[B] Tod eines Mieters

Esperanza Tristesse 11.05.2010 02:12 Themen: Soziale Kämpfe
Das Berliner Bündnis Sozialmieter.de teilte am Sonntag mit, dass eines ihrer engagiertesten Mitglieder, Dieter Bernhardt, sich das Leben genommen hat. Dieter Bernhardt lebte in der Akazienstraße 6 in Schöneberg und war selbst von enormen Mieterhöhungen betroffen - Stichwort: Auslaufen der Anschlussförderung im Sozialen Wohnungsbau. Wir gehen an dieser Stelle der Frage nach, welche Vermieter es waren, die Dieter Bernhardt in diese ausweglose Verzweiflung trieben.
Das Berliner Bündnis Sozialmieter.de teilte am Sonntag mit, dass eines ihrer engagiertesten Mitglieder, Dieter Bernhardt, sich das Leben genommen hat. Dieter Bernhardt lebte in der Akazienstraße 6 in Schöneberg und war selbst von enormen Mieterhöhungen betroffen.

Erste Reaktionen zeigen, dass niemand mit einem solch drastischen Handeln Dieter Bernhardts gerechnet hätte. So sehr wir uns nun die Frage stellen müssen, ob wir nicht aufmerksamer hätten sein können - ob unsere Zusammenhänge die Verzweiflung und ohnmächtige Wut, die viele von uns immer wieder ertragen, nicht genügend auffangen, sodass die Betroffenen damit alleine bleiben, keinen Ausweg mehr sehen - aber ebenso sehr müssen wir auf Verantwortlichkeiten hinweisen. Es waren konkrete Verhältnisse, Strukturen und Akteure, die in diesem Fall einen Menschen so sehr in die Enge getrieben haben, dass er offenbar keinen Ausweg mehr wusste.

Die schonungslose Seite des Kostenmietensystems

In den letzten Wochen gingen die Fälle exorbitanter Mieterhöhungen in Gebäuden des sozialen Wohnungsbaus durch die Presse. Die staatliche Förderung der Wohnungen läuft nach und nach aus. Dort, wo die von privaten Bauherren künstlich nach oben getriebene "Kostenmiete" nicht mehr von der öffentlichen Hand nach unten, auf ein bezahlbares Niveau, subventioniert wird, können die Vermieter die Mieten nun vollkommen frei anheben. Denn diese Wohnungen fallen nicht unter das Vergleichsmietensystem. Es gibt keine Begrenzungen für Mieterhöhungen, weder durch den Mietspiegel, noch durch die üblichen Klauseln des Mietrechts (maximal 20% Anhebung innerhalb von zwei Jahren). Auch die sonst "normale" Zurückweisung einer Mieterhöhung aufgrund einer konkret belegbaren sozialen Härte kommt offenbar nicht zum Tragen.

Was einmal als Kostenmiete durch öffentliche Institutionen genehmigt worden ist (das kann bis auf über 20 Euro pro Quadratmeter hinaufgehen, und zwar nettokalt), können Vermieter nun von den Mieter_innen ungehemmt einfordern. Dabei können sie sogar rückwirkend die Miete erhöhen.

Der Fall Akazien/Belziger...

Genau dies droht in der Akazienstraße 6 und der Belziger Straße 13 in Schöneberg die Akazien-Belziger GbR nun ihren Mieter_innen an: Wenn sie die angekündigte Mieterhöhung um 25% auf 7,50 Euro/qm nettokalt nicht akzeptieren, aber auch nicht einfach ausziehen, sollen sie sogar eine bis zum 1. Januar 2008 zurück reichende rückwirkende Erhöhung zahlen. Das wäre bei einer 70qm-Wohnung eine Nachzahlung von über 3600 Euro, zusätzlich zur Erhöhung der laufenden Monatsmiete um 130 Euro. Und das vollkommen legal, wie es aussieht.

Warum dies alles geht, das groteske Phänomen "Auslaufen der Anschlussförderung" im Berliner Sozialen Wohnungsbau, lässt sich hier nicht so einfch erklären und sollte besser in der aktuellen Ausgabe des MieterEchos nachgelesen werden. Das Heft Nr. 339 mit dem Titelthema "Entmietung leicht gemacht? - Extreme Mieterhöhungen im Sozialen Wohnungsbau" kann als PDF heruntergeladen werden (Größe: 1,4 MB).

...und die skrupellosen Vermieter dahinter

Wer sind nun aber Vermieter, die solche Profiterwartungen rücksichtslos durchsetzen? Oft sind es nicht mehr die alten Bauherren, gerade wenn es um Miethäuser im Innenstadtbereich geht. Sie haben die Häuser also gekauft, weil sie hier die Durchsetzbarkeit hoher Mieten sehen. Oft sieht es so aus, dass die Häuser leer gemacht werden sollen, dass man die Mieter_innen los werden will, um die Wohnungen in Eigentumswohnungen umzuwandeln und scheibchenweise zu verkaufen. Das bringt dann schnell viel Kohle. In manchen Fällen, wo die Häuser nicht von guter Qualität sind, aber dafür ungewöhnlich zentral liegen, wie im Fall der Fanny-Hensel-Siedlung, die nur einige hundert Meter vom Potsdamer Platz entfernt ist, wird sogar mit dem Abriss der Wohnungen gerechnet, da die Grundstücke weit mehr wert sind als die Gebäude darauf, oder, anders gesagt: weil die erzielbaren Gewinne durch eine Neubebauung um ein vielfaches höher lägen.

Im Fall der Akazien-Belziger GbR sind es die beiden Vermieter Tom Granobs und Dr. Ing. Heinz-Dieter Adomeit, die ihre Profitinteressen gegen die Bewohner_innen durchzusetzen versuchen und sie dabei unter enormen Druck setzen. Sie tragen zweifelsohne eine Mitverantwortung am Tod Dieter Bernhardts.

Tom Granobs

Tom Granobs ist offenbar ein recht umtriebiger Akteur im Geschäft um Finanzinvestitionen. Er ist einer von zwei Geschäftsführern und Gesellschafter der INTEREST Vermögensverwaltung GmbH. Er stellt sich eigenhändig und mit Foto auf der Website des Unternehmens vor. Dort heißt es unter anderem: "Sein Spezialgebiet liegt in der Entwicklung von Anlagemodellen am europäischen Aktien- und Optionsmarkt." Und nebenbei kommt heraus, dass er früher einmal in der Uran-Branche tätig war, in einem Unternehmen, das Miteigentümer der Urananreichungsgesellschaft Urenco ist.

Auch heute beschäftigt sich Granobs damit, wie man Kapital so anlegt, dass es laufend mehr Profit abwirft. Im Geschäftshaus Schaperstr. 18, Sitz der INTEREST Vermögensverwaltung GmbH, finden sich neben weiteren Unternehmensberatern, Treuhändern, Immobilienverwerten und Werbeunternehmen auch noch die Gesellschaft für Vermögensverwaltung Tom Granobs mbH, sowie die ebenfalls Tom Granobs gehörende MAP Liegenschaften GmbH‎, Eigentümerin des Einkaufs- und Gewerbezentrums "Forum Pankow".

Heinz-Dieter Adomeit

Und hier, am Forum Pankow, unweit des S-Bahnhofs Pankow, treffen wir auch auf den zweiten Eigentümer der Wohnhäuser Akazien6/Belziger13: Heinz-Dieter Adomeit hat nicht nur ebenso wie Tom Granobs ein Diplom in Physik abgelegt, sein Unternehmen Adomeit Group GmbH sitzt auch mit der Adresse Hadlichstraße 19 im Forum Pankow. Adomeit war zuvor Leiter des Delphi-Entwicklungszentrums Berlin, das mittlerweile zu Freudenberg NOK Mechatronics gehört. Als Leiter dieses Forschungszentrums für Fahrzeugtechnik (Crashtests und so) wurde Adomeit in einer Broschüre (PDF, 1 MB) der Berliner Wirtschaftsförderung zitiert, wo wir auch ein Foto von ihm (Seite 5) bewundern können. Zudem ist er offenbar leidenschaftlicher Oldtimer-Sammler und Mitglied der Lancia-Freunde Berlin, wo sich wiederum ein Foto findet.

Woher Granobs und Adomeit auch immer sich ursprünglich kennen mögen, vielleicht aus einem gemeinsamen Physik-Studium (pure Spekulation), sie scheinen jedenfalls auf gute und profitable Zusammenarbeit zu bauen. Eine Zusammenarbeit, die zum gemeinsamen Kauf der Akazien6/Belziger13 führte, und die nun den dortigen Mieter_innen schwer zu schaffen macht. Viele verlieren nun nicht nur ihre Wohnung, sondern es fällt ihnen auch schwer, eine andere bezahlbare Wohnung in ihrem Kiez zu finden. Wer sich angesichts dieser Verdrängungsgefahr nicht schnell genug organisiert bekommt, ist auch schnell mal von der Obdachlosigkeit betroffen.

Dieter Bernhardt wollte aber nicht einfach nachgeben. Er hatte mit anderen betroffenen Mieter_innen die Initiative Sozialmieter.de gegründet, um sich gemeinsam gegen die maßlosen Mieterhöhungen zu wehren, die viele Bewohner_innen von Sozialwohnungen in den nächsten Jahren zu erwarten haben: 28.000 Haushalte sind heute schon oder in den nächsten Jahren in der Situation, dass ihre Vermieter wie im Fall Akazien6/Belziger13 die Mieten nahezu beliebig hochtreiben können. Für Dieter Bernhardt war es daher ein besonderes Anliegen, den Berliner Senat in die Pflicht zu nehmen.

Die Verweigerung des rot-roten Senats

Seit Monaten ist das Thema nun in der Öffentlichkeit, die dramatische Situation der betroffenen Mieter_innen ist immer wieder deutlich geworden. Doch das einzige, was der rot-rote Senat anbietet, sind Umzugshilfen. An anderer Stelle wurde dies bereits als staatliches "Verdrängungsmanagement" bezeichnet worden.

Auf Abriss Berlin wird aus einer Email Dieter Bernhardts zitiert: "Wir müssen uns bündeln und vielleicht sogar zivilen Ungehorsam organisieren, denn anders reagiert die Politik nicht". Nur ein paar Wochen später äußerte er gegenüber einer Mitstreiterin, "dass »er wahrscheinlich erst an einem Galgen baumelnd aus dem Fenster hängen müsse«, damit die politisch Verantwortlichen Berlins endlich reagieren würden." (Zitat: Sozialmieter.de)

...Gefühlskälte und Gleichgültigkeit...

Ebenso aus der Stellungnahme der Initiative: "Neben seinem Leichnam fand die Polizei einen Abschiedsbrief unseres engagierten und sich in seinen Grundfesten bedrohten Mitstreiters aus dem hervorgeht, dass Dieter Bernhardt den Freitod deshalb wählte weil er die »Gefühlskälte« und »Gleichgültigkeit« nicht mehr ertragen konnte, mit der die politisch Verantwortlichen Berlins den Menschen in dieser Stadt begegnen würden, die vom Verlust ihrer Wohnungen und ihres Lebensumfelds bedroht sind."

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Ergänzungen

Presseberichte bisher

Nane Negut 11.05.2010 - 02:55

Passend dazu...

Einfacher Text oder HTML? 11.05.2010 - 12:41
Gleichzeitig fürchten Berliner und Brandenburger Wohnungsunternehmen, dass nicht mehr genügend öffentliche Gelder bereit stehen, um weitere leerstehende Wohnungen zwecks "Mietpreisstabilisierung" abzureissen.

 http://www.rbb-online.de/nachrichten/politik/2010_05/verband_fuerchtet.html

Fernsehen

Nena Garnichgut 11.05.2010 - 12:45

Wohnungsnot

ist überall 11.05.2010 - 15:38
Ich bin geschockt. Auch wenn ich den Betroffenen nicht kannte: eine schrecklicher Tod, oder viel mehr ein schrecklicher Grund für diesen Tod. Ein sinnloser Tod ! Aber ich möchte euch darauf aufmerksam machen das es Wohnungsnot nicht nur in Berlin sondern auch hier in Baden Württemberg und auch allen anderen Bundesländern gibt. Auch hier haben bestimmte Gruppen von Personen große Probleme billige Wohnungen in gutem Zustand zu finden.

Sicherlich kann man die einzelnen Bundesländer nicht direkt vergleichen und sicherlich ist die Lage in Berlin dramatischer als im Süden aber Wohnungsnot gibt es ÜBERALL - dort mehr, da weniger.

Ich fürchte durch seinen Tod kommen nur die zum nachdenken die sowieso schon nachdenken. Die Immobilienhaie dürfte das ganze leider wenig beeindrucken. Es wäre schön wenn sich was ändern würde durch diesen Selbstmord aber ich glaube es ehrlich gesagt nicht. Solang es Menschen gibt die statt nem Herzen nen Dollarzeichen in sich tragen wird das nicht der letzte Selbstmord gewesen sein.

Und es geht auch nicht nur um diesen Selbstmord. Klar sind jetzt viele Menschen betroffen, ich auch aber wer außer seinen Freunden und seiner Familie denkt da in 2 Wochen noch dran ? Dieser Selbstmord war nur der Gipfel des Berges. Was ist mit dem täglichen Elend mit dem die Menschen zu kämpfen haben die noch am Leben sind ? Was ist mit Eltern die ihren Kindern kein Essen kaufen können ? Was ist mit arbeitsunfähigen und behinderten Menschen die nicht wissen wie sie Miete, Strom etc zahlen sollen ? Was ist mit Menschen denen nur noch der eigene Hund geblieben ist den sie aber in eine andere Wohnung nicht mitnehmen dürfen ? Was ist mit Menschen die ihre Arbeit verlieren weil die Firma dichtmacht ? Soziale Not ist ÜBERALL !!! Wir können leider keine billigen Wohnungen herzaubern dafür fehlt uns Bürgern das Geld aber wir können zumindest die Augen und Ohren offenhalten und uns gegenseitig um uns kümmern. Nicht nur um Freunde, sondern auch um einsame Nachbarn.

Wenn ich das richtig verstanden habe hat er sich nicht nur wegen der Wohnungsnot umgebracht sondern auch aufgrund sozialer Kälte. Und der letzte Punkt ist einer an dem jeder von uns tätig werden kann.

Soweit meine Gedanken dazu die ich loswerden wollte.

Mein Beileid an seine Freunde und seine Familie

Solidarität für alle die nicht wisssen wie sie in diesem Scheißsystem überleben sollen!


Atrikel von radio-utopie Gründer

Ergänzung 11.05.2010 - 22:44
Sehr persönlicher Artikel von Weggefährten und Radio-Utopie-Gründer Daniel Neun

 http://www.radio-utopie.de/2010/05/11/arm-und-tot-zum-selbstmord-von-dieter-bernhard/#more-18962

Zur Spekulation um die Motivationen

Klara Nebel 11.05.2010 - 23:05
Aus den bisherigen Gesprächen und Tresendiskussionen rund um Dieter Bernhardts Tod habe ich folgendes mitgenommen: Es war wohl nicht so, dass er in erster Linie verzweifelt gewesen wäre über seine eigene persönliche Situation. Auch wenn er dafür ein paar gute Grüne gehabt hätte. Aufgrund seiner schweren chronischen Krankheit ist er sowohl auf sehr teure Medikamente und Behandlungen angewiesen, die das eigene Budget erheblich belastet haben. Wenn dazu noch ganz erhebliche Mieterhöhungen und Nachforderungen der Vermieter treten, kann das schon ein sehr harter Brocken sein. Doch Bernhardt verfügte nicht über eine ganz geringe Rente, musste also nicht unbedingt total existenzielle Sorgen haben.

Als zweites war der Schöneberger Kiez wohl ein sehr wichtiger Ort für ihn, wo er nicht nur seine sozialen Kontakte und Netzwerke hatte, er war auch für den Umgang mit der Krankheit wichtig, da er hier die nötige Betreuung und Zuwendung fand, die hätte er woanders nicht so leicht gefunden.

Dennoch war es aber anscheinend nicht die Wut auf die Vermieter und ihr skrupelloser Umgang mit den Mieter_innen, sondern das Agieren der Berliner Landespolitik, die Bernhardt als einen sehr engagierten Menschen eine fürchterliche Ohnmacht spüren ließ, sowie die Vereinzelung der Mieterschaft. Dabei ist letzteres ja nicht verwunderlich, führt der finanzielle Druck des kapitalistischen Systems in Verbindung mit neoliberaler/postfordistischer Vereinzelung doch immer und immer wieder dahin, dass die Betroffenen keine Hoffnung auf Widerstand sehen und versuchen, dem Problem möglichst rational einzeln so gut es geht zu entkommen.

So toll und großartig ein breiter Mieter_innen-Widerstand wäre, er ist unter den gegeben Umständen einfach mal ganz schön unwahrscheinlich, zumal in der vorliegenden Situation des aus der Förderung fallenden Sozialen Wohnungsbaus, wo die juristische Ebene kaum Anlass zur Hoffnung gibt. Aus diesem Grund möchte ich alle Leute darum bitten, die in ähnlichen Zusammenhängen aktiv sind und werden: Redet immer auch in den Initiativen über die Aussichten des Erfolgs, damit die Hoffnungen nicht zu hoch angesetzt werden und die Enttäuschung zu hart, zu unverwindbar, ausfällt. Gerade bei Mieterinitiativen, die aus akuter und konkreter eigener Betroffenheit entstanden sind, habe ich dies schon öfter erlebt, dass einzelne Aktive ganz enthusiastisch in den Kampf einstiegen, sich dann nach einer Weile fast alleine sahen und schließlich in ein tiefes Loch der Enttäuschung fielen. Depression kann an dieser Stelle leicht entstehen, ebenso ohnmächtige Wut, die sich irgendwo, und möglicherweise auch selbstzerstörerisch, Bahn zu brechen droht.

So gesehen ist die militante Option immer noch eine angemessene Form, die Wut zu verarbeiten und nicht in sich rein zu fressen, sondern sie rauszulassen, in einer wenigstens halbwegs produktiven Form zu wenden und einzusetzen...

Presse dazu (fortgesetzt)

Garnee Guht 12.05.2010 - 00:12

Berliner Kurier: Seine Freunde führen den Kampf weiter

Junge Welt: Angst vor dem Rausschmiß

Radio Utopie: Arm und tot. Zum Selbstmord von Dieter Bernhardt

Gerade der letzte Artikel (Radio Utopie) ist sehr lesenswert, da der Autor mit Dieter Bernhardt einen gemeinsamen Weg und eine gemeinsame Erfahrung teilt, nämlich das Engagement beim Aufbau der Berliner WASG und eine herbe Enttäuschung bei deren Überführung in die Linkspartei.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 3 Kommentare

Opfer der "rot-roten" Politik

Linker 11.05.2010 - 19:18
Nach dem tragischen Tod von D. B. kann man dann wohl klar deutlich behaupten, dass die asoziale Wohnungs- und Sozialpolitik eines angeblich "rot-roten" Senates nun auch ganz offiziell das erste Todesopfer gefordert hat. Einen Glückwunsch an die Herren Klaus Lederer und Udo Wolf. Ein klares Ergebnis Ihrer kapitalistischen und menschenfeindliche Wohnungspolitik.

Ciao Dieter...

oliberlin 11.05.2010 - 20:53
Verdammt, ich hatte eigentlich immer irgendwie gehofft, dass wir uns mal wieder über den Weg laufen, da wird wohl nun nichts mehr draus. Viel zu früh bist Du nun gegangen, viel zu früh... Möge Dir die Erde leicht sein, lieber Genosse!

Erschütternd

tierr@ 13.05.2010 - 09:57
Dieser Selbstmord, wie schon jemand schrieb, erschüttert
auch, wenn man den Aktivisten nicht kannte...in diesem
Sinne ist es auch mir ein Anliegen, mein Beileid auszu-
sprechen und

einen APELL zu richten an Rot-Rot, nicht nur in Berlin
sondern ÜBERALL, sich auch den Inhalt der linken Ideo-
logie und sie Sozialprogramme zu besinnen, die diesen
Parteien zugrunde liegen...
andernfalls ist jedes innerparlamentarische Links eine
hohle Floskel und damit ein betrügerisches Verbrechen
an der Menschlichkeit...

Vielleicht gibt dieser Tod doch mehr zu denken, als
angenommen..., vielleicht. Mehr als das Prinzip der
Hoffnung ist möglich...eine andere Welt...?!!!