Wir sind alle GriechInnen - Krise&neue Kämpfe

Krise12.Juni 14.05.2010 16:08 Themen: Weltweit
Eine neue Phase der tiefen Krise des Kapitalismus hat begonnen: drohende Staatsbankrotte in einigen EU-Staaten, steigende Verschuldung, ein kriselnder Euro führen zu einer europa-weiten Krise. Auf den Finanzmärkten bilden sich bereits neue Spekulationsblasen, die mit Staatsgeldern aus der 'Bankenrettung' genährt wurden. Die Anleger auf den Finanzmärkte verdienen an den gestiegenen Staatsschulden. Aber es geht nicht immer so weiter. Irgendwann kommt der Kreislauf von Staatsschulden und steigenden Renditen an sein Ende, da die Krise der kapitalistischen Verwertung andauert und sich durch Kürzungspolitik & Lohnkürzungen zu verschärfen droht. Bis dahin steigen die Kosten des kapitalistischen Krisenmanagements.
Wie wird die Krise gelöst? Wer zahlt für die Kosten des innerkapitalistischen Krisenmanagements, das immer neue Krisen (Überschuldung, Arbeitslosigkeit, Prekarisierung, Kürzung bei Bildung und Sozialausgaben) produziert? Werden die Schulden bedient, was zu weiterer Verarmung, Prekarisierung, Bildungs- und Sozialabbau führt oder setzen europaweite soziale Kämpfe Alternativen durch, die den Kapitalismus in seiner Krise herausfordern? In einigen Ländern wie Griechenland und Spanien entstehen bereits neue Kämpfe. Das Ausmaß und die Dynamik der Krise machen ihre europaweite Ausweitung zur Herausforderung der Stunde.
Auch hier gibt es in den nächsten Monaten Gelegenheit Solidarität mit den Kämpfen in Griechenland und anderswo zu zeigen und die praktische Kapitalismuskritik in die Diskussion um die Krise zurück zu bringen.
Hohe Arbeitslosigkeit in der EU, Prekarisierung und ein Sozialabbau in neuem Ausmaß oder Streichung der Schulden, Schrumpfung der Finanzmärkte, radikale Umverteilung des Reichtums? Auf diese Alternative laufen die Auseinandersetzungen in der neuen Krisenphase hinaus. Auch für die Linke hierzulande die drängenden Fragen der nächsten Monate und Jahre. Um zu verhindern, dass die Krise sich verschärft und auf Kosten der Mehrheit der Menschen 'gelöst' wird, sind massive soziale Kämpfe und internationale Widerstandsbewegungen erforderlich. Über den Ausgang der Krisen entscheiden die Kämpfe. Die Generalstreiks in Griechenland und (geplant) in anderen EU-Ländern wie Spanien eröffnen die Perspektive europaweiten Widerstands, der aktiv gesucht und organisiert werden will.In den nächsten Wochen wird sich auch zeigen, ob die Linke hierzulande den Herausforderungen der Krise gewachsen ist.

Anlässlich des G-20-Finanzministertreffens ist eine erste Demonstration am Mittwoch, 19.Mai, in Berlin zur praktischen Solidarität mit den Kämpfen in Griechenland geplant. In der nächsten Woche finden Generalstreiks in Griechenland und Spanien statt: "Von Athen bis Berlin: Banken und Konzerne sollen für die Krise zahlen!"
Die neue Phase der Krise, Solidarität mit den Kämpfen in Griechenland und Alternativen zum Kapitalismus stehen auch im Mittelpunkt der bundesweiten Demonstrationen am 12.Juni in Berlin und Stuttgart. Ein breites Bündnis mobilisiert dazu.

Wir sind alle GriechInnen - die Krise heisst Kapitalismus!
 http://www.kapitalismuskrise.org

Auf der website www.kapitalismuskrise.org finden sich Banner zum verlinken mit "Wir sind alle GriechInnen - Solidarität gegen Rassismus und Sozialabbau" "Wir sind alle GriechInnen - Die Krise heisst Kapitalismus" -->  http://www.kapitalismuskrise.org/12-juni/material_12-06

12. Juni: Bundesweite Demonstrationen "Die Krise heisst Kapitalismus" in Berlin und Stuttgart:  http://www.kapitalismuskrise.org

19.Mai in Berlin: "Von Athen bis Berlin - Banken und Konzerne sollen für die Krise zahlen!"
Demonstration und Kundgebung anlässlich des Treffens der G-20 Finanzminister in Berlin:
Mittwoch, 19. Mai, 18.00 Uhr - Vom Finanzministerium (Wilhelmstraße 97) zur EU-Vertretung (Pariser Platz)
Organisiert wird die Demo von einem breiten Bündnis von verdi, IG Bau, NGG, griechischer Gemeinde Berlin, Attac über Antifaschistische Linke, Gruppe Soziale Kämpfe und zahlreiche andere antikapitalistische Initiativen.

Aus dem Aufruf:
"Griechenland ist überall! Von Portugal bis Lettland, von Irland bis Griechenland erleben wir einen massiven Angriff auf die Bevölkerung. Löhne und Renten werden gekürzt. Ärztinnen und Ärzte, Lehrerinnen und Lehrer werden entlassen, Schulen und Krankenhäuser geschlossen. Die zweite Phase der Krise hat begonnen.
Wir sind alle Griechen und Griechinnen! Das Gebot der Stunde ist europäische Solidarität! Nicht die als faul verleumdeten griechischen Arbeiterinnen und Arbeiter sind schuld an der Krise, sondern ein System, in dem nicht für die Bedürfnisse der Menschen, sondern für Profit produziert wird. Die Krise heißt Kapitalismus.
Die Banken und Konzerne müssen zahlen! Streichung der Schulden Griechenlands!
Gegen das neoliberale Spardiktat! Stoppt die Kürzungen von Löhnen, Renten und Sozialkahlschlag!
Stoppt die nationalistische und rassistische Hetze gegen die griechische Bevölkerung!
Gemeinsamer Widerstand europaweit!"





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Ergänzungen

Griechen aller Länder, vereinigt euch!

Plattnase 14.05.2010 - 19:45
Analyse. US-Banken, deutsche Konzerne und die EU tragen Mitverantwortung für die Verschuldung Griechenlands. Aber illegitime Verbindlichkeiten müssen und dürfen nicht zurückgezahlt werden. Argumente für den Widerstand.

 http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Griechenland/eu7.html

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