Duisburger Nazi geoutet

181 19.05.2010 16:56 Themen: Antifa
Im Duisburger Norden häufen sich in den letzten Monaten Aufkleber, Plakate und Sprühereien aus dem rechten Spektrum. Parolen wie "Nazis vor Deutschland an die Macht" verdeutlichen das intellektuelle Niveau mit dem die "Autonomen Nationalisten Duisburg Nord" um öffentliche Aufmerksamkeit buhlen. Marcel Schmuck, hauptsächlicher Initiator des rechtsradikalen Fantasieprojekts, ist für seine rassistischen Mordaufrufe in der Nacht zum 19. Mai 2010 von Antifaschist_innen mit Flugblättern und Plakaten geoutet worden.
Marcel Schmuck ist in keine weitreichenden Organisationsstrukturen eingebunden. Trotz inhaltlicher Orientierung zu den "Autonomen Nationalisten" führt er einen rechten Lifestyle nach allen Klischees. Er kleidet sich überwiegend in Klamotten des klassischen Skinhead-Outfits, trägt Embleme und Slogans bekannter Rechtsrock-Bands und verbreitet Propaganda aus der parteinahen sowie unabhängigen Kameradschafts-Szene. Rund um die Dr.-Hans-Böckler-Str. 31 in Duisburg-Walsum verklebt Schmuck Plakate und Aufkleber aus dem Resistore-Bestand und hinterlässt Hakenkreuze, Mordaufrufe gegen Migrant_innen und "NSDAP"-Logos. Auch auf nahegelegenen Schulgeländen prangen - meist nur kurzzeitig - "Anti-Antifa"- und andere nationalsozialistische Parolen. Als Besucher rechter Demonstrationen fiel Schmuck zuletzt bei der Anti-Islam-Demonstration der NPD-NRW in Duisburg-Marxloh auf. Dort trug er einen Werbeaufsteller der NPD spazieren.

Schmuck ist nach Selbstdarstellung ideologisch fest an die Neonazi-Szene gebunden. Durch das Outing ist der rechte Stadtteil-Prolet unerwartet über Nacht zur lokalen Berühmtheit geworden. In seiner gesamten Nachbarschaft und auf den nahegelegenen Schulgeländen wurden Informationstexte über Schmuck verteilt und verklebt. Vorallem in den kommenden Wochen wird der Duisburger Neonazi sicherlich einen Eindruck davon gewinnen, wie unangenehm sich solche Popularität auswirken kann.

Nazis auf's Maul!

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Ergänzungen

Nazi am Pranger

derwesten.de 21.05.2010 - 12:12
Eine Weile hatten die Walsumer Ruhe vor Nazischmiereren. Jetzt sind die Hassparolen und NS-Parolen wieder aufgetaucht. Richtig groß und unübersehbar prangen Naziparolen an Wänden der Gesamtschule Walsum. Die Schule ist machtlos.

Weil es keinen Zaun um das Schulgelände von Gesamtschule und Kopernikus-Gymnasium gibt, hat jeder Zutritt. Das lässt sich auch nicht ändern, denn öffentliche Wege führen über das Schulgelände. „Wir haben sofort Anzeige gegen Unbekannt erstattet“, sagt Schulleiter Bruckwilder von der Gesamschule.

Bei der Polizei hat sich der Staatsschutz auf die Suche nach den Schmierern gemacht. Ob man sie schnappt, steht auf einem anderen Blatt, denn die Duisburger Polizei geht davon aus, dass es in Duisburg „keine organisierte Neonaziszene gibt“.

Aber auch rechtsradikale Einzeltäter sind manchen Walsumern zuviel. Die haben ihrer Abneigung gegen braunes Gedankengut auf ihre Art bekämpft und haben dabei die Methoden angewandt, die in den USA gegen Sexualstraftätter angewandt werden: Sie stellen die Nazis, bzw. die, die sich dafür halten, an den Pranger.

So tauchten in den letzten Tagen Flugblätter auf, die warnen: „Achtung - Neonazi in der Nachbarschaft“. Das Flugblatt enthält den Namen des Naziverdächtigen samt Anschrift und Foto und sagt, welche Schmierereien ihm und seiner Gruppe zugeschrieben werden: „Stirb, Türke, Stirb“ und „Ausländer müssen getötet werden.“

Die bisher unbekannten Flugblatthersteller, die sich AntifaschistInnen aus Duisburg nennen, stellen den ihrer Meinung nach Verantwortlichen so vor: „..ist den sog. Autonomen Nationalisten“ zuzuordnen. Bei dieser Gruppierung handelt es sich um einen äußerst gewaltbereiten Teil der hiesigen Neonaziszene. Erst im März beteiligte er sich an einer Demonstation der NPD in Marxloh. Mitten unter anderen gewaltbereiten Neonazis trug er dabei ein Wahlplakat mit der Parole „Heimreise statt Einreise.“

Die Flugbattautoren, die sich ihrer Sache sehr sicher zu sein scheinen, fordern die Nachbarn auf: „Lassen Sie nicht zu, dass er Ihren Stadtteil für faschistische Umtriebe missbraucht.“

(Quelle:  http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/nord/Nazi-am-Pranger-id3007284.html )

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