[Kurdistan] Proteste gegen Hinrichtungen

Kurdistaninfo 13.05.2010 14:41 Themen: Antirassismus Militarismus Weltweit
PROTESTE IN NORDKURDISTAN/TÜRKEI
AMED – Nachdem im Iran 5 politische Gefangene, davon 4 PJAK Mitglieder hingerichtet worden sind, weiten sich die Proteste aus. Die kurdische Guerilla HRK bekannte sich zu zwei Vergeltungsangriffen, bei denen 16 iranische Soldaten starben. U.a. in Diyarbakır, Ankara, Manisa, Iğdır und Erciş beteiligten sich viele Menschen an den Protesten,l die von den Friedensmüttern, der linken kurdischen BDP und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen durchgeführt wurden. Hier wurde auch insbesondere das Schweigen Europas gegenüber der Grausamkeiten des iranischen Regimes hingewiesen.
IZMIR: DEMONSTRATIONSVERBOT
In Izmir wurden die Proteste mit dem Argument der „Angespanntheit“ verboten. Dies ist nun die zweite BDP Demonstration in einem Monat, die verboten worden ist, während die Lage entspannt genug dafür zu seien scheint, eine Gruppe nationalistischen Demonstrant_innen vor das BDP Büro ziehen zu lassen und hinzunehmen, dass sie darauf Steine werfen.



GEVER/YÜKSEKOVA: TAUSENDE DEMONSTRIEREN; SCHWERE STRASSENKÄMPFE
In Gever/Yüksekova, nahmen viele tausend Menschen an den Protesten gegen das iranische Regime teil. Sie riefen Parolen in Solidarität mit der kurdischen Freiheitsbewegung, gegen das iranische Regime und ihrem Vorsitzenden Abdullah Öcalan. Gleichzeitig schlossen die Geschäfte im Landkreis und die Poliziei zog mit einem Großaufgebot auf. Daraufhin erichteten die Menschen Barrikaden und wehrten sich mit Steinen gegen die Polizeiangriffe. Hunderte Vermummte entzündeten Feuer und warfen ebenfalls Steine. Die Polizei setzt zur Stunde Wasserwerfer und Gasgranaten ein, während sich die Auseinandersetzungen auf die ganze Stadt ausweiten. Ein 15jähriger Schüler ist in diesem Rahmen in Meriwan festgenommen worden.



PROTESTE IN OSTKURDISTAN
In den Ostkurdischen Gebieten im Iran weiteten sich die Protesgte heute zu einem Generalstreik aus. Insbesondere in den Städten Mahabad, Seqiz, Kamyaran, Qurwe, Bane, Meriwan, Şino, Diwandere, Bokan, Nexede, Bicar, Mako und Sine blieben alle Geschäfte geschlossen. Die kurdischen Studierenden bioykottierten den Unterricht. An dem Streik nehmen kurdische Studierende in: Teheran, Beheştî, Elame Tebatebayî, Terbiyet Muelim, Şehîd Recayî, Emîr Kebîr, Xwace Nesîh, Şerîf, Azadî, Tahran –Navned, Kirman, Zahîdan, Bûelî Hemedan, Zencan, Qezwîn, Sine, Tewrêz, Urmiyê, Kirmaşan, Îlam und Mahabad teil.



SINE: AUSNAHMEZUSTAND UND STRASSENKÄMPFE

In der Stadt Sine, die ca. 1 Million EInwpohner_innen hat, rief das iranische Regime den Ausnahmezustand aus. Dort hält sich zur Stunde niemeand außer Soldaten und Polizisten auf den Straßen auf. Aus Protest gegen die Hinrichtungen hängt die Bevölkerung schwarze Tücher aus den Fenstern.
Seit den Morgenstunden führen Jugendliche Demonstrationen durch. Mindestens zwei Personen wurden bei Straßenschlachten mit staatlichen Kräften bereits verletzt.



MAHABAD: LÄDEN BLEIBEN GESCHLOSSEN
Auch in M ahabad findet ein Generalstreik statt. Banken und staatliche einrichtungen wurden gewarnt, dass sie auch nicht öffnen dürften, sonst würden sie in Brand gesetzt.



KAMYARAN: FAMILIE EINES HINGERICHTET ERHÄLT HAFTBEFEHL

In dem Geburtsort des hingerichteten kurdischen Lehrers Ferzad Kemanger herrscht äußerst angespannte Stimmung. Der Staat hat über alle der Familie angehörigen Individuen einen Haftbefehl erlassen. Bisher konnte er jedoch, aufgrund der angespannten Lage nicht vollstreckt werden.


BEWAFFNETE AKTIONEN IN OSTKURDISTAN

Die HRK, der bewaffnete Arm der linken kurdischen PJAK, erklärte, dass sowohl für die 5 Hingerichteten, als auch für weitere 5 vom iranischenRegime durch Gift ermordeten Guerillas trotz eines Waffenstillstands Vergeltung üben werde.

Nachdem am 9. Mai im Iran 4 politischen Gefangenen mit dem Vorwurf der Mitgliedschaft in der PJAK hingerichtet wurden, hat die HRK (Hêzên Rojhilata Kurdistan, militärischer Arm der PJAK) in der ostkurdischen Stadt Meriwan eine Polizeistation angegriffen. In Piranşehir wurde ein Militärfahrzeug einen Abhang hinunter gestürzt. Bei der Besetzung der Polizeistation in Meriwan wurden 12, in Piranşehir 4 Soldaten getötet.

Am vergangenen Sonntag, den 9. Mai, wurden 5 Personen im Teheraner Evin Gefängnis hingerichtet. 4 der 5, darunter eine Frau, wurden mit dem Vorwurf verhaftet, Mitglieder der PJAK gewesen zu sein. Nun haben die ostkurdischen Streitkräfte (HRK), die Teil der PJAK sind, eine Vergeltungsaktion gestartet.
Laut einer Erklärung der HRK, fanden in der Nacht Angriffe auf eine Polizeistation zwischen den Dörfern Berdereş und Dublur, nahe der Stadt Meriwan statt. Bei der vollständigen Besetzung der Polizeistation sind 12 Soldaten getötet und 2 verletzt worden.
Etwa zur gleichen Zeit wurde zwischen den Dörfern Berdanaze und Zino, nahe der Stadt Piranşehir, ein Militärfahrzeug der iranischen Armee einen Abhang hinuntergestürzt. Dabei sind 4 Soldaten getötet und 4 verletzt worden.

Die HRK meldet, dass es bei den Gefechten keine Verluste auf Seiten der Guerilla gab. Die Aktionen werden in den Rahmen der, von der PJAK verkündeten Woche des "Widerstandes und der Freiheit" gestellt.

Am Sonntag den 13.05. wird vor der Iranischen Botschaft um 13.00 eine große Protestkundgebung gegen die Hinrichtungen im Iran stattfinden.

Quelle: ANF, 12. Mai 2010, ISKU, yuksekovahaber, yuksekovaguncel
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 2 Kommentare an

@tim — Christa