DD: libertäre Tage - FAU-Demo aufgelöst
Demonstration gegen das Gewerkschaftsverbot der F.A.U.: Die Polizei setzt die Versammlungsfreiheit außer Kraft
Eine Demonstration gegen das Gewerkschaftsverbot der Basisgewerkchaft F.A.U. wurde am Postplatz von der Versammlungsleitung vorzeitig aufgelöst. Ca. 75 Menschen nahmen an der Versammlung teil.
Eine Demonstration gegen das Gewerkschaftsverbot der Basisgewerkchaft F.A.U. wurde am Postplatz von der Versammlungsleitung vorzeitig aufgelöst. Ca. 75 Menschen nahmen an der Versammlung teil.
Umringt von hunderten Polizeikräften versammelte sich die Gruppe Demonstrant_innen am Jorge-Gomondai Platz und stimmte sich bei Livemusik von Geigerzähler auf den Protest ein. Einzelne wurden bereits auf dem Weg zum Versammlungsort durchsucht. Kurz nachdem der Lautprecherwagen am Kundgebungsort ankam, war er auch schon umringt von Polizist_innen, welche begannen den Inhalt genau zu inspizieren. Unterwegs wurde die Demonstration mit einem Seitenspalier begleitet und immer wieder unter Druck gesetzt sich schneller zu bewegen. So erreichte der Aufzug knapp eine Stunde zu früh den Zwischenkundgebungsort Postplatz. Den Teilnehmer_innen wurde verboten Flugblätter zu verteilen. Wer sich nicht auf Zentimeter exakt an die Fahrbahnbegrenzungsmakierungen hielt, wurde in militärischer Manier angebrüllt und geschubst. Auf Nachfrage wurde erläutert, man vollstrecke den Versammlungsbescheid und was nicht drinstehe, ergänze man eben spontan. Am Postplatz löste die Versammlungsleitung die Demontration auf, weil es ihrer Meinung nach nicht möglich sei derart behindert Protest auf die Straße zu tragen.
Nach Auflösung der Versammlung wurden Personen gewaltsam daran gehindert, den Postplatz zu verlassen. Es wurden Personalien aufgenommen, abgefilmt und die Betroffenen angeschrien und beschimpft.
Ein Beteiligter berichtet folgendes: „Ich wurde am Postplatz plötzlich von zwei Polizisten ergriffen, zu einem Polizeiwagen geschliffen und gegen die Karosserie gepresst. Sie brüllten mich an, ich solle gehorchen, ohne dass ich wusste, was sie wollten. Sie durchsuchten mich dann, nahmen Personalien auf und filmten mich. Erst danach sagten sie mir, ich hätte auf der Demonstration ein Transparent zu hoch gehalten. Als ich ihre Dienstnummern wissen wollte, erpressten sie mich. Sollte ich mich über sie beschweren, würden sie mich wegen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz anzeigen. Ich erhielt einen Platzverweis im Umkreis von fünf Kilometern.“
Während der Demo kam es zu folgendem Wortwechsel: Demonstrant:“ Ihr kämpft gegen das Falsche!“ Polizist: „Ich kämpfe gegen das Richtige und du bist ein Teil davon!“
Nach Auflösung der Versammlung wurden Personen gewaltsam daran gehindert, den Postplatz zu verlassen. Es wurden Personalien aufgenommen, abgefilmt und die Betroffenen angeschrien und beschimpft.
Ein Beteiligter berichtet folgendes: „Ich wurde am Postplatz plötzlich von zwei Polizisten ergriffen, zu einem Polizeiwagen geschliffen und gegen die Karosserie gepresst. Sie brüllten mich an, ich solle gehorchen, ohne dass ich wusste, was sie wollten. Sie durchsuchten mich dann, nahmen Personalien auf und filmten mich. Erst danach sagten sie mir, ich hätte auf der Demonstration ein Transparent zu hoch gehalten. Als ich ihre Dienstnummern wissen wollte, erpressten sie mich. Sollte ich mich über sie beschweren, würden sie mich wegen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz anzeigen. Ich erhielt einen Platzverweis im Umkreis von fünf Kilometern.“
Während der Demo kam es zu folgendem Wortwechsel: Demonstrant:“ Ihr kämpft gegen das Falsche!“ Polizist: „Ich kämpfe gegen das Richtige und du bist ein Teil davon!“
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Ergänzungen
Weitere Fotos von der Demo
absurd
schon gleich am anfang, wenn mensch auf den gomondai-platz wollte (und potentiell nach demoteilnehmer*in aussah), wurde mensch durchsucht.
UND: niemensch durfte den "bürger*innen"steig benutzen. kommentar: "gehen sie vom gehweg runter! für sie ist die straße reserviert!"
Weitere Geschehnisse des Tages:
"Studierende aus Dresden haben bei der heute zu Ende gegangenen bonding Messe im Hörsaalzentrum (HSZ) der TU gegen die Teilnahme etlicher Rüstungsunternehmen protestiert. Die Messe versucht nach eigenen Angaben seit mehr als 20 Jahren Kontakte zwischen interessierten Studierenden und Unternehmen zu vermitteln.
Neben Europas größtem Luft-, Raumfahrt- und Rüstungskonzern EADS und der Diehl Stiftung & Co. KG hatte sich u.a. auch das Bundesamt für Beschaffung und Wehrtechnik für Praktikas vorgestellt. Einer der Geschäftszweige der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS) ist die Herstellung von Trägersystemen für Streubomben und die Technologie zum Bau von Atombomben. Die Diehl Stiftung & Co. KG mit Sitz in Nürnberg gehört zu Deutschlands größten Minen Produzenten. Minen sind in Kriegen und Bürgerkriegen weltweit für schwerste Verletzungen und Tote verantwortlich. Die Firma war im vergangenen Jahr gerichtlich gegen eine Zeitung in Bayern vorgegangen, die dem Unternehmen die Produktion von Streubomben vorgeworfen hatte.
Die linke Hochschulgruppe der TU Dresden distanzierte sich von Unternehmen, die Mitverantwortung für Kriegsopfer auf der ganzen Welt tragen und forderte die Universitätsleitung auf, die Zusammenarbeit mit diesen Firmen einzustellen. Gleichzeitig verteilten sie an die Messebesucher kritische Flyer und Waffeln unter dem Motto: “Waffeln statt Waffen”.
Einige der Protestierenden machten mit Sambatrommeln, Sprechchören und Transparenten auf ihr Anliegen aufmerksam und schafften es gegen den handgreiflichen Widerstand des studentischen bonding Personals, ein riesiges Banner mit dem Slogan: “Für Waffen und Profit, die TU Dresden macht alles mit!” zwischen den Säulen im Eingangsbereich des Hörsaalzentrums aufzuziehen. Nach wenigen Minuten rückte die Polizei mit 18 Fahrzeugen an und begann damit, auf dem Unigelände der Sambagruppe die Sticks zu entwenden, Kleidungsstücke zu zerreißen und die Treppe vor dem HSZ abzuriegeln.
Dennoch war das Feedback vieler Studentinnen und Studenten sehr positiv im Bezug auf den Hintergrund des Protestes. Die Bundeswehr versucht seit Monaten in einer Charming-Offensive an Arbeitsagenturen und Bildungseinrichtungen Personal für Kriegseinsätze zu rekrutieren. Eine Übersicht mit den kommenden Terminen findet ihr auf der Seite des bundesweiten Aktionsbündnisses “Kehrt Marsch!”."
In den Morgenstunden wurde derweil das Open-Space-Wohnzimmer geräumt. Dabei handelte es sich um einen temporären, gemütlichen CillOut/Veranstaltungsraum, der vergangene Woche unterhalb der Albertbrücke eingerichtet worden war.
Nach der FAU-Demo gaben Atze Wellblech noch ein schönes Konzert auf der Alaunstraße, bei dem sich die gestressten Demonstrant_innen erholen konnten, auch wenn die Polizei im MInutentakt vorbei fuhr.
Die beiden Vorträge "Sexismus; Was ist das eigentlich und wie könnte eine (selbst-) kritische Praxis aussehen?" (in der Martin Luther 33) und "Zur Gentrifizierung in Dresden" (AZ Conni) mit Dr. Jan Glatter und dem AK Freiraum waren hoffnungslos überfüllt aber dafür auch sehr gehaltvoll und angenehm.
Heute Nacht kreiste dann noch ein Polizeihubschrauber fast eine 3/4 Stunde lang ziemlich tief über der Neuststadt.
Begrünung
Der gewählte Ort war früher eine Wiese mit mehreren Bäumen. Der von vielen Bewohner_innen als Affenkäfig betitelte Platz diente damals als Treffpunkt vor allem für subkulturelle Menschen und bot Platz für die kleinen, selbstorganisierten Nachbarschaftsflohmärkte. Nach der Installation einer Überwachungskamera in unmittelbarer Nähe und der damit bezweckte Niedergang des Szenetreffpunkts Scheunevorplatz wurde auch diese Fläche unter dem Titel "Bunte Ecke" hübsch touristisch gestaltet. Diese "Gestaltung" bestand aus dem Fällen der Bäume, Pflastern der Grünflächen und Ersetzung von Holz durch Steinbänke.
Deswegen wurde die graue Ecke heute morgen teilweise vom Pflaster befreit und wieder bepflanzt, nach der FAU-Demo wurde sie dann von den ersten Anarch@s eingeweiht.
Blöd schreibt:
Richtigstellung
"Zitat:
Während der Demo kam es zu folgendem Wortwechsel: Demonstrant:“ Ihr kämpft gegen das Falsche!“ Polizist: „Ich kämpfe gegen das Richtige und du bist ein Teil davon!“
Zitat Ende"
Tatsächlich war der Wortwechsel so:
Demonstrant: Ihr kämpft für Scheiße!
Bulle: Und du bist ein Teil davon!
Eine andere Aussage des anscheinend Chefbullen, während die Kette stand war:
"Passt auf, der ist schwul (zeigt auf Untergebenen), da müsst du aufpassen, dass er dich nicht in den Arsch fickt!"
Schön war, dass die Mitnahmen von Einzelnen zur "Personalienfestellung" nicht widerstandslos hingenommen wurden. Dennoch haben WIR nicht eskaliert.
Die wollten derben Stress, den haben sie nicht bekommen. Wir sind ja nicht blöd.
Aber es wird Situationen geben in denen sie uns nicht 3 zu 1 gegenüber stehen.
Und dann sehen sie alt aus.
überfüllter Gentrifizierungsvortrag im Conni
weitere Fotos
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
alle auf nach dresden — auf nach DD
und weiter gehts... — cinenaut