Reclaim the streets in Bremen

COPY + PASTE 10.05.2010 12:24 Themen: Freiräume Militarismus
Im Rahmen der Veranstaltungswoche zur Rekrutenvereidigung 6. Mai 1980 im Bremer Weserstadion fand am 7. Mai eine (anit-) militaristische Reclaim the streets statt.
Am Freitag, 7.Mai, fand in Bre­men mal wie­der eine Re­claim the streets statt. Im Rah­men der Ver­an­stal­tungs­wo­che zum 6. Mai tra­fen sich die Ak­ti­vis­tIn­nen mit mu­si­ka­li­scher Un­ter­ma­lung am Krie­ger­denk­mal in den Wall­an­la­gen hin­ter der Kunst­hal­le.
Spä­ter ging es dann in Klein­grup­pen wei­ter zum Markt­platz, wo es eine in­sze­nier­te Schlacht mit Pan­zern, Holz­ge­weh­ren, Spiel­zeug­gra­na­ten und -​ra­ke­ten gab. Hier tauch­ten dann auch, nach­dem eine Funk­strei­fe der Bul­len die Ver­samm­lung be­merkt hatte, nach und nach die Cops auf. Diese be­ob­ach­te­ten aber erst ein­mal die Sze­ne­rie und such­ten ver­geb­lich einEn Ver­ant­wort­li­chEn. Re­de­bei­trä­ge mach­ten klar, wie toll und hip die Bun­des­wehr nicht sei. Das Was­ser eines nahe ge­le­ge­nen Brun­nens auf dem Doms­hof wurde blut­rot ge­färbt. Die ganze Ak­ti­on wurde wie eine Ju­bel­de­mo an­ge­legt. Von den knapp 150 Teil­neh­me­rIn­nen waren Pa­ro­len wie „Nie wie­der Frie­den“ zu hören.
Nach ei­ni­ger Zeit ver­lie­ßen die Leute den Markt­platz, um sich ei­ni­ge Zeit spä­ter auf der Dob­ben­kreu­zung wie­der­zu­tref­fen. Dort wurde der Ver­kehr blo­ckiert, was die Bul­len wohl auch ver­an­lass­te, mit mehr Schutz­po­li­zis­tIn­nen als vor­her auf­zu­kreu­zen und zwei Hunde aus den Autos zu holen. Einer der bei­den Hun­de­füh­rer bekam wohl sogar eine La­dung Spu­cke aus der Ver­samm­lung ab. Kurz nach­dem Ver­samm­lungs­teil­neh­me­rIn­nen einen Papp­maché Pan­zer an­ge­zün­det haben, der unter In­k­auf­nah­me größ­ter Ge­fah­ren von einem mu­ti­gen Bul­len ge­löscht wurde, ver­lie­ßen die Stra­ßen­blo­ckie­re­rIn­nen den Dob­ben ge­schlos­sen als Demo in Rich­tung Vier­tel/Zie­gen­markt. Aus Angst um Fest­nah­men wurde hier­zu das Klein­grup­pen­prin­zip auf­ge­ge­ben. Auf dem kom­plet­ten Weg zum Zie­gen­markt waren keine Bul­len zu sehen.
Am Zie­gen­markt an­ge­kom­men, zeig­te sich dann auch bald warum. Die Strei­fen­po­li­zis­tIn­nen vom Dob­ben hat­ten sich näm­lich in der Zwi­schen­zeit ihre Schutz­aus­rüs­tung an­ge­zo­gen und war­te­ten nun in­klu­si­ve einer Grup­pe BFE-​Bul­len in ei­ni­ger Ent­fer­nung zum Zie­gen­markt.
An Zie­gen­markt wurde noch ei­ni­ge Zeit der Ver­kehr im Vier­tel blo­ckiert. Dazu spiel­te live ein Lie­der­ma­cher. Nach­dem sich die Ver­samm­lung auf­ge­löst hatte, stan­den die Bul­len noch ei­ni­ge Zeit ver­plant im Vier­tel rum, da sie wohl ver­mu­te­ten, dass sich die Re­claim the streets ir­gend­wo an­ders wie­der­tref­fen würde.
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Ergänzungen

Nice to know

brem 10.05.2010 - 18:24
Am 6. Mai 1980 wurde im Weserstadion das erste öffentliche Gelöbnis außerhalb einer Kaserne seit dem 2. Weltkrieg durchgeführt, was einen noch weit heftigeren Tabubruch darstellte als das Gelöbnis vor kurzem auf dem Platz vor dem Bundestag. 1980 kam es zu schwersten Ausschreitungen mit hunderten Verletzten, der Sachschaden an Polizeifahrzeugen und im direkten Umkreis ging in die Millionen (DM selbstverständlich).

Aufgrund der Tatsache das Gelöbnisse im öffentlichen Raum heute keineswegs mehr die Ausnahme darstellen, muss man in abschließender Betrachtung sagen das das breite Engagement (nicht alles war nur Krawall) im Sande verlaufen ist und als klare Niederlage des Antimilitarismus gewertet werden muss, umso offensichtlicher ist es das noch viel mehr Widerstand kommen muss.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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bullen dumm? — juhu

super — coole sache

Wieso verplant? — SchallundRauch

sososo — sososo