München: Naziaufmarsch am 8.Mai blockiert

antifa 09.05.2010 17:32 Themen: Antifa
Für den 8.Mai hatte die Münchner Neonazigruppe „Freie Nationalisten München“ einen Naziaufmarsch im Münchner Südwesten angekündigt. Dank antifaschistischer Gegenaktionen und einer erfolgreichen Blockade mussten sie nach wenigen hundert Metern umdrehen, Statt gleich nachhause zu gehen, wurden sie allerdings - nach vom Anmelder angekündigten „Aktionen in der Innenstadt“ - in Unterbindungsgewahrsam genommen. Zuvor nahmen 700-800 Menschen an einer Antifa-Demo in der Innenstadt teil.
Anfang April hatten die „Freien Nationalisten München“ um Phillipp Hasselbach einen „Trommel – und Fackelmarsch“ im Münchner Südwesten angekündigt. Ihr Ziel war es am 8. Mai, dem 65. Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus vom Schweizer Platz in Fürstenried nach Großhadern zu ziehen. Dabei wollten sie auch am Flüchtlingslager in der Tischlerstarße vorbeiziehen und an der Kriegsgräberstätte am Waldfriedhof Halt machen. Doch dies war nicht der einzige Grund warum sich die Münchner Neonazis diesmal den Südwesten zum demonstrieren ausgesucht hatten. NPD-Multifunktionär Roland Wuttke hatte in der Nähe des Schweizer Platzes eine Immobilie angemietet, die fortan als „Nationales Jugendzentrum“ und „Versammlungshaus“ der NPD Tarnliste „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ dienen sollte. Doch dieser Plan wurde schon vor Abschluß der Renovierungsarbeiten von Antifas vereitelt.

Gegen den geplanten Naziaufmarsch regte sich schnell und für Münchner Verhältnisse ausgesprochen breiter Widerstand. Zum einem gab es ein Bündnis diverser linker und linksradikaler antifaschistischer Gruppen und ein breites eher „bürgerlich“ geprägtes Bündnis in Fürstenried und Hadern unter starkem Engagement der Bezirksausschüße und der Anwohner_innen. Erstere bereiteten vor allem die eigenständige Demo in der Innenstadt vor, bei der es neben der Verhinderung des Naziaufmarsches auch darum gehen sollte, den 8. Mai als Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus zu feiern und weitergehende antifaschistische und linke Forderungen und Inhalte auf die Straße zu tragen. Zweitere bereiteten eher das Bürgerfest „München ist bunt“ in Fürstenried vor. Eine vom Bayrischen Flüchtlingsrat geplante Kundgebung vor dem Flüchtlingslager in der Tischlerstraße war nicht möglich, da die Regierung von Oberbayern als Eigentümerin des Geländes dies nicht zulies.

Die linke Demonstration startete mit einer Auftaktkundgebung am Rindermarkt und ging dann lautstark und kämpferisch über den Marienplatz, das Tal über Isartor und Altstadtring zum Sendlinger Tor. An der Demo, die stark von linksradikaler Seite geprägt war nahmen zwischen 700 und 800 Menschen teil, was als Mobilisierungserfolg betrachten werden kann. Zu einem Zwischenfall kam es als im Tal ein (wahrscheinlich betrunkener) Passant „Sieg Heil“ rief und den Hitlergruß zeigte. Hier kam es zu einer kleineren Rangelei mit dem USK.

Ansonsten lies sich die Demo nicht vom Polizeiaufgebot beeindrucken. Die Polizei hatte vor der Demo angekündigt, dass, sollte es zu Aufrufen zu Straftaten kommen, sich die polizeiliche Ermittlungen so lange hinziehen würden, dass mensch die Kundgebung in Fürstenried nicht rechtzeitig erreichen würde. Davon lies sich die Demo allerdings nicht einschüchtern und machte mit Parolen wir „Wer stoppt die Nazis? - WIR“, „no pasaran“ oder „Füchtlinge bleiben – Nazis vertreiben“ klar, dass es darum gehen würde, den Naziaufmarsch vor dem Flüchtlingslager in der Tischlerstraße zu stoppen. Nach der Demo machten sich die Leute mit der U-Bahn auf nach Fürstenried. Um nervigen Polizeikontrollen in der abgesperrten U-Bahn-Station Fürstenried West zu entgehen, stieg der Großteil der Antifas schon eine Station vorher aus und konnte so mit guter Stimmung und ohne Polizeibegleitung zur Kundgebung gelangen.

Gegen 17:00 starteten ca. 150 ankommende Antifas einen ersten Blockadeversuch an der Kreuzung Tischlerstraße/Forst-Kasten-Allee. Diese wurde allerdings relativ zügig von der Polizei geräumt, wobei es zu einer, uns bekannten, Festnahme kam. Zunächst beruhigte sich die Situation bevor gegen 18:00 eine Gruppe von 150 Menschen die Route betrat und blockierte. Die Polizei schirmte die Blockade daraufhin ab und hinderte weitere Demonstrant_innen an einer Teinahme an der Blockade. Immer wieder schafften es allerdings Gruppen von Antifaschist_innen auf verschiedensten Schleichwegen auf die Blockade. Nach dem diese auf mehrere hundert Personen angewachsen war, lies die Polizei auch die am Rand stehenden Menschen auf die zuvor noch durch Bereitsschaftspolizei und USK abgeschirmmte Tischlerstraße. Gegen 18:30 waren viele hundert Menschen auf der Route und viele andere säumten die Naziroute vom Schweizer Platz an über sie Graubündenerstraße. Die bürgerlichen Veranstalter_innen sprachen von ca. 4500 Teilnehmer_innen an den Gegenaktionen.
Die etwa 80 Nazis gingen mit einiger Verspätungum 19:15 am Schweizer Platz los, mussten aber, dank der antifaschistischen Blockade nach wenigen hundert Metern schon wieder Richtung Schweizer Platz umkehren. Das Gerücht, die Polizei würde den Nazis eine Ersatzroute freimachen, bestätigte sich nicht. Die große Zahl an Gegendemonstrant_innen und deren spürbare Entschloßenheit die Nazis zu stoppen, dürften daran einen bedeutsamen Anteil gehabt haben. Nachdem die Nazis zurückgingen folgte ihnen ein Teil der Gegendemonstrant_innen, wobei noch einge Gegenstände auf die Nazis flogen. Phillipp Hasselbach, Anführer der „Freien Nationalisten München“ und Anmelder des Marsches kündigte aufgrund der verkürzten Route spontane Aktionen in der Innenstadt an, die Polizei genehmigte diese allerdings nicht, woraufhin Hasselbach großmäulig ankündigte, diese dennoch durchzuführen. Daraufhin wurden die 80 Nazis von der Polizei in Unterbindungsgewahrsam genommen und mit einer Sonder-U-Bahn ins Polizeipräsidium in der Ettstraße gebracht.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Tag ein klarer Erfolg einer kontinuierlichen linksradikalen und antifaschistischen Arbeit in München ist. Sicherlich hat die Breite des Bürgerfest, dass bis in CSU und Kirche reichte, mit dafür gesorgt, dass die Polizei nicht mit der sonst bekannten Brutalität die Blockade räumt. Allerdings ist es auch ein Erfolg linksradikaler und autonomer Antifas, die sich stark an der Blockade beteiligten und mit einer linksradikalen Demonstration in der Innenstadt eigene radikale Inhalte auf die Straße tragen konnten. 700-800 Gegendemonstrant_innen auf der linksradikalen Demo, davon viele hundert im Schwarzen Block. Das ist als Erfolg zu werten, gerade auch vor dem Hintergrund der zeitgleich in Nürnberg stattfindenden Antifademo, aufgrund des brutalen Angriffs des Neonazis Peter Rausch vom „Freien Netz Süd“ auf einen antifaschistischen Jugendlichen. Den Nürnberger und Fürther Antifas gilt dabei unsere Solidarität gegen die Nazis. Dem Genossen wünschen wir eine gute Genesung und alles Gute.
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Ergänzungen

f

z 10.05.2010 - 11:41
kein wort zur (mal wieder) miserablen aussenwirkung der demo.
ja, die demo war ein erfolg, ja, linksradikale inhalte wurden kommuniziert, ja, die demo war wichtig und richtig.
all das ändert nichts an der einschüchternden wirkung auf passant_innen, die teilweise nicht einmal sicher waren, mit wem sie es hier zu tun haben ("sind das nazis?").

ja, ein kämpferischer schwarzer block ist unabdingbar. das darf mensch aber nicht daran hindern, über die eigene aussenwirkung nachzudenken und lösungen zu finden, wie wir nicht abschreckend, sondern ermutigend wahrgenommen werden können. die vereinzelten flyer-verteilungen am rande der demo sind sicher ein anfang.

So gut hat es übrigens den Nazis gefallen:

boing 10.05.2010 - 13:05
"Dennoch zog unser Zug diszipliniert in Richtung Zwischenkundgebungsort los. Auf dem Weg dorthin wurden wir an mehreren Straßenkreuzungen mit einem Hagel an Steinen, Flaschen und Farbbeuteln von gewalttätigen Linksextremisten beschossen, während von Seiten der anwesenden Beamten in keinster Weise eingegriffen wurde.
Nach etwa einem Kilometer unserer Wegstrecke kamen wir an der Blockade an. (...)
Nach weiteren 10 Minuten wurde uns verkündet, dass wir den selben Weg zurück laufen werden und zwischenzeitlich nach einer Alternativroute gesucht werden würde.
Auf dem Weg zurück zur U-Bahnhaltestelle wurden wir wieder mit einem Hagel an Steinen beschossen, von denen mehrere Kameraden und Kameradinnen verletzt wurden, während erneut von den anwesenden Polizeikräften nicht eingegriffen wurde."
(Nationales Nürnberg)

"Dennoch liefen wir los und wurden – wie wir es schon erwartet hatten – von den Linken aufgehalten und konnten nichtmehr weiterlaufen. (...) Die Kundgebung wurde abgeblasen. So liefen wir unverrichteter Dinge wieder zur U-Bahn zurück, während wir mit allerlei Gegenständen beworfen wurden."
(Freie Nationalisten Weißenburg)

Der Artikel einer der wenigen Indymedia -

Nobody 10.05.2010 - 15:05
highlights der letzten Zeit. Ganz nah am Geschehen und gut analysiert. Die drei Ergänzungen von Gestern gut und diskutierenswert und nu? Nu haben auch die Trolls ausgeschlafen und es wird wieder ein Innerszenestreit SIMULIERT, der so nicht existiert!

Die Demo war richtig und vermittelte optisch und verbal die richtigen Inhalte. Wir können nun mal nicht wie eine Trachtengruppe auftreten oder unser Anliegen vortanzen wie manch ein Friedensgrüppchen. Also was soll solche Kritik. Nur absolute Volldeppen mit einer massiven Seh- und Wahrnehmungsstörung können geglaubt haben, dies sei ein Naziaufmarsch!!!

Die übliche Hetze gegen Gewerkschafter_innen, SDAJ und Linkspartei darf wie nach SIKO und Actionday auch nicht fehlen. Alle die auf der Demo waren verbuchen das eher darunter: Wer hinter unseren Inhalten stehen kann: Welcome!

Jetzt wieder das olle AnitD - Gepöbel. Nur noch peinlich. Man kann euch AntiDs halt kaum noch von Staatsschutzlinken unterscheiden. Kein_er hat mehr Bock auf Leute, die den antifaschistischen Widerstand 33 - 45 beleidigen ("Selbstbefreiung von Buchenwald gab es nicht, KPD=Nazis"/ AD im Buchenwaldcamp vor ein paar Jahren), die Hartz IVler_innen Sozialneid vorwerfen, die die Dresden - Blockierer_innen in einen Topf mit den Nazis werfen, die offen antiarabische rassistische Hetze betreiben, und die wie in Fürstenried West am Wochenende Geschichtsklitterei betreiben. Nicht nur die RAF und euer Liebling Harris hat uns befreit. Auf immer mehr Demos ersetzt ihr die sowjetische Fahne durch die Israels.
In den meisten Städten abgehalftert zu sektiererischen Minigrüppchen gelingt doch nicht mehr viel mehr, wie dieses Indy - Gespame.

Neben den Erfolgen von Dresden/Berlin und München (klar die Blockade war ein kleines Geschenk, aber doch erst durch die Arbeit der letzten Jahre und Dresden/Berlin erkämpft!). Aber auch diese Blockade war ein kleines Stück Abgesang auf euch Trolls und somit Musik in meinen Ohren. Also: Maul halten!

Alerta Antifaschista!

Aus dem Münchner Polizeibericht...

Leser 10.05.2010 - 15:13
659. Veranstaltungen am 08.05.2010: vorläufiges polizeiliches Fazit

Für den 08.05.2010 (Jahrestag der Kapitulation Deutschlands; Ende des II. Weltkriegs in Europa) waren in München mehrere Veranstaltungen angemeldet und durchgeführt worden.

Eine Veranstaltung fand in der Innenstadt statt. Die Auftaktkundgebung am Rindermarkt begann gegen 14.35 Uhr mit ca. 250 – 280 Personen. Darunter waren auch ca. 30 – 50 schwarzer Block.
Zu Beginn des Demonstrationszuges – der über Marienplatz, Tal, Isartorplatz, Frauenstraße, Blumenstraße zum Sendlinger-Tor-Platz führte waren ca. 600 Teilnehmer, darunter ca. 300 Personen aus dem autonomen Spektrum gezählt worden. Eine Schlusskundgebung fand auf dem Sendlinger-Tor-Platz statt. Dabei wurden die Teilnehmer aufgefordert, zum Kulturfest nach Fürstenried zu gehen. Die Veranstaltung war gegen 16.15 Uhr beendet.

Eine Versammlung auf dem Lehnbachplatz sowie eine Veranstaltung in der Pfingstrosenstraße wurden durch die Versammlungsleiter im Vorfeld abgesagt.

In Fürstenried fand ein Kulturfest „München ist bunt“ in der Tischlerstraße statt. Veranstalter waren zwei Bezirksausschüsse. Vor ca. 1000 Teilnehmern sprach u.a. Münchens Oberbürgermeister Christian Ude. Die Veranstaltung dauerte von 16.15 Uhr bis gegen 22.00 Uhr.

Die Rechtsextremisten hatten ebenfalls eine Veranstaltung angemeldet. Diese begann verspätet (gegen 19.00 Uhr) mit der Auftaktkundgebung auf dem Schweizer Platz (U-Bahnhof Fürstenried West). Anwesend waren ca. 80 Personen. Mehrere 100 Gegendemonstranten wurden gezählt.

Gegen 19.10 Uhr begann der Demonstrationszug entlang der Graubündener Straße. Kurz vor der Forst-Kasten-Allee kam der Aufzug zum Stehen, da mehrere 100 Personen aus dem bürgerlichen Lager den Zugweg blockierten. Auf eine polizeiliche Räumung wurde aus Gründen der Verhältnismäßigkeit verzichtet.
Gegen 20.00 Uhr wendete der Demonstrationszug der Rechtsextremisten und ging nach einer Zwischenkundgebung zum Schweizer Platz zurück. Am Zugweg äußerten ca. 1000 Personen an den Sperrgittern lautstark ihren Unmut gegen die Neonazis.
Um 20.20 Uhr wurde die Versammlung beendet.

In einem Gespräch mit dem Einsatzleiter teilte der Veranstalter der Freien Nationalisten München mit, dass er eine weitere Versammlung an einem anderen Ort durchführen wolle und auch weitere dezentrale Aktionen im Stadtgebiet plane.

Das wurde ihm durch die Polizei verboten, da dies eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung erwarten lassen würde. Da aufgrund des geschlossenen Verhaltens der Rechtsextremisten weitere Aktionen zu befürchten waren, wurde die Gewahrsamnahme zur Gefahrenabwehr angeordnet.
In Absprache mit der U-Bahn-Wache wurden die Personen mit einem leerstehenden U-Bahn-Zug zum Marienplatz gebracht und ins Polizeipräsidium geführt.
Nach Identitätsfeststellung wurden die ersten gegen 22.05 Uhr wieder entlassen. Die letzte Entlassung erfolgte um 22.50 Uhr.

Von dieser Maßnahme waren ca. 80 Personen betroffen.


Während des Veranstaltungstages kam es zu sechs Identitätsfeststellungen im Vorfeld der Veranstaltungen sowie zu 21 Festnahmen wegen verschiedener Delikte (Hitlergruss, verbotene Vermummung, Beleidigung).

Die Münchner Polizei wurde von der Bereitschaftspolizei unterstützt. Insgesamt waren mehrere 100 Beamte im Einsatz.

redebeitrag der R/AM

gsdf 10.05.2010 - 15:30
Hier der Redebeitrag der r/am ( http://ramuc.blogsport.de/) auf der Antifa-Demo am Marienplatz:



Heute, am Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, wollen mal wieder Neonazis in München aufmarschieren. Der heutige Naziaufmarsch stellt sich klar in eine NS-Tradition und will Täter und Täterinnen zu Opfern verklären. Das dies nicht hinnehmbar ist, sollte klar sein und umso erfreulicher ist es, wenn sich möglichst viele Leute diesem entgegensetzen wollen. Es scheint, als wären heute alle gegen die Nazis. Doch wir müssen erkennen, dass diese rechte Ideologie nicht aus dem Nichts entsteht und Nährböden bis weit in die Mitte der Gesellschaft findet.



So zum Beispiel im neuen deutschen Nationalismus, wie er spätestens seit der Fussball-WM 2006praktiziert wird, und dessen neuer Hype uns wohl im Juni diesen Jahres wieder bevorsteht. Millionen Menschen, die sich unter dem Deckmantel eines guten und unpolitischen Patriotismus verstecken, werden wieder Schwarz-Rot-Goldene Fahnen schwenken und sich somit zum nationalen Kollektiv bekennen. Dass dieses Kollektiv nichts anderes ist, als das offene und volle Bekenntnis zum Nationalstaat Deutschland mit all seinen Facetten und Widerwärtigkeiten, davon will dann wieder niemand etwas hören. Deutschland führt mit anderen Nationen zusammen weltweit Krieg, um seine Stellung auf dem kapitalistischen Weltmarkt zu behaupten. Ein Bekenntnis zu Deutschland heißt also ein Bekenntnis zu Krieg und Kapitalismus!



Dass dieser Nationalismus außerdem denen in die Hände spielt, die ganz rechts außen stehen, und durch die Funktion des Ein- und Ausschlusses im nationalen Kollektiv eine rassistische Stimmung geschürt wird, ist dabei die logische Folgerung. Nicht zuletzt bei der Fussball-WM wurde in den Medien bewusst eine abwertende Haltung gegenüber allem Nicht-Deutschen reproduziert, was bis in rassistisch motivierte tätliche Angriffe auf den ach so friedlichen Fanmeilen gipfelte.


Um bei diesem Rassismus gleich anzuschließen: Auch die CSU will heute in Fürstenried gegen die Nazis auf die Straße gehen. Aber wir erinnern uns doch alle noch an ihren rassistischen Wahlkampf, als 2007 zwei Jugendliche einen Rentner in der Münchner U-Bahn zusammenschlugen. Dass die Nazis direkt an diesen von CSU, Bild-Zeitung und anderen Medien praktizierten Rassismus anknüpfen konnten und sich weder in den Themen noch in der Wortwahl unterschieden, zeugt von dem tief in der Gesellschaft verankerten rassistischen Gedankengut.


Ein radikaler Antifaschismus heißt mehr als nur den Nazis und ihrem menschenverachtenden Weltbild auf die Pelle zu rücken. Ein radikaler Antifaschismus muss vor allem gegen die Zustände vorgehen, die die ganze Scheisse erst hervorbringen. Der Kampf gegen die Nazis sollte dabei nur unabdingbare Notwendigkeit sein, um wenigstens dem schlimmsten Übel der bürgerlichkapitalistischen Gesellschaft Einhalt zu gebieten. Deshalb lasst uns den Tag der Befreiung feiern, gemeinsam gegen den Naziaufmarsch in Fürstenried West vorgehen, dabei aber niemals vergessen, unsere eigenen Inhalte auf die Strasse zu tragen, denn schließlich geht es um mehr als nur um die Nazis! Es geht um die Abschaffung von Staat, Nation und Kapitalismus! Es geht ums Ganze!

3 Oberbürgermeister & black bloc stoppten den

Verfassungsschutz, eine Vorfeldorganisation 11.05.2010 - 18:51
der NPD.

zahlreiche andere naziveranstaltungen

name 21.05.2010 - 17:11
leider gab es zahlreiche andere naziveranstaltungen in Bayern welche weitgehend ungestört stattfinden konnten

SS- Gedenken in Bad Reichenhall (08.05.)
Am Samstag, den 08. Mai 2010 fand im Bad Reichenhaller Ortsteil Karlstein ein neonazistisches SS-Gedenken statt. Rund 35 Personen glorifizierten mit der geschichtsrevisionistischen Veranstaltung die SS-Division Charlemagne. Unter den Teilnehmer_innen befand sich neben dem lokalen NPD-Kreisvorsitzenden Uwe Brunke auch Edda Schmidt (Baden-Württemberg), die Bundesvorsitzenden des Ring Nationaler Frauen (Frauenorganisation der NPD).
(Bericht u.a. bei  http://www.hagalil.com/archiv/2010/05/09/bad-reichenhall/)

Freies Netz Süd (08.05.)
auch Nazis aus dem Freien Netz Süd trafen sich am 08. Mai zu einer Vortrags- und Liedermacherveranstaltung in München. Dort trat u.a Liedermacher „Julmond” (Robert Stange aus Gera) und Münchner Duo „Bock auf Freiheit” (u.a Felix Benneckenstein  http://de.indymedia.org/2010/04/278228.shtml) auf.

Freikorps Gedenken in Schliersee (09.05)
Am nächsten Tag (So 09.05.2010) fand in Schliersee erneut die sogenannte „Annabergedenkfeier“ statt. Rund 80 Personen aus unterschiedlichen rechten Spektren gedachten der „gefallenen Kameraden“ des rechts-terroristischen Freikorps Oberland. An der Veranstaltung im Schlierseer „Terofal“ nahm u.a die Kameradschaft Freikorps und Bund Oberland um den Rosenheimer Kameradschaftsführer Jürgen Popp , Oberschlesier, Junge Landsmannschaft Ostdeutschlandund die Die NPD Frauenorganisation „Ring Nationaler Frauen“ teil (Bericht  http://randaleundliebe.blogsport.de/2010/05/12/schliersee-und-die-nazis/)

Gebirgsjäger in Mittenwald
Erstmals seit 2002 konnte am So 09.05.10 auch in Mittenwald das letzte große Veteranentreffen von Hitlers Gebirgjäger ohne Proteste stattfinden. 500 deutsche Miltaristen trafen sich am Hohen Brendten in Mittenwald ( http://mittenwald.blogsport.eu/)

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Asideutsche — Anti anti d

123 — 456

d — d

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und d — muss sich erst einmal informieren...

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@mods und rest — badabing