[Tr.Kurdistan]Gefechte und Militäroperationen

Kurdistaninfo 04.05.2010 20:18 Themen: Antirassismus Globalisierung Weltweit
Angriffe des türkischen Militärs und Guerillaaktion

Auch diese Woche war von schweren Gefechten gekennzeichnet. Das Militär versuchte bei Şemzinan (Şemdinli) erneut vergeblich in die Guerillagebiete vorzugehen und erlitt dabei Verluste. Das Bombardement durch die türkische Luftwaffe nimmt in vielen Regionen breite Ausmaße an, in Dersim werden ganze Landstriche bombardiert. Aufgrund der Anhaltenden Angriffe des türkischen Militärs und der Repression und Unterdrückungspolitik des türkischen Staates führte auch die Guerilla HPG einige Aktionen durch. Sie griff in Colemêrk (Hakkari) elf Staudammprojekte an, welche militärische Bedeutung haben und die Region entvölkern sollen und führte Angriffe auf Militärbasen und den Nachschub für Operationen durch.
ŞEMZINAN: EINDRINGEN DES TÜRKISCHEN MILITÄRS ERNEUT ABGEWEHRT
Am 27. April gegen 21 Uhr versuchten Einheiten des türkischen Militärs in der Region Şemzinan (Şemdinli), die Grenze zu überschreiten. Sie mussten sich nach dem Verlust von 6 Soldaten im Gefecht mit der kurdischen Guerilla HPG zurückziehen. Die Operation wird mit Luftunterstützung fortgesetzt. Mehr als 40 Fahrzeuge mit Soldaten wurden zur Verstärkung hinzugezogen.

CELÊ: MILITÄR ZIEHT SICH ERFOLGLOS ZURÜCK
Wie auch in Şemzinan, versuchte das türkische Militär am 27.04. auch in Celê (Cukurça) die Grenze zu überschreiten. Die breit angelegte Operation lief ins Leere, denn es kam zu keinem Gefecht. Nach dem Rückzug wurden geheime Militäreinheiten nach Angaben der HPG im Kampfgebiet zurückgelassen. Des weitere wurden die Artillerieangriffe des türkischen Militärs auf das Zapgebiet verstärkt. Drei Dörfer wurden beschädigt.

ŞIRNEX: ANGRIFF AUF SOLDATENTRANSPORT
In den letzten Wochen und Monaten brachte das türkische Militär vor allem in Zivilfahrzeugen, Zehntausende Soldaten an die Grenze. Am 14.04. wurde ein Minibus mit Soldaten mit schweren Waffen angegriffen. Dabei wurden drei Soldaten verletzt. Auch an der Grenze von Şırnex wurde ein große Zahl von Panzern zusammengezogen.

ŞIRNEX: HPG MACHT AN 11 STAUDAMMBAUSTELLEN AKTIONEN
Die HPG-Guerilla hat sich zu 11 Angriffen auf Staudammbaustellen bekannt. Sie erklärte, die Staudämme zerstören das kulturelle Erbe und die Natur der Region. Die Guerilla führte Razzien auf den Baustellen durch und warnte die Betreiber_innen. Die Guerillas entwaffneten die Wächter und platzierten Sprengladungen an Fahrzeugen und Depots. An einigen Orten wurden die Sprengsätze jedoch entdeckt und entschärft.

ŞIRNEX: GROSSANGELEGTE MILITÄROPERATIONEN
In den Spi Bergen nahe der Kreisstadt Idil, wurden am 04.05. massive Militäroperationen begonnen. Auch Polizeieinheiten nehmen daran Teil. Soldaten werden aus Skorsky Hubschraubern abgesetzt und Kobra Helikopter bombardieren die Region. Die Wege in die Dörfer der Regionj werden durch Kontrollpunkte versperrt und an strategischen Punkten hat Riotpolizei Stellung bezogen.

DERSIM: GANZE LANDSTRICHE WERDEN WILLKÜRLICH BOMBARDIERT
Die Gebiete um Dersim sind sowohl von starken Bodenoperationen, als auch von zunehmendem Bombardement aus der Luft und mit Hilfe von Artillerie betroffen. Landwirtschaftliche Nutzflächen wurden bombardiert und die Dorfbevölkerung konnte aufgrund der einschlagenden Bomben und Artilleriegeschosse ihre Häuser nicht verlassen.

DERSIM: ANGRIFF DER GUERILLA AUF MILITÄRSTÜTZPUNKT
Am 30. April um 22.45 Uhr griff die Guerilla einen Militärstützpunkt der Jandarma, in der Nähe der Kleinstadt Nazmiye an. Bei den Gefechten, die bis in die Morgenstunden andauerten, starben nach Angaben des türkischen Generalstabs, mindestens vier Soldaten unter ihnen der Kommandant des Stützpunkts, ein Stabsunteroffizier, und ein normaler Soldat, 7 Soldaten wurden verletzt. Die folgenden Militäroperationen dauerten auch am 1. Mai noch an. Zusätzliche Soldaten werden in das Gebiet transportiert.

DERSIM: OPERATIONEN UND ERNEUTER ANGRIFF AUF JANDARMA STÜTZPUNKT
Während die Operationen in den Regionen Pülümür, Hozan und Nazimiye in der Provinz Dersim, sich ausweiten, werden im Operationsgebiert die Berge bombardiert. In der Region Hozat kommt es zu vereinzelten Gefechten. Eine Guerillaeinheit führte am 3.05.10 nun schon den zweiten Angriff innerhalb einer Woche auf einen Stützpunkt der Jandarma durch. Es kam zu einem einstündigen Gefecht.

LICE: OBERLEUTNANT VON SOLDATEN GETÖTET
Die kurdische Guerilla HPG erklärte, sie habe mit dem Angriff auf den Militärstützpunkt in Lice am 30.04. nichts zu tun und dass der bei einem Gefecht dort getötete Oberleutnant durch eigenen Soldaten umgebracht worden sei. Nach der Erklärung der HPG wurden von der Besatzung des Militärstützpunkts von einer Operation zurückkehrende Soldaten für Guerillas gehalten und beschossen. Dabei sei der Oberleutnant getötet worden. Sie rioief die Öffentlichkeit auf sensibel mit Nachrichten der Spezialkriegspresse und des türkischen Militärs umzugehen.
Die auf das Gefecht folgenden großangelegten Militäroperationeb in der Region Lice dauern nun den dritten Tag in Folge an.

Quelle: ANF, 1.5.2010, ISKU, Yüksekovahaber, Yüksekovaguncel
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