner_innen berichteten in einer ersten Veranstaltung zu „Gentrifizierung“ im Mai zudem von städtebaulichen Veränderungen, Sanierungsmaßnahmen und steigenden Mieten. Mit Blick auf andere Innenstadtviertel ist zu befürchten, dass ein schleichender Prozess der Aufwertung in Gang gesetzt wird, der zur Verdrängung gesellschaftlich ausgegrenzter und ökonomisch marginalisierter Bevölkerungsgruppen führt.

Im Rahmen des regelmäßig in der Scherer 8 stattfindenden „Politischen Cafés“ wollen wir in Anschluss an die Auftaktveranstaltung im Mai diskutieren, was linke Initiativen problematischen Entwicklungen entgegensetzen können. Stadtteilinitiativen und politische Aktivist_innen werden einen Überblick über unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten geben. Nicht zuletzt soll es auch darum gehen, wie wir unsere Bedürfnisse und Forderungen nach einem „Recht auf Stadt“ Ausdruck verleihen können."

Also: 10.06.2010, 20:00 Uhr, Schererstraße 8 (S+U Wedding)
Was tun!? Gegen Stadtumstrukturierung, Mieterhöhungen, Verdrängung und „Gentrifizierung“ im Wedding – Part II


Pro-Gentrifzierungsdemo am Samstag

Xberger 01.06.2010 - 14:04
Quartiersmanagement und die Spiesser aus dem Umfeld der Bürgerwehren um die Dresdener Strasseplanen am Samstag mittag durch Kreuzberg zu ziehen und die Strasse von Vandalismus und Spuren etwaiger Subkulturen und Freiräumen zu säubern. Kreuzberg soll Ulm werden.
Btw. sind Kleinstadtspiesser die nach Kreuzberg ziehen, Touri-und Bundeswehrreisebusse und Jugendhostels fast die schlimmeren Gentrifzierungsmotoren als Mediaspree. Kritik und Aktivismus an mediaspree sollte also nicht nur auf diese beschränkt bleiben.

Karten im Netz

Bast Ler 01.06.2010 - 14:49
Auf der Website von 'Mediaspree entern' gibt es jetzt auch Karten des Gebietes zum herunterladen. Die könnten dabei helfen, sich vorher die Gegend schon mal anzuschauen. Es sind offenbar aktualisierte Versionen der Karte, die im großen Faltplan abgedruckt war, der jetzt schon an vielen Stellen ausliegt.

 http://mediaspreeentern.blogsport.de/material/

Hausbesetzung beendet in Dirschauer

forgotten 01.06.2010 - 17:54
Bin gerade auf dieses kleine Nachricht gestoßen. Es scheint sich um eine stille Besetzung gehandelt zu haben, sonst wäre wohl auf Indy oder dem wba-blog etwas dazu aufgetaucht. Schade, und viel Glück den Leuten, nun ein neues Dach über dem Kopf zu finden. Weiß wer mehr? Wie lange haben die Leute in dem Haus gelebt? Gibt es Ideen, diese Räumung zu politisieren?

 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/297494/index.html

Unberechtigte Wohnraumbesetzung beendet
Friedrichshain-Kreuzberg

# 1572

Die Polizei hat heute die illegale Besetzung eines Wohnhauses beendet. Der Verantwortliche der Hausverwaltung war heute Vormittag gegen 11 Uhr bei einer Begehung des Gebäudes in der Dirschauer Straße in Friedrichshain auf eine Personengruppe gestoßen und hatte Strafantrag wegen Hausfriedensbruch gestellt. Angeforderte Beamte des Polizeiabschnitts 58 und der 14. Einsatzhundertschaft begaben sich daraufhin zu dem unbewohnbaren und sanierungsbedürftigen Haus. Im Zuge der Absuche der Räumlichkeiten gegen 12 Uhr nahm die Polizei insgesamt zwei Frauen und 16 Männer fest, die sich unerlaubt im Haus aufgehalten hatten. Nach erfolgter Personalienfeststellung wurden alle Personen vor Ort entlassen. Gegen sie wurden Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruchs eingeleitet

Vorbereitungen für Sa. laufen auf Hochtouren

A. Dreher 03.06.2010 - 10:50
Die Vorbereitungen für MediaSpree entern am nächsten Samstag machen große Fortschritte - für größere Ansichten des Fotos auf das Bild klicken: Die Vorbereitungen für MediaSpree entern / versenken laufen auf Hochtouren!

English Proclamation

Friedrichshaini 03.06.2010 - 16:23

Urbanartcore hat auch zum ActionDay aufgerufen...
Hier der Link: Board Mediaspree, Create Free Spaces!

Schwer besorgt: die FDP

.... 03.06.2010 - 17:12
Die FDP macht sich als neoliberale Partei, der einzig der Profit der Besitzenden am Herzen liegt, grosse Sorgen, und hat im Bezirksparlament Friedrichshain-Kreuzberg eine Anfrage gestellt, wie denn mit den extremistischen Horden am 5. Juni umgegangen werden solle. Aber lest selbst...

FDP...da war doch was

Icke 04.06.2010 - 00:03
Nur mal zur Erinnerung: die FDP war, genauso wenig wie das profitierende Kapital, noch nie von der Idee begeistert, dass jetzt plötzlich auch Anwohner_innen bei den Entscheidungsprozessen am Spreeufer mitreden wollen. Statt dessen wünschen sie sich, damals wie heute, die "maximale Realisierung" von MediaSpree.

Aus dem "Tagesspiegel", kurz nach dem erfolgreichen Bürger_innen-Entscheid:

"Die Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) forderte, das Projekt Mediaspree im geplanten Umfang zu realisieren. Ungeachtet des Bürgervotums werde der Bezirk die bereits rechtsverbindlichen Bauplanungen umsetzen müssen, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder. Sollte dies nicht geschehen, müsse die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung das von "gesamtstädtischer Bedeutung" geprägte Projekt an sich reißen.

Der FDP-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, Martin Lindner, forderte den Bezirk ebenfalls auf, ungeachtet der Entscheidung "unverzüglich im Interesse des Allgemeinwohls die maximale Realisierung des Projektes Mediaspree herbeizuführen". Für den Fall, dass sich der Bezirk doch dem "unverbindlichen Kiez-Votum" beugen möchte, forderte er ebenfalls, der Senat solle das Verfahren übernehmen."

 http://www.tagesspiegel.de/berlin/landespolitik/politiker-streiten-um-buergerentscheid-zu-mediaspree/1279332.html

Anwohner/innen-Park selbst machen am 5. Juni

Rudolf Kiets 04.06.2010 - 00:48
Im Netz findet sich auf einem neu eingerichteten Blog eine Ankündigung, dass am Samstag, passend zum Aktionstag Mediaspree entern!, ein Anwohner/innen-Park in der sogenannten "Oberbaum-City" (Immobilien-Marketing-Sprech) eröffnet weren soll. Anwohner/innen werden dazu aufgerufen, die bisher eingezäunte Wiese, auf der irgendwann einmal in ferner Zukunft gebaut werden soll, in Eigeninitiative zum Park bzw. Garten umzugestalten. Das Grundstück gehört mitsamt den Bürogebäuden der Oberbaum-City (früher: Narva-Glühlampen-Fabrik) dem Immobilienunternehmen HVB Immobilien. HVB steht für HypoVereinsBank, die als eine der größten Banken hierzulande wiederum Teil des Finanzkonzerns UniCredit Group ist. Wikipedia gibt für die UniCredit Group einen Nettogewinn von 937 Mrd. Euro im letzten Jahr an. Aus den Geschäftsberichten geht hervor, dass die Gewinne steigen, während die Zahl der Angestellten sinkt. Nun zirkuliert neben dem Lehmburckpark-Blog noch ein Schreiben an die Anwohner/innen, das im Stil eines offiziellen Briefes der HVB Immobilien gehalten ist. Darin heißt es unter anderem:
Sie alle sind herzlich eingeladen, mit uns zu feiern! Kommen Sie auf das Gelände. Sie können Grillen, Fußball spielen oder sich in der Sonne ausruhen. Helfen Sie mit, dass der Park schöner wird. Pflanzen Sie Blumen und Bäume! Der Park hat zwei Eingänge, einen in der Rotherstraße und einen in der Ehrenbergstraße. Es gibt ein kleines Problem: wir haben die Schlüssel für die Tore verloren. Bis wir die Schlüssel wiedergefunden haben und die Tore aufschließen künnen, benutzen Sie bitte die Löcher im Zaun in der Lehmbruckstraße.

video vom 5.6.2010

b 07.06.2010 - 10:28

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 2 Kommentare

Mediaspree

ISLAMIFA 01.06.2010 - 15:18
ist eine feine sache. und meinungsfreihheit ebenso

Wie kann man nur so bescheuert sein?

Nachbar 01.06.2010 - 21:30
Leute ich versteh euch nicht. Wie kann man nur so bescheuert sein und Plakate ohne Inhalt kleben? Kein Schwein, erst recht die ganze komischen Pseudoalternativne Studenten könnne selber denken, und sich schon garnicht selbst irgendeine Aktion einfallen lassen.

Ich werd mal wieder das Gefühl nicht los ihr habt nen Profi in euren Reihen, der die Aktion sehr erfolgreich kaputt gemacht hat. Wollt auch nahc der mehr als deutlichen Kritik ist niemand aus dem Arsch gekommen und hat da irgendwelche infostreifen auf die Plakate geklebt.

Sektiererische Scheiße hoch neuen. Wie soll denn Ottonormalpenner was mit dem Aufruf anfangen, der ist bestimmt nicht fähig sich nen Flyer zu organisieren.