Soziale Unruhen in Griechenland

Imc-HH 06.05.2010 15:41 Themen: Soziale Kämpfe Weltweit
Seit dem 1. Mai finden in Griechenland Proteste gegen die geplanten einschneidenden Sparmaßnahmen der regierenden Sozialisten statt. (Fotos (1) | Fotos (2))
Am 3. Mai besetzten arbeitslose Lehrerinnen und Lehrer das Fernsehstudio des staatlichen Fernsehsenders ERT und forderten eine Live-Diskussion mit dem griechischen Bildungsminister Diamantopoulo. Kurze Zeit später wurden sie von der herbeigerufenen Polizei angegriffen und zum Teil schwer verletzt. (Video)

Einem Aufruf zahlreicher Gewerkschaften zu einem landesweiten Generalstreik folgten am 5. Mai in Griechenland mehrere hunderttausend Menschen und protestieren gegen die Sparpläne der Regierung. Es waren die größten Demonstrationen in Griechenland seit dem Ende der Militärdiktatur 1974. (Video) Am Rande der Abschlusskundgebung vor dem Parlamentsgebäude in Athen eskalierte die bis dahin friedliche Situation. Es kam zu schweren Auseinandersetzungen mit den eingesetzten Sicherheitskräften als Demonstrantinnen und Demonstranten versuchten, das Parlament zu stürmen. (Fotos (1) | Fotos (2))
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Stellungnahmen griechischer Anarchisten (deutsch | englisch | griechisch)

Solidaritätsaktionen:
Köln (1), (2) | Berlin (1), (2) | Hamburg | Frankfurt am Main (1), (2) | London
Hintergrundberichte und Zusammenfassungen:
Heute Griechenland, morgen wir | Hellas Wahnsinn | Krisenmythos Griechenland | Interview zur Lage in Griechenland

aktuelle Berichterstattung:
IMC-Athen | IMC-Patras | occupiedlondon.org/blog/ (engl) | libcom.org (engl) | teacherdudebbq.blogspot.com (engl) | anarchypress.gr (griech) | garizo.blogspot.com (griech/engl) | lahaine.org (span)

Videoberichte:
youtube: (05.05.) | (05.05.) | (05.05.) | (06.05.) | (15.05.)
Audio:
Was in 100 Jahren erkämpft | We wont stay back | Hintergründe und Folgen | Interview zur aktuellen Situation in Griechenland, speziell Athen | Griechenland, das Diktat von IWF und EU und die deutsche Verantwortung | Griechenland aktuell
In der Folge setzten bisher Unbekannte mit Molotowcocktails eine Filiale der Marfin-Bank in Brand. In den Flammen starben Paraskeui Zoulia, (35), Epameinondas Tsakalis (36) und Aggeliki Papathanasopoulou (32), während sich etliche der im Haus eingeschlossenen Menschen im letzten Moment über angrenzende Gebäude retten konnten. (Video) Für Donnerstag rief die Gewerkschaft der Bankangestellten OTOE aus Trauer über den Tod der drei Menschen am Vortag zum Streik auf.

Wie schon beim G20 in London wurden Zweifel an der von den Massenmedien verbreiteten Version der Abläufe laut. Während in griechischen und österreichischen Medien über mögliche andere Hintergründe spekuliert wurde, wurden Augenzeugenberichten von Angestellten der Bank zu folge die Menschen von ihren Vorgesetzten in der Bank eingeschlossen. Ein Video zeigt den Leiter der Bank, wie er unter massivem Polizeischutz und von Protesten begleitet eine Ortsbesichtigung macht.

Noch am gleichen Tag griffen mehrere Hundertschaften der Polizei im alternativ geprägten Athener Stadtviertel Exarchia besetzte Häuser und Cafés an (Video (1) | Video (2)) und verprügelten wahllos zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels.

Am frühen Abend des 6. Mais stimmte das griechische Parlament mit klarer Mehrheit dem Sparpaket zu. Zeitgleich protestierten auf den Straßen vor dem Parlament mehrere tausend Menschen gegen die geplanten sozialen Einschnitte. Die Protestierenden, aber auch Journalistinnen und Journalisten (Video) wurden wie schon in den vergangenen Tagen von Polizeieinheiten angegriffen.

Am 15. Mai demonstrierten fast 70.000 Anhängerinnen und Anhänger der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) im Athener Stadtzentrum friedlich gegen die Sparpolitik der sozialistischen Regierung. An einer Demonstration anlässlich des vierten Generalstreiks in diesem Jahr beteiligten sich am 20. Mai mehr als 20.000 Menschen. Am Rande kam es zu kleineren Auseinandersetzungen zwischen militanten Streikenden und der Polizei, dabei wurden mindestens 40 Menschen festgenommen. (Fotos)




Seit dem 1. Mai überschlagen sich in Griechenland die Ereignisse. Einen Tag nach Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei während der Proteste vergangenen Samstag wurde die Maßnahmen des Sparprogramms von IWF und EU veröffentlicht. Das Programm sieht Kredithilfen von EZB und IWF in Höhe von 110 Milliarden Euro in den nächsten Jahren vor. Im Gegenzug sind u.a. Maßnahmen wie die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 21 auf 23%, Lohnkürzungen von 20-30% vor allem der Staatsbediensteten, sowie Verlängerung der Lebensarbeitszeit, Abbau zahlreicher Arbeitnehmerschutzrechte und Streichung von Weihnachts- und Feiertragsgeldern, vorgesehen.

Innerhalb einer Woche hat sich der Protest nun zu einem landesweiten Protest entwickelt. Am Montagabend stürmten protestierende arbeitslose Lehrerinnen und Lehrer den staatlichen Fernsehsender ERT (Video), um ihre Ablehnung gegen den Sparplan kundzutun und die Bevölkerung zur Teilnahme am kommenden Generalstreik aufzurufen.

Am 4.5. hängten LehrerInnen der kommunistischen Gewerkschaft PAME zwei große Transparente an der Akropolis mit der Aufschrift "Völker Europas erhebt Euch - Peoples of Europe rise up." auf. Den IWF forderten sie auf, das Land zu verlassen.

Generalstreik am Mittwoch beteiligten sich in ganz Griechenland mehrere hunderttausend Menschen. In Athen (200.000) und Thessaloniki (20.000) folgten zahlreiche Menschen dem Aufruf zahlreicher Gewerkschaften. Schon seit Mitternacht war der Flug-, Fähr- und Eisenbahnverkehr unterbrochen. Schulen und Behörden blieben geschlossen. In den Krankenhäusern konnte lediglich eine Notversorgung gewährleistet werden. Da sich auch die Journalistenverbände an den Protesten beteiligten, arbeiteten Rundfunk und Fernsehanstalten nur eingeschränkt.

Während der Protestmärsche kam es zu massiven Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften, als Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Proteste versuchten, das Parlamentsgebäude zu stürmen (Video). Das Finanzministerium wurde ebenfalls angegriffen und der 4. Stock in Brand gesetzt.

Auch in anderen griechischen Großstädten, so etwa in Volos, Larissa und Patras, kam es zu massiver Sachbeschädigung an Banken und Geschäften, sowie zu Zusammenstößen und Festnahmen.

Während die Medien im europäischen Ausland, vor allem in Deutschland, über die letzten Wochen in eine wahre ressentimentgeladene Griechenlandschelte verfallen sind, sieht die Realität vor Ort seit Jahren ganz anders aus. Bereits im Jahr 2007 waren laut Angaben des statistischen Bundesamts der EU 20% aller in Griechenland lebenden von Armut gefährdet, was deutlich über dem EU-Durchschnitt liegt. Davon sind vor allem Unter-18-jährige betroffen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 27%. Die veröffentlichte Meinung in Deutschland jedoch bedient erfolgreich den Urtyp des "ausländischen Parasiten", der "am kerngesunden deutschen Volkskörper zehrt". Politik und Massenmedien hierzulande schaffen es anscheinend, mittels des Bildes vom im Gegensatz zum hart arbeitetenden Deutschen faulen und korrupten Griechen ein von allen Gesellschaftsschichten vertretbares äußeres Feindbild zu kreieren. So wird der Unmut der eigenen Bevölkerung bezüglich der Wirtschaftskrise erfolgreich in einen ohnmächtigen Zorn auf den europäischen Nachbarn im Süden projiziert.

Am Donnerstag, nur ein Tag nach dem Generalstreik und den Toten von Athen, wurde das Sparpaket im griechischen Parlament verabschiedet. Die Partei des regierenden sozialistischen Regierungschefs Giorgos Papandreou (PASOK) aber auch Teile der konservativen Opposition stimmten den Sparmaßnahmen zu. Dennoch verlor der Euro weiter an Wert und ist nun auf einem 14-Monatstief angekommen. Die Sorge um die Ausbreitung der Schuldenkrise, sowie die Skepsis an den europäischen Schalthebeln von Politik und Wirtschaft ob der Durchsetzbarkeit des griechischen Sparpakets, sind groß und im Wachsen begriffen.

Presseübersicht (geupdatet 07.05.):
taz.de | tagesschau.de (Audio)| spiegel.de | derstandart.at | welt.de | sueddeutsche.de | zeit.de | stern.de | bbc.co.uk (engl)

Pressevideo:
spiegel.de (03.05.) | spiegel.de (05.05.) | bbcnews.com (05.05.) | bbcnews.com (06.05.) | reuters (05.05.) | reuters.com (06.05.) | zoomin.tv (05.05.) | reuters (05.05.) | Al Jazeera| AP (06.05.) | BBC (06.05.)
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Ergänzungen

Aktuelle Radiosendung

Anarcho 06.05.2010 - 16:39

Wer Griechisch kann...

Seite der Streikräftr 06.05.2010 - 17:42

Eine linke Meinung aus Griechenland

d 06.05.2010 - 17:54
bekannter linker blog sehr differenziert zur Ermordung der Banknagestellten; mit einer Perspektive der Proteste:  http://teacherdudebbq.blogspot.com/

(allerdings steht teacher als Lehrer und als jemand der fast jeden Tag in Interviews auf bbc-world zu hören ist, unter gewaltigem öffentlichen Druck.

spannende aktuelle Entwicklung.../ youtube

leftakis-wurst 06.05.2010 - 18:02
1. drei PASOK-Abgeordnete werden unmittelbar nach Enthaltung aus Parteifraktion ausgeschlossen. Auf  http://twitter.com/teacherdude/

Dort auch viele Infos und links von twitterern, mit videos oder flickr-fotoseiten.

2. Die Proteste reißen nicht ab, aber bleiben friedlich.
youtube-video:  http://www.youtube.com/watch?v=mw1B_tfN4yk&feature=youtu.be&a

Infos auf Englisch

JoeD 06.05.2010 - 19:02
hier gibt es Infos auf Englisch zu den Ereignissen in Griechenland:
 http://www.occupiedlondon.org/blog/

Hergott nochmal der Staat war das

Kopiern & Pasten 06.05.2010 - 20:27
Zum 20. mal hier die Fakten zu den 3 Toten:

1. Das ORF berichtet von einer organisierten Aktion. Im brennenden Teil des Finanzamtes und im in der Bank lagen die Akten zu einem großen Fall an Steuerhinterziehung. Auch deutsche Firmen beteiligt.

Deutsche Medien suggerieren weiterhin, dass Demonstraten in Verbindung mit den Attentaten stehen könnten:

 http://tvthek.orf.at/programs/1218-ZiB-20/episodes/1381960-ZIB-20/1385355-Proteste-fordern-Todesopfer

2. In Berlin gibt es am Montag eine Solidemo für den Widerstand der Griechen in Berlin:

 http://bildungsstreik-berlin.de/events/317

3. Etwa 20-30 Bankangestelte waren vom Filialleiter in der Bank eingeschlossen, damit sie ihren Arbeitsplatz nicht verlassen und auf die Demo gehen, allen wurd emit Kündigung gedroht:

 http://www.occupiedlondon.org/blog/2010/05/05/an-employee-of-marfin-bank-speaks-on-tonights-tragic-deaths-in-athens/

4. Nur in Deutschland, nur hier, in keinem anderen Land des Scheißplaneten zoffen sich Linke oder lassen sich einreden, das Demonstrantne an den Toten einen Mitschuld haben

5. Banken werden in Greichenland normalerweise entlang einer Demostrecke geräumt

6. Fickt endlich den Springerverlag - Die lügen was sonst

7. Augenzeugen berichten von Blendgranaten, die von den Bullen in abgefeuert worden sind und teilweise in der Bank gelandet sind, andere haben mitbekommen, dass die Scheiben der Bank von innen nach außen (!!!) eingeworfen worden sind:

 http://www.radio-utopie.de/2010/05/06/der-merkwurdige-tod-von-athen/

8. Auch die OTOE (greich. Gewerkschaft der Bankangestellten) bezieht Stellung für die Demonstranten:

 http://www.radio-utopie.de/2010/05/06/gewerkschaft-der-bankangestellten-ruft-zum-vierundzwanzigstundigen-streik-in-griechenland-auf/

Erklärung der griechischen Anarchisten

v 06.05.2010 - 20:31
auf einem Plenum verfasst:

 http://www.jungewelt.de/2010/05-07/015.php

use google translator:

Eleftherotypia 06.05.2010 - 22:15

weiterhin solidarisch....

Anarcho 07.05.2010 - 01:03
Ein weiter Informationslink:

 http://www.anarchypress.gr/

Augenzeuge

pipa 07.05.2010 - 08:17
Als Augenzeuge kann ich zu der Demonstration am 5.Mai in Athen nur sagen, dass die Massendemo bis Syntagma und bis vor das Parlament friedlich verlief, bis das Traenengas kam. Jeder Opa war vermummt, da sich jeder gegen das Gas schuetzen muss. Menschen fluechteten in die letzten Bars, um der Mitte des Platzes zu entkommen, auch dort Gas; ebenso im Untergrundmetrosystem. Niemand in Griechenland vertraut der Presse und so traue ich auch keiner Meldung, die ich nicht selbst gesehen habe. deshalb moechte ich nciht ueber die Toten spekulieren, aber nicht nur banken, sondern alle Geschaefte in der Naehe des Demozuges waren vergittert, und Banken schon Tage davor schwer bewacht. Deshalb kann, wenn die Brandsaetze ueberhaupt von der Demo kamen, nie und niemals von Mord gesprochen werden! Die Gewalt geht und das ist auch in Griechenland nichts neues, von der Polizei aus und greift Menschen an.
wo sind die anderen Augenzeugen, indy? Auf Syntagma waren auch andere Europaeer und Fotografen, die ncith nur die typischen Bilder aus der Vogelperspektive bringen.
Das beste beispiel fuer die Intentionen sogar der Kommunisten ist die symbolsiceh besetzung der Akropoli...

banner zum verlinken

xafax 07.05.2010 - 10:55
nicht besonders schick, aber zum verlinken ok.

statement by occupied london

useyourbrain!!! 07.05.2010 - 11:36

Zu den Informationsquellen

Anarcho 07.05.2010 - 17:33
Anarchypress.gr greift auf ihrer Seite auch direkt auf das Google Übersetzungstool zurück. Die Seite ist dann zwar logischerweise etwas holprig übersetzt, aber zumeist durchaus verständlich .

Hier der direkte Link.

 http://translate.google.co.uk/translate?hl=el&sl=el&tl=en&u=http%3A%2F%2Fanarchypress.wordpress.com%2F

Auch Indymedia Athen Texte können ganz gut z.B. mit babelfisch ( http://de.babelfish.yahoo.com) übersetzt werden. Zumindest besteht die Möglichkeit sie automatisiert ins Englische übersetzen zu lassen.

formalistische Ergänzung

Logik 07.05.2010 - 17:51
In dem Artikel gibt es einen eklatanten inhaltlichen Fehler. In dem Teil, in dem es um den "Zweifel an der von den Massenmedien verbreiteten Version des Feuers" geht, geht es im bereits nachliegenden Satz nicht mehr um das Feuer. Da wollte wohl jemand schreiben weshalb die Version zum Feuer falsch ist, hat es dann aber wohl vergessen:

"Wie schon beim G20 in London wurden Zweifel an der von den Massenmedien verbreiteten Version des Feuers laut. Augenzeugenberichten von Angestellten der Bank zu folge wurden die Menschen von ihren Vorgesetzten in der Bank eingeschlossen. Auch sollen die Brandschutzvorrichtungen mehr als unzureichend gewesen sein. Ein Video zeigt den Leiter der Bank, wie er unter massivem Polizeischutz und von Protesten begleitet eine Ortsbesichtigung macht."

Damit wird nicht die Version des Feuers wiederlegt. Fehlende Brandschutzvorrichtungen führen nämlich primär weder zu Feuer noch zu Toten; auch der Rest der aufgezählten Wiederlegungen haben nichts mit dem Feuer zu tun.


Das ist als würde man schreiben, dass die Version vom 11. September falsch ist, weil das Sekellet des Gebäudes nicht ausreichend mit Brandschutzchemie eingestreicht war.

Das ist entweder ein peinlich Ausführrungsfehler oder Absicht. Zweiteres wäre hingegen als einziges wirklich peinlich, denn das würde einen recht gravierenden Realitätsverlust kennzeichnen, den man bewusst einsetzt.

Text zu Polizeiterror in Athen (indymedia uk)

Anarcho 08.05.2010 - 06:54

Athen: Polizeiterror wie in Teheran

RG 08.05.2010 - 15:17
Impartiality vs Double Standards

Die Betroffenheit einiger hier über die Toten und insbedondere die Betroffenheit der Bürgerpresse (taz!) ist für mich dann Heuchelei, wenn man zu der aktuellen Entwicklung in Athen schweigt. Natürlich ist es richtig sich über den Tod der BankarbeiterInnen zu empören.

Aber wieso empören sich die Moralphilister nicht über die Athener Polizei, die wie im Stil von Ahmadinejads Motorroller-Einheiten Jagd auf Demonstranten macht? Wie bei der Zerschlagung der Proteste in Teheran observiert die Athener Polizei Demonstranten auf der Kundgebung, verfolgt sie heimlich bis sie weiß wo die Person wohnt, um sie dann später in der Wohnung zu überfallen und zu verprügeln.

Ach so, in Griechenland herrscht Demokratie, und daher sind nun die Gejagten die Verbrecher.

Quelle: garizo.blogspot.com

Wie heißt der Hund?

ß48 08.05.2010 - 15:28
Dieser Hund soll bei jeder Demo vorne mit dabei sein. Wie heißt er?

Der Hund heißt Louk (Wurst)

John Nada 09.05.2010 - 01:50
Louk - Der Hund der keinen Riot auslässt

 http://bit.ly/9Mkw71

 http://rebeldog.tumblr.com/

Open letter to the police, everywhere

a concerned citizen 09.05.2010 - 11:30
The police are not a uniform monolith. They are a collection of individuals, full of human features: doubt, uncertainty, complex motives and mixed loyalties. The divisions between them can be highlighted, and expanded. Their ranks can be divided and their power undermined.

I understand that you joined the force to uphold the law. I recognize that for you "to uphold the law" is also "to serve and protect" and I can imagine how, underneath those abstractions there may be a desire to do good and help others. I suspect your motives might include a hope to practice a dedication to compassion which I not only respect, I admire.

But, there is a war going on. A war that has nothing to do with justice and order. A war that creates disorder to pursue injustice. The banks, corporations and capital who've destroyed our economy and walked away rich are coming back for more and you are their foot-soldier.

Through financialization, debt management, exotic financial instruments and political machinations, wealthy businessmen and banks are enslaving and assaulting the people you've sworn to protect. They've disabled working class livelihoods through outsourcing and downsizing, and outlawed all entrepreneurial or radical alternatives through regulation and legislation. They have made any independent form of life illegal, and then denied us the opportunities and access we've been forced to depend on. They leave us with nothing and then move in with debt and predatory lending. These are just the current forms of similar processes carried on throughout history. No longer satisfied to merely steal the value of our labor anymore, they now come after our bare lives.

You work for them. Your role is essential to their success. You enforce their laws against us, against yourself, your family, your friends and neighbors. They will not stop until they have enslaved or consumed every one of us. They cannot stop. Capital will not allow it. Therefore they must be stopped. It's long been known that there will come a time when people must resist to simply live. That terrible time has come.

Every person you evict from their home, every arrest for civil disobedience, disturbing the peace or non-violent resistance advances this war further into overt hostility, to the days when desperation overcomes fear, when people -no matter how defenseless they are against your guns and your forces- will choose to fight. Anarchists in black block smashing windows on May Day is just the beginning, is still a merely symbolic half-way action. Every person you evict or arrest today will be someone you have to shoot tomorrow.

This is not a war we've chosen. It's a war I wish not to fight in, but it's a war we've all been victims of for years. A war that has destroyed our communities, consumed our lives, and stolen our futures. You are on the wrong side of this war. Before you evict another person from their home, before you arrest another petty thief or kick out another pan handler, garbage picker, trespasser or protester, before you assault, tase, or tear gas another human being, before this war escalates to its most desperate stakes, please stop. Get out. Just put down your badge and join the side of communities and people against corporations and capital.

Sincerely,

A concerned citizen

 http://athens.indymedia.org/front.php3?lang=en&article_id=1164970

Fast eine Revolution

fwd 09.05.2010 - 13:21
Die Trauer um die Toten vom 5. Mai und der Wille, weiter zu kämpfen sind in Griechenland gleichermaßen echt und aufrichtig. Die Kämpfe werden also weiter gehen. Umfragen ergeben, dass die Mehrheit der Griechen die Fortsetzung von Streiks und Protesten befürworten (der Anteil der Zustimmenden variiert je nach Umfrage zwischen 53% und 70%). Das hatten etliche Augenzeugen, unabhängige Berichterstatter und Beobachter schon am Tag nach den Ereignissen so eingeschätzt. Unter ihnen auch der griechische Journalist Giorgos Delastik. In einem auch in deutscher Übersetzung erschienenen Leitartikel vom 6. Mai "Fast eine Revolution", betonte Delastik ausdrücklich: "Die Griechen werden niemals die Armut und Not akzeptieren, die ihnen IWF und EU aufzwingen".

Fotos von Polizei-Provokateuren

RG 09.05.2010 - 16:34
Riszopastis, die Zeitung der KKE, behauptet, die abgebildeten Personen seien Agents Provocateurs einer paramilitärischen Einheit. In mehreren seperaten (an unterschiedliche Orten) Zwischenfällen hätten sie einen Supermarkt und andere Gebäude mit Brandflaschen angegriffen. Zuvor seien sie mit Polizeibussen in die Nähe der Demo gebracht worden.

Die Quelle ist wieder garizo.blogspot.com Seine englische Übersetzung der KKE-Quelle ist allerdings etwas unbeholfen.

Es wird auch nicht klar, ob diese Gruppe von Polizei-Provokateuren an dem Angriff auf die Marfin-Bank beteiligt war.

Lesen: Britischer Qualitätsjournalismus!

"may you live in uninteresting times" 09.05.2010 - 17:08
Interessante Artikel aus dem Guardian und dem Independent zur aktuellen Entwicklung. In den nächsten Tagen und Wochen könnten wir eine deutliche Verschärfung der wirtschaftlichen und politischen Krise erleben. Auch andere europäische Regierungen könnten zu Kürzungen a la Greque gezwungen sein um den Euro "oben" zu halten.

 http://www.guardian.co.uk/world/2010/may/09/greece-debt-crisis-euro-imf

Greek Crisis goes global:

 http://www.independent.co.uk/news/world/europe/euro-leaders-try-to-stem-panic-as-greek-crisis-goes-global-1968231.html

 http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2010/may/08/eurozone-collapse-without-reform

Bürgerlich-liberale kritische Analyse der Kürzungen in Griechenland und ihrer Folgen für Europa

 http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2010/may/07/debt-crisis-eu-waterboarding-greece

Mutmaßliche Agents Provocateurs

fwd 09.05.2010 - 17:39
Ergänzung der Ergänzung 09.05.2010 - 16:34:

Es gibt mehr Bilder als die bisher hier veröffentlichten. Hier die vollständige Fotoreihe, jeweils im XL und M Format führen die Links zu insgesamt acht Bildern.

Mutmaßliche rechte oder polizeiliche agents provocateurs am 5. Mai 2010 in Athen - XL Format

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Mutmaßliche rechte oder polizeiliche agents provocateurs am 5. Mai 2010 in Athen - M Format

1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |

Video: Wagenknecht zu Griechenland und BRD

youtube 09.05.2010 - 19:04
Aus der Debatte im Bundestag zu Griechenland einen interessanten Beitrag. (Nein, ich will keine Parteiwerbung machen, ich habe ungültig gewählt)

Sahra Wagenknecht, DIE LINKE: »Sie sind zu feige, sich mit den Wirtschaftsmächtigen anzulegen«
 http://www.youtube.com/watch?v=ddhm3qpe7sg

Soliaktion

Passant 09.05.2010 - 19:13
an der Nürnberger Stadtmauer, fast Gegenüber vom Hauptbahnhof, wurde ein Solitranspi aufgehängt: "Solidarität mit dem Kampf der griechischen ArbeiterInnen" ist darauf zu lesen.

wie sich die Argumente gleichen

Vergleicher 10.05.2010 - 08:57
Neulich hab ich ein altes Interview zu den schrecklichen Ereignissen in Mügeln 2007 gesehen: Der schon etwas ältere Herr meinte, man solle jetzt bei allem Entsetzen auch mal die Hintergründe betrachten. Die meisten Jugendlichen im Ort haben keine Arbeit, keine Perspektiven und seien frustriert über die Politik. Und dann setzte er noch einen drauf: Wegen dieser kapitalistischen Politik hier im Westen würden in Indien Kinder hungern. Da wäre doch das was den Indern in Mügeln passiert harmlos im Vergleich.

Jetzt les ich hier überall, der scheiß Staat und das Kapital hätten Schuld an den Toten und die Keule mit verhungernden Kindern und tausenden Kriegstoten wurde hier auf Indy auch schon ausgepackt.

Noch viel erschreckender als die Dummheit dieser Argumentation ist, wie ähnlich sie doch dem rechten Gedankengut ist.

"Revolution knapp verpasst"

. 10.05.2010 - 11:00
Leider wurde eine wie ich finde sehr wichtige Ergänzung „Revolution Knapp verpasst“ in die graue Spalte geschoben haben. Der Beitrag beschreibt das Geschehen vor Ort aus Augenzeugenperspektive und reflektiert die Möglichkeit, wie sich die Situation aus revolutionärer Perspektive hätte weiter entwickeln können. Einigen hier mögen solche Denkansätze verrückt oder utopisch erscheinen, anders allerdings die Wahrnehmung in Griechenland: Selbst große griechische Tageszeitungen titeln „Fast eine Revolution“  http://www.presseurop.eu/de/content/article/246401-fast-eine-revolution Ein renommierter Journalist schreibt: „Ohne übertreiben zu wollen hätte die gestrige Demonstration auch der Beginn einer Revolution sein können. Nur wenig fehlte und die Demonstranten hätten das Parlament gestürmt.“

Eine Video zu der benannten Situation gibt es hier:  http://www.youtube.com/watch?v=M2LNurYnAd4

Also nochmal: „Revolution knapp verpasst“:

Gestern bestand kurzzeitig die Chance für das, was man Revolution hätte nennen könnte. Dazu hätte es lediglich einer entschlossenen und entsprechend vorbereitenden Gruppe von etwa 100 Leuten bedurft. Diese Gruppe hätte gegen 14 Uhr, als direkt vor dem Parlament etwa 30.000 Menschen versammelt waren und es bereits zu heftigen Tumulten auf der Treppe kam, lediglich einen der weiteren sehr schlecht bewachten Zugänge stürmen müssen. Es gibt dort keine Zäune, Tore, schwere Sicherheitstüren oder ähnliches wie beim Bundestag. Die Polizei wäre niemals in der Lage gewesen zu diesem Zeitpunkt das Parlament zu schützen! Wäre nur eine kleine Lücke in die dünnen Polizeiketten geschlagen worden, wären sofort Tausende vom Platz nachgekommen, die Stimmung dafür war definitv vorhanden. Es wäre dann ein Leichtes gewesen vor versammelter Presse im Parlament die Regierung für abgesetzt, das Parlament für aufgelöst zu erklären und die Meldung einer erfolgreichen Revolution verlauten zu lassen. Dann hätten noch ein paar Gerüchte gestreut werden müssen, z.B. von einer angeblichen Koalition aus KKE, SYN, abtrünnigen Teilen der PASOK sowie K-Gruppen der Orthodoxen Kirche (dazu hätten sich einige als Priester verkleiden müssen).... alles weitere wäre dann ein Selbstläufer gewesen.

Griechischer Protest "business as usual"

dd 10.05.2010 - 13:55
Die Tagesordnung des griechischen Protestes ist im Moment nicht mehr der Tod der Bankangestellten, sondern das folgende Dokument. Wenn es echt ist, wäre Papandreu in einen deftigen Korruptionsskandal verwickelt. Mehr, verstehe ich ehrlich gesagt nicht:
 http://www.investingcontrarian.com/global/this-could-nail-greece-pm-potential-evidence-of-fraudmediocrity/

So tragisch die Ereignisse in der Marfin-Bank auch waren, am Lauf der Dinge ändern sie nichts. Die Proteste in Griechebland werden weitergehen, sie werden noch härter als wir es uns jetzt vorstellen können. Quelle:
 http://www.guardian.co.uk/world/2010/may/09/greece-debt-crisis-euro-imf

Der Tod in der Marfin-Bank tritt für die Griechen in den Hintergrund. Die Griechische Krise wird zum Menetekel Europas. Auch wenn Linke das Ereignis als WARNUNG im Hinterkopf behalten sollten, jetzt kommt es darauf an, ob sich in Europa die Stimmen der Vernunft gegen den Neoliberalismus durchsetzen, oder ob Markel und Sarkozy ein europaweites Kürzungsmassaker veranstalten um den Euro zu retten.

Live blog zur europäischen Krise
 http://www.guardian.co.uk/business/2010/may/10/eu-debt-crisis-bailout-imf-ecb



Radiosendung

Anarcho 10.05.2010 - 15:53
Längerer Radiobericht zu Athen auf FSK:

 http://www.freie-radios.net/portal/streaming.php?id=33934

Neue Enthüllungen

my name 10.05.2010 - 16:30
Mehrere Finanzzeitungen melden, dass sich verschiedene Hedgefonds bereits im Februar zu einer spekulativen Attacke gegen den EURO verabredet haben. Beteiligt gewesen sein sollen SAC, Capital Advisors und Soros Fund Management.
Am Tag des Todes der drei Bankmitarbeiter_Innen fiel der EURO wie ein Stein und die Zockerschweine haben Milliarden verdient.
Und jetzt kommts: 1. Ein Hedgefonds soll eine Mehrheitsbeteiligung an der Firma haben, deren Steuerhinterziehungsunterlagen im Gebäude der Finanzbehörde verbrannt sind. 2. Die US Börsenaufsicht hat in dem Spekulationsfall bereits ermittelt und auf sichergestellten Rechnern sollen Kontaktdaten von Angehörigen der griechischen Mafia gefunden worden sein.
Wer jetzt 2 und 2 zusammenzählt und immernoch glaubt, dass das Feuer und die Toten Zufall oder ein Unfall in der allgemein aufgeladenen Stimmung war, dem ist nicht mehr zu helfen.
Spekulantenschweine haben nicht vor dem Tod von Menschen haltgemacht, um brisante Unterlagen verschwinden zu lassen und ganz nebenbei noch einen Milliardendeal abzuziehen.
Die Mainstream Presse schweigt natürlich zu den mehr als eindeutigen Zusammenhängen.

Übersetzungen

Anarcho 11.05.2010 - 06:54
Vielleicht gibt es griechissprachige GenossInnen, die Interesse haben für dieses Feature passende Inhalte von Indymedia Athen zu übersetzen und hier zu ergänzen.

Dabei könnte z.B. auch auf Radiosendungen von  http://www.radio98fm.org/index/ zurückgegriffen werden.

Video

Anarcho 11.05.2010 - 08:17
 http://www.youtube.com/watch?v=1Ok4IgTDMLA

Das Video wurde am 5.Mai in Thessaloniki aufgenommen und gibt ganz gut die Stimmung wieder, die bei der lokalen Bevölkerung zur Zeit herrscht. Diese richtet sich im Besonderen gegen Staatsgewalt und auch gegen Zivilpolizei.

Fortsetzung

Anarcho 11.05.2010 - 08:29

"Filmen im Polizeistaat"

fwd 11.05.2010 - 09:59
Θεσσαλονίκη - Πορεία 06-05-2010 - Παρατράγουδα

 http://www.youtube.com/watch?v=tXmcLCyKA_U&feature=player_embedded

Zum Video gibt es einen ausführlichem Infotext zum Thema "Filmen im Polizeistaat". Es scheint das Fazit bzw. der Kommentar von Leuten zu sein, die beim Dokumentieren von Polizeiaktivitäten unter Druck gerieten. Die automatische Übersetzung gibt eindrucksvolle Statements her. Leider reicht sie nicht, um den genauen Ablauf zu verstehen. Falls es wirklich Leute gibt, die bereit wären, weiteres Material zu übersetzen (@ Anarcho: ja, auf Indymedia Athen ist einiges, das die Mühe zu lohnen scheint), käme dieser Text sicher auch in Frage.

Proteste erfassen nun auch Fußballfans

garizo.blogspot.com 11.05.2010 - 15:13

Text aus Greece zu 3 Toten von Flesh Machine

En Fin 12.05.2010 - 12:41

small notice found at libcom.org

a 12.05.2010 - 12:47
May 8 2010 17:00
taxikipali:
"...It must be noted that pharmacists are going on a 48h strike from Monday in response to the measures, while the Minister of Finance has scandalised the political world by including an article that excluded the Parliament from any further negotiation with the IMF giving himself dictatorial powers of deciding and ratifying all the new clauses of the agreement..."

 http://libcom.org/news/greece-new-measures-have-been-voted-second-day-demonstrations-07052010

Säulen des Systems

wackeln... 12.05.2010 - 19:29
Wer wäre im Falle eines Dominoeffektes der Nächste? Portugal? Vielleicht Spanien oder Irland? Warum nicht Deutschland, dessen Schulden sich auf 73 Prozent der Wirtschaftsleistung belaufen? Spaniens Schulden belaufen sich nur auf 53 Prozent, Portugal liegt gleichauf mit Deutschland. In Griechenland beträgt die Schuldenquote 115, in Italien 116, in den USA 83 Prozent.

weitere Radiosendung

Anarcho 13.05.2010 - 07:51
Ein Interview des FSK mit Ralf Dreis

 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=33991

In dem Beitrag mit Ralf Dreis wird die aktuelle Ingangsetzung des deutschen Chauvinismus erörtert. Im Schnelldurchgang werden dann die ökonomische Mechanik der aktuellen Währungsturbulenzen und deren soziale Abwälzung betrachtet, die politische und soziale Zusammensetzung der Protestbewegung beschrieben und schließlich aus Anlaß der drei getöteten Menschen die stattfindenden Auseinandersetzungen mit Teilen der Protestbewegung zur Gewalt reflektiert.

Griechenland aktuell

ant 13.05.2010 - 13:26
In dem Beitrag mit Ralf Dreis wird die aktuelle Ingangsetzung des deutschen Chauvinismus erörtert. Auf Radio FSK vom 12.5.2010

 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=33991

Anarchistische Zusammenhänge aus Gr. zum 5.5.

Anarcho 13.05.2010 - 13:35

Zeitungsartikel:

Anarcho 13.05.2010 - 19:53
Jungle World Artikel zur aktuellen Diskussion innerhalt der anarchistischen / antiautoritären Szene Athens:

 http://jungle-world.com/artikel/2010/19/40907.html

bericht zum 5. mai von radikalkommunisten

gegen zensur 14.05.2010 - 15:08
 http://www.tapaidiatisgalarias.org/wp-content/uploads/2009/12/kritische.pdf

das ist und bleibt ein bericht aus griechenland. die ergänzungen sind der richtige ort, nicht die grauzone!

Angst vor Unruhen verunsichert Börse

Euro-Dambusters 14.05.2010 - 15:14
Der Euro rutscht weiter ab, panikartige Flucht ins Gold. Angst der Anleger vor Unruhen in Griechenland und Spanien.

 http://www.telegraph.co.uk/finance/financetopics/financialcrisis/7724089/Euro-at-18-month-low-against-dollar-as-eurozone-fears-spread.html

Neue Gefahr für die Protestbewegung

a 14.05.2010 - 15:34
Säbelrasseln zwischen Griechenland und Türkei
 http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/8681835.stm

Sommerhitze soll Proteste schmelzen lassen

t 14.05.2010 - 15:44
Das Wetter als Retter Europas vor der Revolution:  http://www.reuters.com/article/idUSTRE64D1RE20100514

Videos zum tödlichen Brandanschlag

Mike 16.05.2010 - 22:56
Die friedlichen Demonstranten waren bei Ausbruch des Feuers in unmittelbarer Nähe:
 http://www.youtube.com/watch?v=tBvcdTxe788

andere Perspektive:
 http://www.youtube.com/watch?v=KIBieznHgP8&feature=related

Nach REUTERS-Informationen sollen Demonstranten für den Tod der drei Bankangestellten verantwortlich sein:
 http://www.youtube.com/watch?v=3yGPkaFoB7E&feature=fvw

Machtdemonstration der KKE

rg 17.05.2010 - 12:59
Am Samstag demonstrierten 60.000 Anhänger der KKE. Das Stadtzentrum von Athen war praktisch unter ihrer Kontrolle. Die Vorsitzende Papariga kündigte eine Strategie der Eskalation und Vergeltung gegenüber der Regierung an. Gleichzeitig wurde eine A,ternative zur bestehenden kapitalistischen Ordnung konkret beschrieben.

 http://www.youtube.com/watch?v=S-5W_ziZ-II&feature=related
 http://www.youtube.com/watch?v=v2Syt4nsRuM
 http://www.youtube.com/watch?v=98Uh80OI7pE&feature=related

Greece: The workers VS Banquet restaurant. 1-

a 17.05.2010 - 18:43

kke

Anarcho 18.05.2010 - 09:24
Das anarchistische / antiautoritäre Spektrum in Griechenland ist verwundert darüber, dass in den Medien diese größte KKE Demonstration seit Menschengedenken keine Erwähnung findet. War die Aufgabe der stalinistischen KKE doch bisher eher die Befriedung der Bevölkerung. Sie ist mit Sicherheit keine revolutionäre Partei und hat immer auf die Zusammenarbeit mit dem Staat gesetzt. In der Vergangenheit ist diese Partei auch schon aktiv gegen anarchistische Demonstrationen vorgegangen.

Eine Debatte über dieses Thema findet aktuell auf occupied london statt.(siehe auch Kommentare)

 http://www.occupiedlondon.org/blog/2010/05/17/293-veil-of-corporate-media-silence-covers-largest-communist-party-demonstration-in-years/

MORGEN: Berlin und FfM, DEMOS, 18 bzw. 19 h

Es wurde keinE AutorIn angegeben! 18.05.2010 - 11:05
Soli-Demos für die Proteste in Griechenland, Mi. (19.5.), Berlin und FfM

1. Berlin: 18 h ab Finanzministerium (Wilhelmstraße/Leipziger Straße)

"Von Athen nach Berlin – Banken und Konzerne sollen zahlen!"

2. Frankfurt am Main: 19 h ab Campus Bockenheim

"Solidarität mit den Aufständischen in Griechenland!"

 http://theoriealspraxis.blogsport.de/2010/05/18/gelesen-soli-demo-fuer-die-proteste-in-griechenland-mi-19-5-berlin-und-ffm

Stellungnahme eines Squats (engl) zum 5.Mai

Anarcho 19.05.2010 - 11:21

Bericht zur Soli-Demo in Frankfurt

A narcho 20.05.2010 - 10:07
Leider nur 200 Teilnehmende, Redebeitrag der FAU Frankfurt im Wortlaut

Zu finden unter:

 http://de.indymedia.org/2010/05/281862.shtml

Generalstreik

Anarcho 20.05.2010 - 10:17
Heute wird zu einem weiteren Generalstreik aufgerufen. Demonstrationen sind geplant

Indymedia berichtet, dass bereits gestern (Mittwoch) massenhaft Bereitschaftspolizei in Exarchia (Stadteil von Athen) erschien. Polizeitrupps haben sich vor allem in einer der Hauptverkehrsstraßen, der Mesollougiu Straße positioniert. Willkürlich wurden in Bars Personen ID behandelt. Auch von einigen Ingewahrsamnahmen wurde berichtet.

Generalstreik

Anarcho 20.05.2010 - 14:44
In Exarchia blockiert die Polizei zwei Freiräume. Das Nosotros ein Soziales Zentrum und das Büro des Anarchistischen Archivs. Die Betroffenen sollen daran gehindert werden an der heutigen Großdemonstration teilzunehmen. Diese wird zum Parlament gehen.

link

linker 20.05.2010 - 16:07
*Die Bewegung ist wie gelähmt.*
Griechenlands Linke nach der Tragödie des 5. Mai
 http://www.akweb.de/ak_s/ak550/46.htm

WELCHE Bewegung ist gelähmt?

d 20.05.2010 - 17:31
Am Samstag war die KKE/PAME mit 70.000 auf der Straße. Gelähmt ist die radikale Linke. Darüberhinaus ist das eigentlivhe Problem die Spaltung in KKE/ Anarchos/ Syriza usw. Das schwächt und macht ohnmächtig und verhinderte ein koordiniertes Vorgehen.

Es gibt übrigens hier und auch unter den Vorbereitern der Demo am 12. Juni die als radikale Linke posen, aber in Wirklichkeit nur für Verwirrung, Demoralisierung und Spaltung sorgen wollen. ...z. B. mit solchen Links zu A&K.

Die radikale Linke ist nicht der Nabel der Welt. Nichts bricht zusammen wenn diese nicht merh erfolgreich ist; siehe: nur 200 in Berlin und Frankfurt. Etwas neues wird enstehen. Habt Geduld. Erwartet keine Wunder in den nächsten Wochen.

Generalstreik / Bericht aus Athen

Anarcho 20.05.2010 - 23:04
Ein "Anarchist auf Reisen" berichtet:

 http://www3.de.indymedia.org/2010/05/281902.shtml

Diese Verbrecher

... 21.05.2010 - 02:45
haben doch tatsächlich den Griechen noch vor ein paar Wochen für zig Milliarden Euros 2x U-Boote, 170 Panzer und 20 Kampfhubschrauber verkauft und behaupten gleichzeitig die Griechen würden "über ihre Verhältnisse leben":  http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,695569,00.html

Wenn wir etwas opfern müssen ...

a., Athen 21.05.2010 - 09:39
Wenn wir etwas opfern müssen, ist es Zeit und Herz, sie zu stürzen


Ein wirklicher Generalstreik,
die größte Demonstration Arbeitender der letzten Jahrzehnte

Schließlich haben der kleine Georg Papandreou und seine Regierung das Land nicht in Ordnung gebracht. Der Streik des 5. Mai und die Demonstrationen in Dutzenden von Städten Griechenlands, die Zusammenstöße mit der Polizei und die Besetzungen öffentlicher Gebäude zeigten, daß große Teile der Arbeitenden, der Arbeitslosen und der Jugend nicht gewillt sind, ihr Leben dem Kapital zu opfern, sich den Anordnungen der EU und des IWF zu beugen. Am 5. Mai hat sich manifestiert, daß wir die Krise zu ihrer Krise machen können, daß es, wenn sie Darlehen wollen, um die Banken zu finanzieren, viele, ja sehr viele Menschen in dieser Gesellschaft gibt, die rufen: „Haben wir uns das zusammen in die Taschen gestopft?“ Die massenhaften Zusammenstöße einfachen Volks mit den Repressionsorganen zeigen: Die Chancen stehen gut; zurecht fürchtet der kleine Georg einen Dezember der Arbeitenden, zurecht verfolgen wir dieses Ziel.


Der kriminelle Tod dreier Unschuldiger

Mitten in dieser phantastischen Erhebung der Arbeitenden starben drei unschuldige Menschen nach der Brandstiftung in der Marfin-Bank in der Stadiou-Straße. Hier ist kein Platz für halbe Worte oder für Rechtfertigungen. Der tragische Tod der drei Bankangestellten ist der kriminellen Gleichgültigkeit menschlicher Existenz gegenüber in der Szene derer, die den Brand gelegt haben, geschuldet. Zurecht klagen Betriebsräte von Bankangestellten die Scheußlichkeiten von Vjenopoulos an, der die Angestellten verpflichtet hatte, in der Bank zu bleiben, kritisieren sie das Fehlen eines Notausgangs, jeglicher Brandschutzvorrichtungen usw.

Wir müssen dagegen als Bewegung insgesamt, aber auch als jedes ihrer Bestandteile, unsere Zerknirschung zum Ausdruck bringen und Selbstkritik üben, weil es uns nicht gelungen ist, den Fetischismus der Gewalt zu begrenzen, der zu dieser Katastrophe geführt hat. Unsere Gegner verfügen über den Zynismus und die Heuchelei, über „Kollateralschäden“ zu reden; die moralischen Werte der Bewegung dagegen erlauben uns derartiges nicht. Wir bringen keine Opfer für den Kapitalismus; wir brauchen keine Menschenopfer, um ihn zu stürzen.


Staatliche Gewalt und Gegengewalt der Bewegung

Es ist mittlerweile offensichtlich, daß, je mehr die unsozialen Maßnahmen eskalieren, je mehr sich die ökonomische und soziale Krise vertieft, je mehr sich die Wut, die Hoffnungslosigkeit und die Ausweglosigkeit steigern, desto mehr die Repression der ständige Begleiter der neoliberalen Verwaltung der Krise sein wird. EU und IWF verlangen nicht nur „öffentlich-rechtliche Stabilität“, sondern auch sozialen Frieden. Deswegen wird − zwar nicht direkt parallel, aber doch auf jeden Fall symmetrisch − der ökonomische Terror der Kürzungen, der Entlassungen und der Arbeitslosigkeit gefolgt werden vom Terror der Sondereinheiten, des Tränen- und Giftgases , der Festnahmen und Verhaftungen.


Im Durcheinander freut sich der Wolf ...

Die Regierung, wenn sie auch die Maßnahmen verabschiedet hat, aufgrund der Empörung der Massen in der Enge (und vor allem in Angst vor dem, was folgen kann, wenn sie umgesetzt werden) und gleichzeitig rechenschaftspflichtig gegenüber „ihren Darlehensgebern“, schlachtet den Tod der drei Angestellten aus, um den Kampfgeist der Arbeitenden zu schwächen und die Verschärfung der Repression zu rechtfertigen. Seien wir sicher: In der jetzt folgenden Zeit werden Robocops und Gerichte Streiks der Arbeitenden frontal und ohne Vorwand angreifen. Das Vorspiel dazu sehen wir schon heute mit der Diktatur, die sie in Exarcheia oktroyieren (massenhafte Festnahmen, tagtägliches Verprügeln, Überfall auf Treffpunkte und besetzte Häuser – der schikanöse Überfall der Einheit DELTA auf den Migrantentreffpunkt-Soziales Zentrum in der Tsamandou-Straße ist ein Beispiel dafür), und dem Versuch der Kriminalisierung des gesamten anarcho-antiautoritären Spektrum mittels Zuweisung der kollektiven Verantwortung für die Brandstiftung der Marfin-Bank.

Auch hier ist kein Platz für halbe Worte oder für Rechtfertigungen. Wenn wir erlauben, daß ein „Sonderzustand“ in Exarcheia geschaffen und daß die anarchistische Szene in einen „Ausnahmezustand“ versetzt wird, ist sicher, daß der Weg geöffnet wird für die Unterdrückung der breiteren Bewegung und auf jeden Fall für die Desorientierung und die Beugung des Kampfgeists großer Teile der Arbeitenden. Die politische Verantwortung derjenigen Teile der anarchistischen Szene, die nicht politisch der Fetischisierung der Gewalt entgegentreten, kann unter keinen Umständen die Rechtfertigung für die staatliche Repression liefern.


Für einen Dezember der Arbeitenden

Wir erleben die größte Einschränkung von Rechten und Errungenschaften seit dem Ende des Bürgerkriegs . Wir haben die volksfeindlichste, schmierigste und demagogischste Regierung der Nachjuntazeit . Unser Überleben und unsere Würde sind bedroht, aber auch unsere Substanz selbst als Arbeitende.

Die Bedingungen sind günstig! Jeder Kampf, der jetzt geführt wird, braucht unser aller Unterstützung. Seien wir überall! Wenn wir etwas opfern müssen, ist es Zeit und Herz, sie zu stürzen. Mit Streiks, mit Besetzungen, mit Schließung von Straßen, mit Stadtteilkomitees gegen das Gesetzespaket, mit Netzwerken sozialer Solidarität, Blockierung von Hausversteigerungen und Wiederaneignungen von Grundnahrungsmitteln aus Supermärkten, mit allem, was wir brauchen, um aufrecht zu bleiben und zu beginnen zu siegen.


Netzwerk für die Politischen und Sozialen Rechte (Ortsgruppe Athen)


Zur KKE

Anarcho 21.05.2010 - 09:57
Wir sollten doch immer bei der Wahrheit bleiben. In der anarchistischen Szene wird auch in Zukunft niemals über eine Zusammenarbeit mit der KKE diskutiert. Occupied London starrt auch nicht fasziniert auf zehntausende AnhängerInnen der KKE, sondern ist verwundert darüber, dass diese Großdemonstration nicht medial begleitet wurde.

Bisher fand nach Demonstrationen von KKE immer eine Berichterstattung in den Massenmedien statt. Hatte sich diese Partei bisher doch als recht staatstragend erwiesen. Occupied London will hier gleich einen Paradigmenwechsel erkannt haben und vermutet, dass die KKE jetzt von den Herrschenden auf Seite der AnarchistInnen und undogmatischen Linken verortet wird.

Gleich die erste Ergänzung unter dem Occupied London Text weist aber darauf hin, dass gleichzeitig mit dieser Demonstration die Anführerin der KKE Papariga sich mit Samaras, dem Führer der Konservativen Partei Neo Dimikratia getroffen hat.

Fakt ist, dass sich am Montag den 17. Mai 2010 diese beiden Politiker zu einem Gespräch zusammenkamen. Dieses fand im Parlament statt und ging über eine Stunde. Thema war u.a. die nationale Einheit. Für die KKE immer von Bedeutung, erkennt sie doch im "Patriotismus (..) die Einheit des Volkes" und "einen Gegenangriff auf die Monopole. http://www.jungewelt.de/2010/04-26/026.php

Samaras bewertete das Gespräch als nützlich und konstruktiv, betonte aber auch Unterschiede, wie die Haltung zu Massenprotesten. Aleksa Papariga wies aber gleich darauf hin, dass Provokationen nichts mit den Straßenprotesten gemein hätten.

Eine nicht untypische Haltung der KKE. Bereits die Dezemberrevolte deutete sie als ein Werk von Agent Provokateurs um. Die größte Partei der Linken bezeichnet alle Militanten grundsätzlich als von in- und ausländischen Geheimdiensten gesteuerte Provokateure.


Als es dann wenige Monate später in den nochbesetzten Schulen und Universitäten Versammlungen und Abstimmungen über den Fortgang der Aktivitäten gab, spielte die KKE ihre staatstragende Rolle voll aus. In diesen Versammlungen agierten sie und ihre Jugendorganisation KNE – gemeinsam mit den Organisationen der rechten Regierungspartei Nea Dimokratia nachdrücklich für ein Ende der Besetzungen. Radikale Linke, Antiautoritäre und AnarchistInnen wurden somit überstimmt.

Auch aktuell hat sie sich wieder ähnlich in einer Presseerklärung vom 6.5.2010 zu den Protesten geäußert:

"Die massenhafte und gut geschützte Demonstration der PAME ist die eigentliche dynamische Antwort auf die Aktivitäten von einigen Gruppen und Mechanismen von Provokateuren. Diese Provokateure verfolgen dem Ziel der Desorientierung, der Herabwürdigung der Massenstreiks, der Verleumdung der KKE, der Verhinderung der Dynamik der Kämpfe und der Terrorisierung der arbeitenden Menschen."

Das Hauptanliegen der KKE ist es, eine Ausweitung der Proteste, die ernsthaft die Gewerkschaften und sozialdemokratischen Bürokratien des Landes gefährden könnte, zu verhindern.

Wer eine Zusammenarbeit zwischen AnarchistInnen und KKE fordert sollte sich auch mal dem antiquitierten Geschichtsbild dieser Partei auseinandersetzen. Hierzu folgender Linkvorschlag:  http://inter.kke.gr/News/2007news/2007-07-90th-october/


Es ist auch darauf zu verweisen, dass die KKE im Jahre 2009 auf ihren Parteitag Stalin ganz offen rehabilitiert hat. In einem Grundlagenpapier heißt es u.a., dass nach dem Tod Stalins (1953) und vor allem nach dem 20. Parteitag in der Sowjetunion (1956) „die Dynamik des sozialistischen Kurses unterbrochen wurde".


Massenmord scheint sie für dann weniger eine Problem zu sein, als z.B. zerschlagene Schaufensterscheiben von Banken.


kritischer Artikel zur aktuellen Lage

s 21.05.2010 - 14:59
zwar von einer mir unsymphatischen Gruppe, aber um fair zu bleiben: gute Analyse.  http://www.wsws.org/articles/2010/may2010/gree-m21.shtml

Mein Optimismus sinkt allmählich. Die griechischen Gruppen sind offenbar weder zur Einigung fähig, noch scheinen KKE und ADEDY und GSEE an wirklichem Widerstand (unbefristeter Streik aller Resorts) interessiert zu sein. Über den Willen von rot-schwarz zu einer Einheitsfront kann ich nichts sagen, anscheinend ist ihr Einfluss in der Arbeiterklasse zu gering um wirksam streiken zu können.

Positiv: In Spanien und Rumänien wächst die Unzufriedenheit und gibt es Überlegungen zum Generalstreik.

Der Mörder von Alexis kommt frei!!!!?????

rg 26.05.2010 - 13:28
"Αναμένεται η αποφυλάκιση του Επαμ. Κορκονέα - Κorkoneas to be released !"

Wie der blog garizo.blogspot.com meldet, soll der wegen "vorsätzlichen Totschlags"???? 1) angeklagte Epaminondas Korkoneas, der Mörder von Alexis Grigouropoulos, freigelassen werden.

1)In griechischen englischsprachigenen Quellen werden unterschiedliche Bezeichnungen verwendet: mal "voluntary", mal "intentional homicide". In England nennt man vorsätzlichen Totschlag "culpable homicide".

Einbruch bei bekanntem blogger aus Tessa

wd 31.05.2010 - 11:37
Erneut Einbruch in der Wohnung von Teacher Dude.  http://teacherdudebbq.blogspot.com/ Teacher Dude ist ein Englischlehrer in Thessaloniki, der seit Monaten sehr gute Fotos und Berichte über die sozialen Unruhen in Griechenland gemacht hat. Er war auch bei diversen Diskussionen der BBC zu gefragter Gast.

Nun ist wieder in seine Wohnung eingebrochen worden. Erneut wurde Geld und seine gesammte Fotoausrüstung gestohlen.

Teacher-Dude überlegt Griechenland zu verlassen. Er bittet um Unterstützung.

interessantes neues Online Netzwerk

Anarcho 10.06.2010 - 14:08
 http://de.contrainfo.espiv.net/

Der folgende Link führt zu Contra Info ein Übersetzungsnetzwerk. Es handelt sich um ein d.i.y. Übersetzungskollektiv gestartet von Griechischen AnarchistInnen / Antiautoritären / Libertären. Gegeninformation zu den totalitäten Falschinformationen sollen geliefert sowie die Vernetzung mit andersprachigen GenossInnen erreicht werden. Deshalb bittet das Netzwerk um Mithilfe bei der Übersetzung von Texten...

Wäre schön wenn dieser Link noch ergänzt werden könnte, weil hier sicherlich einiges Interessantes zu erwarten ist..

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 79 Kommentare

Nachgefragt

fragender 06.05.2010 - 16:21
Gibt es objektiv überprüfbare Beweise für die Echtheit der "Augenzeugenberichte" des vermeintlichen Bankangestellten? Soviel ich weiß, handelt es sich beim Orginaltext um einen Beitrag auf Indymedia Athen? Dort kann doch jeder Mensch unter jedem beliebigen Pseudonym publizieren, oder?
Ich finde, wir sollten uns auf Indymedia von den Mainstream Medien unterscheiden und eben keine Spekulationen als Tatsachen darstellen.

@verdammt nochmal

lol 06.05.2010 - 16:29
was meinste wofür das hier geschrieben wurde?
 http://de.indymedia.org/static/feature.shtml <--- da steht wie die mittelspalte funktioniert

Indymedia-Debatten nützen niemandem

Indyana 06.05.2010 - 16:42
Und auch die TAZ reiht sich ein in den Reigen der fruchtlosen Debatten:
 http://taz.de/1/politik/europa/artikel/1/militanz-bis-in-die-mitte/

Wieviele dieser zitierten Einträge wohl von ihr selbst stammen?
Ich mein, klar, gibt genug Idioten, die hier tatsächlich ihren geistigen Dünnschiss posten - sei es emotional aufgeladen oder weil sie meinen, dass die (linksradikale) Welt nur auf ihre Meinung gewartet hat.
Aber bei der Anzahl an Geposte dazu, die ständig in die Richtung drängen, linksliberales Gedankengut als das einzig Wahre anzupreisen, die auf INDYMEDIA irgendwelchen Mainstreampressebehauptungen aufsitzen und diese als die einzige Wahrheit verkaufen werde ich stutzig.
Don´t believe the Media, not even Indymedia!

Lustig auch, dass sich die Taz darüber beschwert, dass ihr Kommentar in "nicht-inhaltliche Ergänzung" verschoben wurde...
Indymedia ist für Nachrichten da, warum diskuttiert ihr nicht in eurem eigenen Blog?
Oder noch mal für euch, liebe Tazler, zum Nachdenken:
Was bitte schön ist an "Wer Brandsätze auf Gebäude wirft, in denen sich Menschen befinden, handelt unverantwortlich und nicht ,revolutionär'." eine inhaltliche Ergänzung?
Was bitte schön, wird dadurch klarer? Wo bitte schön, ist das eine journalistische Leistung? Die Moderation handelt hier zu recht - in meinen Augen sollte sie noch rigider durchgreifen und diesen ganzen Müll komplett löschen.
Hat nämlich auf Indymedia nichts zu suchen. Ebenso wenig wie Kommentare von Journalisten, welche nur schreiben, um nachher wieder ein "linksradikales Onlineportal" zitieren zu können.

@fragender

ja 06.05.2010 - 16:42
ja, gibt es.
merkwürdigerweise fragst du nicht bei den hetzartikeln aus dem spiegel nach...

Linksammlung zum Thema

Entdinglichung 06.05.2010 - 16:59
 http://souslespaves.blogsport.de/2010/05/06/brennpunkt-griechenland-archiv-zur-aktuellen-revolte/ ... die KP Griechenland spricht wie üblich von "Provokateuren", wäre ansonsten gut wenn wer, die/der griechisch kann einen Blick auf die Homepage der linken Tageszeitung
Avgi wirft:  http://www.avgi.gr/StartPageAction.action

@fragender

indyana 06.05.2010 - 17:15
ja gibt es, die traten im griechischen fernsehen auf.
trotzdem (und um dem gepöbel von oben entgegenzuwirken) hast du recht, dass sich gerade indymedia von der mainstreampresse unterscheiden sollte. ich finde daher deine nachfrage absolut berechtigt und im gegensatz zu diesen scheindiskussionen (von wem auch immer) eine tatsächliche bereicherung.
an den pöbler: bitte nicht emotional werden, sondern nüchtern lesen: die fragende person zweifelt ja gerade spiegel und co an und will, dass indymedia dahingehend besser ist. dein vorwurf trifft hier also nicht.
und da ich eh gleich ins nicht-inhaltliche abrutsche nochmal ein wenig lob:
ich finde es toll, dass sich bei solchen sachen indymedia nicht gleich die blöße gibt, sondern hier noch versucht wird investigativ zu handeln. zeichnet indymedia echt aus inzwischen und unterscheidet es stark von der mainstreampresse. keep on rocking indymedia!

egal

tod 06.05.2010 - 17:17
gut zusammengefast. aber mal erlich, ist es nicht scheiss egal wer den brand gelegt hat!? fakt ist da sind 3 menschen umgekommen! Scheiss egal ob es Angestellte waren oder was weiss ich, die sind tod, wenn das revolutionär ist oder klassenkampf dann aber gute nacht...

Video mit Bankenboss: "Ich hab 3 Yachten"

Klassenkrieg ist Infokrieg 06.05.2010 - 17:35
Auf  http://garizo.blogspot.com/ leider nur Infos auf Griechisch, aber ein video mit englischen Untertiteln. Der Boss der Marfinbank der am Tatort eintrifft, wird als Mörder beschimpft.

Auf die Fragem wieviel Yachten er habe, hebt er drei Finger.

brandursache

. 06.05.2010 - 17:37
laut welt.de flogen mindestens 5 mollies in die bank, 4 von vermummten, 1 von einem unvermummten jungen mann geworfen:

 http://www.welt.de/politik/ausland/article7505831/Das-traurige-Protokoll-einer-vermeidbaren-Tragoedie.html

KKE

ein Name 06.05.2010 - 17:42
Zwar stimmt es, dass die KKE "üblicherweise" auch auf das Wirken von Provokateuren hinweist und meist erfolgreich versucht, sie sich mit Hilfe eines fähigen Ordnerdienstes nach Möglichkeit vom Halse zu halten (ein Toast auf den KKE-Ordnerdienst) aber das nur deshalb, weil "üblicherweise" auch Provokateure unterwegs sind. Entweder auf eigene Rechnung, oder gegen Rechnung, oder mit den besten Absichten.

Die KKE tut gut daran, zu solchen Leuten Abstand zu halten. Auch zu den gutwilligen, die aus Romantizismus, Übermut, dem Bedürfnis sich lächerlich zu machen oder sich persönlich abzureagieren, oder zu jenen die aus bloßer Dummheit, oder blinder Wut, oder aufgrund diverser politischer Fehleinschätzungen a la "Revolution ante portas" agieren .

Stellungnahme der KKE

"The burning of the bank at Stadiou Avenue, which lead to the death of three people, and of the buildings at the centre of Athens, is a crime aiming at the intimidation of the people and the slander of the struggle for the overthrow of the barbarous measures, the anti-people policy. These actions are useful for those who try to submit the people with lies and slander.

KKE denounces, to all the Greek people, that the provocative plan was activated when the demonstration of PAME reached the Parliament. A group of provocateurs tried to involve demonstrators in riots by snatching flags of PAME and using different slogans and actions. Their intention was clearly to slander KKE and PAME. The immediate intervention of the workers who guarded the demonstration disarmed the provocateurs and isolated them, while they were also condemned by the loudspeakers at the demonstration.

The existence of a plan was proved by the slander launched against KKE by the chairman of the extreme right-wing party “LAOS” just moments after, in the Parliament. He claimed that KKE called on the demonstrators to invade the Parliament and set it on fire. The same slander against KKE was also launched by TV channels and radio stations that belong to the big capital.

The massive rallies and demonstrations of PAME showed that the organized safeguarded popular movement can express and convert the people’s indignation into a political class force; that it can repel the provocative plans, the plans aiming at the intimidation of the people, no matter where they come from. KKE calls on the people to give an even more resolute response to the government and its allies, to the mechanisms of repression, provocation and slander of the popular movement through its struggle. KKE expresses its condolences for the death of the three employees."

der Scheiss...

...geht durch! 06.05.2010 - 17:47
"Abstimmung im griechischem Parlament
Ja zum Sparpaket in der ersten Runde

Das Parlament von Griechenland hat dem umstrittenen Sparpaket in einer ersten Abstimmung zugestimmt. Das Votum ist aber noch nicht bindend. Im Laufes des Abends soll die endgültige Abstimmung erfolgen. Mit einem Ja des Parlaments wird gerechnet, da die Partei des sozialistischen Regierungschefs Giorgos Papandreou PASOK 160 der 300 Mandate im Parlament stellt."

 http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenland778.html

@ lol

egal 06.05.2010 - 17:56
Ja, genau, da steht wie Spalte funktioniert. Nämlich das User vorschlagen können und die Indy-Mods entscheiden.

Deswegen auch noch mal von mir: Griechenland auf die Mittelspalte!

Einsatz von Militär-Blendschock-Granaten

informer 06.05.2010 - 18:34
Die Polizei setzte gestern wohl in einigen Gebieten zur Aufstandsbekämpfung militärische Waffen ein. In Thessaloniki wurde mit Granaten des Typs N 591 auf Demonstranten geschossen:

"The Grenade Hand Stun N580 and Grenade Hand
Stun Multi’s N582, N591 and N592 are diversionary
assault grenades, designed for use in confined
spaces by Special Forces during hostage release.
Noise and candela levels induce disorientation in
any persons within the effective range."

 http://www.flickr.com/photos/teacherdudebbq2/4583239195/

M I T T E L S P A L T E

(muss ausgefüllt werden) 06.05.2010 - 19:29
mir ist klar, dass ihr mit der Arbeit als Indymedia.de-Admins nicht euer Geld verdient, aber so langsam sollte wirklich reagiert werden. Das Thema ist ob der politischen Großwetterlage relevant und der Artikel fasst überdies auch schon viele Quellen zusammen.

Also: Bitte rasch auf die Startseite/Mittelspalte!

Scheiße!

x 06.05.2010 - 19:32
Wenn nicht bald mindestens ein Dutzend AntifaschistInnen von schießwütigen Bullen massakriert werden, kommt die griechische Regierung damit durch.
Wer hat dieses verfluchten Brandanschlag verübt?

yachten, cocktails, sonnenschein

b. ombe 06.05.2010 - 20:10
so soll unser leben sein.

und wer den bankenboss hasst weil ihm die kapitalakkumulation gelingt, der will auch dass es ihm mindestens so schlecht geht wie einem selbst. und derjenige kann natürlich auch von "klassenkampf" faseln, wenn eine verzweifelte menge an menschen auf den straßen demonstrieren, und einige sogenannte linke autonome dabei 3 menschen ermorden.

jetzt wird hastig eine verschwörungstheorie gebastelt, die verdrehen soll was nicht sein darf.

auf so einen "klassenkampf" kann ich gut und gerne verzichten.

ihr wisst doch noch nicht mal wohin das führen könnte, außer in die barbarei.
eine vorstellung jenseits des kapitalismus könnt ihr euch gar nicht mehr machen, weil ihr selber bürgerlich ideologisiert seid.
nur verzweiflung kann uns retten.

wenn schon denn schon wie indy athen!

updaterin 06.05.2010 - 20:40
auf indy athen kann man einfach anklinken, ob kommentare erwünscht sind oder nicht, alles ganz einfach, aber meistens ist es garnicht nötig, weil die leute einfach nicht soviel zu sabbeln haben!
daß indy athen "down" ist - manchmal - hat nicht nur mit gehacke von LAOS oda staat zu tun, sondern ist einfach überlastung.
miltärische granaten blabla ja ständig, is aba nich militärisch, sondern "normal" da!
gestern ham die bullen in dem squat, den se gerazzt ham, geschossen und handgranaten geworfen (lt. OL), das andere haus ist die "Steki",das haus der "albanischen" "migranten", die sehr gute papiere schreiben und die letztes jahr von parastaatlichen mit ner handgranate angegriffen worden sind.
fällt euch eigentlich auf, daß bisher kaum "randale" nachts abgeht? kann es sein, daß die leute bisher nur reagieren!? sie agieren wie früher zu hafenstrassenzeiten, wir nannten das "politische demos" in ketten, mit seilen und ausrüstung und erst dann, wenn für den "bürger" eindeutig erkennbar war, wer angefangen hat, gab's zunder!
regarding TAZ: wir haben denen in ihre leserbriefspalte die ORF sendung reingesetzt, aba wurde nicht angenommen! erwarten wir auch nicht: taz lügt immernoch!
könnt ihr uns mal updaten über die soliaktionen in deutschland und anderswo? wir wissen, daß new york ne demo machen wollte und in berlin und köln war was. was in berlin? ist die demo am 10. verifiziert und können andere städte dann auch?
vorschlag für berlin: alex-friedrich176-leipzigerplatz8-wittenbergplatz-steglitz/griechische kirche (es muss nich alles zu fuss sein, aber WICHTIG ist uns mit die gr. community zu konfrontieren! -yamas! katalipsi! eleftheria!
 http://www.occupiedlondon.org/blog/2010/05/06/281-names-of-the-dead-announced-bank-workers-strike-today-in-memory-police-launch-unprecedented-attacks-in-athens/#comments
 http://www.anarchypress.gr/
read between the lines:
 http://www.neoskosmos.com/news/en/Riots-Athens-Three-dead
 http://www.neoskosmos.com/news/en/Riots-Athens-Three-dead?page=2
FREE THE ATHENS 7
epanastatikos agonas
BEWEGUNG 17.NOVEMBER (kommando conny wessmann)
RAF (revolutionäre alternative folgt)

can't pay, won't pay - elementare solidarität

b 06.05.2010 - 21:03
Cant Pay, Wont Pay: Solidarity with the people of Greece - London protest 5 May

 http://www.youtube.com/watch?v=w1Ucv1Qs2eI&feature=player_embedded

@Indyana @ja

Danke ... 06.05.2010 - 22:42
für eure nützlichen Hinweise bezüglich der angezweifelten Echtheit des Schreibens.
Es wäre allerdings für uns alle von großem Nutzen, wenn ihr genauere Infos gebt.
Wer genau hat ein Interview gegeben?
War es der gleiche Angestellte, der auch den Artikel geschrieben hat?
Auf welchem Sender?
Wo habt ihr es gesehen?
Was wurde gesagt?
Wo kann mensch sich das ansehen?
Links wären sehr hilfreich.

Wäre doch gelacht, wenn wir die Qualität der Berichterstattung auf Indy nicht schnellstens wieder auf ein akzeptables Niveau bringen könnten.

@ informer, updaterin usw.

interessant 06.05.2010 - 23:23
wieviel verschwörungstheoretischen unverdauten Scheiß man wieder mal verkaufen kann. Eure Namen sind da ja auch recht bezeichnend. Die Blendschock-Granaten haben mit militärischer Aufstandsbekämpfung ursprünglich kaum zu tun, sondern sind für möglichst unblutige Beendigung von Geiselnahmen etc. vorgesehen gewesen, ehe man ihre simple Wirksamkeit im Zusammenhang mit politischen Demonstrationen erkannt hat. Hierbei handelt es sich um eine Form Handgranate, die man aber unbedingt von unserem landläufigen Verständnis von militärischen Handgranaten mit relativ großer Spreng- und Splitterkraft unterscheiden muss. Insofern ist es kaum glaubwürdig, dass der staatliche Polizeiapparat gegen irgendwen jetzt mit letzterem appariert hat, sondern vielmehr sind die Blendschock-Granaten gemeint (was nicht ausschließt, dass paramilitaristische Organisationen mit den militärischen Handgranaten hantiert haben können). Unwahrscheinlich ist der Einsatz von Blendschockgranaten gegen insgesamt friedfertigen Protest, sehr wohl denkbar aber gegen Leute, die glauben, mit größtmöglicher Gewalt - auf Kosten der großen Reformbewegung, die sich da anbahnt - Veränderungen erzwingen zu können. Wo stehen wir? In diesem Sinne waren die drei unnötig toten Menschen hoffentlich heilsam - für alle Seiten...

"Revolutionen sind wie Steine, die man vom Boden hochhebt: das Ungeziefer kriecht darunter hervor und hat für seine Vulgarität endlich große Worte" (Remarque: Der schwarze Obelisk)

Revolution knapp verpasst

Tourist und zugeguckt 07.05.2010 - 00:24
Gestern bestand kurzzeitig die Chance für das, was man Revolution hätte nennen könnte. Dazu hätte es lediglich einer entschlossenen und entsprechend vorbereitenden Gruppe von etwa 100 Leuten bedurft. Diese Gruppe hätte gegen 14 Uhr, als direkt vor dem Parlament etwa 30.000 Menschen versammelt waren und es bereits zu heftigen Tummulten auf der Treppe kam, lediglich einen der weiteren sehr schlecht bewachten Zugänge stürmen müssen. Es gibt dort keine Zäune, Tore, schwere Sicherheitstüren oder ähnliches wie beim Bundestag. Die Polizei wäre niemals in der Lage gewesen zu diesem Zeitpunkt das Parlament zu schützen! Wäre nur eine kleine Lücke in die dünnen Polizeiketten geschlagen worden, wären sofort Tausende vom Platz nachgekommen, die Stimmung dafür war definitv vorhanden. Es wäre dann ein Leichtes gewesen vor versammelter Presse im Parlament die Regierung für abgesetzt, das Parlament für aufgelöst zu erklären und die Meldung einer erfolgreichen Revolution verlauten zu lassen. Dann hätten noch ein paar Gerüchte gestreut werden müssen, z.B. von einer angeblichen Koalition aus KKE, SYN, abtrünnigen Teilen der PASOK sowie K-Gruppen der Orthodoxen Kirche (dazu hätten sich einige als Priester verkleiden müssen).... alles weitere wäre dann ein Selbstläufer gewesen.

mensch wartet

immer 07.05.2010 - 00:38
noch auf wenigstens ein ehrliches Wort des Bedauerns (wohl gemerkt: Bedauern und eingestehen, dass man scheisse gebaut hat, ist noch keine Distanzierung), das in Athen 3 Menschen von Anarchisten bzw. ihren Sympathisanten und Mitläufern ermordet wurden. Ihr glaubt dcoh nicht ernsthaft, dass ihr da so billig rauskommt, mit eurem peinlichen "der Bankencheff ist schuld" blabla.

Das kann doch echt einfach nicht mehr wahr sein. Schlicht Menschenverachtend, was hier abgeht. Politisch wird das doch einfach mal richtig Langzeitwirkungen haben.

@ immer 07.05.2010 - 00:38

kein linker 07.05.2010 - 01:01
ja ich warte.. warum distanzierst du dich nicht endlich davon, du mörder? schieb das nicht auf andere, die damit nichts zu tun hatten.

Mal wieder die TAZ

Anarcho 07.05.2010 - 08:52
Zum Taz Artikel:  http://www.taz.de/1/politik/europa/artikel/1/militanz-bis-in-die-mitte/

Über den Artikel sollte sich wirklich niemand hier aufregen. Es sollte doch bekannt sein, dass diese Zeitung Anarchismus per se als Chaos übersetzt. Gegen Schlagezeilen wie "In XYZ herrscht jetzt die Anarchie" helfen keine Leserbriefe.

Es fällt auf, wie inhaltlich schwach dieser Artikel ist und mit welch böser Absicht er diffarmiert. Er schreibt Indymedia Verschwörungstheorien zu, die ihren wahren Ursprung nicht originär auf Indymedia bzw. nicht einmal als Verschwörungstheorie zu verstehen sind. Quellen, wie z.B. das ORF bleiben ungenannt. Besonder infam, ist es, wenn jetzt sogar den Bankangestellten das Recht auf Empörung über das Verhalten des Filalleiters abgesprochen wird.

Hier geben die Indymediakommentare schlichtweg die aktuelle Diskussion in Athen wieder. Kurioserweise nennt die TAZ dann selbst die Quelle der Kommentare unter verschiedenen Indymedia Beiträgen, die der Bankleitung eine "ethische Schuld" zusprechen.

Diese "(...) wird auch deswegen so scharf verurteilt, weil seit Donnerstag ein Brief eines Kollegen der drei Verunglückten im Umlauf ist. Diesem Brief zufolge hat es in der Filiale seit Tagen eine Diskussion um die Schließung der Filiale gegeben, da sie sich an einem zentralen Punkt der Demonstrationsroute befindet und bekannt ist, dass Banken derzeit für die militanten Autonomen die zentralen Angriffspunkte darstellen. Am Morgen der Demonstration hätten die Angestellten mehrmals darum gebeten, das Gebäude verlassen zu dürfen. Mit der Drohung der sofortigen Entlassung seien sie jedoch von ihrem Filialleiter gezwungen worden, im Gebäude zu bleiben und die Türen zu verriegeln. Der Angestellte prangerte zudem den miserablen Feuerschutz des Gebäudes an. Die Bank habe weder über Notfallausgänge noch Löscheinrichtungen wie etwa Deckensprüher verfügt. "



Intention des TAZ Artikels ist die Befriedung der griechischen Gesellschaft. Nichts fürchtet die Taz mehr als den sozialen Aufstand. Der Taz reicht es nicht, wenn die schrecklichen Todesfälle, den Protest "für einige Tage lähmt", wie ein Gewerkschafter vermutet.

Für das Ziel, den Aufstand zu zerschlagen, wird der schreckliche Tod der drei Bankangestellten funktionalisiert.

Der TAZ Artikel strotzt vor Unwissenheit und böse Unterstellung . So gibt es in Athen bekanntermaßen keine "Autonomen". Dem lokalen Gewerkschafter dann das Wort "Autonome" in den Mund zu legen geschieht mit Absicht. Müssen die "Autonomen" doch schon lange als Feindbild herhalten, das bietet es sich doch gerade zu an, ihnen auch noch die Militanz in Athen anzudichten. Das "Skaramanga-Plenum" ist deshalb mit Sicherheit auch nicht, wie in der Taz zu lesen ist das Vernetzungs - Treffen von "Autonomen Gruppen". Es wird behauptet, dass "die Anarchisten und Autonomen auch in Griechenland gerade in den vergangenen Jahren auch in den gemäßigten Protestkreisen massiv in Misskredit geraten" wären. Gerade seit dem Tod des 15-jährigen Anarchisten und den gegenwertigen Gesellschaftszustand ist diese Behauptung schlichtweg falsch.

Kenner/Innen der Szenerie reiben sich dann verwundert die Augen, wenn sie in der TAZ lesen müssen, dass selbst die KKE sich inwischen fragt, ob ob man all die Jahre nicht allzu leichtfertig mit der Gewaltfrage umgegangen war ". Im Kontext wird hier eine Nähe zu anarchistischer Militanz suggeriert, die es nie gegeben hat. KKE und AnarchistInnen sind verbitterte Feinde.

Wie Journalismus funktioniert zeigt dann auch der letzte Artikel. Hier wird der werte Taz Leser bzw. die Leserin dann schon für arg dummm verkauft. Dort wird ein Indymedia Kommentar zitiert. Dieser ist tatsächlich keine inhaltliche Ergänzung, sondern kommentiert "Wer Brandsätze auf Gebäude wirft, in denen sich Menschen befinden, handelt unverantwortlich und nicht ,revolutionär' Warum dann wohl die Verwunderung groß ist, dass dieser Inhalt dann in die Rubrik "nicht inhaltliche Ergänzung" verschoben wird?



*****

Mittlerweile sollte bekannt sein wie Massenmedien funktionieren. Deshalb sollten wir die bekannten Informationsquellen nutzen und uns ein eigenes Bild machen. Die Taz hat sich immer entsolidarisiert und wird sich auch in Zukunft entsolidarisieren. Auch fällt es schwer sich darüber zu freuen, wenn anarchistische Inhalte dann einmal eins zu eins ihre Weg in die "Junge Welt" finden.

Die Aufarbeitung der Ereignisse wird mit Sicherheit nicht über die Massenmedien geführt. Griechische AnarchistInnnen lehnen jegliche Zusammenarbeit mit den Medien ab und setzen auf eigene Strukturen.

Dann stellt sich dann zum Schluss die Frage warum im Indymedia Feature eine Presseübersicht erscheint und dort Quellen, wie taz.de | tagesschau.de | spiegel.de | derstandart.at | welt.de | sueddeutsche.de | zeit.de | stern.de | bbc.co.uk (engl) angegeben sind.

Konterkarriert das nicht die eigene Arbeit?

Verwunderung

Conan der Barbar 07.05.2010 - 10:35
Ich habe nun mehrmals in diesen Artikel gesehen, weil mich das Thema derzeit interessiert und man über die gewöhnlichen Medien bei solchen Themen sowieso verarscht wird.

Schon beim letzten Besuch wunderte mich dass der Taz hier so großen Raum gegeben wird, denn schließlich dachte ich Indymedia wäre eine Plattform die in der öffentlichen Presse gar nicht wahrgenommen wird, bzw. von denen nicht erwähnt wird, da ihnen sowieso die Kunden weglaufen.

Ich empfinde diese Diskussion als eindeutiges Qualitätsmerkmal von Indymedia, und als Schwäche der Taz. Die sollen nur weiter Werbung für Indy machen. Wer seine Kunden verarscht braucht sich nicht zu wundern wenn diese in die alternativen Medien abwandern. Die Taz weißt den Kunden sogar noch den Weg zu Euch! Super Service der Taz

Ich hoffe Indy macht noch lange weiter. Bei gewissen Themen ist Indy für mich die erste Adresse. Aber zur alltäglichen Information besuche ich andere Seiten die eine breitere Palette haben. Trotz allem stoße ich immer wieder zu gewissen Anlässen auf euch zurück!
Wie die Taz-Reporter auch
grins

Occupied London Statement

Anarcho 07.05.2010 - 12:06
Stellungnahme, gefunden auf Occupied London, einem anarchistischen Forum. Wer Lust und Zeit hat kann den Text gerne ins Deutsch übersezten. Bei mir würde das zu lange dauern, weil meine Englischkenntnisse nicht für eine fixe Übersetzung ausreichen. Der Text ist jedoch eindeutig in seiner Aussage.
********************

What do we honestly have to say about Wednesday’s events?

The text below summarises some initial thoughts on Wednesday’s tragic events by some of us here at Occupied London. English and Greek versions follow – please disseminate.

Κάποιες πρώτες σκέψεις πάνω στα τραγικά γεγονότα της Τετάρτης (5/5) από κάποιους/ες από εμάς του Occupied London. Ακολουθεί αγγλική και ελληνική έκδοση του κειμένου, παρακαλούμε διαδώστε το.

What do we honestly have to say about Wednesday’s events?

What do the events of Wednesday (5/5) honestly mean for the anarchist/anti-authoritarian movement? How do we stand in the face of the deaths of these three people – regardless of who caused them? Where do we stand as humans and as people in struggle? Us, who do not accept that there are such things as “isolated incidents” (of police or state brutality) and who point the finger, on a daily basis, at the violence exercised by the state and the capitalist system. Us, who have the courage to call things by their name; us who expose those who torture migrants in police stations or those who play around with our lives from inside glamorous offices and TV studios. So, what do we have to say now?

We could hide behind the statement issued by the Union of Bank Workers (OTOE) or the accusations by employees of the bank branch; or we could keep it at the fact that the deceased had been forced to stay in a building with no fire protection – and locked up, even. We could keep it at what a scum-bag is Vgenopoulos, the owner of the bank; or at how this tragic incident will be used to leash out some unprecedented repression. Whoever (dared to) pass through Exarcheia on Wednesday night already has a clear picture of this. But this is not where the issue lies.

The issue is for us to see what share of the responsibilities falls on us, on all of us. We are all jointly responsible. Yes, we are right to fight with all our powers against the unjust measures imposed upon us; we are right to dedicate all our strength and our creativity toward a better world. But as political beings, we are equally responsible for every single one of our political choices, for the means we have impropriated and for our silence every time that we did not admit to our weaknesses and our mistakes. Us, who do not suck up to the people in order to gain in votes, us who have no interest in exploiting anyone, have the capacity, under these tragic circumstances, to be honest with ourselves and with those around us.

What the greek anarchist movement is experiencing at the moment is some total numbness. Because there are pressurising conditions for some tough self-criticism that is going to hurt. Beyond the horror of the fact that people have died who were on “our side”, the side of the workers – workers under extremely difficult conditions who would have quite possibly chosen to march by our side if things were different in their workplace – beyond this, were are hereby also confronted with demonstrator/s who put the lives of people in danger. Even if (and this goes without question) there was no intention to kill, this is a matter of essence that can hold much discussion – some discussion regarding the aims that we set and the means that we chose.

The incident did not happen at night, at some sabotage action. It happened during the largest demonstration in contemporary greek history. And here is where a series of painful questions emerge: Overall, in a demonstration of 150-200,000, unprecedented in the last few years, is there really a need for some “upgraded” violence? When you see thousands shouting “burn, burn Parliament” and swear at the cops, does another burnt bank really have anything more to offer to the movement?

When the movement itself turns massive – say like in December 2008 – what can an action offer, if this action exceeds the limits of what a society can take (at least at a present moment), or if this action puts human lives at danger?

When we take to the streets we are one with the people around us; we are next to them, by their side, with them – this is, at the end of the day, why we work our arses off writing texts and posters – and our own clauses are a single parameter in the many that converge. The time has come for us to talk frankly about violence and to critically examine a specific culture of violence that has been developing in Greece in the past few years. Our movement has not been strengthened because of the dynamic means it sometimes uses but rather, because of its political articulation. December 2008 did not turn historical only because thousands picked up and threw stones and molotovs, but mainly because of its political and social characteristics – and its rich legacies at this level. Of course we respond to the violence exercised upon us, and yet we are called in turn to talk about our political choices as well as the means we have impropriated, recognising our -and their – limits.

When we speak of freedom, it means that at every single moment we doubt what yesterday we took for granted. That we dare to go all the way and, avoiding some cliché political wordings, to look at things straight into the eye, as they are. It is clear that since we do not consider violence to be an end to itself, we should not allow it to cast shadows to the political dimension of our actions. We are neither murderers nor saints. We are part of a social movement, with our weaknesses and our mistakes. Today, instead of feeling stronger after such an enormous demonstration we feel numb, to say the least. This in itself speaks volumes. We must turn this tragic experience into soul-searching and inspire one another since at the end of the day, we all act based on our consciousness. And the cultivation of such a collective consciousness is what is at stake._

@pipa

Oberlehrer 07.05.2010 - 12:08
"...aber nicht nur banken, sondern alle Geschaefte in der Naehe des Demozuges waren vergittert, und Banken schon Tage davor schwer bewacht."

Haben da etwa einige besonders intelligente Menschen beim Spiel mit dem Feuer nicht dran gedacht, dass sich auch in einem vergitterten und schwer bewachten Gebäude MENSCHEN aufhalten können, zumindest in den oberen Stockwerken?!

Extrem schwacher Versuch der Verharmlosung eines ekelhaften Mordes. Note 6, setzen!

unangenehm

dave 07.05.2010 - 12:42
irgendwie unangenehm wie hier die schuld an dem tod der drei menschen dem fehlenden loeschsystem bzw. dem chef der bank zugeschoben wird..

schuld sind immer die

anderen 07.05.2010 - 13:45
Wenn die Faschisten mal wieder ein Haus anzünden, sollen wir dann jetzt auch in der hier dargestellten Logik denken und die Schuld bei den fehelnden Sicherheitsvorkehrungen im Haus suchen, oder beim Vater der Opfer, weil der seine Töchter abends nicht in die Disco gelassen hat und sie deswegen im Haus waren, oder beim scheiß Staat, weil der nur für Frustration sorgt????

Das ist so lächerlich, was hier alles versucht wird, um einen Mord zu relativieren. Ihr solltet euch alle in Grund und Boden schämen.

Schlimmer Unfall

xy 07.05.2010 - 15:28
Kommt mal alle runter es ist das was es ist ein schlimmer Unfall.

scheiss verschwörung

TV gesehen 07.05.2010 - 16:35
habe die gesamte auseinandersetzung live bei N-TV gesehen!
habe selten gesehen wie polizei so zurückhaltend ist obwohl sie mit steinen und flaschen und vereinzelt mit Mollies angegriffen wurden!
zum glück landeten die mollies immer so das keine menschen gefährdet waren! dennoch gab es wohl einen volltreffer auf einen beamten, zumindest zeigte n-tv kurz einen brennenden beamten jedoch mit hinweis das es sich um fremdes bildmaterial handelte.
der angriff auf die bank wurde auch gezeigt und dort konnte man sehen wie ein mob die bank mit mehreren mollies angriff. erst später (ca 20sekunden) kamen polizeibeamte und setzten blendgranaten ein da dieser mob vor der bank stand und randalierte und so wohl dazu beigetragen hat das die personen die noch in der bank waren raus konnten!
ich würde somit behaupten das diese vermumten die alleinige schuld an denn toten haben!

Erklärung gr. Anarchisten - Übersetzung

t-minus 07.05.2010 - 16:55
* Übersetzung der Stellungnahme etwas weiter oben, ohne Anspruch fehlerfrei zu sein *

Was bedeuten die Ereignisse des 5.5. wirklich für die anarchistische/antiautoritäre Bewegung? Wie verhalten wir uns angesichts des Todes dreier Menschen – unabhängig davon, wer dafür verantwortlich ist? Wo stehen wir als Menschen und kämpfende Subjekte? Wir, die nicht an „Einzelfälle“ (von Polizei- und Staatsgewalt) glauben und täglich den Zeigefinger erheben gegen diese Gewalt des Staates und des kapitalistischen Systems. Wir, die den Mut haben die Dinge beim Namen zu nennen, jene anzuklagen, die Migranten auf Polizeiwachen misshandeln oder unser Leben aus glamourösen Büros und TV-Studios heraus diktieren wollen. Was haben wir zu den Ereignissen zu sagen?

Wir könnten uns hinter dem Statement der Gewerkschaft der Bankangestellten (OTOE) und den Anschuldigungen der Kollegen der Toten verschanzen, dass die Getöteten am Streiktag zur Arbeit in einem Gebäude ohne ausreichenden Feuerschutz gezwungen, ja sogar eingesperrt, wurden. Wir können uns darauf ausruhen, was für ein Arschloch Vgenopoulos, der Besitzer der Bank, ist. Oder wie diese Tragödie genutzt wird, eine nie dagewesenen Repressionswelle loszutreten. Wer sich traute Mittwoch Nacht durch Exarcheia zu gehen, konnte sich ein Bild davon machen. Aber das ist nicht der Punkt.

Der Punkt ist, welche Verantwortung wir alle tragen. Wir sind alle gemeinsam verantwortlich. Wir haben alles Recht mit aller Macht gegen die ungerechten Maßnahmen zu kämpfen, die uns aufgezwungen werden. Es ist richtig, all unsere Stärke und Kreativität auf die Vision einer besseren Welt zu richten. Aber als politische Menschen sind wir verantwortlich für jede einzelne unserer politischen Entscheidungen – für die Mittel die wir im Kampf wählen und auch für das Schweigen, wenn wir uns Schwächen und Fehler nicht eingestehen wollen. Wir reden dem Volk nicht nach dem Mund, es geht uns nicht um Wählerstimmen. Wir haben nicht das Interesse irgendjemanden auszunutzen. Gerade wir haben die Möglichkeit unter diesen tragischen Umständen ehrlich zu uns selbst und mit den anderen zu sein.

Die anarchistische Bewegung ist momentan in einem Zustand der totalen Starre. Der Prozess der Selbstkritik wird unter den gegeben Umständen weh tun. Neben dem dramatischen Umstand, dass Menschen getötet wurden, die auf „unserer Seite“ standen, der Seite der Arbeiter (die, nebenbei, vermutlich an unserer Seite demonstriert hätten, wären sie nicht zur Arbeit gezwungen worden), müssen wir uns mit Demonstranten auseinandersetzen, die das Leben anderer gefährden. Auch, und davon gehen wir aus, wenn kein Tötungsvorsatz bestand, müssen wir uns mit den Mitteln zur Erreichung unserer Ziele auseinandersetzen.

Dieser Vorfall ereignete sich nicht in der Nacht während einer Sabotageaktion. Er passierte im Verlauf der größten Demonstration der jüngeren Geschichte Griechenlands. Das ist der Punkt, wo wir uns einer Reihe unangenehmer Fragen stellen müssen: Besteht während einer Demo von 150.000-200.000 Menschen, der größten seit Jahren, wirklich ein Grund zur Eskalation der Gewalt? Wenn tausende „Brennt das Parlament nieder!“ skandieren und die Polizisten beschimpfen, bringt dann eine weitere ausgebrannte Bank die Bewegung überhaupt noch weiter?

Wenn die Bewegung richtig groß wird – etwa wie im Dezember 2008 – was kann dann eine Aktion bewirken, die über das hinaus geht, was unsere Gesellschaft im Moment vertagen kann oder gar Menschenleben auf Spiel setzt?

Wenn wir auf die Straßen gehen, sind wir eins mit den Menschen um uns herum. Wir sind ganz an ihrer Seite. Das ist letztlich, weshalb wir uns die Ärsche aufreißen, Flugblätter schreiben und Plakate kleben. Wir sind ein Teil der Bewegung, die dort entsteht. Es ist an der Zeit, offen über Gewalt zu sprechen und eine spezielle Kultur der Gewalt zu hinterfragen, die sich in den letzten Jahren in Griechenland etabliert hat. Unserer Bewegung ist nicht wegen der manchmal drastischen Wahl ihrer Mittel gewachsen, sondern wegen unseres politischen Ausdrucks. Der Dezember 2008 ist nicht in die Geschichte eingegangen, weil tausende Steinen und Brandsätze geworfen haben, sondern wegen des sozialen und politischen Charakters. Selbstverständlich wehren wir uns gegen die Gewalt, die sich gegen uns richtet. Dennoch müssen wir unsere politischen Entscheidungen ebenso hinterfragen wie die Mittel der Auseinandersetzung. Dabei müssen wir unsere Grenzen und die unserer Mittel anerkennen.

Wenn wir von Freiheit sprechen, heißt das, dass wir in jedem Augenblick in Frage stellen, was gestern noch sicher schien. Wir kämpfen bis zum Ende und sehen der Realität ins Auge. Gewalt ist kein Selbstzweck und wir werden nicht zulassen, dass sie die politische Dimension unserer Aktionen überdeckt. Wir sind weder Mörder noch Heilige. Wir sind Teil einer sozialen Bewegung mit Stärken und Schwächen. Statt durch diese riesige Demonstration bestärkt, fühlen wir uns heute wie betäubt, was einiges aussagt. Wir müssen diese Tragödie zur Einkehr nutzen, uns gegenseitig inspirieren. Letztlich handeln wir alle ausgehend von unserem Bewusstsein. Die Schaffung eines solchen kollektiven Bewusstseins steht auf dem Spiel.

wenigstens...

jemand 07.05.2010 - 18:59
... einigen Kommentierenden hat wohl keiner ins Gehirn geschissen... sorry für Vulgärdeutsch.

Ein Feuer in einem definitiv leeren Gebäude zu legen, mag diskutabel sein; aber Mollies in ein Gebäude zu werfen, bei dem mindestens nicht klar war, daß es leer ist, wenn es den Brandsatzwerfern nicht sogar bewußt war, daß Leute drin sind (wovon ich stark ausgehe), hat nix mit linkssein zu tun. Mord ist ein faschistisches Kampfmittel, egal, wie sich die Mörder selbst bezeichnen würden.
Die Schuld auf fehlende Brandschutzvorrichtungen zu schieben is ungefähr so sinnig, wie Carlo Giuliani die Schuld an seinem Tod zu geben, weil er keine schußsichere Weste trug... (by the way, sind "die Juden" eigentlich auch selbst schuld an der shoa, weil sie net rechtzeitig abgehauen sind?? *Achtung, Zynismus*)
Auch daß die Bank selbst nach dem Brandlegen noch belagert wurde, kann für sich genommen schon als Mord gewertet werden. Solidarität mit den griechischen protestierenden ja, aber ich entsolidarisiere mich von Leuten, die glauben, der Zweck (welcher eigentlich?) heilige jedes Mittel und auch von Leuten, die glauben, das noch relativieren zu müssen.

Kommentare als "nicht inhaltliche Ergänzung" zu markieren, weil sie eine Meinung und keinen Nachrichteninhalt haben, wird auch nur dann gemacht, wenn es Meinungen sind, die der jeweils grade administrierenden Person net ins Weltbild passen... Nachricht ist oben, Kommentare und Meinungen unten. Und Meinungen zu Nachrichten können auch Nachrichten sein, immerhin haben einige Meinungen hier meine Meinung eindeutig mitgeprägt...

Gesteht euch einfach ein, daß unter dem Label "links" auch Leute mitlaufen, die keine blasse Ahnung von linken Idealen und Menschenrechten haben und man nicht alles verteidigen muß, nur weil es 'linke' gemacht haben...
Sozialismus oder Barbarei, und derzeit halte ich letzteres für wahrscheinlicher.

So long...

achja

jemand 07.05.2010 - 19:17
"Aber bei der Anzahl an Geposte dazu, die ständig in die Richtung drängen, linksliberales Gedankengut als das einzig Wahre anzupreisen, die auf INDYMEDIA irgendwelchen Mainstreampressebehauptungen aufsitzen und diese als die einzige Wahrheit verkaufen werde ich stutzig.
Don´t believe the Media, not even Indymedia! "
Aber dem gesunden Menschenverstand könntest du glauben, sofern du ihn besitzt :(
Wenn du den Tod von drei Menschen nicht als drei Tote begreifst, sondern eine Art bedauerlichen, aber akzeptablen "Kollateralschaden", dann widerst du mich an... (das Geschrei is zu recht groß, wenn die USAF mal wieder Zivilisten 'incidiert', an "uns", "die linke" legen wir aber andere Maßstäbe an!?)
Und ja, auch wenn ich ansonsten die Presse durchaus kritisch lese, aber ich finde es wesentlich glaubwürdiger, daß das Gebäude tatsächlich von gewalttätigen Protestierenden in Brand gesetzt wurde als i-welche handgebastelten abstrusen Verschwörungstheorien...

TVAufnahmen von Riots führten zu Börsenpanik

25 08.05.2010 - 19:38
DIE WUT AUF DIE AUTONOMEN, DER EURO-STURZ UND DER RUN AUF GOLD

Wir kann man sich die wütenden Reaktionen bürgerlicher Menschen und die Wut auf Autonome erklären?

Ganz interessant hier die Wirtschaftszeitungen und diversen blogs zu studieren. Laut Financial Times Deutschland war der Panikverkauf an der New Yorker Börse nicht dem Tipfehler eines Mitarbeiters geschuldet, sondern Fernsehbilder von Unruhen in Griechenland, die über die Bildschirme der Börse flimmerten.

Auch andere britische und amerikanische Zeitungen sehen die Ursache für den Fall des Euros in der Angst vor weiteren Unruhen begründet.

Man glaubt, die Sparmaßnahmen seien nicht umsetzbar und werden zu weiteren Unruhen führen. Das Rettungspaket werde von griechischer Bevölkerung nicht akzeptiert; noch mehr Unruhen; ökonomischer Domino-Effekt plus Druck von Merkel und Sarkozy zwinge pigs-Länder ihrerseits zu Kürzungen; dies führe zu sozialen Unruhen in der ganzen Eurozone.

Derweil beginnt weltweit ein Run auf physical gold, also Gold was man real zu Hause aufbewahren kann. Es sei in Europa kaum noch zu bekommen.

und...

jemand 09.05.2010 - 11:35
... so wie ich das hier sehe, reicht es, nen kruden Link beizufügen, damit der größte Schwachsinn ne "inhaltliche Ergänzung" darstellt...
Sollte ich mir auch angewöhnen...

@impartialyty vs double standards

jemand 09.05.2010 - 11:51
Impartiality vs Double Standards schreibt:

"Die Betroffenheit einiger hier über die Toten und insbedondere die Betroffenheit der Bürgerpresse (taz!) ist für mich dann Heuchelei, wenn man zu der aktuellen Entwicklung in Athen schweigt. Natürlich ist es richtig sich über den Tod der BankarbeiterInnen zu empören."

Doppelte Standards werden von einigen Leuten hier gemacht, die versuchen, die Toten zu rechtfertigen; auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, aber das Geschrei wäre groß, wenn drei Demonstrierende durch die Bullen ums Leben gekommen wären. Und ich bin mir ziemlich sicher, daß die gleichen leute, die die drei Toten rechtfertigen, bei den nächsten ZivilistInnen, die in Afghanistan durch die USAF gekillt werden, dies nicht rechtfertigen würde.. soviel zu "Double Standards"
Und ohne die Bullenbrutalität zu rechtfertigen, während dieser (!) Auseinandersetzung hat sie noch keine Toten produziert.

"Aber wieso empören sich die Moralphilister nicht über die Athener Polizei, die wie im Stil von Ahmadinejads Motorroller-Einheiten Jagd auf Demonstranten macht? Wie bei der Zerschlagung der Proteste in Teheran observiert die Athener Polizei Demonstranten auf der Kundgebung, verfolgt sie heimlich bis sie weiß wo die Person wohnt, um sie dann später in der Wohnung zu überfallen und zu verprügeln."
Es fällt verdammt schwer, die Polizeibrutalität anzuklagen, ohne das "Totschlagargument" (im wörtlichsten sinne...) der drei toten Bankangestellten um die Ohren gehauen zu bekommen...
Ganz abgesehen davon mag stimmen, was du schreibst, ich traue das den Bullen durchaus zu, aber ohne Quellen ist das für mich erstmal eine zu hinterfragende Behauptung.

@ jemand

Frager 09.05.2010 - 12:11
kannst du kleiner fascho mal einen beleg für deine behauptung bringen, hier würde jemand tote befürworten? troll dich zurück in dein cdu-forum.

Soli-Kundgebung in HH

jaja 09.05.2010 - 12:26
Hamburg: Aufruf zur Kundgebung am 12.05.10, Mittwoch 18 Uhr auf dem Gänsemarkt

Solidarität mit der protestierenden Bevölkerung in Griechenland!

Um Griechenland vor dem Staatsbankrott zu retten, wurde von IWF und EU ein Sparprogramm erarbeitet, welches vergangen Donnerstag, den 06.05.10, vom griechischen Parlament verabschiedet wurde. Das Programm sieht Kredithilfen von EZB und IWF in Höhe von 110 Milliarden Euro in den nächsten Jahren vor. Hauptfunktion der Kreditzusagen ist die finanzielle Absicherung von Griechenlands Gläubigern, internationalen und deutschen Kreditinstituten wie der Deutschen Bank und Hypo Real Estate, bei welchen der Staat tief in der Kreide steht.
Die sozialistische Regierung PASOK soll dafür einen in Europa beispiellosen sozialen Kahlschlag durchdrücken, in dem u.a. Maßnahmen wie die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 21 auf 23%, Lohnkürzungen von bis zu 30% vor allem der Staatsbediensteten, sowie Verlängerung der Lebensarbeitszeit, Abbau zahlreicher Arbeitnehmerschutzrechte und Streichung von Weihnachts- und Feiertragsgeldern, vorgesehen sind.

Dagegen setzt sich die griechische Bevölkerung in Form massenhafter Demonstrationen, Blockaden und Besetzungen von Fernsehsendern und Staatsgebäuden zur Wehr. Seit dem 1. Mai befinden sich Großteile des Landes, vor allem aber die Großstädte Athen und Thessaloniki, sowie Patras, Volos und Larissa, faktisch im Ausnahmezustand. Am Rande der seit Jahren größten Demonstration am vergangen Mittwoch, den 05.05., sind in Athen drei Bankangestellte in einer angezündeten Bank ums Leben gekommen. Der Schock über dieses Ereignis und die Trauer sitzen tief, nicht nur in der griechischen Protestbewegung, sondern international. Vielen der an der Demonstration beteiligten Strukturen in Athen steht womöglich eine schwierige und schmerzhafte inhaltliche und strategischen Aufarbeitung der Ereignisse bevor.

Ungeachtet dessen bleibt der Kampf breiter Teile der griechischen Bevölkerung richtig. Die Ursache der EU-weiten Verschuldungskrise, welche nun die Stabilität des gesamten Euro-Raums infrage stellt, ist die, im Kapitalismus stehts belohnte, globale Selbstbedienungsmentalität. Die Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 ist nicht überwunden, sie wurde lediglich von den Finanzmärkten auf die Staatsebene verschoben. Was von Politikern aller europäischen Länder als probates Mittel zur Sicherung von Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit gehalten wurde, offenbart vielmehr die mangelhafte Reformierbarkeit des kapitalistischen Systems selbst. Bald werden Griechenland womöglich Portugal, Spanien und Irland in den Staatsbankrott folgen. Doch auch Italien, Frankreich, England und die BRD sind beispiellos hoch verschuldet, soziale Einschnitte werden in der Logik der regierenden Wachstumsideologie auch hier unvermeidlich. Die griechische Krise ist längst eine europäische, die Krise des Kapitalismus nicht erst seit der Finanz-und Wirtschaftskrise 2008 eine globale.

Die veröffentlichte Meinung in Deutschland jedoch bedient den Urtyp des "ausländischen Parasiten", der "am kerngesunden deutschen Volkskörper zehre". Politik und Massenmedien hierzulande schaffen es anscheinend, mittels des Bildes vom - im Gegensatz zum hart arbeitetenden Deutschen - „faulen und korrupten“ Griechen ein von allen Gesellschaftsschichten vertretbares äußeres Feindbild zu kreieren. So wird der Unmut der eigenen Bevölkerung bezüglich der Wirtschaftskrise erfolgreich in einen ohnmächtigen Zorn auf den europäischen Nachbarn im Süden projiziert, wofür einem offenbar nicht einmal rassistische Klischees zu schade sind.

Dieser Stimmungsmache und Medienhetze in der deutschen Öffentlichkeit wollen wir etwas entgegensetzen und dabei die griechischen GenossInnen solidarisch unterstützen. Im Hinblick auf die europaweit zu erwartenden sozialen Kämpfe tut Aufklärung in Richtung einer emanzipatorischen Gesellschaftsperspektive jenseits des Kapitalismus Not. Diese Kundgebung kann nur ein Anfang dazu sein.

Kapitalismus ist Krieg und Krise!
Für den sozialen Aufstand!!!

Griechenland sollte die EU sofort verlassen

Mein Name 09.05.2010 - 13:22
In der Ländergemeinschaft blüht den Griechen ein Dasein wie das der Menschen in Deutschland:
Hartz IV und Zeitarbeit.

Nur durch die Lossagung vom Diktat der EU und des IWF kann Griechenland frei werden. Dem Großmachtstreben von Führerin Merkel und den Franzosen kann nur durch Unabhängigkeit Einhalt geboten werden. Die Griechen dürfen nicht für das bezahlen müssen, was ihnen die eigene Elite eingebrockt hat!

@Frager

jemand 09.05.2010 - 20:31
du schreibst mir: "kannst du kleiner fascho mal einen beleg für deine behauptung bringen, hier würde jemand tote befürworten? troll dich zurück in dein cdu-forum. "

Was ich behauptet habe, ist nicht, daß hier jmd. "Hurra" schreit, weil es Tote gegeben hat, wohl aber, daß hier viele Leute versuchen, die Verantwortung an den Toten abzuwälzen und sich hierfür kruder Gedankengänge wie "Der Chef der Bank ist schuld" oder "die fehlenden Feuerlöschvorrichtungen sind schuld" zu bedienen... Und um das zu belegen könnte ich nen Großteil der obigen Posts copypasten...
Wenn du mir unterstellst, ich würde unbelegte Behauptungen bringen, dann mach das nicht selber, sondern versuche wenigstens, erstmal zu verstehen, was ich geschrieben habe. Den "Fascho" überhöre ich jetzt einfach mal ...
Ich kann es emotional recht gut verstehen, wenn Leute nicht wahrhaben wollen, daß da Leute "unter linker Fahne" Morde begangen haben; bis vor den Toten war ich auf dem Standpunkt, daß innerhalb der Linken (letale) Gewalt gegen Personen tabu ist. An inconvenient truth...
Und Mollies auf Personen (auch Bullen) zu werfen heißt mindestens, deren Tod billigend in Kauf zu nehmen.

Ich fordere schlicht und einfach einen ehrlichen Umgang der Linken mit dem Fakt, daß drei (bzw. 4, die bankangestellte war schwanger, btw) unbeteiligte Menschen durch Protestierende (als was auch immer die Täter_innen sich konkret beschreiben würden) ums Leben gekommen sind und jede "Solidarisierung" bzw. Forderung nach "Nicht-Entsolidarisierung" mit den Täter_innen in meinen Augen Akzeptanz der Vorfälle ist.
Und ich fordere andererseits eine klare Distanzierung (die ich hier erfreulicherweise auch bei etlichen Poster_innen gefunden habe) der Linken von Anschlägen, die das Leben von Personen gefährden. Mal ganz abgesehen vom moralischen Standpunkt leisten derartige Leute der Linken einen Bärendienst, indem sie andersrum Brutalität der Staatsmacht als legitim erscheinen lassen...

"Wer kämpft, ist nicht wütend" (Th.W.Adorno)

Entführungen und Mordanschläge erwartet

Sebastian Haffner 09.05.2010 - 21:30
Ohne Frage ist der Mord an den Bankangestellten abzulehnen. Drei vielversprechende Jugendliche, die gerade ihren Abschluss an einer britischen Uni gemacht haben, wurden getötet, - vermutlich - von Anarchisten.

Aber selbst der liberale "Guardian" schreibt, dass die Opfer trotz Generalstreik ZUR ARBEIT GEZWUNGEN WURDEN - SIE ERSCHIENEN ZUR ARBEIT WEIL SIE ANGST UM IHREN JOB HATTEN.

Verurteilen wir als emanzipatorische Linke nicht auch Palästinenser, die ihre Kinder áls menschliche Schutzschilde mißbrauchen?

Der "Guardian" schreibt weiter: "In Griechenland könnte ein Klassenkampf bevorstehen, wie man ihn niemals vorher gesehen hat. Einige Kommentatoren haben Entführungen und Mordanschläge nicht ausgeschlossen."

Also wenn man als Deutscher und Linker real verhindern will, dass demnächst "die Plutokraten" (KKÉ) an den Laternen baumeln oder in "Volksgefängnissen" vorgeführt werden, sollte man statt den Griechen Moralpredigten zu halten, lieber mit Massendemonstrationen in Deutschland die Schwarz-Gelbe-Bankenregierung dazu zwingen, die Maßnahmen mit denen die griechische Bevölkerung zum Tode verurteilt wurde, zurückzunehmen.

Denn außerhalb Deutschland sagen selbst bürgerliche Kommentatoren, dass Merkel die Schuld an den kommenden Ereignissen trägt.

@ Sebastian

jemand 09.05.2010 - 22:57
Sebastian Haffner:

"Aber selbst der liberale "Guardian" schreibt, dass die Opfer trotz Generalstreik ZUR ARBEIT GEZWUNGEN WURDEN - SIE ERSCHIENEN ZUR ARBEIT WEIL SIE ANGST UM IHREN JOB HATTEN."

--> Das mag sein, ändert aber nix daran, daß die Typen, die die Mollies geschmissen haben, sich nen Dreck drum geschert haben, daß Menschen in der Bank waren. Das Eine ist Scheiße, das andere ist Mord, zwei Baustellen. Sie hatten Angst um ihren Job und verloren deshalb das Leben...

"Verurteilen wir als emanzipatorische Linke nicht auch Palästinenser, die ihre Kinder áls menschliche Schutzschilde mißbrauchen?"
--> Die Kinder werden sich posthum freuen, daß "die Palästinenser" verurteilt werden. Die Israel-Palästina-Diskussion findet aber an genug anderen Stellen statt, daher werde ich hier net weiter darauf eingehen.

"Also wenn man als Deutscher und Linker real verhindern will, dass demnächst "die Plutokraten" (KKÉ) an den Laternen baumeln oder in "Volksgefängnissen" vorgeführt werden, sollte man statt den Griechen Moralpredigten zu halten, lieber mit Massendemonstrationen in Deutschland die Schwarz-Gelbe-Bankenregierung dazu zwingen, die Maßnahmen mit denen die griechische Bevölkerung zum Tode verurteilt wurde, zurückzunehmen."

--> Es geht hier nicht darum "den Griechen" Moralpredigten zu halten, es geht ganz konkret um eine Handvoll Leute (keine Ahnung, ob das tatsächlich Griechen waren, oder, um deutschen Polizeijargon zu zitieren, "Krawalltouristen"), die genau diese Aktion gemacht haben, die drei Tote und eine Lähmung des Protestes zur Folge hatte. Und denen will ich auch keine Moralpredigt halten, die will ich in nem klassisch bürgerlichen Knast sehen.
Achja: Wer genau ist zum Tode verurteilt worden? Alle Griechen? Da dürften sich ja türkische Nationalisten freuen...

"Denn außerhalb Deutschland sagen selbst bürgerliche Kommentatoren, dass Merkel die Schuld an den kommenden Ereignissen trägt."
--> Kannst was verlinken? Da würde mich ja der genaue Wortlaut interessieren...

@jemand

A. 10.05.2010 - 01:06
Dein Adorno-Zitat belegt: Du bist auf der Suche nach einer (absoluten) moralischen Wahrheit. Wozu? Möchtest Du die Gewissheit, moralisch auf der "richtigen" Seite zu stehen? Oder was versprichst Du Dir von einer "Distanzierung" und vor allem, WER soll sich distanzieren? Soll sich etwa jeder Einzelne von dieser Tat distanzieren oder hast Du das Bild einer Gruppe vor Augen und erwartest nun eine kollektive Distanzierung oder würde es Dir genügen, wenn jeder der sich nicht distanziert per Mehrheitsbeschluss aus dem Kollektiv ausgeschlossen wird?
Wahrheit hat auch immer etwas mit Realität zu tun. In dieser Sache gibt es kein Kollektiv sondern viele Einzelne, die bisher noch nicht einmal ein gemeinsames Ziel definiert haben.

@ jemand

ich 10.05.2010 - 07:57
wie sieht es bei dir und dem politischen spektrum der tas aus? warum sistanziert ihr euch nicht? der mord kam schliesslich aus euerer politischen ecke.

Falsche Krisenpolitik, bleibt falsche Politik

finanzmarktoder produktion? 10.05.2010 - 12:51
In Frankreich soll auch wieder gespart werden Schäuble lehnt auch Steuersenkungen ab. In folgendem Artikel gibt sogar der Spiegel zu das Sparmaßnahmen dazu führen, das der Konsum zurückgeht, sie also kein Konzept sind die Krise zu bewältigen:
 http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,693790,00.html
Gerade die Tatsache das die Masse immer weniger Gehalt bekommt um den oberen noch höhere Gehälter zu ermöglichen führt dazu das der Konsum einricht, denn 10.000 Bosse konsumieren nie soviel wie die Masse knsumieren, hätten die oberen 10.000 der Masse etwas Spielraum gelassen.
Bezeichnend, das Sarkozy die Steuern für reiche nicht hebt und eher soziale Einschnitte drohen.
Der Kapitalismus ist in der Krise, es sind Geldmengen vorhanden, die jegliches ratiionales Bestreben unwirksam machen können, also die Kurse an der Börse sind manipulierbar und werden nicht durch Produktion sondern durch Spekullation bestimmt, Griechenland raus aus der EU ist nicht die Lösung, wenn dies nicht im Zusammenhang mit anderen Staaten geschieht und eine Loslösung aus dem globalen Finanzsystem angestrebt wird.
Mit ihren Börsenspekulationen, ein großer Teil im militärischen Bereich gehen kapitalisten täglich über Leichen, sie müssen diese nur nicht sehen.
Ich finde es richtig die Situation nüchtern aufzuarbeiten, sie dazu nutzen um die alltäglichen Verbrechen der Finazelite zu verdrängen, kann aber auch nicht das Ziel sein, oder die Toten zu nutzen um repressionen zu verstärken, oder schnell im Schockzustand eine annahme der Kredite einzuwilligen, obwohl dies nicht im Sinne der Wähler/innen ist.
Die Mißstände sollten nicht ausgeblendet werden, eine kritische Auseinandersetzung mit Aktionsformen kann trotzdem stattfinden.
Übrigens zum Thema militant sein in wikepedia steht militant käme vom lateinischen militare also kämpfen und soldat, dem kriegerischen. Ich nahm immer an und für mich ist militant sein auch genau das Gegenteil von militärisch, meiner Meinung steckt in dem Wort militant auch das lateinische Wort anti, es bedeutet also durchaus eine kriegerische Einstellung, gegen jegliche Form von Militär, bzw. Gewalt gegen jede Form von autoritären Befehlsstrukturen. Auch bemerkenswert ist das es gewaltlose Formen von Militanz gibt. Militanz und Anarchie erscheinen mir wie tabuisierte Worte, welche gern von Gegner mit grenzenloser Gewalt und fehlender Selbstkontrolle gleichgesetzt werden. Von Befürwortern jedoch werden diese Worte oft mit Friedlichkeit, Selbstkontrolle oder Verfassungsgebenden grund-und Widerstandsrechten verbunden. Fakt ist das diese Worte mit ganz unterschiedlichen Inhalten gefüllt sein können, hier wäre die Möglichkeit die Begriffe zu füllen, mit Inhalten, die nicht der Einseitigkeit und Hetze der Machtelite entsprechen.
Die Sexismusdebatte halte ich für unabhängig von einer Militanzdebatte, bedeutet militanz z.b. das Ablehnen von Gewalt, besonders von strukturreller oder organisierter Gewalt dürfte dies eindeutig gegen sexuelle Gewalt sprechen, es ist ja nicht so das sexismus nur bei militanten existiert. Warum ist das Wort Mackerin so negativ belegt, dürfen linke nicht selbstbewußt sein? ist einzig anpassung gewünscht und kann eine besonders gehoben rethorikfähigkeit nicht auch Ausgrenzung bedeuten?
Also auf die Frage mit dem Militant sein welche mich seit tagen beschäftig würde ich mir gern bessere Antworten geben können, bedeutet militan sein nun, eben militärische Form des Kämpfens oder beinhaltet militant sein eher den Kampf gegen Militär und ist somit eher eine antimilitaristische Einstellung vielleicht sogar soweit, das diese Einstellung unbeirrbar ist? und das ablehnen jeder militärischen Organisationsform bedeutet und die Ablehnung der Gewalt gegen Menschen, da militarismus bedeutet bereit zum töten, töten als Mittel anzusehen? Oder ist die behautptung von Wikepedia richtig das es kaum einen Untersched zwischen Militanz und Militarismus gibt, gerade da es das Wort Militantismus nicht gibt ist es vielleicht eine Anti-einstellung, welcher garnicht ein eingegrentztes Verhalten zugrunde liegt, sondern vielmehr das Töten und die hierarchie das ist was durch eine militante Aktion oder Haltung abgelehnt werden soll.
Vielleicht weiß ein mensch mehr als ich und kann bei wikipedia den Eintrag ergänzen, z.b. mit Beiträgen über die aiz, rz, oder die Raf, wobei gerade bei der Raf, bemängelt wird das sie den Anschluß zur Bewegung verloren haben und die unsolidarischen Verhaltensweisen untereinander und die ermordung eigener Mitglieder evtl. Fehler waren. Oder etwas über die mg. Nach meinen Beobachtungen muß ich sagen, das militante Organisationen sich sehr ausführlich mit Kritik auseinandersetzen, auch mit der Frage wieweit eine Situation sinnvoll ist, z.b. gibt es militante die trotz Gewalt gegen Sachen eine Gewalt gegen Polizisten ablehnen, von wegen wenn wir erwischt werden stehen wir zur Tat und ergeben uns.
Sollte Militanz durch Militarismus geprägt wie Wikepedia wie auf wikipedia behauptet, dann bin ich eindeutig gegen Militanz, denn ich lehne Befehlsstrukturen ohne Rücksprachen ab, auch Befehlsstrukturen ohne Mitspracherechte, für mich ist das mafiös. Ebenfalls lehne ich eie Gesellschaft ab in der es hierarchien gibt und , trotzdem habe ich meine Definition von Militanz und diese ist evtl. nicht losgelöst von unserer Gesellschaftsorganisation zu sehen und basiert zum großen Teil aus ablehnung gegenüber diesem System und den Forderungen zu veränderungen.
Was nicht nur in Griechenland aber da grad besonders deutlich wird, ist das militanter Selbstschutz das schwierigste ist zuwenig Beachtung findet, dabei ist grad militanter Selbstschutz etwas, das wirkliche Organisation bewundern lässt und der Ohnmächtigen Masse zeigen kann, das militärische und Machtorientierte Gesetze besonders ungerechte ihre Grenzen haben nicht grundlos wird ziviler ungehorsam ebenfalls als militante Aktion eingestuft.
Steckt in dem Wort militant das wort anti? es ist naheliegend, z.b. militante nichtraucher, oder militante radfahrer, militante antimilitaristen, militante antifaschisten.
Ist Militanz das Gegenteil von Militarismus und Stellvertretergewalt, oder ist es fast das gleiche wie Militarismus?

@finanzmarktoder produktion

Weight Watcher 10.05.2010 - 13:40
"das Sparmaßnahmen dazu führen, das der Konsum zurückgeht, sie also kein Konzept sind die Krise zu bewältigen"

Na also, wenns die Springer Presse bringt, dann muss es ja stimmen.
Welch eine weise Erkenntnis: mehr Sparen bedeutet weniger Konsum (Nobelpreis oder VWL erstes Semester?) Ist ja fast so bahnbrechend wie Diät führt zu weniger Nahrungsaufnahme.

Ändert aber nichts an der Tatsache, dass es manchmal notwendig ist. Oder in anderen Worten: Wer eine Weile mehr gefressen hat als er sich leisten konnte, sollte die Diät nicht fürchten, wenn sie vor der Pleite rettet.

Typisch für das "Wirtschaftsfachblatt" Spiegel: Im Sparen kein Konzept zur Krisenlösung sehen und gleichzeitig permanent die hohe Neuverschuldung für Konjunkturprogramme oder Steuersenkungsphantasien (also das Gegenteil von Sparen) als Untergang des Abendlandes sehen. Da wissen die Experten bei Springer wohl nicht recht, ob sie nun für oder gegen Keynes sein sollen oder schwenken ihr Fähnchen immer hübsch im Wind der jeweiligen öffentlichen Meinung.

Unser Genosse Kanelos ist tot!

Louk lebt! 10.05.2010 - 16:27
Auf zahlreichen websites bringt die internationale Lügenpresse der angelsächsischen Medien zahlreiche features über "Canellos", "Kanelos" oder "Canelos, the protest dog".

Wir sehen uns daher gezwungen bekanntzugeben, dass unser Genosse Canelos bereits vor zwei Jahren für immer von uns gegangen ist. (Beweis: Foto von Grab auf Universitätsgelände)

Wir erklären: Auf den meisten Fotos ist der Genosse "Louk" (Loukanikos) zu sehen.

Gegen die zunehmend kommerzieller werdende spiezistische Verwertung eines Hundelebens werden wir uns zu wehren wissen. Hollywood (Spielberg!!!!) will bereits die Filmrechte sichern und für eine Handvoll Würstchen kaufen.

(Das Foto mit Louk vor der Marfin-Bank wurde bereits im April aufgenommen!)

@Louk lebt

Knut war gestern 10.05.2010 - 16:47
Können wir uns bei Euch die Rechte an Louk sichern für die Herstellung eines Plüschhundes? Unsere Marktforscher_Innen bei Steiff haben herausgefunden, dass auch Anarchist_Innen ein weiches Herz und im Bett gerne jemanden zum Kuscheln haben. Wer wäre da besser geeignet als ein süßer vierbeiniger Revolutionsheld wie euer Louk.

@weightwatcher

was? 10.05.2010 - 17:00
Runter mit der Mehrwertsteuer, sie sollte nur für ein zwei Jahre so hoch sein, klar das Thema ist komplex, trotzdem sind Sparmaßnahmen bei denen die schon Diät machen falsch, alle bisherigen Krisenlösungen waren aber vom Wesen her so das die ärmsten am meißten belastet wurden und die reichen profitierten. Was die Krise ankurbelt und gleichzeitig trotzdem einen Wachstum der oberen bedeutet.
Auch ist nicht die Produktion das Problem sondern die Spekulationen an der Börse, das abzielen auf kurzfristigen Gewinn. Durchaus könnten Unternehmen mehr Gewinne einfahren, wenn die Arbeitsbezahlung der schlecht bezahlt arbeitenden steigt und gleichzeitig die ungerechten Steuerbelastungen auf Kosten der armen geändert wird.
Gleichzeitg ist die kurzfristige Geldeinnahmequelle des Staates zu kritisieren indem sie staatliche Produktionsbereiche privatisieren, anstelle das Staatsmonopol beizubehalten.
Wenn du sagst Sparmaßnahmen helfen dann sag doch welche, es gibt Sparmaßnahmen die nicht die armen am härtesten treffen, z.b. Politkergehälter, Dienstflüge, sämtliche Militärausgaben. Es sollte Ziel sein keine Steuern zu erheben außer bei reichen, genauso steht es im Grundgesetz unser Staat ist ein sozialstaat, kein Gesetz darf diesem Grundsatz entgegenlaufen. Sozialstaat bedeutet das die reichen für die armen bezahlen, also das die starken für die Schwachen sorgen.
Steuerfreiheit für alle armen anstatt doppelter Versteuerung durch die MwSt.
Verstaatlichung der Banken und kritischer Unternehmen, anstatt Milliardengeschenke und Sparmaßnahmen auf Kosten der Armen.
Bei der verstaatlichung von Betrieben sehe ich auch korruptionsmöglichkeiten weshalb ich einer konkurrierenden Wirtschaft nicht abgeneigt wäre, ich hab deinen Beitrag schlecht verstanden, erstmal meinst du Spiegel sei Springerpresse, meinst du vom Niveau her? anderes kannst du nicht gemeint haben oder? Zweitens sagst du Sparen wenn zuviel gegessen wurde, also das ist doch eher blödniveau und trifft nur den Konsumenten am stärksten nicht aber die Macher/innen. Andererseits läßt du vermuten das keynesianismus sinnvoll wäre, was denn jetzt?
Das in den letzten zehn Jahren das Grundeinkommen von den unteren 2/3 gesunken istgleichzeit die oberen 10% ihre Gewinne steigern konnte hat nichts mit Keynes zu tun, sondern ist traurige Realität und genaue Beobachtungsgabe und wer mag das glauben es widerspricht unserem Grundgesetz in dem es heißt, wir seien ein Sozialstaat, wo die reichen die armen entlasten, da fragt sich ob somit der Fall gegeben ist das das System sich nicht an die eigenen Gesetze hält und wie eine Reaktion aussehen kann die nicht in der Bürokatrie versandet. auf jeden Fall besitzen die Staatsoberen die Geduld uns schonmal drauf vorzubereiten das Kürzungen auch in Frankreich und Deutschland kommen.
Siehe Schäuble kündigt Sparmaßnahmen an, die bevölkerung findet sie fair:
 http://magazine.web.de/de/themen/finanzen/steuern/10293778-Schaeuble-kuendigt-harte-Sparmassnahmen-an.html
oder hier anstatt beim Krieg der Kameraüberwachng und dem Ausbau der Geheimdienste zu sparen wird in der Umweltpolitik gespart:
 http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-05/schaeuble-stopp-foerderprogramm

Was notwendig ist sind nicht weitere Sparmaßnahmen, sondern soziale Steuerregelungen, die die stärksten am meißten belasten und eine Ende der Politik bei denen zu sparen, welche eh nichts haben, evtl. sogar eine Loslösung aus dm globalen Markt, welcher nicht eine reelle Widerspiegelung von Produktionswerten darstellt, sondern durch Inestitionen nur noch den Trends der Investoren folgt und sich völlig nach den investoren richtet oder beliebig von ihnen gelenkt werden und beeinflußt werden kann. Auch denkbar wäre das der Staat Produktion oder Arbeitsbereiche übernimmt und die Politiker Konzernführer werden von Konzernen deren Gewinn an die Steuerzahler/innen ausgeschüttet wird. Anstatt wie es momentan läuft, das Politiker ihre Prominenz nutzen um privatwirtschaftliche Konzerne zu führen deren Gewinn sich die Politiker in die private Taschen stecken. Vor allem in den USA ist dieser Trend enorm wo Politiker durchweg aus der Wirtschaft kommen, aber auch hier sind Politiker zu 95% aus gehobener Schicht und spiegeln nicht die Bevölkerung wieder.

Um mal wieder Konkret zu werden nicht nur Banken gehören verstaatlicht auch große Wohnungsunternehmen, denn auch die Immobilienblase führte zur Krise, ein Bereich wo die Regierung in den letzten Jahren auch den Besitz aufgab und Wohnungsgesellschaften privatisierte, Der Allgemeinheit würde es nicht schaden, es würde keine armen treffen, das wäre mit dem Sozialstaatlichkeitsprinzip verinbar und damit könnte das Staatsdefizit auch ausgeglichen werden.

@Neue Enthüllungen @was?

Amüsierter 10.05.2010 - 18:34
@Neue Enthüllungen
Echt amüsant, deine Theorien. Hat es einen Grund, dass du uns sämtliche Quellen zu deinen brandheißen "Enthüllungen" vorenthältst.
Ich glaube, was euch Anarchisten (oder wie ihr euch auch immer bezeichnen mögt) echt wurmt, ist dass tatsächlich einige clevere Leute ind den Finanzzentren, die auf fallende Märkte gesetzt haben, in der vergangenen Woche dank der Blödheit eurer griechischen Kollegen richtig viel Kohle verdient haben, während euer Image echt im A... ist.


@was?
"nicht nur Banken gehören verstaatlicht auch große Wohnungsunternehmen, denn auch die Immobilienblase führte zur Krise, ein Bereich wo die Regierung in den letzten Jahren auch den Besitz aufgab"
Ja klar, noch mehr Genies wie die von KfW (wir erinnern uns 300 Mio. an Lehman, "Dümmste Bank der Welt, 39% Anteil an IKB), SachsenLB, WestLB, HSH, BayernLB u.s.w. Darauf hat die Welt gewartet. Was haben Wohnungsunternehmen mit Immobilienblasen zu tun? Immobilienblasen gab es in Ländern mit extrem hoher Wohneigentumsquote (USA, Spanien, Irland). Besonders viele Wohnungsunternehmen gibts da, wo die Leute traditionell eher zur Miete leben (Dtl. z.B.) Auslöser sind also eher dumme Politikern wie Bush ("jedem Amerikaner seine eigenen 4 Wände"), Niedrigzinsen und die extrem hohe Nachfrage von privaten Häuslebauern/käufern, die sich ein Haus garnicht leisten können, aber von Bankern doch einen Kredit bekommen, weil es u.a. in deutschen Staats- und Landesbanken noch dümmere Banker gibt, die den Schrottkredit dann hübsch verpackt in Wertpapieren kaufen.

Übersetzungshilfen

Anarcho 11.05.2010 - 11:45
Professionelle ÜbersetzerInnen wären bei der Fülle des Materials unbezahlbar. Sie sind außerdem nicht unbedingt die erste Wahl. Viele von uns haben mit Sicherheit griechischsprachige Freunde, die kontaktiert werden könnten.

Häufig verhindert das Zeitproblem eine vollständige Eins zu Einsübersetzung. Dennoch wäre es schön, wenigstens die neuesten Nachrichten und wesentlichen Information hier im Thread nachlesen zu können.

Wenn das nicht klappt bleibt immer noch auf der Startseite von Indymedia Athen auf der rechten Spalte, die Überschriften komplett mit z.B. Babelfisch zu übersetzen. Diese sind bereits strukturiert und in die folgende Kapitel Lokale Nachrichten, Statements, Internationale Nachrichten, Plakate - Proklamationen, Analysen und Bibliothek. So kann dann jede(r) für sich selbst eine eigene Auswahl treffen, was sie / ihn gerade interessiert.
Für eine Veröffentlichung hier im Thread reicht diese automatisierte Übersetzung meiner Meinung nach nicht. Zu schnell schleichen sich Ungenauigkeiten ein, die Methode ist zu fehlerlastig.

Interessant ist auf Indymedia Athen immer auch die Therminspalte oben rechts. Sie gibt einen schönen Eindruck, wie lebendig der Widerstand ist. Jeden Tag sind offene Versammlungen, Treffen, Kollektivküchen, Demos, Diskussionen, Soliparties usw usf...

@Anarcho

auch einer 11.05.2010 - 13:56
Lass uns einfach für das Grobe die maschinelle Übersetzung aus dem Netz nehmen und für die Feinheiten und ordentliche Ausformulierungen den eigenen Interpretationsspielraum. Erstens haben wir so noch einen gewissen Einfluss auf die verbreiteten Infos und zweitens prüft ehh kein Mensch nach, ob das exakt 100% mit dem Original übereinstimmt.

Thema Übersetzungen

fwd 11.05.2010 - 14:30
Ich schließe mich den 11:45 Uhr Anmerkungen und Hinweisen von Anarcho an. Meiner Meinung nach ist mit Hilfe von Übersetzungstools selbst unter Ausschöpfung eines denkbaren Interpretationsspielraumes nur sehr bedingt eine vernünftige Wiedergabe von Informationen möglich. Weil es sich um politische Themen handelt, sollte ohnehin nicht zu salopp das Wort anderer verbogen werden. Das steht den Sprechenden wie den InformationsbezieherInnen zu. Dann lieber direkt zusammenfassen, was verständlich ist, das so mitteilen und die Quelle angeben. Sollte dennoch hier und dort eine akzeptable maschinengestützte Übersetzung gelingen oder aber eben eine Zusammenfassung entstehen, wäre es der Übersichtlichkeit des Features halber gut, den Text vorher als Artikel zu posten um ihn dann eventuell mit kurzer Inhaltsangabe hier zu verlinken.

Übersetzungen etc.

Mod 12.05.2010 - 10:09
Wir sind auf eure Mitarbeit angewiesen und freuen uns selbstverständlich immer über Übersetzungen und Links zum aktuellen Stand in Griechenland, um das Feature aktuell zu halten.

RAUS AUS DER SPALTE

PETER 12.05.2010 - 21:47
Ich denke der Artikel sollte wieder aus der Mittelspalte entfernt werde!!!! SCHLIEßLICH PASSIERT HIER NICHTS MEHR!

Kritische und erstickende Zeiten

fwd 13.05.2010 - 23:43

Kritische und erstickende Zeiten

Ein Bericht über die Demonstrationen in Athen vom 5. und 6. Mai sowie einige allgemeine Gedanken zur gegenwärtigen kritischen Situation der Bewegung in Griechenland

 http://www.tapaidiatisgalarias.org/wp-content/uploads/2009/12/kritische.pdf


*


Weitere Texte der Gruppe:

 http://www.tapaidiatisgalarias.org/?page_id=230

@amüsierter

deine kritik ist kurz 15.05.2010 - 10:59
Du behauptest die Immobililienkrise sei au die USA bezogen gewesen? wohl eher nicht, sie war auch auf Großbritannien bezogen und genau diese britischen Wohnungsunternehmen sind beteiligt an der Privatisierung des Immobilienmarktes, auch in Deutschland ist eine Privatisierung der Wohnungsunternehmen zu beobachten und in der Folge ausländische Investoren, z.b. in Frankfurt haben britische Immobilenunternehmen fleißig eingekauft, vorher wurden die Aktien komischer Weise im Wert runtergestuft, also das die Immobilien billig verkauft wurden und den privaten viel Gewinn bringen, wenn das staatliche Immobilien waren, dann ist das fast korrupt, lies mal folgenden link, da ist z.b. von dem Aufkauf eines gemeinnützigen Wohnungsunternehmens durch Investoren aus den USA die rede, also ganz klar, das die Entwicklung in Amerika nicht auf Amerika beschränkt ist:
 http://www.zeit.de/2006/02/Wohnungen_Head

Auch deine Argumente für private Bankwirtschaft sind oberflächlich oder kurz geacht.
Denn das die Banken mit staatlicher Beteiligung, Defizite verbuchten ist nicht unbedingt auf nfähigkeit zurückzuführen wie viel mehr auf die Möglichkeit Milliardengeschenk zu bekommen, ob das korrupt ist, oder gezielt eine Privatisierung von Banken vorantreiben soll, bleibt mal als Frage im Raum. Solange es keinen Schaden verursacht, wenn Banken Minus machen, da in so einem Fall die Banken unterstützt werden, ist es eher fraglich ob ein Minus schlechtes Management ist, oder vielleicht sogar einen Wettbewerbsvorteil bedeutet.
Auch dein Argument staatliche Banken taugen nichts, ist also nicht zwingend richtig, du schriebst zwei kurze Kritikpunkte, die leider die Situation nicht komplett und differenziert erfassen.

Es bleibt dabei die inzwischen Europaweit angekündigten Sparmaßnahmen schaden der Wirtschaft mehr als das sie helfen, der Konsum kann sich so nicht steigern, was angemessen wäre um eine Krise abzuwenden, stattdessen werden neue Löcher auftauchen.
Vor der Krise wurde den armen das Geld gekürzt, während der Krise wird das noch stärker, es ist ein Ausverkauf des Staates, welcher eine Krise benötigt und auf den seit mehr als 10 Jahren drauf hingearbeitet wird. Also schon vor der Krise.

Was für Krtik hast du noch? Ich hatte ursprünglich einen längeren Text geschrieben, der auch darauf eingeht, das die Lösung der Immobilienkrise nicht war die zahlungsunfähigen Schuldner zu unterstützen, sondern eben die Gewinne der Investoren zu garantieren, der auf die Inkassopraxis eingeht, welche durch die Absicherung der Gewinne der Immobilienfirmen unterstützt wurde, denn wenn Privatleute ihre Kredite nicht zahlen, wird ihnen nicht geholfen, sondern sie müssen höhere Zinsen zahlen, genauso läufts ja auch in Griechenland. Das dieses Zinsgeschäft verboten werden sollte und nicht mit Steuergeldern die Gewinne abgesichert werden, ist eigentlich sinnnig.
Warum wurden nicht die zahlungsunfähigen Häuslebauer unterstütz, sondern nur die Immobilienfirmen? Anscheinend lag die Ursache garnicht an der Zahlungsunfähigkeit von Häuslebauern, sondern an Gewinnprognosen, die einen Gewinn von mehr als 20% versprechen und die mehr als sozialschädlich sind.

Schön das du amüsiert bist, deine Kritik hat mir nicht gefallen da wenig zutreffend und viel zu kurzsichtig dafür aber mit Abkürzungen, die nur insider verstehen, also mehr stil als inhalt, meinst du meine Sichtweise gehört weiter kritisiert, dann mal zu, doch vielleicht überlegst du mal ob privatisierung doch sinnvoll ist und das soziale Einsparrungen, jedes Wachstum hemmen. Wieso meinst du ist der Konsum nicht das aller wichtigste was unterstützt gehört?

hallo, geht's noch?

Anarcho 15.05.2010 - 11:18
Warum wird folgender Link in die Grauzone verschoben? Das verstehe ich nicht...


Jungle World Artikel zur aktuellen Diskussion innerhalt der anarchistischen / antiautoritären Szene Athens:

 http://jungle-world.com/artikel/2010/19/40907.html

Kampf gegen Windmühlen

Anarcho 15.05.2010 - 12:13
Das ist mein letztes Posting. Ich habe mich hier einige Zeit bemüht den Thread am Leben zu halten . Die Moderationspolitik von Indymedia ist für mich nicht nachvollziehbar. An einem Kampf gegen Windmühlen bin ich nicht interessiert.

Letzter Versuch:

Jungle World Artikel zur aktuellen Diskussion innerhalt der anarchistischen / antiautoritären Szene Athens:

 http://jungle-world.com/artikel/2010/19/40907.html

Modedit: Deine Kritik ist doch angekommen. Der Link steht doch wieder in inhaltliche Ergänzungen. Wenn du per E-Mail geschrieben hättest wäre evtl. auch schon früher und transparenter darauf eingegangen bzw. wäre dir auch geantwortet worden. Trotzdem danke für deine Arbeit.

@rg

. 17.05.2010 - 19:07
Gibt es da zu den Reden von der KKE eine Übersetzung? Speziell die Beschreibung der konkreten Alternative zum Kapitalismus würde interessieren.

@deine kritik ...

schon wieder amüsierter 18.05.2010 - 10:26
Du hast entweder nicht richtig gelesen oder Verständnisprobleme. Ich zitiere dir noch mal meine Aussage:
"Immobilienblasen gab es in Ländern mit extrem hoher Wohneigentumsquote (USA, Spanien, Irland)." Keine Rede also von einer Beschränkung auf USA. Gerne kannst du UK in den Kreis mit aufnehmen. Dort gilt die Aussage ebenso. Wohneigentumsquote rund 70% (Im Vergleich Deutschland rund 40%). In UK spielen also genau wie in USA, Irland oder Spanien Wohnungsunternehmen eine deutlich geringere Rolle als in Deutschland oder Schweiz (Wohneigentumsquote 35%), wo es ja bekanntlich in jüngster Zeit keine allgemeine Immobilienblase gab. Die von dir unterstellte Korrelation zwischen der Präsenz von Wohnungsunternehmen und Immobilienblasen lässt sich also immer noch nicht mit Zahlen belegen.

Welche "Insider"-Abkürzungen hast du nicht verstanden? IKB und KfW? Liest du außer Indymedia ab und zu auch Tageszeitungen. Muss nicht mal die Financial Times oder die böse Springerpresse sein. Der Name deutscher Banken gehört eigentlich zum Allgemeinwissen.

Falls du nochmal antworten willst, lies dir bitte meine Aussagen erst genau durch und unterlege dann deine mit etwas mehr Zahlen und Fakten und etwas weniger ideologielastigen Worthülsen.

@keine muse amüsierter

boah 20.05.2010 - 13:01
Die Wohneigentumsquote, also wieviel Menschen in ihrer eigenen Wohnung leben, oder auf ihrem eigenen Grundstück sagt doch nichts darüber aus wieviel Profite Wohnungsunternehmen gemacht haben. Wohnungsunternehmen können Profite mit eigentum machen, aber auch mit Mietwohnungen. Ich gehe immer noch davon aus, nicht nur die Zahlungsunfähigkeit der Kreditnehmer auslösend für die Krise war, sondern auch eine zu hoch angesetzte Gewinnspanne.
Ist es nicht so das Mietwohnungen bei gleichzeitig unkontrolliertem Gewinn, mehr Gewinn ausschütten als eigentum, also spricht dein nennen der Wohneigentumszahlen, eher gegen Deutschland.
Du willst aber hoffentlich nicht verschweigen, das z.b. in Frankfurt, Berlin und Hamburg die Wohnungsunternehmen privatisiert werden und eben die ausländischen Immobilienfirmen daran beteiligt sind, kannste ganz leicht bei suchmaschienen nachvollziehen, also es findet eine globalisierung auf dem Immobilienmarkt statt, nicht nur das Banken Anteile an den Immobilienfirmen besitzen, sondern, dass diese Immobilienfirmen z.b. britische die wohnungsunternehmen aufkaufen und gleichzeitig privatisieren, das ist der Beginn einer momentanen Entwicklung, ich hoffe du streitest das nicht ab. Die genauen zahlen möchte ich jetzt aus zeitmangel nicht recherchieren, es ist jedoch eine privatisierung zu beobachten, wohlbemerkt nicht für eigenbesitz sondern für Finanzspekulation.
Ob eigenheim oder nicht, beides könnte in staatlicher Hand sein, also auch das Aufkaufen von Wohnungen und der Weiterverkauf, meinst du echt die Wohneigentumsquote sagt was darüber aus, wieweit Spekulanten Gewinne erzielten, oder wieweit der nichteigentum in privater oder öffentlicher Hand liegen? Die Entwicklung geht klar in das Ende von sozialbau über und wir befinden uns im Immobiliensektor in einer Privatisierungsphase, eine verstaatlichung ist nicht zu erkennen.
Die Wohneigentumsquote sagt nicht direkt etwas aus über private Gewinne im Immobiliensektor.
Es wäre auch möglich das privatwohnungen ausschließlich vom Staat verkauft werden, verbunden mit begrenztem Gewinn, sowie eigenbedarf als Bedingung und gleichzeitig einem erschwinglichen Preis. Im Vergleichzu dem aktuellen Wucher.
Hättest du nachgedacht wärst du vielleicht selber auf die Idee gekommen, das die Wohneigentumsquote nicht gleichzeitig bedeutet, das der Trend zu Spekulation und Privatisierung nicht zunehmend ist.
Du liest also soviel Zeitung und bemerkst nicht das die Wohneigentumszahlen kein Totschlagargument sind und differenziertere Betrachtungen benötigen?
Du lenkst auf das Thema Zeitungen ab, wobei das Thema hier eher staatliche Sparmaßnahmen sind, welche nicht nötig sind und eben ein funktionieren der Wirtschaft noch mehr behindern?
Verzeihung politische Terminis mit Inhalten die dahinter stehen sind sinnvoll und findest du am ehesten im linken Spektrum.
Erklär mir nochmal was die Wohneigentumsquote über Spekulationsgewinne aussagen? eigentlich garnichts oder? richtig wäre es die Gewinne zu analysieren und die fortschreitende Privatisierung in Zahlen zu fassen, evtl. im Zusammenhang mit der Immobilienkrise, davor und danach. Momentan hab ich dazu nicht die Zeit provozier mich weiter mi so kurzgedachten totschlagen wollenden Argumenten und vielleicht setz ich mich hin und werd dir von ganz Deutschland die zahlen ennen wo Privatisierung stattfand und wie die Entwicklung weiterläuft.
Es wäre aber sinnvoller die Sparmaßnahmen zu kritisieren, eine zurückzahlung der Milliardengelder z.b. für Griechenland einzufordern, innerhalb der nächsten zwei Jahre ist das noch nicht verjährt und kann von Gerichts wegen als Veruntreuung beurteilt werden und dann rückgängig gemacht werden, fraglich ob das überhaupt verjährt, also die Sparmaßnahmen seit Anfang der 90iger zu Analysieren fänd ich sinnvoller, gehört hier eher hin, denn die Konsumkraft ließ schon vor der Krise nach, sowie eine Umverteilung von unten nach oben, wo sich fragt ob die Krise nicht ganz gezielten Intressen oder gezielter Politik folgt.

Kannst du mir die zahlen nennen ob der Immobiliensektor privatisiert wird oder nicht? bitte europaweit! inkl. USA und GB.
Dann kann ich mich ja vielleicht den Sparmaßnahmen zuwenden, welche schon vor der Krise losgingen.

@boah

Indyana 20.05.2010 - 14:12
Kannst du mal das Immobiliengesabbel sein lassen oder wenigstens an einer passenden Stelle darüber philosophieren. Hier jedenfalls passts nicht. Es geht hier um die Genoss_Innen in Griechenland, falls du es noch nicht gemerkt hast.
@Mods: Indy ist keine Diskussions- sondern Informationsplattform. Bitte durchgreifen!! Zumal es auch meilenweit am Thema vorbeigeht.

@ linker 20.05.2010 - 16:07

LINKER 20.05.2010 - 17:25
Wie oft willst du das noch posten? Merkst du was? Wärend andere schreiben dass es heute eine
große Demo gibt redest du von Lähmung. Heul weiter mit den Wölfen!

Immobiliendiskussion

Manos 20.05.2010 - 19:45
Hier noch mal eine Ergänzung zur Immobiliendiskussion: In Griechenland beträgt die Wohnungseigentumsquote über 80% und ist neben Spanien die höchste in Europa. Zwischen dem Wohneigentum in Griechenland und Spanien gibt es jedoch einen Unterschied wie er gewaltiger nicht sein könnte: Während das Wohneigentum in Spanien seit Ende der Diktatur zum Großteil von privaten Konsortien aus Banken, Bauunternehmen, Spekulanten und anderen Verbrechern errichtet wurde entstanden Wohnungen in Griechenland als staatliche Bauprojekte in den Ballungszentren einerseits und privaten bzw. familiären Initiativen andererseits. In GR kann beispielsweise JEDE/R als Bauunternehmer auftreten, ohne eine entsprechende Fähigkeit oder Ausbildung nachweisen zu müssen. Dementsprechend haben viele Familien mit Hilfe von Verwandten/Freunden Wohneigentum selbst geschaffen. Über 50% aller Gebäude wurden ohne Baugenehmigung errichtet, inkl. "illegalen Gebäuderweiterungen" beträgt die Quote über 80%. Das bedeutet nur etwa 20% aller Gebäude in GR sind "legal" errichtet, wobei das Wort >legal< einen sehr relativen Stellenwert genießt ;-)

Sinnlose Debatte

Anarcho 20.05.2010 - 22:55
Könnten wir die Debatte mal beenden. Sie ist noch nicht eimmal wert im Graubereich weitergeführt zu werden. KKE und AnarchistInnen werden niemals zusammenarbeiten und das macht auch Sinn. Das hat nichts mit kleinkarriertem Denken zu tun, sondern ganz einfach damit, dass es keine Gemeinsamkeiten gibt. Die Vorstellung eines koordinierten Vorgehens entspricht nicht der Realität.

Es ist auch Blödsinnn irgendeine der beiden Seiten die Schuld an dieser "Spaltung" zu geben. Wer würde denn im Ernst z.B. ein Zusammengehen zwischen Christen und Atheisten fordern, nur um der Sache wegen? Die KKE verfolgt doch vollkommen andere Ziele als die AnarchistInnen.

@anarcho

yoi 21.05.2010 - 00:11
die debatte ist nicht sinnlos sondern die einzig sinnvolle gegenwärtig. in griechenland wird daher genau um diese frage derzeit am meisten gestritten. die frage lautet: theorie oder praxis? in der theorie ist es natürlich political völlig inkorrekt zusammen zu streiten, außerdem sind in der kke nur idioten und arschlöcherinnen. aber in der praxis wird es heißen: zusammen kämpfen oder zusammen untergehen. viele anarcho-blogs berichten beispielsweise derzeit fasziniert von der größe der kke-demo am letzten samstag:  http://www.occupiedlondon.org/blog/2010/05/17/293-veil-of-corporate-media-silence-covers-largest-communist-party-demonstration-in-years/#comments

Verständnisprobleme

PIES 21.05.2010 - 08:52
Nochmal zur Immobiliendiskussion. Bei einigen hier scheint es ein paar grundsätzliche Verständnisprobleme zu geben:
hohe Wohneigentumsquote heißt: Die Wohnungen gehören denen, die drin wohnen. Die Wohnung im Eigentum eines privaten Spekulanten, der diese vermietet, zählt in die Mietquote. hohe Mietquote heißt also: Die Wohnungen gehören zu einem großen Teil dem Staat, Genossenschaften und privaten Wohnungsunternehmen/Spekulanten und nicht denen, die drin leben.
Immobilienblasen gab es weniger in Ländern mit hoher Mietquote (Deutschland, Schweiz z.B.) sondern eher in Ländern mit hoher Eigentumsquote (USA, Spanien, England etc.)

Mensch muss allerdings die Definition des Spekulanten nur weit genug ziehen, um problemlos die These "Immobilienblasen werden durch Spekulanten ausgelöst" bestätigen zu können. Natürlich sind die Angestellte oder der Arbeiter, die sich in Spanien mit geliehenem Kapital ein Häuschen kaufen (in der Hoffnung, dass Zinszahlungen ewig billiger bleiben als Miete und das Haus vielleicht an Wert gewinnt) Spekulanten. Wenn das dann eben 60-80% der Bevölkerung tun, explodieren natürlich die Preise (=Blase).

@anarcho

yoi 21.05.2010 - 14:06
die kritik an der kke ist ja bekannt und berechtigt, da hättest du noch viel mehr dazu schreiben können. der vollständigkeithalber hättest du auch noch die kritik der kke an den anarchisten und anderen erwähnen können. auch ist die kke keine homogene gruppe, selbst wenn sie sich gerne als solche präsentiert, gerade über den umgang mit anderen linken gibt es die unterschiedlichsten auffassungen und regelmäßig streit innerhalb der kke. diese grabenkämpfe bringen den protest aber keinen millimeter weiter, im gegenteil. die einzige praktische konsequenz dessen ist die stärkung der herrschenden. aus dem grund denken zur zeit nicht wenige über möglichkeiten der kooperation nach und es wird über den sommer einige annhäherung geben, da kannst du dir sicher sein!

@anarcho

one-of-the-last-insiders 21.05.2010 - 17:59
hey anarcho,
hast du nicht lust, noch mehr mit am feature zu helfen?
wäre toll, wenn du dich dazu mal mit ner email an imc-germany-editorial (ät) lists.indymedia.org wenden würdest. wir suchen nämlich immer fleißige hilfe und MIR (die software, die diese seite verwaltet) hat leider keine web 2.0 module, so dass wir auf e-mail-kommunikation etc. angewiesen sind.
ich würd mich über deine mitarbeit freuen, weil du ja hier einige ergänzungen schon geschaltet hast und viel arbeit in recherche etc. steckst.

für the last insiders und alle anderen

StArVING MIlLIONaiRs 21.05.2010 - 19:27
DAS IST NUR DER ANFANG!
wer sich den video üba soli demo berlin ansieht - ohne ton, hehe oda mit "athens burning" von panx romana/Stress(?) - wird schnell feststellen, daß es plötzlich ziemlich egal ist, wie viel oder wenig(?) auf die demos kommen und wenn ich mir die ergänzungen zu fast allen artikeln der letzten tage zu griechenland/soli pipapo ankiecker, hat sich hier entweder die stimmung völlig gedreht oder die trollos sind kaserniert worden.
Im Gegensatz zu früher sieht das alles ziemlich konstruktiv aus und das hebt meine stimmung gewaltig. ganz im gegensatz zu den englischen sind wir auf dem richtigen pfad und auch wenn es in griechenland geschichtlich, politisch, persönlich und wie auch immer gründe gibt nicht zusammen zu kämpfen, heisst das noch lange nicht, daß das für uns hier auch so sein muß. Mal abgesehen davon, daß wir dafür z.z. viel zu wenig sind, ist es aber auch vom politisch dialektischen begriff her voll der schwachsinn, weil es völlig ignorieren würde, daß sich menschen (weiter)entwickeln und nur durch kommunikation überhaupt vorraussetzungen geschaffen werden, grössere dinge anzugehen...
v o r sc h l a g:
wenn wir uns in irgendeiner art als radikale linke in diesem zusammenhang außerhalb der entstehenden solibewegung positionieren wollen oder müssen - und vor allem ohne unsere eigenen kämpfe zurückzudrehen - sollten wir das simpel traditionell machen und den junta charakter griechenlands bullen und institutionen, parastaat, mafia etc thematisieren.
das kann außerhalb und innerhalb der solikisten laufen oder sich schlichtweg in den sozialrevolutionären ansätzen, die in letzter zeit vermehrt durchschimmern verankern...

wie vertrauenswürdig ist denn diese deine e-mail anschrift? da ist ja nun in den letzten jahren einiges schief gelaufen!

-wie brauchen übersetzung direkt aus dem griechischen u.a. von den letzten beiden communiques der verschwörung der feuerkerne und der übernahme der politischen verantwortung für EPANASTATIKOS AGONAS (rev. kampF/struggle) von drei der 6 inhaftierten anarchisti_nnen, um überhaupt mal zu checken was da ambach ist... dann sollten auch vermehrt flugis und broschüren aus griechenland hier einfliessen, denn da gibt es einiges was revolutionäre zyklen hier anstacheln und in sprünge versetzen kann, die sich viele so rein theoretisch überhaupt nicht vorstellen können. die kommen allerdings aus der praxis und dementsprechend werden bei uns diese sachen auch passieren (können)
außerdem werden die englischen quellen occupiedlondon und libcom.org zunehmend schwierig, weil es da fast nur noch um distanzierungen geht - von was auch immer... zumindest die communiques werden nur noch auszugweise übersetzt und werden damit nicht mehr vertrauenswürdig... es lässt sich auch überhaupt nicht festdtellen, ob die überhaupt echt sind!
ich würde mich in der lage sehen etwas zu übersetzungstool dazu zu fantasieren, weil ich mich in die thematik eingearbeitet sehe, aber das wird etwas dauern, weil zuviele hochzeiten tanzen. besser wäre die zusammenarbeit mit deutsch griechi_nnen zu vertiefen... siehe solidaritätskreis griechenland berlin oder mobilisierungen in düsseldorf, köln und anderswo
-außerdem sollten sich einige leute, die sich vorstellen können, in dem bereich längerfristig arbeiten zu können/wollen sich koordinieren, damit hier nicht doppelt gearbeitet wird (und was auch wieder bei etwas empfindlicheren gemütern zu konkurrenzen führen könnte.)
am besten wäre in dem sinne eine art kongreß zu veranstalten und der kann durchaus auch mitten in der ägais als erholsamer kurzurlaub durchgezogen werden.
venceremos

Veranstaltungshinweis / Wiesbaden

Anarcho 22.05.2010 - 07:52
Sollte irgendjemand den Vortrag besuchen, wäre es evtl. möglich Inhalte kurz hier zusammenzufassen?


Staatsbankrott in Griechenland - deutsche Steuern für griechische Frührentner?

Veranstaltung in Wiesbaden:
Montag, 24. Mai im Café Klatsch, Marcobrunner Straße 9, ab 19.30 Uhr

Über das Sparprogramm, Streiks und Widerstand, die anarchistische Bewegung, bewaffnete Gruppen und die politischen Entwicklungen und Perspektiven berichtet Ralf Dreis, langjähriger Griechenlandkorrespondent für diverse linke und anarchistische Zeitungen. Er arbeitet als Griechisch-Übersetzer, pendelt zwischen Deutschland und Griechenland und ist Mitglied der FAU-Frankfurt.

Die Ermordung des 15-jährigen Schülers Aléxandros Grigorópoulos durch Polizeibeamte in Athen, hatte im Dezember 2008 zu einem beispiellosen sozialen Aufstand in Griechenland geführt. Heute, anderthalb Jahre danach, hat sich die Lage auf den verschiedensten Ebenen dramatisch zugespitzt. Klandestine Organisationen, die 2009 verstärkt die Aufnahme des bewaffneten Kampfes propagierten, sind durch Verhaftungen im März/April 2010 in der Defensive.

Der Athener Szenestadtteil Exárchia befindet sich faktisch unter Polizeibesatzung, Anschläge faschistischer/parastaatlicher Gruppen auf MigrantInnen, besetzte Häuser, anarchistische Treffpunkte haben erschreckende Dimensionen erreicht. Das Land ist politisch gespalten und befindet sich am Rande des wirtschaftlichen Abgrunds.

„Die Griechen“, so das in den bürgerlichen Medien der BRD vermittelte Bild, sind korrupt und faul, haben jahrzehntelang über ihre Verhältnisse gelebt, um danach ausgeruht mit 50 in Frührente zu gehen. In Erwartung rettender deutscher Steuergelder, besitzen sie jetzt die Frechheit gegen dringend gebotene Lohnkürzungen zu streiken.

Das ressentimentgeladene Rauschen im deutschen Blätterwald ist die Begleitmusik zur knallharten Durchsetzung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes in der Europäischen Union. In der Wirtschafts- und Finanzpolitik steht das Griechenland seit Anfang des Jahres quasi unter Zwangsverwaltung. In der EU-Kommission geht die Angst vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone um. Nicht nur die griechische Schuldenkrise gefährdet die Stabilität der Gemeinschaftswährung, sondern der als Domino-Effekt befürchtete Bankrott in weiteren Mitgliedstaaten.
Nach monatelangem Gezerre und der Zusage „schmerzhafter Reformen“ bewilligten EU und IWF Ende April milliardenschwere Finanzhilfen. Da das Schuldendefizit durch weiteren Sozialabbau, Lohn-, und Rentenkürzungen gedrückt werden soll reagieren große Teile der griechischen Bevölkerung mit einem 48-stündigen Generalstreik am 5./6. Mai. Allein in Athen beteiligen sich bis zu 200.000 Menschen an wütenden Demonstrationen. Drei Menschen sterben bei einem Brandanschlag auf eine Filiale der Marfin-Bank. Trotz der Trauer um die Toten und harter Repression des Staates gehen die Streiks und Demonstrationen weiter.

Prinzip Hoffnung!

s 22.05.2010 - 16:37
vielleicht wird das Cover Wahrheit.

Auch Karikaturen sind inhaltliche Ergänzunge

n!!!!!!!!!!!!!! 22.05.2010 - 19:18
Sie sollen illustrieren wie andere Länder Deutschland und Merkels Rolle in der EU-Krise/ "Griechenland-Krise" sehen, nämlich dass es eigentlich eine Merkel-Krise ist.

Augrund der Moderatorenpoltik ist Sense

d 25.05.2010 - 14:09
macht mal mit euren selbstherrlichen Entscheidungen so weiter.

Heute Demos in Frankreich

Kanadier 27.05.2010 - 05:08
In Frankreich soll das Rentenalter erhöt werden. Vermutlich um den IWF ruhig zu stellen.

Heute Landesweiter Streik der Eisenbahner, Renault-Arbeiter und Kindergärtner:  http://www.tagesschau.de/ausland/streikfrankreich100.html

@one of the last insiders

Anarcho 27.05.2010 - 09:45
Zur Frage, ob ich mich nicht an einer imc germany Mitarbeit zu diesem Thema Interesse hätte. Ich habe mir das Ganze längere Zeit durch den Kopf gehen lassen und habe jetzt den Schluss gefasst es nicht zu machen.

Kurz die Gründe. In der Vergangenheit hatte ich mal ganz gute Kontakte zu griechischen anarchistischen GenossInnen, die leider inzwischen abgerissen sind Z.B. funktionieren die alten e-mail Adressen leider nicht mehr und es ist mir nicht gelungen die aktuellen in Erfahrung zu bringen. Um kontinuierlich an dem Thema dran zu bleiben, hätte ich gerne auf diese alten Kontakte gesetzt.

Dann verfüge ich leider nicht über griechischische Sprachkenntnisse um Nachrichten z.b. von Indymedia Athen oder Patras oder aus anderen Quellen zu übersezten. So müsste ich auf englischsprachige Medien zurückgreifen, die nicht immer kontinuierlich am Thema drAN bleiben. Occupied London ist hier sicherlich eine Ausnahme, aber auch hier finden sich vor allen zu den Hochphasen des Protests eine breite Berichterstattung statt. Meine englischsprachigen Kenntnisse reichen leider nicht für schnelle, genaue Übersetzungen. Sie sind sehr zeitaufwendig und ein Wörterbuch ist Grundvoraussetzung.

Ich hatte gehofft Menschen zu finden, die mir für diese Arbeit geeignerter erscheinen. Leider ist das bisher hier auf Indymedia weitgehend fehlgeschlagen und niemand arbeitet kontinuierlich an dem Thema und setzt auf inhaltliche Schwerpunkte. So droht dann dieses Feature leider wieder an Bedeutung zu verlieren, wenn nichts Weltbewegendes aus Griechenland zu berichten ist. Obwohl dort tagtäglich etwas passiert.

Vorschlag: Themenerweiterung Eurokrise

rg 27.05.2010 - 14:46
Hallo,

es gibt mitlerweile eine gewisse Unruhe in zahlreichen anderen Ländern Europas. Es ist nicht mehr njur eine Griechenlandkrise sondern eine Krise´in ganz Europa. Dem muss dieser Blog Rechnung tragen, wenn er erhalten werden soll. Daher sind Hinweise wie unten zu Streiks in Frankreich eine InHALTLICHE Ergänzung.