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[B]: Mediaspree entern ! - Tageskonzept

f 26.05.2010 21:09
Am 5. Juni soll Mediaspree geentert werden.
Mediaspree ist der Name eines aufgelösten Vereins, der sich für die kommerzielle Bebauung des Friedrichshainer und Kreuzberger Spreeufers eingesetzt hat. Der Verein ist aufgelöst, die Bebauung und Beplanung geht weiter.
2 Jahre nach einem erfolgreichen Bürger_innenentscheid und vielen Aktionen ist es wieder an der Zeit der kapitalistischen Verwertung von Stadt und der sie unterstützenden Politik von Senat und Bezirk zu zeigen, was wir davon halten.
Der folgende Artikel soll einen kurzen Überblick über das Konzept des Aktionstages geben.
Ziel des Aktionstages ist es unseren Widerspruch gegen die Planungen am Spreeufer deutlich werden zu lassen und gleichzeitig in die Offensive zu gehen: Spreeufer selber machen.
Der Kampf gegen die kapitalistische Stadtumstrukturierung sollte nicht bei der Benennung der Schrecklichkeiten stehenbleiben, sondern beginnen, andere Vorstellungen sichtbar werden zu lassen. Es ist klar, dass in einer kapitalistischen Wirtschaft die Grundstücke zum höchsten Preis verkauft werden und das gebaut wird, was den meisten Profit abwirft.
Diese Einsicht sollte uns nicht resignieren lassen, sondern dazu bringen, dieses Prinzip theoretisch zu hinterfragen und praktisch außer Kraft zu setzen.
Diese Praxis zu erproben, bietet der Aktionstag eine Möglichkeit. Es werden vielfältige Aktionen und Aktivitäten stattfinden, vom Straßenfest bis zur Besetzung.
Grob lässt sich der Aktionstag in drei Phasen einteilen:

1. De­mons­tra­tio­nen

Um 13:30 Uhr werden zwei ver­schie­de­ne De­mons­tra­tio­nen star­ten. Die eine De­mons­tra­ti­on läuft vom Kott­bus­ser Tor in Kreuz­berg, die an­de­re vom Box­ha­ge­ner Platz in Fried­richs­hain. Diese De­mons­tra­tio­nen wer­den sich dann auf der Ober­baum­brü­cke tref­fen. Die De­mons­tra­tio­nen sind der Auf­takt des Ak­ti­ons­ta­ges und die­nen dazu, viele Men­schen in das Ge­biet am Spree­ufer zu brin­gen.

2. Ak­ti­ons­pha­se

Im An­schluss an die De­mons­tra­tio­nen soll es ein bun­tes Stra­ßen­fest mit Ideen­werk­stät­ten und eine Viel­falt von Ak­tio­nen geben.
Wir wol­len in meh­re­ren grö­ße­ren Grup­pen be­stimm­te Ge­län­de be­su­chen und über die zu­künf­ti­ge Nut­zung vor Ort be­rat­schla­gen. Wie bei „Squat Tem­pel­hof“ soll es darum gehen, den öf­fent­li­chen Raum für alle nutz­bar zu ma­chen. Vier Gelände wurden als lohenende Ziele für einen Massenbesuch auserwählt: Eisfabrik, Dämmisol, Nippon-Hotel, Brache Cuvrystraße/Schlesische Straße.

Gleich­zei­tig kön­nen Klein­grup­pen aus­schwär­men und be­ste­hen­de Pro­jek­te (O2-​World, MTV, Ho­tels) be­su­chen bzw. stö­ren, die un­be­mal­te Rück­sei­te der Mauer mit ei­ge­nen Vor­schlä­gen ver­schö­nern, ste­ri­le Parks krea­tiv be­pflan­zen und die Spree mit Boo­ten oder an­de­ren Ge­rä­ten be­fah­ren.

Am Ende die­ser Ak­ti­ons­pha­se haben wir hof­fent­lich das Spree­ufer ein klein wenig ver­än­dert und die Un­ter­schie­de der In­ter­es­sen zwi­schen den An­woh­ner_in­nen auf der einen und den In­ves­tor_in­nen und dem Senat auf der an­de­ren Seite auf­ge­zeigt. Viel­leicht haben wir uns auch das ein oder an­de­re Grund­stück an­ge­eig­net.

3. Abschluss-Lärm

Um 18 Uhr sol­len alle Leute an der Stelle an die Spree gehen, an der sie gerade sind (das neue besetzte Gelände, die Brücke oder das Straßenfest). Dort werden wir für ein paar Minuten nochmal ganz viel Lärm machen und ein kollektives Abschlusszeichen unter den Aktionstag setzen.

Da es darum geht, eine selbstbestimmte und unkommerzielle Nutzung des Spreeufers durchzusetzen, ist es natürlich für alle Menschen angezeigt, sich vielleicht auch schon vor dem Aktionstag Gedanken zu machen, was sie sich persönlich von dem Aktionstag erwarten und wie sie sich kreativ und vielfältig einbringen könnten.
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Ergänzungen

soli festival

no 27.05.2010 - 01:43
abends dann soli festival für linke projekte strukturen und prozesskosten im kato:
 http://benefitbeats.blogsport.de/ - chaoze one & lotta c., la plataforma,....

Weitere Veranstaltungen vor dem

Aktionstag 27.05.2010 - 10:56
Ganz herzlich soll an dieser Stelle auch nochmal zu den folgenden Veranstaltungen der Kampagne "MediaSpee entern!" eingeladen werden:


Samstag 29.05. // 15 Uhr // Görli (Pamukkale-Brunnen): Aktionstraining

Gemeinsames und spielerisches Aufwärmen für den Aktionstag am 5. Juni, mit
Übungen im Bereich Enterhaken-Weitwurf, Farbbeutel-Zielwurf, Überklettern
von Mauern, Durchdringen von Zäunen, Entern gutbewachter Grundstücke vom
Wasser aus und mehr.


Dienstag, 1.06. // 19:30 Uhr // SO 36: Info-Veranstaltung

Grosse und letzte Info-Veranstaltung kurz vor dem Aktionstag am 5. Juni.
Wir werden nochmals einen kompakten Überblick über die kommerziellen
Bauprojekte und Planungen am Spreeufer geben, und das Konzept für den
Aktionstag selbst vorstellen.

Tagesspiegel

... 27.05.2010 - 11:10
Auch der Tagesspiegel hat einen - enorm schlechten - Artikel zu MediaSpree geschrieben. Weil der Aufruf zum Aktionstag am 5. Juni unter anderem auch in der "Interim" erschienen war, wird der Aktionstag im Tagesspiegel unmittelbar mit Anleitungen zum Bau von Brandsätzen in Verbindung gebracht.
 http://www.tagesspiegel.de/berlin/neuer-wirbel-um-mediaspree/1845484.html

Einen interessanten Bericht zum aktuellen Stand beim RAW-Tempel findet sich heute in der TAZ. Vom RAW selbst ist, soweit uns bekannt, noch keine Stellungsnahme erschienen, also ist auch der taz-Bericht natürlich mit Vorsicht zu geniessen.
 http://www.taz.de/1/berlin/artikel/1/raw-tempel-fuer-10-jahre-gerettet/

Auf der RAW-Seite wird nur kommentarlos auf den schlechten Tagesspiegel-Artikel verwiesen.
 http://www.raw-tempel.de/

die o2 world brummt!

dasd 27.05.2010 - 16:18
Im Monatskalender sind bereits zehn Events für Juni angekündigt:

 http://www.o2world.de/eventkalender/2010/06

Aber nur zwei Konzerte (Tickets ab lässigen € 54,90). Die anderen acht Veranstaltungen sind allesamt sogenannte Arena-Touren für € 8,00, denn die Halle läuft so richtig schön scheiße, steht leer, sodass dann am Wochenende Besichtigungstouren gegen Eintritt als Lückenfüller stattfinden. Wäre Investor Anschutz nicht Mulimilliardär, könnte mensch glauben, Zeuge eines Insolvenzverfahrens zu sein. Die Billigarbeitskräfte aus Zeiten der Baustelle sind vermutlich schon wieder auf Hartz4-Niveau, die versprochenen Gastro-Arbeitskräfte wurden bereits mächtig gekürzt und für Juni gibt es nur zwei Events für die Einsätze, was wohl kaum für den Lebensunterhalt und noch weniger für irgendeine Art von Beiträgen in die Sozialversicherungstöpfe reichen wird. Wahrscheinlich arbeiten hier aufgestockte Hartz4-Bezieher_innen, eine neue Form der Subvention. Dass ohnehin schon für den Bau des Ufos ein zweistelliger Millionbetrag an Subventionen aus dem Pleitehaushalt Berlins geflossen ist, zeigt, dass wir mal wieder einen fetten Bauskandal in Berlin haben.

Nun ja. Es hat aber natürlich auch etwas praktisches, wenn es am Aktionstag "Mediaspree Entern!" heißt, dass um 14 Uhr zur Arena Tour geladen wird. Ich könnt mir durchaus vorstellen, auf die Demos zu verzichten und zu schauen, ob ich eventuell kostenlos in die o2-world darf, Schlittschuhfahren und Basketball spielen mit dreckigen Turnschuhen inklusive. Merci.

hat die Aktion schon angefangen?

j. depp 27.05.2010 - 17:15
Proteste gegen Lofts in Treptow:

"Das Projekt am Landwehrkanal unweit der Spree war schon während der Bauzeit Protestlern ein Dorn im Auge. Die „Stadtvilla“ erschien ihnen als Sinnbild für die steigenden Mieten und Verdrängung im Kiez zwischen Görlitzer Park und Karl-Kunger-Straße.
Jetzt kam es dort zum Eklat: „Etwa 30 Leuten rissen die Zäune nieder, gingen aufs Grundstück, pflanzten Baum-Setzlinge und schaukelten provokativ auf der Schaukel im Garten“, so Anwohner. „Das Objekt ist durch mehrere Einsätze polizeilich bekannt“, bestätigt ein Polizeisprecher"

die seriöse Quelle:
 http://www.bz-berlin.de/bezirk/treptow/chaoten-schikanieren-hausbewohner-article857449.html

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xasx

yxc 27.05.2010 - 12:12
Oh man ey, an dem Tag werden wieder so viele einfahren.
Die Bullen freuen sich doch jetzt schon uns abzugreifen.

Repression zeigt Wirkung?

berlinerIn 27.05.2010 - 14:50
viele einfahren? na du bist ja motiviert ^^

ich hab kein problem damit ne anzeige wegen hausfriedensbruch zu erhalten, recht witzlos im vergleich zu dem was man am 1.mai dafür bekommt zur falschen zeit am falschen ort zu sein. noch schlimmer, man stelle sich vor die wasserschutzpolizei bemängelt das backboard licht an meinem schlauchboot - oh schreck!

wenn ich mir grad die bilder im umbruch bildarchiv von dem hüttendorf im wendland ansehe weiß ich genau jemand wie du hätte zur gleichen zeit zu hause vor der glotze gehangen!

scheisse wenn dir straßenfeste, blumenpflanzungen und squatting aktionen schon zu militant sind dann setz dich doch einfach ans ufer und trink nen kamillentee - fänd ich deutlich besser als wenn du zu hause bleibst und deine juso zeitung liest.

Auf zu alten Ufern!

bringt doch eh nichts

hans2 27.05.2010 - 17:36
gähn, da wird doch nur zeit und energie verplempert mit diesem kommentarschreiben.
deswegen wird kein einziger artikel weniger geschrieben.

du kannst ja mal mit den leuten diskutieren und sie versuchen davon zu überzeugen, einfach gar nichts zu tun.
vielleicht solidarisieren sie sich ja mit dir!

oh, ich vergas, dazu müsstest du deinen kleinen mikrokosmos verlassen, nein, das wird nicht passieren.

also viel spass beim sterni saufen beim sinnlos-kommentar-schreiben!